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Organspende - Was meint ihr?

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Heinzelmänchen

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

mein Name ist Heinzelmänchen und ich habe 2006 hier aus persönlichen Gründen einen Thread zum Thema eröffnet.
Ihr findet ihn unter "Organspende ja/nein".
Da er schon seit nun 7 Jahren läuft, findet Ihr dort all die Informationen die ihr sucht.

Aber um schon vorab einmal ein paar Sachen richtig zu stellen:
Kein Mensch wird gegen seinen Willen zum Organspender. Hat jemand keinen Spendeausweis ist es Sache der Angehörigen zu entscheiden, ob der "Verstorbene" zum Organspender wird oder nicht. Wir haben in Deutschland noch die so genannte Zustimmungsregelung. Heißt, man muss ein Dokument haben, in dem man der Organspende zustimmt. Den Organspendeausweis.
Im Gegensatz dazu gibt es in der Schweiz und Österreich die Widerspruchsregelung. Heißt, wer kein Dokument hat, in dem er der Organentnahme widerspricht, ist dort automatisch Organspender. Wie gesagt, das gilt in Deutschland nicht. Wobei ich der Meinung bin, dass das nicht schlecht wäre. Denn dann müsste sich jeder mal mit dem Thema auseinandersetzen. Die Politik ist diesbzgl. ja am Ball. Zumindest dass sich jeder Bundesbürger zum Thema eine Meinung bildet.

Zum Thema Sterben muss ich sagen, dass der Sterbevorgang ja nicht unterbrochen wird, indem der Kreislauf eines verstorbenen Menschen durch Maschinen am Laufen gehalten wird. Denn nichts anderes geschieht.
Ein Mensch der Organspender wird, liegt in der Regel im Krankenhaus auf einer Intensivstation nach Unfall oder sonstiger Krankheit. Er ist also schon meist an Maschinen angeschlossen, die der Überwachung dienen.
Wenn nun der Hirntod eintritt, muss dieser von zwei voneinander unabhängigen Ärzten festgestellt werden. Diese Ärzte haben nichts mit der Transplantation zu tun.
Ist der Hirntod eingetreten, ist der Mensch medizinisch gesehen tot.
Vergleichbar mit der Formatierung der Festplatte eines PCs. Dann ist da nichts mehr.
Da der Patient meist sowieso an der Beatmung hängt, ist der Kreislauf weiterhin aktiv. Heißt, Herzschlag und Atmung werden künstlich aufrecht gehalten. Und dann kommt, so nicht schon vorher geschehen, das Thema Organspende zur Sprache. Der Organismus wird im Falle einer Organspende durch Maschinen in Betrieb gehalten. Das heißt aber nicht, dass der Mensch noch lebt. Dies ist für Angehörige sehr oft schwer und schockierend. Oft wird gesagt: „Aber er ist ja noch warm und er atmet und er sieht so rosig aus, als ob er schläft.“
Richtig. Aber sobald die Maschinen abgeschaltet würden, würde der Kreislauf stillstehen.

Und nun noch etwas zum Thema man würde ausgeschlachtet. Das mag für den Außenstehenden so wirken. Aber so ist es nicht. Der Mensch verliert dadurch nicht seine Würde. Nein - er gewinnt Würde. Denn er rettet durch seine Bereitschaft zu spenden Leben.
Alle Information zu dem Thema findet Ihr auch unter BZgA - Organspende schenkt Leben - ORGANSPENDE.
Außerdem kann jeder auf seinem Spenderausweis festlegen, was für Organe er zu spenden bereit ist.

Was ich auch noch ansprechen will, sind die Menschen, die auf ein Spenderorgan warten. Egal, ob das Menschen sind, die auf eine Leber nach Leberkrebs warten oder Menschen die schon lange an der Dialyse (Blutwäsche) sind, weil sie auf eine Niere warten, oder ob es herzkranke Menschen sind, Ihr glaubt nicht, was diese Menschen durchmachen.
Aber man könnte ihnen helfen. Wenn die Spendebereitschaft in Deutschland größer wäre, würde die Perspektive dieser Menschen wachsen.
Und glaubt mir. Menschen, die auf ein Spenderorgan warten, wissen, so es nicht um eine Lebendspende geht, dass erst ein Mensch sterben muss, damit sie dann weiter leben können.
Ich bin pro Organspende. Akzeptiere aber auch jede andere Meinung zu dem Thema und verurteile deswegen niemand.
Wenn Ihr Lust hab, könnt Ihr ja auch mal in meinem Thread vorbei schauen. Und wenn Ihr Fragen haben solltet, könnt Ihr mich gerne fragen.
So, nun wünsche ich Euch noch einen schönen Feiertag.

Man schreibt sich.

Euer Heinzelmänchen


 
M

Mr. Pinguin

Gast
Anscheinend ist das Thema schon genügend durchgekaut ;) . Ich find deinen Beitrag gut.
 

Heinzelmänchen

Aktives Mitglied
Hallo zappzerapp,

Danke für die Blumen. Freut mich. Aber dieses Thema ist und wird nie zu durchgekaut sein. Denn es existiert ja so viel Unwissen und Fehlinformation über Organspende, dass man im Grunde solche Threads immer wieder eröffnen und auch führen und füttern muss.

Denn tagtäglich sterben Menschen, weil kein geeignetes Spenderorgan vorhanden ist. Und das eben, weil Unwissen und Fehlinformationen kursieren.

Liebe Grüsse

Heinzelmänchen
 

Landkaffee

Urgestein
Ich wurde in der Vergangenheit schon öfters bedrängt, einer Organspende zu zu stimmen.
Basierend darauf, dass sich bei mir Ärzte oft weigern, mich zu behandeln, bekomme ich so ein mulmiges Gefühl.

LG
Landkaffee
 

catzy

Mitglied
Ich habe auch schon seit Jahren einen Organspendeausweis.

Wir könnten schließlich alle eines Tages in die Situation kommen, auf eine Organspende angewiesen zu sein.
 
J

Joey_Silver

Gast
Ich versuche ja noch nach wie vor, dieses mulmige Gefühl in mir zu ergründen.
Mir ist dazu noch etwas eingefallen:
Ich kenne Menschen, die eine Lebendorganspende hinter sich haben (Ehepaar). Bei ihnen ist so etwas wie eine Wesensänderung eingetreten (nichts Negatives). Ich kann mir vorstellen, dass das allein durch diesen Prozess des Spendens, der sicherlich auch psychische Strapazen mit sich bringt, gekommen ist. Bestimmt wächst man auch mehr zusammen, muss sich auch mit widerstreitenden Gefühlen auseinandersetzen etc.
Aber für mich bleibt eine Restungewissheit, ob man mit dem Organ nicht noch mehr von einem fremden Menschen aufnimmt. zB die Arme eines Mörders oder ähnliches. Wie kann man damit wohl umgehen? Denke ich zu viel? Will man nicht auch wissen, wer dieser Mensch war, der einem das Leben gerettet hat? Und: Kennt jemand dazu vielleicht Studien?
 
J

Junesun

Gast
Ich würde es tun.
Dann hat vielleicht wenigstens jemand noch was davon, wenn ich die Hufe hochmache.
 
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