Also ich kann mich sehr gut erinnern und ich hatte keine 'Angst' - wenn ich was hatte, war das ein Unbehagen, wenn ich zu dieser Zeit Polizei gesehen habe, aber es war ja nicht so, dass an jeder Ecke einer von der RAF gestanden hätte.
Wohingegen ich Zeuge und Beteiligter von einigen Übergriffen der Polizei war die in dieser Zeit wie ein aufgeschreckter Wespenhaufen agierte. Was ja auch verständlich ist - immerhin startete die RAF einen Angriff auf den Rechtsstaat.
Allerdings fand ich zu der Zeit die öffentliche Diskussion wesentlich aktiver als heutzutage. Die Anti-Terrorismus-Gesetze schieden die Geister und man stritt sich noch über die Frage ob es nun eine 'Gruppe' oder eine 'Bande' wäre.
Wir haben ein Gesetzt, das festlegt wie lange jemand für eine bestimmte Tat im Gefängnis zu bleiben hat. Herr Klar wurde nicht 'begnadigt', im Gesetzt steht nichts davon, dass sich jemand für seine Taten zu entschuldigen hätte. Dass das nötig wäre ist eine persönliche Meinung. Die kann man haben.
Mir bringen Entschuldigungen nichts - ein Mensch der etwas macht hat einen Grund (bewusst oder unbewusst). Ich verspüre bei einer 'Entschuldigung' keine 'Genugtuung'. Mir reicht es, wenn jemand das nicht wieder macht. Wäre eine Entschuldigung Garant dafür? Nein. Ich denke das hat auch der Gesetzgeber gesehen und daher keine 'Entschuldigungsklausel' eingebaut.
Herr Klar ist frei, er hat seine Strafe verbüßt. Fertig.
Und, Tigger 48 - was weißt du von Herrn Klar? Ich nehme mal an - genauso viel wie ich - nämlich so gut wie nix. Nach deiner Meinung hätte man ihn also im Gefängnis lassen sollen? An die Wand stellen, Rübe ab? Vierteilen? Wasser und Brot? Erzähl mal, wann er, deiner Meinung nach 'Gnade verdient' hätte.