Danke. Ich mag das Buch, das Zitat ist mir bekannt.
Ich denke, ich kann das akzeptieren, was ich selbst getan habe, denn es war zu jener Zeit das richtige, der mirscheinbar einzige Weg. Ich tue mir aber sehr damit zu akzeptieren, was mir widerfahren ist und suche dort immer wieder nach meiner Schuld - oder nach dem, was ich selbst hätte besser machen können. Ich kann nicht akzeptieren, dass meine Entscheidungungen mir die einzig möglichen gewrsen sein sollen - obwohl es zu jener Zeit doch genau so war. Und ich kann noch schwerer akzeptieren, was die Konsequenzen meines Handeln waren. Ich drehe mich da im Kreis und komme aus der Trauer um alles, was ich verloren habe nicht raus. Trauer ist so schlimm, so langwierig und überschattet alles. Ich habe völlig den Glauben an eine positive Zukunft verloren...
Und dennoch, ich schaffe es einfach nicht den letzten Schritt zu gehen...
Was fehlt mir nur dafür?
Es ist vielleicht eine dumme Frage von mir:
Warum solltest du nicht trauern dürfen?
So, wie du schreibst, hast du viel verloren.
Trauer ist kein schönes, kein angenehmes Gefühl. Wer will schon Schmerz?
Trauern heißt aber auch Abschied nehmen.
Habe noch etwas im Internet recherchiert und eine andere - mir neue - Definition für radikale Akzeptanz gefunden.
Dort wird sie definiert als Akzeptanz von Gefühlen, z. B. hier:
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Glaube aber, dass dir das im Moment auch noch nicht weiterhilft. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das Problem im Moment ja, dass diese Gefühle zu überwältigend sind.
Es ist ein merkwürdiger Einfall, den ich da gerade habe, aber kennst du die Edda?
Da gibt es eine Szene, in der Gudrun um Sigurds Tod trauert. Aber sie kann nicht weinen. Den Frauen um sie herum ist es klar, dass es wichtig ist, dass sie weinen kann - also versuchen sie zu trösten...
Einer gelingt es...
"Einst ergings, daß Gudrun zu sterben begehrte,
Da sie sorgend saß über Sigurden.
Nicht schluchzte sie, noch schlug sie die Hände,
Brach nicht in Klagen aus wie Brauch ist der Frauen.
2
Ihr nahten Helden, höfische Männer,
Das lastende Leid ihr zu lindern bedacht.
Doch Gudrun konnte vor Gram nicht weinen,
Schier zersprungen wäre sie vor Schmerz. (...) "
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