@ Yenlowang
Das was du da von dir über dich erzählst ist wirklich tragisch. Dass es tatsächlich so passiert ist, wie du beschreibst, ist kaum zu glauben und wie du wohl selbst schon eingesehen hast, ist das wirklich ein absolut bedauerliches Schicksal... hoffentlich nur Lebensabschnitt in deinem Leben. Wenigstens scheinst du aus deinen Fehlern glücklicher Weise zu lernen?!
Nichts desto trotz finde ich deine Sichtweise ebenso erschreckend, wie dein wohl leider eigenes Schicksal. Vorallem finde ich deine Herangehensweise etwas... trostlos. Wie du diese Krankheit siehst:
Onlinespielsucht ist soweit ich weiß noch keine definierte Krankheit, also noch nichts was irgendwie die Möglichkeit bietet ihn auf Grund dessen ärztlich betreuen zu lassen.
Ihn einweisen? Auf welcher Grundlage? Ist er nicht in der Lage sich selbstständig zu versorgen? Ist er geistig oder körperlich behindert? Ist er nicht zurechnungsfähig?
Sollten sie ihn zum Arzt schleifen?
Abgesehen davon frage ich mich woher du weißt, was der Arzt in dieser gegebenen Situation tun würde?
Deinen Schluß finde ich jedoch irgendwie gelungen. Es klingt fast wie ein Ausschnitt aus dem Film mit Leonardo Di Caprio (über River Phönix oder so). Wenn das Leben denn auch so einfach wäre. Es ist nie so einfach. Man macht es sich vielleicht so einfach. Aber so einfach ist es einfach nicht das Leben.
Es mag sein, daß ein Versuch zu helfen im Augenblick völlig sinnlos erscheint, weil man eben nur so weit sieht, wie der Moment reicht. Da trifft deine Aussage, die du treffen wolltest, absolut zu. Aber... ich weiß auch nicht... irgendwie ist mir diese Sichtweise einfach zu einfach. Ich meine in der Schule lernt man ja fürs ganze Leben. Und irgendwann merkt man dann, wenn man größer wird, daß es doch irgendwie so ist. Klar da mußte man und das ist bei dir und deinem Ex-Problem ein anderes. Aber irgendwie müsste doch jetzt deine Sichtweise zu deiner geschiedenen Frau eine andere sein und diese vielschichtigen andere Probleme, wie die auch immer aussahen? Jedenfalls fänd ich es irgendwie interessant zu lesen, wie sich deine Erkenntnis über deine Krankheit auf die Veränderung deiner Sichtweise ausgewirkt hat.
Vielleicht ist diese Erfahrung nicht so bedauerlich, wie diese Sache mit dem Zocken. Ich kenne Leute, die sind von der Musik bessesen, von Frauen und von Autos usw. irgendwie habe ich das Gefühl, daß es das Selbe in Grün ist oder besser gesagt in viereckig. Aber eine Sache noch, die ich dich gerne fragen würde: Ist es dein Fazit aus dieser Spielsuchterfahrung, daß man sozusagen als Problem spürt, daß das was man erkämpft hat nicht real ist und man eigentlich nichts hat, obwohl man gekämpft hat?
Ich kenne glücklicher Weise auch Menschen, die sich durch ihr reales Leben durchgekämpft haben und am Ende gemerkt haben, daß sie einfach nichts hatten. Ich sehe da irgendwie ähnliche Probleme, welche ihnen irgendwann bewußt wurden. Naja. Ich hoffe, daß es inzwischen in deinem Leben aus diesem Tief steil bergauf gegangen ist.
Und Alex:
find ich echt krass, daß du dir derartige Sperren auferlegt hast, freiwillig, um davon loszukommen. Irgendwie klingt deine Beschreibung, wie eine Heroinsucht. Schon irgendwie krass, dass man so werden kann. Vielleicht solltest du zu den Mormonen gehen, wenns nicht klappt. Da gibt es so ne Splittergruppe, glaube ich, die verzichten auf jegliches neumodische Zeug. Da besteht dann überhaupt keine Möglichkeit mehr. Nein. Scherz bei Seite. Gut wenn man erkennt und handelt. Nur krass, daß du auf Yenlowang hin schreibst das auch "ein wenig" zu kennen.