Ich habe auch viele: "ich trau mich nicht", von denen ich wahrscheinlich gar nichts ahne, weil ich darüber nicht oft nachdenke. Mich hält meine Einstellung am Leben. Die ist: das ist jetzt da, damit komm zurecht.
Meine Prioritäten sind die täglichen To-Does, die spule ich herunter, sorgfältig, mit möglichst viel Hingabe, das bewirkt, dass ich am Ende des Tages selten das Gefühl habe, der Tag war sinnlos.
Ich versuche praktisch, mich nicht Ängsten auszuliefern, die wären schnell bei Fuß, die würden mich verfolgen den ganzen Tag, hätte ich Zeit dafür. Statt dessen bereite ich vor, was ich mal machen werde, was ich mir ausgemalt habe zu machen. Zb. neben meiner Zwillingsschwester, die in Deutschland wohnt stehen, das male ich mir so aus, sie ist in meiner Küche und wir plaudern. Dafür brauchts schon viel, um das zum Genuss werden zu lassen. Ich habe für sie alles hergerichtet, so, wie sie es liebt. Ich freu mich, hab Vorfreude. So habe ich auch bereits jetzt Vorfreude bei dem Gedanken, endlich nach den Farben wieder greifen zu können, nach den Leinwänden, dafür brauchts einen Ortswechsel, den bereite ich auch gerade vor, ich sortiere meine Sachen hier beim Freund und versorge alles hier, dass nichts zu Schaden kommt, wenn ich umziehe in mein Haus nach der Saison. Nebenher ist während der letzten Monate viel geschehen, es hat sich viel getan, wir haben umgebaut, ausgebaut, wieder, alles mögliche hergerichtet für einen Tag, wo das alles gebraucht wird, so ungefähr läufts bei mir, es passiert viel, zugleich wird alles immer ausgerichtet auf morgen, denn da passiert dies und jenes- man kommt, oder ich komme, man macht dies und das und jedes braucht eine Art Werdegang, bis es so weit ist. Mein Leben ist praktisch ein Gestern fortsetzen ins Heute und dieses Heute fortsetzen für den kommenden Morgen. Stagnation wäre, wenn ich mir nichts ausmalen würde und seien es nur so profane Dinge, wie Freunde zum Wandern einladen. Der Tag kommt, bis dahin verbringe ich Zeit zum üben, hab die Orte schon vorgeschmeckt, war schon dort, hab extra auf alles, wirklich alles geachtet, um diesen Genuss voll auskosten zu können. Komisch, jetzt wo ich das so aufschreibe, sehe ich, mich halten meine Vorhaben am Leben.