Mein Sohn ist schwul

weidebirke meinte:

Nun, das bist Du doch auch, oder? Ein Teil ihrer Vergangenheit.

Es klingt ein bisschen so, als habest Du das Gefühl, Deine Ex-Frau und Deine Kinder seien Dir etwas schuldig, weil du mit dem Trinken aufgehört hast. So als ob Du es ihretwegen gemacht hättest und Dir dafür den Lohn "Familie zurück" erhofft hattest.

Ein wichtiger Teil beim Aufgeben von Süchten ist, das entstandene Loch, das früher die Sucht füllte, mit neuem Leben zu füllen. Wenn man das versäumt, wird es einem trotz der Sucht"freiheit" nicht gut gehen.

Dein Sohn hat Dir aus dem Loch heraus geholfen. Wie ging es denn danach weiter? Wie hat sich Eure Beziehung gestaltet?

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So, wie es an einem selber liegt, eine Sucht zum Stillstand zu bringen, so liegt es auch an einem selber, sein Leben danach mit Sinnvollem zu füllen. Dafür ist der betroffene Mensch verantwortlich, diese Verantwortung tragen nie andere.

TE, worum geht es dir denn hauptsächlich: dass dein Sohn schwul ist ODER dass du dich außen vor und weggedrängt fühlst von deiner früheren Frau und deinem Sohn?

Unabhängig von deiner Suchtproblematik scheint es Gründe dafür zu geben, warum dir verheimlicht wurde, dass dein Sohn einen Mann liebt. Kannst du dir vorstellen warum?

Wenn man seinen Vater liebt und ihm vertraut und weiß, er respektiert einen immer und versucht Verständnis zu zeigen, kommt man in der Regel zu ihm und erzählt, dass man schwul ist. Vielleicht aber hat dein Sohn auch einfach Zeit gebraucht, das sacken zu lassen und zu seiner Sexualität zu stehen und seine Mutter hat ihm dabei geholfen, weil sie einfach mehr in seinem Alltag eingebunden ist und direkter mit ihm zu tun hat.

Sieh es als Möglichkeit, dich zu beweisen als Vater und das Vertrauen, das unter Umständen nicht mehr da ist, wieder aufzubauen.

Ansonsten ist Homosexualität völlig okay und kein Problem. Und man sollte seine Wünsche nie auf seine Kinder übertragen. Wenn du dir Enkel wünschst, heißt das noch lange nicht, dass das etwas ist, das dein Sohn für sich will. Und das kann auch als Heterosexueller so sein.

Du solltest auch nicht die Sexualität deines Sohnes bewerten. Es ist SEINE Sexualität.

Aber du kannst zu ihm stehen und seinen Weg MIT IHM gemeinsam gehen.

anonym12345678 meinte:

[...]


Ihr müsst wissen, ich will meinem Sohn keinerlei böses und ihm auch nichts verbieten. Aber warum sagt er mir davon erst jetzt was? Ihr müsst wissen, meine Kinder sind das Einzige was ich noch habe. Ich will doch nur sein Bestes. Es ist einfach gegen die Natur. Da kann mir keiner was anderes Erzählen.


Aber was mich am meisten stört ist, dass mir nichts gesagt wurde. Die leben glücklich in ihrer Familie mit dem neuen Mann weiter, und sie tun so als wäre ich kein Teil der Familie mehr. Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe, aber ich habe mich für meine Familie geändert. Das scheint aber keiner zu sehen.

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Das könnte vllt. mit deiner Einstellung zu tun haben schon mal daran gedacht?! Also wenn ich dein Sohn wäre, würde ich es mir auch sehr gut überlegen ob ich dir davon erzähle.

Und dann, es gibt doch wohl schlimmeres als einen schwulen Sohn zu haben. Bemühe dich um ein gutes Verhältnis zu deinem Kind und sei Versichert das er ganz bestimmt Glücklich werden wird. Und ob nun Schwiegertochter oder Schwiegersohn ist doch eh Wurscht. Hauptsache er ist Glücklich alles andere ist in diesem Fall egal.

P.s. auch ein Hetero Pärchen ist kein Garnt für Enkelkinder

anonym12345678 meinte:

Ihr müsst wissen, ich will meinem Sohn keinerlei böses und ihm auch nichts verbieten. Aber warum sagt er mir davon erst jetzt was? Ihr müsst wissen, meine Kinder sind das Einzige was ich noch habe. Ich will doch nur sein Bestes. Es ist einfach gegen die Natur. Da kann mir keiner was anderes Erzählen.

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Tolle Einstellung...vielleicht solltest Du Dich mal ernsthaft informieren und Dir bewusst werden dass Homosexualität auch im Tierreich Alltag und somit nicht auf uns Menschen beschränkt ist. Und was "uns Menschen" angeht, so war / ist Homosexualität zeitweise verpönt weil Kirche und sonstige Moralapostel sie verboten bzw. das Ausleben verfolgt haben(obwohl die meisten "Verbieter" wahrscheinlich selbst Homosexuell waren).

Aber das nur am Rande...warum Dein Sohn es Dir nicht früher gesagt hat? Zum einen weil er vielleicht Deine Reaktion gefürchtet hat? Und zum anderen, vielleicht hat er ja versucht und Dir ggb. Andeutungen gemacht, Du hast diese Signale aber übersehen? Dein Sohn wird die Antwort sicher wissen.

anonym12345678 meinte:

Aber was mich am meisten stört ist, dass mir nichts gesagt wurde. Die leben glücklich in ihrer Familie mit dem neuen Mann weiter, und sie tun so als wäre ich kein Teil der Familie mehr. Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe, aber ich habe mich für meine Familie geändert. Das scheint aber keiner zu sehen.

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Was erwartest Du? Du hast an Dir gearbeitet, hast Dich geändert, verknüpfst Diese Leistung aber anscheinend mit Privilegien; erwartest Anerkennung...wie kommst Du da drauf?

Man ändert sich doch in erster Linie für sich selbst und sollte nicht auf die Idee kommen, nach erfolgreicher Änderung Privilegien oder eine Belohnung zu bekommen, du bist und bleibst durchaus Teil Deiner ehemaligen Familie, hast aber halt einen anderen Platz eingenommen.

Du schreibst dass Dir nichts geblieben ist außer Deine Kinder - Dein Sohn wird auch weiterhin Dein Sohn bleiben, Du wirst unverändert sein Vater bleiben, dass dein Sohn Homosexuell ist, ändert daran rein gar nichts.

Ich-bin-Ich meinte:

Klaro krieg ich hier nun eins drüber, wenn ich das nun äußere - aber ich verstehe dich, TE.

Ich weiß nicht, ob du gläubig bist - das wäre ein zusätzliches Prob. Aber auch so - genau das ists ja, was dann entfällt: Schwiegertochter, Enkelkinder, Familienwachstum.

Es ändert nichts an der Liebe zu deinem Sohn - hoffe ich Aber es ändert alles in Sachen Familie....

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Auch in Sachen Familie wird sich nichts ändern!

anonym12345678 meinte:

Ihr müsst wissen, ich will meinem Sohn keinerlei böses und ihm auch nichts verbieten. Aber warum sagt er mir davon erst jetzt was? Ihr müsst wissen, meine Kinder sind das Einzige was ich noch habe. Ich will doch nur sein Bestes. Es ist einfach gegen die Natur. Da kann mir keiner was anderes Erzählen.

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Deine Kronen,Brücken und Zahnfüllungen im Mund sind auch gegen die Natur. Ebenso wenn man du mal einen Herschrittmacher oder ein neues Hüftgelelenk brauchst

Rose meinte:

Deine Kronen,Brücken und Zahnfüllungen im Mund sind auch gegen die Natur. Ebenso wenn man du mal einen Herschrittmacher oder ein neues Hüftgelelenk brauchst

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Hey, das würde ich so nicht formulieren...Homosexualität ist vollkommen natürlich, Kronen und Herzschrittmacher sind es dagegen nicht...Dein "auch" ist da also fehl am Platz.

Dr. Rock meinte:

Hey, das würde ich so nicht formulieren...Homosexualität ist vollkommen natürlich, Kronen und Herzschrittmacher sind es dagegen nicht...Dein "auch" ist da also fehl am Platz.

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Ich habe es leider unglücklich ausgedrückt

Dass du enttäuscht bist, dass dir dein Sohn das nicht vorher anvertrauen konnte, kann ich verstehen.
Aber er wird auch seine Gründe gehabt haben.
So wie du über Homosexualität schreibst, da würde ich dir das auch nicht sagen, wenn du mein Vater wärst. Homosexualität ist nicht gegen die Natur. Warum sollte es das auch sein? Im Gegenteil, du findest es auch in der Natur wieder. Ich glaube homosexuelle Pinguine waren es, die zurückgelassene Eier zusammen ausbrüten und das Küken großziehen. Es ist bei uns Menschen ja auch möglich Kinder zu adoptieren, sofern die beiden mal Kinder wollen. Egal ob hetero oder homosexuell - du hast keinen Anspruch auf Enkelkinder.
Was du machen sollst, wenn du ihn das nächste mal siehst? Ihm sagen, dass du damit momentan noch deine Probleme hast, dir eure Beziehung zueinander aber wichtig ist und du ihn akzeptierst. Du könntest ihn Fragen ob er seinen Freund nicht mal mitbringen will, zusammen Kaffee trinken, eine halbe Stunde reicht ja erst mal.
So zeigst du ihm zumindest, dass er dir wichtig ist.
Wenn dein Sohn schwul ist, dann kann er einfach keine Gefühle für eine Frau entwickeln. Dieses Gefühl kann er aber für einen Mann entwickeln. Warum sollte er dann nicht dieses schöne Gefühl genießen dürfen? Warum sollte er dennoch mit einer Frau zusammen sein und dieses Gefühl nicht haben können? Wie soll er so glücklich werden? Ohne einen Partner, den man liebt - was ist das für ein Leben (wenn man diese Entscheidung nicht selbst trifft)?
Was die beiden im Bett machen, das geht dich nichts an. Es ist nur wichtig, dass dein Sohn glücklich wird und as wird er mit einer Frau garantiert nicht.

anonym12345678 meinte:

Ich hab früher viel getrunken und dadurch meiner Familie, insbesondere meiner Frau Sorgen bereitet. Als sich meine Frau von mir getrennt hat, habe ich meinen Job verloren und hätte ich damals nicht meine Abfindung bekommen säße ich jetzt mit einem Berg Schulden da.

Mein Sohn ist damals gekommen und hat mir durch seine Besuche aus dem Loch geholfen. Ich hab dann beschlossen für meine Familie zu kämpfen und mich zu ändern, hab nen Entzug gemacht und hab das Problem mittlerweile ganz gut im Griff. Trotzdem habe ich das Gefühl meine Frau sieht mich nur noch als einen Teil aus ihrer Vergangenheit an, was ja wiederum auch meine Kinder beeinflusst.

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Ich kann Deine Frau sehr gut verstehen. Sie hat sich für ein Leben ohne Dich entschieden, aus Gründen, die Du selbst beschreibst. Ihr wart einmal ein Paar, diese Zeit ist vorbei. Und es ist nur legitim, dass sie ihr eigenes Leben mit einem Partner führt. Welchen Anteil solltest Du jetzt noch in ihrem Leben haben? Ich würde genau so handeln.

Was ihr aber bleibt, das ist, dass ihr die Eltern Eures Sohnes bleibt. Und ich denke, erwachsene Kinder können sich ihr eigenes Urteil bilden, zumal Dein Sohn zu Dir stand, als Du ganz unten warst. Ich fände es da nur folgerichtig, wenn Du jetzt zu Deinem Sohn stehst. Und genau genommen, was geht Dich sein sexuelles Leben an ... Wenn Du Deinen Sohn so nimmst, wie er ist, dann sollte einer prima Vater-Sohn-Beziehung bzw. Vater-Sohn-Schwiegersohn-Beziehung nichts im Wege stehen.

Dafür, dass Du Dein Leben geändert hast, ist Dir niemand etwas schuldig ...

Ich kann schon ein kleines Stück weit nachvollziehen, dass du erst mal schlucken musstest, als dein Sohn sich dir gegenüber geoutet hat. Man hat ja doch seine Vorstellungen von anderen Personen und deren möglichen Lebenswegen im Kopf und wenn das alles erschüttert wird, verstehe ich schon, dass das Verunsicherung hervorruft.

Andererseits: Seine sexuelle Orientierung kann man sich nicht aussuchen und was unter'm Strich im Leben zählt ist, dass man glücklich ist. Wenn dein Sohn in einer liebenden Partnerschaft ist, versuch doch mal dich für ihn zu freuen, hm?