Hallo Old-Lady,
auf der Seite war ich schon gestern, nachdem ich sie im Net gefunden habe, bin dort aber auch nicht schlauer geworden. Ein Brief eines ca. 80-jährigen Opa´s habe ich gefunden, sonst nichts. Was ich dort gefunden habe, war dass Großeltern ein Umgangsrecht haben. Wenn das die andere Oma und Ur-Oma lesen, dann hat es meine Tochter und mein Enkel noch schwerer, als sie es eh schon haben.
Vieles, was du schreibst, sehe ich ähnlich: Als Oma habe ich mehr Abstand und sehe viel schneller, wenn sich Veränderungen beim Enkel ergeben, und vor allem wann dies passiert. Als Eltern hat man oft den Kopf viel zu voll und ist auch überfordert wegen des neuen Alltagsablaufs. Bei uns kommt hinzu, dass als Babysitter einzig die zwei o.g. Frauen für meinen Schwiegersohn in Betracht kommen. Mich hat er dabei nie in seine Überlegungen mit einbezogen. Was ist das Fazit: das Kind wurde bis jetzt nur von den Eltern betreut, ein Babysitter oder eine Pflegeperson ist beim derzeitigen Stand der Dinge völlige Überforderung für das Kind. Dann kommt hinzu, dass mein Schwiegersohn nie bereit sein wird, diese zu bezahlen. Seine Mutter braucht Krücken, um sich bewegen zu können und das nur unter Schmerzen. Und sie ist geeignet als Babysitter. Sie kann sich weder bücken, noch das Kind selbst hochheben, noch auf den Boden knien, oder aus dem Bettchen herausnehmen. Aber sie ist nach ihrer Beurteilung geeignet und mein Schwiegersohn ist ihr treu ergeben, ganz besonders aber seiner Oma. Vor ihr hat er Angst, so mein Eindruck, entsetzliche Angst, dass sie ihm Geld oder sonstwas verwehren könnte. Ich weiß nicht, was da ist, nach meinen Beobachtungen muss es etwas ganz schlimmes sein, das die beiden verbindet. Er nimmt sie nämlich viel wichtiger als seine eigene Mutter, die er oft mit Füßen tritt.
Kleidung kann ich nicht kaufen, die würde mein Schwiegersohn bemerken. Ich baue halt meine Tochter auf, so gut es geht. sie haben ja Geld, er hat eine gute Stellung, das ist es ja nicht. Sobald Oma sagt: das ist zu teuer, tut mein Schwiegersohn was sie ihm beauftragt.
Und wenn ich den beiden Frauen sage, dass es hier um ein kleines Kind geht, dann sagen sie beide: "Da muss er durch."
Meinst du damit den Enkel, dass er durchhalten soll? Ich weiß nicht ob sowas möglich ist, zuzusehen und nichts zu tun. Das verhärtet einen doch innerlich, frustriert und danach resigniert man, gibt auf. Das ist ja dann das schlimmste was passieren kann, oder habe ich dies jetzt falsch verstanden?
Weil du die verwahrlosten Kinder ansprichst: Ich hatte bisher gedacht, dass man die Eltern alleine gelassen hat, sogar die Eltern dieser Eltern haben sich herausgehalten und das ganz schlimme zugelassen. Wenn ich dies jetzt mit mir vergleiche, dann ging vielleicht sogar von denen ganz großer Druck aus, und aus rache haben sie dann ihr Kind sich selbst überlassen?
Andererseits sind dann die Außenstehenden, denen das Eingreifen so schwer gemacht wird wie möglich, so wie dir und mir. Die verhöhnt und verspottet werden, damit sie endlich mal still sind. Es ist wichtig, dass wir weiter den Mund aufmachen und "schreien", auch wenn es kaum einer hören will.
Mein Schwiegersohn wirkt nach außen hin sehr charmant und ich hätte nie gedacht, dass er sich als so schlimmer Vater entwickeln würde. Andererseits war es klar, denn sein Vater lebt in Amerika, seit seine Mutter sich als er kInd war, von ihm geschieden hat. sein Opa wird als Erzeuger bezeichnet, er existiert gar nicht, sondern ein fremder Mann wird dem wahren Opa vorgezogen. Und die beiden Frauen, die so viel selbst zu tragen haben, tun sich jetzt als Heilige hervor.
Von ihnen geht eine unsichtbare dunkle Kraft aus, die ich nicht benennen kann. Das Kind freut sich auf seine andere Oma und verfällt nach dem Kontkat in einen Zustand der des einigelns (praktisch rollt er sich zusammen wie ein Igel, ist zwar äußerlich anwesend, aber innerlich weit weg). Mein Schwiegersohn sieht dies als "wir mögen seine Familie nicht" an und ist nicht fähig sich mit mir über diesen schlimmen Vorwurf zu unterhalten.
Wir können uns gegenseitig stützen, indem wir in Kontakt bleiben. Dann haben wir ein solides Fundament, wo wir Kraft tanken können und wieder agieren können. Auch um die Rückschläge besser zu verkraften.
Seit mein Enkel da ist, habe ich kaum noch ein Privatleben. Ein, zwei Tage ist Ruhe, und dann geht das Gezerre der beiden Frauen wieder los, und mein Schwiegersohn macht meiner tochter und seinem Kind das Leben zur Hölle. Der ist so blind, dass er gar nicht mehr merkt, was er da inszeniert bekommt.
Seine Mutter möchte meine Tochter loshaben, und sie hat bis jetzt alle Frauen aus dem Leben ihres Sohnes verjagt. Gleichzeitig will sie Ansprüche auf das Kind meiner Tochter anmelden, das ist doch irre. Und das kind spürt das alles, denn er liebt seine Mama und seinen Papa. Er will nur diese um sich haben.
Ich halte das ganze auch fast nicht mehr innerlich aus.
Liebe Grüße Dame
Liebe Dame,
bei Dir ist es der Schwiegersohn und seine Familie... ach furchtbar alles! Niemand macht sich auch nur die kleinste Mühe , auch mal an die arme Omi zu denken, die doch ihre Enkelkinder auch liebt und für sie sorgen möchte. Immerfort ist gleich die Eifersucht im Spiel, wie schrecklich! Niemand denkt eigentlich an die Kinder!!!! Wie die sich fühlen müssen, die spüren doch das HickHack, können es nur noch nicht so einordnen und wissen dann nicht, zu wem sie halten sollen - sind hin-und hergerissen.
Ich hab auch schon oft gedacht, sollst du jetzt loslassen? Damit der Junge wenigstens nicht auch noch unter dem Zerreiss-Stress leiden muss? Aber dann sah ich wieder, wie sehr er an mir hängt und mich um Hilfe anging. Da waren die gesundheitlichen Probleme, wo die Ex-Schwiegertochter garnicht aufgepasst hatte. Das hätte schlimm enden können, wenn ich nicht eingeschritten wäre. Das waren Schulprobleme, die phasenweise auftraten, wo ich mich auch einschalten musste, sonst hätte das für den Jungen gravierende Konsequenzen gehabt. Ich hatte sozusagen alles wieder ins Lot gebracht gehabt. Dank? hab ich keinen bekommen. Alles wurde natürlich als Einmischung abgetan.
Nur ein Beispiel: Ich bemerkte bei dem Jungen (zu dem Zeitpunkt war er 9 Jahre alt), dass er schwer atmet und dass er im Gesicht garnicht gut aussah. Er klagte über Schmerzen im Rücken.
Ich sagte zur Ex : Das Kind muss einem Arzt vorgestellt werden!
Sie meinte, ach was, das gibt sich wieder, das ist nix.
die Schmerzen wurden stärker und ich bestand darauf, dass er sofort bei uns in die Kinderklinik gefahren wird! Was kam heraus? Lungenentzündung in beiden Lungenoberlappen. 3 Wo.Klinikaufenthalt!!!
Ich habe ihm jeden Tag die Hausaufgaben gebracht und sie mit ihm gemacht, dass er wenigstens schulisch nicht wieder zurückfällt.
Da war seine Mutter schon wieder eifersüchtig: ich bräuchte das nicht zu machen, das würde sie schon machen. Das stimmte aber nicht!!! Sie tat garnix dergleichen, weil sie ja gar keine Zeit hatte!
Ein 2. Beispiel: Der Junge hatte im Kleinkindalter dauernd "Pipiman-Entzündungen". Da sagte ich zur Ex: Da stimmt was nicht... wenn das 1 oder 2 x wäre...da könnte man das noch als unwichtig abtun, aber nicht wenn es dauernd und immer wiederkommt.
Sie ging "zu ihrem Arzt" Von dem bekam sie Salbe, die angeblich Wunder wirkte. Zunächst war ich beruhigt. Aber die Entzündungen kamen wieder und wieder und eines Tages bekam ich eröffnet, dass die Ex-Schwiegertochter nun ratlos sei, weil das ja überhaupt nicht mehr aufhört! Da machte ich ihr den Vorschlag, dass ich mit dem Kind zum Urologen gehen möchte, der wäre der Fachmann für sowas. Damals nahm sie das noch an , und ich durfte mit dem Kind zum Facharzt. Der untersuchte den Kleinen und war entsetzt: "Ja sagen Sie mal", meinte er " haben Sie denn nicht bemerkt, dass die Entzündungen nur von mangelnder Hygiene gekommen sind? Das ist ja alles verdreckt da unten! Sie müssen dem Kind das richtige Waschen beibringen!"
Desweiteren stellte er als Zufallsbefund: Hodenhochstand beidseits fest.
Ich kann dir nicht sagen, was da für ein Horror begann. Allein die Untersuchungen für das Kind durchzusetzen, die jetzt alle nötig wurden!!!! Kampf, Kampf , Kampf. Gesiegt hatte ich zuletzt - mit Hilfe meines Sohnes- aber auch nur, weil ich die Vollmacht von ihm hatte und auch nur weil er zur Hälfte das Sorgerecht hatte. Sonst hätte ich überhaupt nichts für das Kind tun können!
Ab diesem Zeitpunkt war nur noch Kampf zwischen der Ex-Schwiegertochter und mir. Denn nun war ich hochsensibilisiert, was die Gesundheit meines Enkel betraf!
Was den schulischen Bereich anging, gab es die gleichen Kämpfereien! Noch bekam ich meinen Enkel 2 x mittags in der Woche - mein Mann holte ihn von der Schule ab, und ich konnte mit ihm mittags die Aufgaben machen. Mit der Zeit merkte ich natürlich, dass er immer schlechter wurde.
Das was zu Hause ablief, konnte ich ja an den 2 Nachmittagen nicht auffangen! Das waren ja immer nur 3 Stunden und das Kind durfte auch nicht überfordert werden. Die Schularbeiten hätten müssen zu Hause kontinuierlich weiter überwacht werden. Das war nicht der Fall! Schon als leines Kind bekam er von seiner Mutter gesagt:" Geh ich in die Schule oder du! Das musst du alleine hinkriegen!"
Seine Schulhefte schaute ich mir natürlich immer an und sah, was sich da tat.
Ich sprach mit der Klassenlehrerin und schilderte der alles, die sagte zu mir:"Schauen Sie, dass Sie dem Kind helfen können! Schauen Sie in seine Hefte, da wissen Sie, was zu tun ist!"
Ich sagte ihr, dass ich das ja weiss, dass ich aber als Grossmutter von der Mutter des Kindes abgeblockt werde, weil ich keine Rechte hätte als Ex-Schwiegermutter und auch vom Jugendamt her nicht unterstützt wurde. Da zuckte die Lehrerin mit den Schultern:" Ich sag Ihnen nur, tun Sie was, damit der Junge wieder Fuss fasst!!"
Mit allen möglichen Tricksereien hatte ich es dann doch noch geschafft, dem Jungen auf die Beine zu helfen, indem ich mich vor der Ex-Schwiegertochter klitzeklein gemacht hatte und zutiefst demütig und ohne Vorwürfe zu machen regelrecht zu ihr "gekrochen" bin und sie um ein wenig Entgegenkommen für ihr Kind bettelte. Mir war richtig übel dabei! Aber es gab für mich keine andere Möglichkeit, dem Kind zu helfen!
Sie konnte sich durch mein unterwürfiges Verhalten über mich erhaben fühlen und gewährte mir dann grosszügig, dass ich halt intensiver mit dem Kind arbeiten könnte. Das hat ihr gut getan!
Innerlich schrie ich: Oh Gott, was tu ich mir hier an, ich war in leitender Stellung in der Univ-Klinik im Sekretariat und muss mich vor dieser schrecklichen Frau, die kein Herz und keine Empfindung für ihre Kinder hat und so verantwortungslos ist, so klein machen!!!
Aber ....ich tat es für mein Enkelkind.
Unsägliche Kränkungen, Demütigungen habe ich durch die ganzen Jahre hindurch hinnehmen müssen. Ich habs hingenommen - für meinen Enkel, dadurch konnte ich ihm immer wieder weiterhelfen.
Er wird nie erfahren,
was ich eigentlich alles für ihn getan habe, welches Ausmass meine ganzen Kraftanstrengungen hatten, die mich nun seit dem letzten Jahr so furchtbar müde und krank gemacht haben, denn er ist ein Kind, das vom Leben noch nichts weiss, von den ganzen Intrigen, Widerwärtigkeiten, Boshaftigkeiten, die sich Menschen antun.
Und ich werde ihm natürlich niemals sagen, unter welchen Umständen ich manches für ihn erreicht habe.
Seine Jugend muss nach allen Möglichkeiten geschützt werden, das habe ich mir geschworen.
Oft bin ich in eine kleine Kapelle gefahren, habe dort gebetet.....Herrgott gib mir Kraft, ich kann nicht mehr, ich merke, wie müde ich werde..Heilige Mutter Gottes hilf meinem Sohn, meinem Enkel und mir.. ich muss noch aushalten und kämpfen.. noch ein bischen.... noch ein Stück weiter - bitte!
Zu Hause habe ich gebetet: Wenn es tatsächlich ein Jenseits geben sollte: Meine Eltern, Grosseltern, helft mit, ich muss es schaffen!!!
Und man kann jetzt über mich lachen oder auch nicht, es ging tatsächlich immer wieder ein paar Meter weiter! Unglaublich! Immer wenn ich dann aus der Kapelle ging und durch den Kirchgarten wieder zum Ausgang des Parks zu meinem Auto lief (meistens war auch mein Mann dabei) war ich ruhiger geworden, gefasster.
Ich schäme mich nicht zu sagen, dass ich wirklich jeden Tag bete, weil ich einfach glaube, dass es da irgendetwas gibt, wovon wir keine Ahnung haben können - oder vielleicht nur eine ganz ganz leise Ahnung.....
Und trotzdem: Immer wieder - nachts - kommen die schrecklichen Gedanken auf mich zu und Beklemmung, ich könnte die letzten Meter jetzt schlapp machen!
Ich führe Selbstgespräche: Ich muss es schaffen, er ist ja schon bald 15....noch 3 Jahre.....
Tagsüber habe ich Arbeit, da bin ich abgelenkt -und hoffe dann für den Abend, dass ich mal früher zu Bett gehen könnte, um endlich mal sorglos einschlafen könnte.... FEHLANZEIGE ! Jede und jede Nacht das gleiche...So schleichend kommt es über mich...schwere Gedanken, Sorgen um meinen lieben Enkelsohn...
Eines Tages fasste ich den Entschluss, Französisch aufzufrischen
Ich gehe derzeit in einen Kurs von der VHS. Will meinen Geist auffrischen, die Gedanken vertreiben! Habe mir Zeitschriften gekauft: Logig-Trainer, Intelligenz-Trainer. Da ist der Geist gefordert! Ablenken, wo immer es geht. Habe auch angefangen, mir meine Kleider selbst zu nähen, bin derzeit schon recht gut.
Ich sage zu mir: Bloss nicht dauernd an Sorgen denken! Es gibt noch viel andres, und wenn du deinem Enkelkind helfen willst, musst du Stärke haben und die kriegst du nur, wenn du für dich was tust! Eine schwache Grossmutter ist wenig hilfreich!
Und das ist mein Motto nun: Bete und arbeite! Bora et labora - oder wie das auf lateinisch heisst. So lustig , wie das klingt, aber es hilft etwas.
Liebe Dame, vielleicht ist das auch ein Tipp für Dich: Versuche, etwas anzufangen, was Dir Freude macht.
Erst heute mit meinen 61 Jahren verstehe ich, was meine Mutter so oft zu mir sagte:" Arbeite, dann kommst du nicht auf dumme Gedanken!"
Wie recht sie hat!! Ich denke so oft an sie und dann geht mir durch den Kopf:
Ja Mutti, es ist wirklich wahr...was hast duuu geleistet...Krieg überstanden, Flucht, Vertreibung, 2 Kinder im Krieg umgekommen....
ein 3. Mal aus dem Osten (diesmal aus der ehemaligen DDR) in den Westen geflüchtet mit den verbleibenden 2 Kindern, davon eins schwerbehindert. Wie stark musst du gewesen sein!!!! Und ich habe es nicht bemerkt - wie auch...sie hat nie was gesagt.....ausser Arbeite, dann vergehen die dummen Gedanken!
Ich versuche, in diesem Sinne und im Gedenken an meine starke Mutter und an meinen fleissigen verantwortungsvollen Vater meine Pflichten zu erfüllen. Möchte ihnen keine Schande machen.
Für heute mal wieder Schluss.
Ich danke Dir vielmals für Deine Antwort. Wenn wir in Verbindung bleiben könnten, ware das wirklich prima.
vielen Dank
und liebe Grüsse
Old Lady