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Online Game Sucht,Keine Hilfe?Alle schauen weg?!

freezing_arrow

Mitglied
Hallo liebe User.
Ich habe heute das Archiv durchgestöbert und fand einen,durchaus interessanten, Thread zum Thema World of Warcraft.
Das Online Games (egal ob Wow oder ähnliche Spiele) das Leben komplett verändern können,ist mir bewusst.Die Person im Thread,wird auch nicht der Einzelfall sein.

Das Problem ist vielmehr für mich die andere Seite.
Es fragen sich viel zu selten Menschen,WARUM der Mensch so süchtig dannach ist.Es heißt immer nur "Wie kann man davon süchtig werden?" oder "Der ist doch bekloppt".Viele "Freunde" der Süchtigen wenden sich lieber von ihm/ihr ab,als das sie einen Versuch starten,ihren Kumpel/Freundin da rauszuholen.Dazu meine Frage
WIESO SCHAUEN ALLE WEG?

Ich hab da meine eigene Meinung,aber ich möchte mir gern eure anhören.

MFG Trang
 
K

klarfünf

Gast
Dass diese Online-spielsucht ein Problem ist sehe ich genauso. Und ich frage mich, wie bei so vielen anderen Problemen, was mit den Menschen drum herum los ist. Dass der einzelne Betroffene(hier Spielsüchtige) dieser oder jenen Sache verfällt ist ja irgendwie verständlich. Aber warum machen die Menschen, die drüber stehen nichts?
ich würde mich nicht mal auf dieses einzelne Spielsuchtsphänomen beziehen. Ich denke, daß die Ursache für das Wegschauen bei Problemen ein generelleres Problem ist. Und das ist wirklich mein Ernst:
In meinen Augen liegt ein genereller Mechanismus vor. Man sieht ein Problem bei einem anderen und zieht nun jede Möglichkeit heran, um Wegschauen zu können. Ich habe keine Ahnung, wie man sich das so zurecht legt, daß man guten Gewissens wegschauen kann. Und spricht man Menschen mit derartigen Scheuklappen an, dann baden sie sich in Unschuld und weichen trotz jeglicher ins Schwarze treffenden Aussage einfach aus, als wäre es einfach irgendwie anders und verlieren sich in einer Diskussion, die an der Sachlage einfach vorbei geht, daß man die Lust an einer Ausseinandersetzung einfach verliehrt.
Spricht man mit der der Sucht verfallenen Person, dann gestehen sie ihre Hilflosigkeit zumindest ein.
So muß ich leider Silberrose zustimmen, daß diese armen Seelen den anderen Menschen einfach nicht wichtig genug sind bzw. diese anderen Menschen meiner Meinung nach einfach zu sehr auf ihre eigenen Vorteile bedacht sind, um mal drüber weg sehen zu können, daß erstmal nichts für sie drin ist, wenn sie sich mit diesen Menschen beschäftigen würden.

Aber irgendwie scheinst du freezing_arrow auch eine an diesem Problem beteiligte Meinung zu haben. Würde mich jedenfalls interessieren.
 

freezing_arrow

Mitglied
Ich stimme euch zu und hab da meine Theorie.

Es gibt für mich 3 "Zockertypen".

Typ 1: Der Mensch zockt aus purer Langeweile.
Dieser Mensch besitzt stabile soziale Kontakte,hat viele Hobbys,
ein Mensch "den man gern hat".Dieser Mensch zockt,weil er "zuviel Freizeit hat".Das ist der so genannte Gelegenheitszocker.

Typ2: Der Mensch zockt,weil er neue Leute kennenlernen möchte.
Ihm macht das Spielen in der Community (Gemeinschaft) viel Spaß.
Im realen Leben ist dieser Mensch vllt ein wenig schüchtern und traut sich nicht,andere anzusprechen.Im Spiel dagegen,blüht dieser richtig auf.

Typ 3: Der Mensch zockt,weil er "anders" ist.Er kleidet sich vllt nicht so,wie alle anderen,hat eine andere Meinung etc. Der Mensch wird isoliert und hat kaum Freunde.Im REALEN Leben ist er vllt sogar ein "Versager". (Vllt schlecht in der Schule,instabiles Familienleben etc.)
Im Game verhällt sich dieser entweder total rüpelhaft (Da er seinen virtuellen Erfolg voll auskostet und bestätigt bekommt "Jawohl du bist wer") oder auch dieser blüht wie Typ 2 auf.


Typ 3 ist natürlich am warscheinlichsten "Der Sucht verfallen" da er keinen sozialen Halt hat.Da ist niemand der sagt "Hey du bist süchtig,lass dir helfen".Der süchtige erkennt das Ausmaß meist nicht,da es ja (scheinbar) keinen großen EInfluss auf ihn nimmt.Er verliert kaum Freunde,da er vorher auch isoliert war etc.
Typ 2 kann abhängig werden.Es kommt auf sein Umfeld an,in dem er zockt.Das heißt konkret: Setzten seine Zockerfreunde hohe Ziele,wird er mitziehen (kann zur Sucht führen). Lassen es die Leute eher gemütlich angehen und reden/schreiben auch einmal über Probleme im Alltag,veranstallten RL-Treffs etc. , wird das zocken immer ein Hobby bleiben.
Typ 1 hat ,von der Theorie her,die höchste Warscheinlichkeit,ein intaktes Realleben führen zu können.Dieser Mensch kann zwischen dem Spiel und der Wirklichkeit trennen.Da er aus Langeweile zockt,bleibt er nicht an EIN Spiel gebunden,sonder probiert auch mal,das eine oder andere, aus.

Ich persönlich finde,dass es eine Schande ist,wegzusehen.
Das Problem besteht definitiv und den betroffenden sollte geholfen werden.Mit Sätzen wie "Sucht euch n RL" oder "Schnapp dir doch ne Freundin und spiel doch mit der" ist es nicht getan.
Man hat IMMER Freunde,die auch zu einen halten,wenn es mal nicht so toll ist.DIE MERKEN,wenn was nicht stimmt und müssten eigentlich helfen.Man muss sich in Ruhe mit dem Menschen hinsetzten und ihn (wie oben im 1. Post erwähnt) fragen,warum er denn spiele und was er dadurch eigentlich "bekommen hat".
Man soll es nicht glauben,aber auch Spieler untereinander können ungemein helfen.Leider leider hilft in solchen Fällen die Familie sehr wenig.Sie sieht es nicht oder will es nicht sehen.Diese klagen nur oft,dass man zu oft vorm "Bildschirm hocke",aber aktiv eingreifen wird nur selten praktiziert.Der Süchtige hat aber meistens so wenig Rückhalt,dass er sich weiter in seiner "Welt" verzieht und die Folgen kenne wir ja alle.Es geht vom Schlafmangel bis hin zur Aggression,wenn man nicht spielen kann.

Ich zocke persönlich selber,denn sonst würde ich mir niemals anmaßen,darüber zu schreiben.Solche Artikel wie World of Warcraft (unser Archiv),finde beschreiben die Lage recht gut.
Da wird auch einer dargestellt,der ein intaktes sozialleben hatte und trotzdem süchtig wurde.Da muss man nur den Kopf schütteln und sich fragen,in was für einer Gesellschaft wir denn hier leben.
Alle sahen tatenlos zu wie einer ins Messer läuft.....traurig

MFG Trang
 
C

chrfas

Gast
Ich spiele PC-Spiele seit über 15 Jahren nun. In der Regel waren es mal 1-2 oder auch 3 Stunden die ich am Monitor verbrachte. Dann kam WoW. Dort fing ich mit 2 Freunden zu spielen an. Zu der Zeit war ich arbeitslos, hatte also kaum Geld um öfter was zu unternehmen. Da kam WoW mit 13€ mtl. doch gelegen.
Es baute sich eine neue Welt auf. Eine Welt in der man bei 0 Anfängt und seine figur komplett nach eigenen Belieben steuern und entwickeln kann.

Diese Möglichkeit hat man im Leben nicht immer bzw. nicht von Anfang an. Also entdeckt man eine neue Welt in der man sich entfalten kann, seine "e-soziale" Kontakte aufbauen und pflegen kann. Ich kann mich noch genau an dem Samstag Nachmittag erinnern, indem ich WoW zuliebe, nicht zu meinem Kumpel gefahren bin um Fussball zu schauen.

Es folgten gute 2,5 Jahre intensives WoW spielen. Meine Freunde gerieten langsam in Vergessenheit, aber auch sie haben mich vergessen.
Nachdem sich nun im letzten halben Jahr meine Rückenschmerzen verschlechtert haben, ist mir klar geworden wieviel Zeit überhaupt ich und all die anderen in dieses und anderen Onine-Rollenspiele gesteckt haben und immernoch stecken.

Auch ich war süchtig, nach dem Aufstehen war das erste was ich tat den PC einzuschalten und mich einzuklinken.
Nun denke ich habe ich es unter Kontrolle. Ich spiele vielleicht 2 mal die Woche. Oder auch nur 1 Abend lang. Evtl. werde ich das Spiel ganz an den Nagel hängen und ein zweites Mal wird mir das nicht passieren.

Was ich aber am schlimmsten finde, sind Gedanken die ich habe bezüglich meines Lebens und "neu Anfangen". Ist mir schon ein Paar mal passiert, dass ich mir dachte "dein Leben ist im Ar..., nächstes Mal machst du es besser, erstellst einfach einen "Charakter"".
Oder hey, ich kann vom 3ten Stock springen und mir passiert nichts.

Ich weiß, dass sind extreme Anzeichen einer Sucht, aber ich glaube ich schaffe dass und komme da wieder raus.

Danke fürs zuhören
Chris
 

binich

Mitglied
Ich kenne den Kerl einer Freundin, der WoW spielt. Sie schaut nicht weg, aber er ist der Meinung, er ist nicht süchtig. Spielt jeden Tag in der Woche, behauptet, es sind nur drei Tage. Sie wohnen zusammen; sie kann es also sehen. Wenn die Person nicht WILL, das geholfen wird, dann kann man auch nicht helfen. Man schaut nicht weg, aber man kann auch nichts machen, denn wenn derjenige sein Problem nicht einsieht, kann man nicht helfen.

Das ist wie bei sonstigen Krankheiten, wenn derjenige nicht WILL, das ihm geholfen wird, kann man nichts machen. Und leider muss das jeder für sich entscheiden, denn jeder ist nunmal für sein Leben verantwortlich.
 

freezing_arrow

Mitglied
Natürlich ist es jedem selbst überlassen,ob er Hilfe möchte oder nicht.
Man bedenke aber mal,dass man da einen Menschen jämmerlich verenden lässt.Das ist wie seelischer Mord,nur dass man passiv dazu beiträgt.Der betroffene streitet meistens ab,dass er süchtig ist und "hat alles im Griff". Man muss dann zwar ne riesen Geduld aufbringen,doch es lohnt sich.Ich kenne selber ein paar Fälle,die KEINE Hilfe wollten und denen trotzdem geholfen wurde und die nun unendlich dankbar für diese Hilfe sind.Es gibt also noch Menschen mit Herz auf dieser Welt.

Mein Kumpel hat sich in das MMORPG Silkroad Online so vernarrt,dass er nicht einmal 3 Stunden Schlaf pro Tag hatte.Er war GAR NICHT MEHR ansprechbar.Seine "Freunde" taten genau das,was ich oben beschrieben hab.Sie wandten sich von ihm ab,da sie mit einem "Psychopaten" nix zu tun haben wollten.Einzig seine feste Freundin hielt noch zu ihm.Sie hat 1 ganzes Jahr geduldig auf ihn eingeredet und ihm klar gemacht,dass das nicht DAS WAHRE LEBEN ist.
Er ist nur genial und stark IM GAME,nicht aber im REALEN LEBEN.
Irgendwann hat er das eingesehen,vielleicht auch aus Angst sie zu verlieren, und hat dann beschlossen endgültig damit aufzuhören.
Er schrieb im Global Chat an seine "virtuellen" Freunde: "Hey Leute,ich höre auf.Ich bin zu süchtig geworden und muss mein Leben neu ordnen.In letzter Zeit ist viel schief gelaufen.
Ich hab außerdem zu viel Geld für dieses Game ausgegeben.
Ich wünsch euch allen viel Spaß"
Die Antworten darauf,waren erschreckend.
Es kamen Sachen wie "Egal....verkauf doch deine Möbel!"
oder "Geh nicht!Was wird dann aus uns?" , anstatt sich für ihn zu freuen,dass er die richtige Entscheidung traf.Er löschte das Game von seiner Festplatte,löschte alle ICQ,MSN,Skype und sonstige Kontakte,die er vom Game hatte usw.
Er ist seit 2 Jahren "clean" und stolz darauf.
Die bittere Bilanz,die er zog war,dass er innerhalb eines Jahres seine "Freunde" verlor,2400€ zum Fenster rausschmiß,mit seinen Eltern zerstirtten ist,schulisch abgesackt ist und körperlich nicht mehr auf den fittesten Stand (durch den Schlafmangel etc)

Ich finde es zumindest sehr erschreckend,dass man die Leute,ihrem Schicksal überlässt."Es ist ja nicht mein Bier,wenn er daran zu Grunde geht.Hauptsache ich lebe",ist wohl das Motto,nach dem die meisten Leben.Wie gesagt...ich finde sowas schon traurig.
 
K

klarfünf

Gast
Hallo Freezing_Arrow,

Ich habe mir nun deine Überlegungen zu diesem Thema durchgelesen und beim ersten Mal Lesen fand ich deine Gedanken eigentlich ganz gut. Du brachtest verschiedene Aspekte, aus verschiedenen Perspektiven, hast die sozialen Umsände berücksichtigt und auch eine Problembehandlung vorgeschlagen, wie du die Sache aus deiner Sicht angehen würdest.
Aber... natürlich aber, sonst wäre es ja langweilig, fand ich bei der zweiten Betrachtung deine Einteilung in diese drei Kategorien etwas einfach. Klar, wir sind ja nicht da um diese Persönlichkeitstrukturen zu diesem Problem perfekt durchzusystematisieren. Und deshalb brauche wir uns denke ich darüber auch nicht streiten, daß in der Realität die Grenzen zu diesen drei Charakterentypen fließend sind und sich mehr oder weniger durchmischen.
Letzten Endes jedoch bleibt in meinen Augen in deiner Betrachtungsweise eine relativ deutliche rationale Denkstruktur bestehen. Ich meine mir sind PC Spiele natürlich auch nicht fremd und jeder, der mehr oder weniger mal gezockt hat weiß, daß man im Laufe der Zeit diesem Spaß mal mehr mal weniger verfällt. Manchmal macht es zu sehr viel Spaß und dann ist mal wieder einfach zu wenig los. Mal spielt man eine Zeit lang ein Ballerspiel und dann ist es eine Simulation oder ein Strategiespiel. Mal erfreut man sich dran andere niederzumetzeln, ein anderes mal baut man mit anderen etwas auf. Manchmal ergibt es sich einen auszutricksen und manchmal vergnügt man sich vielleicht auch mal damit andere zu verarschen oder gar mal so richtig assi zu sein. Ich weiß ja nicht, ob die Menschen, die ich kenne ganz anders sind, wie die, die du kennst. Aber ich denke, daß es normal ist, daß man im Leben die ein oder andere Phase durchmacht und sich die ein oder andere Art mal mehr, mal weniger durchschlägt. Wenn ich mir im Gegensatz dazu deine Überlegung anschaue, dann erscheinen mir deine Menschenbeispiele relativ monoton zu sein. Also ganz einfach strukturiert. Der eine findet das toll und der andere findet das toll.
Aber wahrscheinlich liegt das wohl daran, daß du mehr Menschen kennst, die der Spielsucht verfallen sind und sich da eine Persönlichkeitsseite dann doch intensiver ausgeprägt hat?!

Da ich selber nun derartige Problemfälle, wie hier auch von euch anderen, nicht kenne, kann ich zur Problembegegnung nichts beitragen. Oder besser gesagt, ich fühle mich nicht wirklich qualifiziert genug.
Ich denke einfach nur, daß es sehr viele tolle, aufregende und spannende Dinge gibt, wie auch TV, Kino, Disco usw. und dass doch auf dauer alles langweilig wird, wenn man es zu sehr betreibt. Und so denke ich gibt es vielleicht einfach keinen aufregenden Ausgleich dazu zu dieser einen Sache? Weshalb das Zocken dann zur Sucht wird? Aber irgendwie ist mir diese Antwort zu einfach und einfallslos, wie dass ich mich selbst damit zufrieden geben würde.
Finde ich deinen Beitrag trotz aller negativen Kritik meinerseits eine sinnvolle Auseinandersetzung zu diesem Problem, was wirklich etwas beschissenes ist. Brauchen wir nicht. Geb ich dir absolut recht. Also auf jedenfall ein paar gelungene Aspekte, die ein paar Ecken des Problems umreisen.

@binich(ist das als Frage oder als Ausage gedacht?)
Du hast absolut recht. Ein Wille muß schon da sein. Was wiederum auch nicht bedeutet, daß man einen einfach sich selbst überlassen muß, kann, soll. Und wenn man sich über sojemanden den Kopf zerbricht, dann sollte man auch immer berücksichtigen in welcher Situation der gerade steckt.

@chrfas

Da sag ich mal nichts dazu. Außer: Du schaffst das. Ganz bestimmt!
 

Yenlowang

Aktives Mitglied
Ganz ehrlich?

Wie sollten sie helfen?

Onlinespielsucht ist soweit ich weiß noch keine definierte Krankheit, also noch nichts was irgendwie die Möglichkeit bietet ihn auf Grund dessen ärztlich betreuen zu lassen.

Ihn einweisen? Auf welcher Grundlage? Ist er nicht in der Lage sich selbstständig zu versorgen? Ist er geistig oder körperlich behindert? Ist er nicht zurechnungsfähig?

Sollten sie ihn zum Arzt schleifen?

Er ist in der Lage selbsttätig zu denken und zu handeln. Der Arzt wird fragen, warum sie ihn hierhaben. Weil dem Arzt es grundsätzlich egal sein wird, was er in seiner Freizeit macht...

Und wie der "Patient" Freizeit definiert, hängt leider unweigerlich von ihm selbst ab, genauso welche Kontakte er pflegt, etc...

Er ist keine Gefahr für seine Umwelt...

Ich war selbst Spielsüchtig....

Es gab für mich nur die Gegenden von Azeroth und nichts weiter, ich hatte nach 2,5 Jahren WoW keinerlei reale Kontakte mehr. Geschlafen habe ich max. 3 Std. pro Nacht, selbst auf der Firma habe ich gespielt, ernährt habe ich mich von allem was innerhalb von 3-5 Minuten in der Mikrowelle warm zu machen war. Ich habe in der Zeit über 25 Kg zugenommen. Ich konnte keine 100 m laufen ohne das ich dachte mir zerreisst es das Herz...

Aber ich hatte ja kein Problem, ich habe das Schicksal ja selbst gewählt...

Nur ein Freund ist geblieben, der zur mir gehalten hat...

Meine Frau trennte sich von mir (das hatte noch vielschichtige andere Gründe) aber WoW war einer der Hauptgründe. Ich habe mir eine Identität aufgebaut, wo ich sein konnte, wer ich wollte.

Aber bei Familie und Freunden ist es so... Sie bieten sie Dir Hilfe an an, zeigen Dir Chancen auf, was mit denen zu machen. Aber man selber muss es wollen, man ist alt genug...

Aber man sucht sich immer Gründe nicht mit Freunden loszuziehen, weil der Ony Raid, BWL, MC und was nicht alles wichtiger ist...

Man kann ja in der Zeit, wo man 3 Std. mit ein paar Freunden weggeht, besser auch 300.000 Spinnen erschlagen, tausende von Orcs in Jenseits schicken und was nicht alles...

Kurzum man will keine Hilfe, weil man ja auch glaubt, das man kein Problem hat...

Irgendwann fragen Freunde und Familie nicht mehr ob Du was hast. Irgendwann ist es egal. Man ist wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt alt genug und hat sein eigenes Leben, seine eigene Wohnung...

Aber wenn man Glück hat, wacht man irgendwann auf... Man sieht das alles das was man sich erkämpft, geraidet, erbeutet hat nichts wert ist. Weil es nicht real ist...

Bis man zu dieser Erkenntnis kommt, vergeht viel Zeit (in meinem Fall fast 3 Jahre) und denn steht man vor dem Scherbenhaufen, den manche denn Existenz nennen und schreit: Warum hat mir keiner geholfen?

Die Antwort ist so naheliegend wie einfach:

Weil man selbst nicht glaubte ein Problem zu haben!

Erst wenn Du merkst, so kann es nicht weitergehen, dann bist Du bereit Hilfe anzunehmen...

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
C

claas

Gast
Ich kenne das auch ein wenig.
Früher hab ich zuviel gespielt und andere Dinge dadurch von mir weggeschoben.
Und vor kurzem als Ich in meine Wohnung kam hab Ich dann wieder Inet gehabt und wieder zuviel gespielt...schlimm war das nicht...man kann's ja machen...aber womit das verbunden war fande Ich nicht gut.
Denn man vernachlässigt irgendwann andere Dinge die einem eigentlich (immer noch) viel wichtiger sind...und man hat ein komisches Gefühl zum Spielen...man will oder muss unbedingt spielen...und nachdem ich mich dann damit auseinandergesetzt hab...hab ich sofort alle spiele runtergeworfen und den PC neugemacht...bin aus meiner community raus...hab mich extra noch bannen lassen von meinen lieblingsservern...und seitdem nichtmehr gespielt...obwohl ein suchtähnliches verlangen danach natürlich angehalten hat.(minimal noch anhält)
Hab im Endeffekt "nur" 2-4 Wochen so übertrieben viel gespielt.
Naja im Moment bin Ich noch sogut wie jeden Tag "hier" wird sich dann auch noch mindern.

MfG Alex
 
K

klarfünf

Gast
@ Yenlowang

Das was du da von dir über dich erzählst ist wirklich tragisch. Dass es tatsächlich so passiert ist, wie du beschreibst, ist kaum zu glauben und wie du wohl selbst schon eingesehen hast, ist das wirklich ein absolut bedauerliches Schicksal... hoffentlich nur Lebensabschnitt in deinem Leben. Wenigstens scheinst du aus deinen Fehlern glücklicher Weise zu lernen?!

Nichts desto trotz finde ich deine Sichtweise ebenso erschreckend, wie dein wohl leider eigenes Schicksal. Vorallem finde ich deine Herangehensweise etwas... trostlos. Wie du diese Krankheit siehst:

Onlinespielsucht ist soweit ich weiß noch keine definierte Krankheit, also noch nichts was irgendwie die Möglichkeit bietet ihn auf Grund dessen ärztlich betreuen zu lassen.

Ihn einweisen? Auf welcher Grundlage? Ist er nicht in der Lage sich selbstständig zu versorgen? Ist er geistig oder körperlich behindert? Ist er nicht zurechnungsfähig?

Sollten sie ihn zum Arzt schleifen?
Abgesehen davon frage ich mich woher du weißt, was der Arzt in dieser gegebenen Situation tun würde?

Deinen Schluß finde ich jedoch irgendwie gelungen. Es klingt fast wie ein Ausschnitt aus dem Film mit Leonardo Di Caprio (über River Phönix oder so). Wenn das Leben denn auch so einfach wäre. Es ist nie so einfach. Man macht es sich vielleicht so einfach. Aber so einfach ist es einfach nicht das Leben.
Es mag sein, daß ein Versuch zu helfen im Augenblick völlig sinnlos erscheint, weil man eben nur so weit sieht, wie der Moment reicht. Da trifft deine Aussage, die du treffen wolltest, absolut zu. Aber... ich weiß auch nicht... irgendwie ist mir diese Sichtweise einfach zu einfach. Ich meine in der Schule lernt man ja fürs ganze Leben. Und irgendwann merkt man dann, wenn man größer wird, daß es doch irgendwie so ist. Klar da mußte man und das ist bei dir und deinem Ex-Problem ein anderes. Aber irgendwie müsste doch jetzt deine Sichtweise zu deiner geschiedenen Frau eine andere sein und diese vielschichtigen andere Probleme, wie die auch immer aussahen? Jedenfalls fänd ich es irgendwie interessant zu lesen, wie sich deine Erkenntnis über deine Krankheit auf die Veränderung deiner Sichtweise ausgewirkt hat.
Vielleicht ist diese Erfahrung nicht so bedauerlich, wie diese Sache mit dem Zocken. Ich kenne Leute, die sind von der Musik bessesen, von Frauen und von Autos usw. irgendwie habe ich das Gefühl, daß es das Selbe in Grün ist oder besser gesagt in viereckig. Aber eine Sache noch, die ich dich gerne fragen würde: Ist es dein Fazit aus dieser Spielsuchterfahrung, daß man sozusagen als Problem spürt, daß das was man erkämpft hat nicht real ist und man eigentlich nichts hat, obwohl man gekämpft hat?
Ich kenne glücklicher Weise auch Menschen, die sich durch ihr reales Leben durchgekämpft haben und am Ende gemerkt haben, daß sie einfach nichts hatten. Ich sehe da irgendwie ähnliche Probleme, welche ihnen irgendwann bewußt wurden. Naja. Ich hoffe, daß es inzwischen in deinem Leben aus diesem Tief steil bergauf gegangen ist.


Und Alex:

find ich echt krass, daß du dir derartige Sperren auferlegt hast, freiwillig, um davon loszukommen. Irgendwie klingt deine Beschreibung, wie eine Heroinsucht. Schon irgendwie krass, dass man so werden kann. Vielleicht solltest du zu den Mormonen gehen, wenns nicht klappt. Da gibt es so ne Splittergruppe, glaube ich, die verzichten auf jegliches neumodische Zeug. Da besteht dann überhaupt keine Möglichkeit mehr. Nein. Scherz bei Seite. Gut wenn man erkennt und handelt. Nur krass, daß du auf Yenlowang hin schreibst das auch "ein wenig" zu kennen.
 

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