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Organisation, Finanzielles bei Schulschließung und autistischen Ehemann

AnjamitVicky

Aktives Mitglied
ab nächster Woche sind hier ja Schulen geschlossen. Nun frage ich mich, wie ich meinen Sohn (Grundschulalter) betreuen kann.
Ich selbst muss arbeiten. Eine bezahlte Freistellung ist nicht möglich. Meinen Urlaubsanspruch für dieses Kalenderjahr hatte ich schon im Januar+Februar komplett genommen. (Hatten jahrelang auf eine Reise nach Irland UND Island gespart) Danach wurde mein Sohn krank. Meine 10 Tage für "Kinderbetreuung" sind schon weg.
Bei der Schule meines Sohnes gibt es eine Notbetreuung wie ich erfahren habe. Die Mamas und Papas, die in der Pflege, Krankenhaus und Polizei/Feuerwehr arbeiten müssen ja auch arbeiten.
Frag da mal bei eurer Schule nach oder bei anderen Eltern/dem Lehrer.
 

AnjamitVicky

Aktives Mitglied
Bei uns ist es so, dass die Lehrer sich abwechseln und einer immer eine Gruppe von 5 bis 8 Kindern hat.
Mehr dürfen es schon nicht mehr sein.
Gilt aber nur für Eltern, die wirklich im Rettungsdienst, bei der Polizei, in der Pflege oder als Krankenschwester etc. arbeiten und die keine andere Kinderbetreuung finden.

Ist ja nicht als Pause vom Kind gedacht, sondern als Notbetreuung zu verstehen.
 

jutta12

Neues Mitglied
Schule verweigert. Mit GdB von 40 sei es ja noch nicht mal eine Schwerbehinderung ...
Und mein Mann spielt ja auch mit meinem Sohn (Lego, Autos). Geht halt nur nicht für 8 Stunden am Tag. Hatte auch bei Jugendamt angerufen. Hieß dort wegen einer "einfachen" (und keiner Schwer-Behinderung) könne keine Ausnahme gemacht werden. Aber bei Notgruppen ist unser Sohn auch speziell ... Da wollte er im Kindergarten bei den Tarifverhandlungen und Streiks schon nicht hin, wenn keiner seiner Freunde dort auch ist. Wäre so oder so keine gute Idee für unseren Sohn. (Das ist buslang auch das einzige, wo unser Dohn richtig Terz gemacht hat. Nun er war dann bei Bekannten, die ihn nun aber ja nicht nehmen wollen/keinen Besuch wollen).

Mitnehmen geht auch micht. Haben einen Sichrtheitsdienst hier, der niemand anderen als Mitarbeiter duechläßt und eine Art Schleuse (zwei Türen, in die nur 1 Person durchpasst und sich nur mit Passwort/Code + Schlüsselkarte öffnen lassen.)

Außerdem: alleine kann mein Mann recht viel. Versorgungsamt hat ihn mit GdB von 40 nach Widerspruch eingestuft: hat studiert (Kulturwissenschaft), hat einen Bürojob ausgeübt (und sogar noch zusätzliches Geld aufgrund guter Leistung bekommen - der Betrieb musste jedoch schließen). Einfaches Kochen - wenn er nicht gestört wird - geht. Backen kann er auch - muss aber ebenfalls alleine sein. Er plant Ausgaben sorgfältig ... Außerdem hat er teilweise VHS-Kurse belegt und Fremdsprachen gelernt, legt auch längere Bahnfahrten alleine zurück

Er kommt mit den alltäglichen Dingen zurecht hieß es in den Bescheiden von Versorgungsamt ... Hatte zu Beginn, als ich ihn kennenlernte auch Ambulant Betreutes Wohnen. Da wurde gesagt, dass er ja sehr gut zurecht kommt und es nicht mehr bräuchte. Er kann seinen regelmäßigen planbaren Alltag alleine leisten. (War vor der Geburt des Sohnes).


Auf die Überforderung bei unvorbereiteten Dingen hieß es vom Versorgungsamt, dass dies nicht berücksichtigt werden kann, da sich die Behinderung im Alltag nicht auswirkt (viele Jahre ja allein gewohnt) und er ja mit Änderungen (Ausfall von Stunden, neuen Aufgaben im Job kein Problem hatte.)

Was er nicht so kann/mag
- im Kino/Theater zwischen Bekannten sitzen oder wenn fremde Personen da sind: dann ein Sitz am Gang.
- kein Stadionbesuch bei Fußballspiele mit Riesenfangesang und Enge (Kreisliga mit wenigen Zuschauern: ist ok)
- sehr plötzliche Änderungen
- Angst vor Feuer

Nun ja. Das wurde auch so von der Psychologin bestätigt: Bei sehr gravierenden Abweichungen im Tagesablauf wird empfohlen, ihn maximal an den drei folgenden Tag nur für 3 Stunden einzusetzen.
(Die Stellungnahme wurde dem Versorgungsamt auch mitgeteilt .. Er wurde damala gefragt, wie oft in den letzten 3-4 Jahren Probleme aufgetreten sind: Nur 2x bei Feueralarm, 1x wegen einer einer Evakuierung des Büros wegen einem Bombenfund aus dem Weltkrieg. Zu wenug außergewöhnliche Ereignisse für einen höheren GdB).
Also bei regelmäßigem Tagesablauf klappt alles.
Sonstige Probleme: Große Angst bei Fastnacht/Halloween, wenn Leute rumlaufen, deren Gesicht verdeckt ist durch Nasken/Farbe (oder heutzutage auch bei den Schutzmasken. Er war mit meinem Sohn einkaufen (wie er es sonst auch oft macht ... Heute im Bus jedoch kam es zu einem Zwischenfall: zwei Personen mit Gesichtsmasken kamen rein. Mein Sohn zu mir: "Papa fing an zu schreien und war ni ht wohl. Er sagte dann: Das Gesicht da und deutete auf den anderen Fahrgast. Ich wollte Papa helfen. Bin dann zum Mann hin und hab ihm die Maske runtergerissen. Hab gesagt: Vater ist Autist. Hat Asperger. Ihre Maske nicht normal. Der Mann hat mich geschubst ... Als Maske runter war, Papa ihm Geldgegeben und ausgestiegen. Mann danach beruhigt". Nun ja, wir gaben nu 10 oder 20 Euro weniger, aber glimpflich ausgegangen.
(Wie gesagt, ja an
Fastnacht ist ihm auch oft übel geworden bei Betrachten/Anblick von Karnevalsmasken/Hexenmasken - aber das hatten in seiner Aspie-Gruppe, die er vor 5 Jahren besuchte, mehrere andere auch). Er kann es nur Aushalten, wenn er zuvor das Gesicht von allen anwesenden kennt.
(Zu den Zeiten an Karneval hatte ich aber eh immer frei, weil mein Chef da eh ins Rheinland fährt und die Zeit von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch als Betriebsferien geplant hat. Daher hab ich in der Zeit die Dinge außerhalb erledigt.)

Nun ja, musste Mann mit Sohn gestern alleine lassen. Bis auf das im Bus ging alles gut / Brennbares: also Feuerzeuge und so liegen hier eh nicht rum. Nun es liegt Papier am Schreibtisch. Aber das braucht er für die schulischen Aufgaben. Kenn mich damit nicht so azs. Hier steht sein Bett (Metallbett, da Holzbetten oft kaputt gegangen sind und das wirklich srabil ist auch wenn Sohn drinnen hüpft), Lego, Autos, ein paar Spiele/Bücher, Kuscheltiere ... Wüsste auch nicht, was ich noch wegräumen sollte und brennbar sein könnte.

Nun ich bin nun auch schon unterwegs ... Muss heute aus einem anderen Büro was holen für Chef. Hoffe einfach mal, dass nichts passiert. Hab keine andere Lösung gefunden.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
....dass er beispielsweise mit Masken Probleme hat,
verstehe ich. Trotzdem geht es niht, dass er bei allem, was ihn stört, austickt - und er weiß, dass er austickt...
jeder, wirklich jeder, hat seine persönliche Toleranzschwelle und jeder, wirklcih jeder,
muss an dieser arbeiten. Das ist für Asperger besonders gemein, da sie es emotional nicht einsehen und ihre Grenzen oft exotisch sind -
aber es hilft nichts. Er muss das lernen sich zu beherrschen oder zu kompensieren.
Ist dein Mann aus einem anderen Kulturkreis, ist er hier aufgewachsen? Oder wie kommt er sonst darauf, Geld als Entschädigung zu geben?
Übrigens sieht man schon an dieser Geste, dass er sehr wohl weiß, dass das, was er macht,
für andere Leute nicht passend ist.....
 

Daoga

Urgestein
Kannst Du Mann und Kind nicht anderweitig beschäftigen? So daß sie beide nicht auf dumme Gedanken kommen. Zum Beispiel Lunchpaket für beide packen und sie dann auf einen (ihnen bekannten) Wanderweg schicken, so daß sie mal einen Rundweg von ein paar Kilometern unter die Beine nehmen, mittags irgendwo picknicken, an einer Unterstellmöglichkeit für den Fall daß es regnet (nicht da wo andere Leute sind) und abends, wenn Du wieder da bist, müde nach Hause kommen?
Oder ist das schon zu viel Verantwortung für Deinen Mann? Denn wer nach Island und Irland fahren kann, sollte auch mit einem schnöden deutschen Wanderweg durch die Natur zurechtkommen. (Handy für Notfälle nicht vergessen.)
 

Sollilja

Aktives Mitglied
Hallo Jutta,
vielleicht kannst Du in sozialen Netzwerken oder Nachbarschaftsplattformen ein Gesuch aufgeben. Es heißt ja, dass sich momentan viele Menschen solidarisch zeigen.

Ich selbst habe schon mit dem Gedanken gespielt, jemandem die Betreuung von einem Kind im Grundschulalter anzubieten, falls ich demnächst in Kurzarbeit geschickt werden. Allerdings muss ich sagen, dass es sich doch ziemlich abschreckend liest, wenn man das Kind davon abhalten muss, Feuer zu legen...


Viel Glück und alles Gute,
Sollilja
 
A

Angua

Gast
Hey Jutta,

hoffentlich ist auch Tag 2 gut herumgegangen.
Aufgrund Deiner Schilderung im Bus (Maske) nehme ich mal an, daß der Sohn nicht 6 oder 7 Jahre, sondern schon eher 9 oder so ist?
An Deiner Stelle würde ich alle beide mal auf den Pott setzen. Wenn sich Dein Sohn so wie geschildert benimmt (Terz machen, Feuer legen, Betten kaputthüpfen), dann hätte ich als Freunde auch keine Lust mehr, wochenlang auf ihn aufzupassen und Ansteckungsgefahr wäre da eine willkommene Ausrede.
Aus den Schilderungen kann Dein Mann eigentlich verdammt viel mehr, ist aber nur zu bequem dazu und versteckt sich gerne in seinem Asperger.
Du hast zwei Psychoterroristen (das Wort ist mit Absicht übertrieben gewählt), die Dich beide gepflegt nach ihrer Nase tanzen lassen. Jetzt wäre eine gute Zeit und ein ernster Anlaß, dem entgegen zu steuern.
 

jutta12

Neues Mitglied
....dass er beispielsweise mit Masken Probleme hat,
verstehe ich. Trotzdem geht es niht, dass er bei allem, was ihn stört, austickt - und er weiß, dass er austickt...
jeder, wirklich jeder, hat seine persönliche Toleranzschwelle und jeder, wirklcih jeder,
muss an dieser arbeiten. Das ist für Asperger besonders gemein, da sie es emotional nicht einsehen und ihre Grenzen oft exotisch sind -
aber es hilft nichts. Er muss das lernen sich zu beherrschen oder zu kompensieren.
Ist dein Mann aus einem anderen Kulturkreis, ist er hier aufgewachsen? Oder wie kommt er sonst darauf, Geld als Entschädigung zu geben?
Übrigens sieht man schon an dieser Geste, dass er sehr wohl weiß, dass das, was er macht,
für andere Leute nicht passend ist.....
Nun mein Mann hat lediglich geschrieen. Es ist ein Reflex, den er nicht unterdrücken kann. (Seine damalige Therapeutin meinte: Da könne man nichts machen, manche Reflexe würden einfach bleiben.). Beim Fastnachtsumzug ist im so übel geworden, das er erbrochen hat.

Und die Maske hat mein Sohn dem anderen Fahrgast runtergerissen (nicht mein Mann). Mein Sohn wollte halt seinem Vater helfen. Mein Sohn weiß, dass der Papa so was nicht mag. (Auch Manga-Zeichungen kann mein Mann überhaupt nicht ab....)
Als die Maske unten war, konnte sich mein Mann wieder beruhigen. Der Fahrgast hat rungemotzt. U.a. ungefähr: "Jetzt ist die von ihrem Sohn bedreckt. Was soll ich jetzt noch damit anfangen?"

Mein Mann wusste sich nicht anders zu helfen. Er ist aber hier geboren und aufgewachsen, kein anderer Kulturkreis. Nun, er hat lediglich gelernt, dass man einen Schaden gut machen soll. Er hat es wohl als Kind gelernt: seine Mutter hat mal einige Flaschen versehentlich umgeschmissen und kaputt gemacht. Ist dann gleich zu den Mitarbeitern hin und hat denen ungefähr den Wert der Flaschen in die Hans gedrückt.
 

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