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Organisation, Finanzielles bei Schulschließung und autistischen Ehemann

jutta12

Neues Mitglied
Hallo,

ab nächster Woche sind hier ja Schulen geschlossen. Nun frage ich mich, wie ich meinen Sohn (Grundschulalter) betreuen kann.
Ich selbst muss arbeiten. Eine bezahlte Freistellung ist nicht möglich. Meinen Urlaubsanspruch für dieses Kalenderjahr hatte ich schon im Januar+Februar komplett genommen. (Hatten jahrelang auf eine Reise nach Irland UND Island gespart) Danach wurde mein Sohn krank. Meine 10 Tage für "Kinderbetreuung" sind schon weg.

Weiterhin ist mrin Mann den Autismus-Spektrum zugeordnet. Er ist zwar zu Hause, schafft es aber nicht lange, auf die Kinder aufzupassen. Besonders wenn er seinen Spezialinteressen nicht nachgehen kann. (liebt es Museen zu besuchen - die haben aber hier ja auch zu ... Eine Woche, ohne 2 Museen besucht zu haben, ist Horror ... Dann ist ihm alles egal und schnauzt unseren Sohn nur an). Wenn er am Wochenendde seinen Interessen nachgehen konnte, schafft er es ggf. sich 2-3 Stunden mit dem Sohn zu beschäftigen. (Groß Einwirken oder Aufpassen kann er nicht ... Sollte der Sohn nur kurz mit Feuer hantieren, rennt mein Mann gleich aus der Wohnung. Oder wenn unser Sohn zu schreien beginnt, ebenfalls)

Nun frage ich mich, wie wir die Kinderbetreuung regeln sollen. Honeoffice ist bei mir (aufgrund zu langsamer Internetverbindung zu Hause. Die Telekom hat es noch nicht geschafft, unseren Ort an ein schnelleres Netz anzubinden) nicht möglich.
Und unbezahlte Freistellung ist finanziell nicht drin. Ich bin Alleinverdienerin. Kommen so recht gut klar. Aber es bleibt kein Spielraum, um unbezahlt freinehmen zu können. Sonst könnten wir uns die Wohnung nicht leisten. (Mein Mann braucht ein eigenes Zimmer aufgrund der Behinderung als Rückzugsort).

Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich verfahren soll? Oder an wen ich mich wenden kann ... insbesondere für 3-5 Wochen. Die "kostenlose" Ferienfreizeit, fie für sie Osterferien von der Kirchengemeinde geplant war, muss auch ausfallen.

(Ach ja, zu den 2 Eltern, zu denen ich Kontakt habe, wollen keine anderen Kinder aufnehmen. Von den anderen habe ich keine Kontaktdaten. Wurden mit Begründung auf Dsgvo nicht rausgegeben. Und Lehrerin: Ich kann da auch nicht helfen.).

Gruß

Jutta


(Ps: War mir nicht sicher, ob das eher unter Beruf oder unter Familie der richtige Platz hier wäre)
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Hört sich hart an. Mein Kind ist auch ein Asperger und das ist ... speziell.
Jedoch können auch diese Menschen was leisten und sich anpassen, es ist eine Frage des Zugangs - und ehrlich gesagt auch des Wollens, Hindernisse zu überwinden.
rRede noch mal mit Deinem Mann, schaffe quid pro quo Situationen mit wenn-dann, das geht am besten.
Trotzdem harte Sache. Kannst Du das Kind nicht zur Familie, Oma, Schwestern etc.. bringen?
 

jutta12

Neues Mitglied
Hallo dr. superman (und auch an alle anderen, die hier ggf. lesen,

@dr. superman danke für die Antwort. Allerdings nicht wirklich möglich.

Wir sind beides Einzelkinder ... Die Oma väterlicherseits (meine Schwiegermutter) wohnt 300 km weg, gehr aber noch arbeiten und hat derzeit (derzeit bis mind. Anfang Mai) Urlaubssperre. (Meine Mutter ist im Nov letzten Jahres verstorben). Ansonsten hatte manchmal die nun 15-Jährige Nachbarin von Gegenüber aufgepasst. Doch wegen evtl. Absteckungsgefahr erlauben es ihre Eltern nicht mehr. Andere Eltern nehmen unsern Sohn auch nicht. Ebenfalls mit der Begründung.

Und mein Mann wehrt sich ja nicht dagegen.

Er wäre - im Rahmen seiner Fähigkeiten - einverstanden.
Problem: Nach 2-3 Stunden ist er zugeschafft, dass er ins Bett geht. Außerdem kann er nicht auf Kinder einwirken/aufpassen, wenn die mal mit z.B. Feuer spielen oder ihnen verbieten, rauszugehen - das schafft er auch nicht. Er ist überhaupt nicht durchsetzungsfähig. ( Ubd sobald mein Mann nur einen kleinen Funken sieht, ist er panisch und rennt weg. (Mein Sohn schleppt oft Feuersteine an und macht damit Funken. Insbesondere wenn unserem Sohn langweilig ist.. Er würde es vll. eine Woche mit 2-3 Stunden aushalten ... Spätestens dann braucht er etwas, dass ihn Happy macht (derzeit Museumsbesuche, die aber derzeit nicht möglich sind). Außerdem macht mwin Mann sich Sorgen, dass wie es sich mir dee Aufsichtspflicht verhält und ob die Versicherung tahlen würde, falls Sohnemann wieder mit Feuer spielt ... (Vor etwa 3 Jahren hatten wir tatsächlich einen Brand durch unseren Sohn ... Da war auch nur mein Mann zu Hause. Mein Mann rannte weg. Versicherung zahlte nicht. Begründung: Aufgrund der gesetzlichen Aufsichtspflicht wäre das Wegrennen eine Azfsichtspflichtverletzung gewesen ... *sfz*)

Homeoffice wäre von Seiten der Firma aus möglich, wenn ich Zugang zu den benötigten Programmen hätte und diese zu Hause problemlos nutzen könne. Problem hier jedoch: Internet zu Hause zu langsam für die benötigten Programme. (Ps: Hatte auch eigtl. nie vor Homeoffice zu machen, um weniger abgelenkt zu sein. War vor ca. 2 Jahren auch ein Grund, dass ich den Job bei der Firma bekommen habe (und im Vorstellungsgespräch nicht wie andere auf Honeoffice bestanden hatte).

unbezahlte Freistellung: aus Sicht der Firma möglich. Problem: Finanzen. Wie sollen wir dann unsere Wohnung bezahlen?
(Staatliche Unterstützung lt. Auskunft des Jugendamtes/Sozialamtes gibts nicht ... da ich ja einen festen Job habe, dem ich nachgehen könnte ...).

(Rücklagen haben wir nicht mehr ... wie gesagt Urlaub und außerdem mussten wir vor kurzem erst eine Waschmaschine kaufen)

Gruß

Jutta
 
A

Angua

Gast
Ich frage mich, woher Dein Sohn Feuersteine(?) anschleppen kann, wenn er mit Deinem Mann alleine in der Wohnung ist. Entferne alles, was sich zum Feuer machen eignet und aus die Maus.
Hat Dein Mann einen Pflegegrad?
 
A

Angua

Gast
Ich komme auch mit einigen Aussagen im EP nicht ganz klar, z.B. mit diesem
Meinen Urlaubsanspruch für dieses Kalenderjahr hatte ich schon im Januar+Februar komplett genommen. (Hatten jahrelang auf eine Reise nach Irland UND Island gespart)
Du hast einen Sohn im Grundschulalter und Deinen Jahresurlaub für diese Reise eingesetzt. Wie ging das da damals mit Deinem Sohn? Mitnehmen habt ihr ihn nicht können, da war ja Schule. Wer hat ihn denn da betreut?
Dein Mann hatte keine Probleme mit wochenlang (und immer anderen Aufenthaltsorten) Herumreisen?
 

jutta12

Neues Mitglied
Hallo,

nun Feuersteine: ganz einfach hat mein Sohn in der Natur gefunden und heimlich eingesteckt. Mein Sohn liebt es, mit seinen Freunden in der Natur zu spielen. Und Steine sammeln ist eines seiner Hobbys. (Ich selbst kenn mich damit nicht aus) Soll ich ihm alle Steine wegnehmen, seine Sammelleidenschaft? Er ist fasziniert an den unterschiedlichen Steinen und fragt, oft wie die entstanden sind .. Außerdem versucht er damit manchmal kleine Figuren zu legen. (Ein Mann, Ein Auto, etc. aus Steine gelegt) und fotografiert dies. Werden tolle Fotos!

Ubs bzgl. Aufpassen während Urlaubs: Im Januar war meine Schwiegermutter (Oma väterlicherseits, also die die derzeit keinen Urlaub bekommt ubd 300 km entfernt wohnt) hier. Außerdem hat er dann noch Zeit bei Freunden verbracht; deren Eltern verweigern wegen dem Virus nun aber alle Besuch von anderen Kindern. Damals gab es noch Unterstützung und keine Ansteckungsangst hierzulande!

Und Pflegestufe meines Mannes nein. Ist mit leichtem Asperger-Syndrom auch nicht so leicht. Er kann ja für sich das nötigste ... Einkaufen/Waschen/ Wäsche waschen (großteils)/ ÖPNV-Fahrten: alles kein Problem (zumindest in normalen Zeiten, wo Geschäfte/etc. alles normal geöffnet hat.). (Mit Bus/Bahn kennt er sich besser aus als ich! Und Orientieren/Stadtpläne kann er auch gut lesen. Lediglich in größeren baulich geschlossenen Gebäuden (Einkaufscentern) verläuft er sich des öfteren Mal.) Probleme bestehen eher darin, dass er sich telefoniern nicht traut, bei Feuer wegrennt, sich nicht traut andere fremde Leute anzusprechen. (Im Supermarkt/Discounter geht es mal nach einem Produkt zu fragen, sofern er die Verkäuferin schon mal gesehen hat. Aber viel sprechen muss man da ja auch nicht unbedingt. Am Wochenmatkt nutzt er Zettelchen, wenn er die Leute noch nicht kennt). Und er hat halt kein! Durchsetzungsvermögen. Mündlich verbieten schafft er nicht.

Reisen: kein Problem für meine Mann. Öpnv nutzt er. Versucht aber möglichst in Zeiten mit leereren Bussen zu fahren ... in der Bahn muss er (sofern er die Leute nicht kennt) am Gang und nicht am Fenster sitzen .. Da würde er auch zu eingeschränkt fühlen.
Außerdem ist er gerne durch Museen gegangen ... Da hat er auch schon den Öpnv genutzt und auch schon in Hotels übernachtet, auch Übernachtungen im Zelt (mit mir zusammen) oder in einem Wohnwagen (auch allein) waren kein Problem. Im Gegensatz zu vielen anderen Aspergern liebt er teilweise Abwechslung. Es muss nur ungefähr geplant sein:
Arbeite morgen in Büro x, übermorgen in Büro y: kein Problem (da gleiches Gebäude). Arbeite morgen in Stadt B, übermorgen Stadt C -> anderer/ungewohnter Arbeitsweg, zu kurzfristig .. dafür bräuchte er 1-2 Wochen Vorlauf ...).
Aber kleinere Programmänderungen haben meinen Mann - wie er mir erzählte - auch in seiner Schulzeit nie gestört.
Und das die Natur in Island unterschiedlich sein kann, Wege ggf. gesperrt sein können, weiß er ja. Hatte sich davor ja sehr gut darüber informieren können. Mit den Museumsschließzubgen kommt es hier zu kurzfristig. Wenn er zwei/drei Wochen vorher informiert gewesen wäre, wär es eher machbar gewesen. Ungefähre Planung ist für ihn wichtig, er muss in etwa (aber nicht ganz genau) wissen, was auf ihn zu kommt)

@Angua: kurze Zusamnenfassung: im Januar: eine Oma, die keine Urlaubssperre hatte, Freunde/Bekannte, die noch keine Absteckungsgefahr/-angst hatten (die Möglichkeiten fallen jetzt alle weg! Die Schulen hatten außerdem normal geöffnet! Nachmittagsbetreuung an 2-3 Tagen fand auch statt!) / Sign: Feuersteine in Natur gefunden / Mann: Pflegestufe nein, dafür kann er (in normalen Zeiten) zuviel. / Reisen ok, wenn ungefähr geplant. Gewisse Abwechslung mag er ganz gern (s.o.)
 

_cloudy_

Urgestein
Eigentlich bist du ja Alleinerziehende von 3 Kindern.

Was du über deinen Mann erzählst, klingt nicht nach "leichtem" Asperger. Sondern als wäre er ohne dich hilflos. Ist er verrentet? Oder nur bei dir so krank wenn er etwas tun soll.

Mir erscheint das bei euch auch so, als müssten die beiden gesunden Kinder wegen deinem 3, kranken Kind, deinem Mann, immer zurückstecken.

Das mit dem Urlaub ist schon hart. Jahrelang gespart, also kein Urlaub, und dann fahrt ihr ohne eure Kinder.

Hat jetzt alles nichts mit deiner Existenzangst zu tun, wobei doch, weil auch dein Mann mithelfen muss in so einer Krisenzeit, ausser er ist entmündigt.
 
Zuletzt bearbeitet:

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
okay, Dein Mann hat ein worst case Szenario, das mit dem Feuer,
was ihn lähmt. Verstehe ich aus seiner Sicht. Mein Asperger-Sohn hat auch schon mehr als einmal fast die Bude abgefackelt, einmal war es wirklich knapp, weil er sich dann auch keine Hilfe geholt hat sondern auch , wie Dein Mann, davon gerannt ist.
Die Lösung ist aber dann auf den Sohn einzuwirken. Kein offenes Feuer.
Ohne Deinen Mann wird es nicht gehen,
er muss kognitiv verstehen, dass er nun mit dran ist und muss sich selbst halt verwehren, in´s Bett zu gehen.
Das kann er nämlich schon,
auch,wenn es ihm dann nicht gut geht,
aber die Betreuung geht vor. Wenn er es nicht für Deinen Sohn machen will, dann für Dich (oder umgekehrt, je nachdem, wer ihm wichtiger ist).
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Asperger geht übrigens nicht gleich in Pflegestufe, aber alleine schon die Diagnose bringt 50% im Behindertenausweis, damit kann man vielleicht dann bei der Krankenkasse wegen Haushaltshilfe anfragen.
 
A

Angua

Gast
Asperger geht übrigens nicht gleich in Pflegestufe, aber alleine schon die Diagnose bringt 50% im Behindertenausweis, damit kann man vielleicht dann bei der Krankenkasse wegen Haushaltshilfe anfragen.
Ja, das stimmt, daß man als Aspie nicht gleich eine Pflegestufe bekommt. Jutta-Mann hört sich aber laut den Schilderungen so an, als wäre er kaum fähig, seinen eigenen Alltag zu meistern. Mit einem Partner, der selbst pflegebedürftig ist und somit nicht aufs Kind aufpassen kann, könnte sie vielleicht (je nach Bundesland) die Notbetreuung in Anspruch nehmen.

@Jutta
Soll ich ihm alle Steine wegnehmen, seine Sammelleidenschaft?
Nein, das darf auf keinen Fall geschehen. Das Kind könnte ein mittelschweres Trauma entwickeln, das bis ins Erwachsenenalter anhalten kann.:ironie: Es würde aber auch reichen, alles zu entfernen, mit dem Feuer gemacht werden kann.
Ich frage mich ehrlich, ob Du und besonders Dein Mann den Ernst der Situation, in der sich die Welt im Moment befindet, überreißt. Es heißt jetzt: Hinterbacken zusammenkneifen. Ehrlich, das wird noch lange nicht alles sein, mit dem wir uns arrangieren und abfinden müssen.
Dein Mann muß jetzt heraus aus der Komfortzone, in der er es sich sehr gemütlich gemacht hat bisher. Das können auch Aspies mit leichtem Syndrom (da gebe ich Dir die Hand drauf). Ein ganz ernstes Wort würde ich auch mit dem Kind reden.
 

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