Holunderzweig
Sehr aktives Mitglied
Für mich wahnsinnig viel. Am Beginn, da war ich starr, ich rührte mich nicht mehr und war total zurückgezogen. Das bewirkte, dass ich mir sehr viel abgewöhnte, was ich als normal betrachtete, wie zb oft gemeinsam etwas zu unternehmen, Besuche zu machen, selbst Besuche zu haben. Nun ist es so, dass ich viele Leute gar nicht mehr vermisse, es haben sich etliche Bekanntschaften, Gewohnheiten, angebliche Wichtigkeiten in die weite Ferne gerückt, was zugleich wie Entrümpeln war für mich. Seit Corona bin ich Minimalist. Einerseits mit lachendem Auge, andererseits mit Wehmut. Ich kann da nicht mehr anknüpfen teilweise, entfremdet, auseinanderdividiert.Corona war zwar nervig, weil man hätte meinen können, daß die Welt ausstirbt aber sonst...
Hat sich etwas verändert ?
Für mich nicht.
Jetzt komme ich mir vor, wie zwischen zwei Stühlen- einerseits habe ich das Neue noch nicht voll integriert, das Alte aber ist abgestorben irgendwie. Zurück zum Leben wie vor Corona ist nicht mehr möglich. Die engsten Freunde aber, habe ich vor, die "beatme" ich wieder, so lange, bis alles wieder aufgebaut ist, was dieser lange Entzug zerbröselt hat. Wenn ich ehrlich bin, dann kommt mir vor, als ob man mich verlassen hätte, es ist eine Überwindung, mich ihnen gegenüber so vertraut zu fühlen, weil ich eben zornig war, traurig, wie wenn sie mich weggelegt hätten. Ihnen geht es aber auch so.
Ich bin neugierig, wie es kommt. Wie wenn die Schubladen leer gemacht wurden, die befüllen sich meist wieder, wie von selbst. Das hält nicht lange an bei Sammlern wie ich es bin. Heute treffe ich mich jedenfalls mit den alten Gefährtinnen, schauma mal, was sich ergibt. Ich diktiere meinem Gehirn, das sind meine liebsten Mädis, da wird nicht geschmollt..