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Mein Fehler oder einfach nur Pech? – Soziales

Hallo (männlich; 15)

Aktuell bin ich psychisch am Boden. Ich habe keine Perspektive, wie es mit meinem Sozialleben weitergehen soll.

Am besten fange ich hier an: In der Grundschule war mir nichts lieber, als mit meinen Freunden etwas zu unternehmen. Ich habe es immer genossen, das zu machen, das man in diesen Alter eben so mit Freunden macht. Entsprechend habe ich dann auch gezeigt, wie wichtig mir das alles war, diese ,,Anhänglichkeit" war da vermutlich auch das Problem: Etwa mit 10 Jahren haben mir meine Freunde dann bei einem gemeinsamen Unternehmen gesagt, ich solle nach Hause gehen, denn sie träfen ich jetzt mit anderen Personen. Selbstverständlich wollte ich das eben nicht; ich wollte dabei sein und habe es auch ausgedrückt. Allerdings wurden sie dann wirklich sauer. Diese plötzliche Antipathie war wie ein Schalg für mich – und damit nicht genug. Eben ab diesem Zeitraum (4. Klasse) wurde ich dann systematisch und gnadenlos von allem ausgeschlossen, was meine ,,Freunde" und Klasse unternommen haben.
Für mich ist da meine Welt zusammengebrochen.
Quasi 2 Jahre soziale Verwahrlasung.

So habe ich mir dann versprochen, dass ich nach der Grundschule auf der weiterführenden Schule (Gymnsasium) auf verständnisvollere Menschen treffe.
Da habe ich mich wohl katastrophal geirrt. Bevor ich dort überhaupt Jemanden richtig kennenlernen konnte, wurde ich ebenfalls gemieden, als ,,Streber" bezeichnet. Jemand meinte, dass jeder aus der Klasse mich komisch findet.

Irgendwann wurde mir das dann psychisch zu viel. Knapp 1½Jahre (Zeitraum 12. bis 13. Lebensjahr) war ich depressiv und ein soziales Milieu durfte ich nicht erleben.

In dem Zeitraum habe ich viel nachgedacht: Über meine möglichen Fehler und wie ich das lösen könnte. Dementsprechend habe ich mich eigentlich wirklich gut angepasst, sodass ich ,,kompatibler" für mein soziales Umfeld bin.

Trotzdem erfolglos. Freundschaften und Gruppen haben sich da schon längst gebildet; keiner wollte mich dazwischenfunken haben.

Irgendwann habe ich dann gelernt, damit zu Leben und meine Depressionen sind wieder vergangen.


Nun, letztens habe ich ein nettes Mädchen kennengelernt. Die Situation hat mir dann gezeigt, wie sehr mir soziale Interaktion und das Vertrauen in Menschen eigentlich fehlt.

Somit habe ich zuletzt versucht, mal wieder mehr soziale Kontakte aufzubauen und auf Andere zuzugehen.

Vergebens.

Die einzigen ,,sozialen Interaktionen", die Andere mit mir haben sind Nutzbeziehungen. Meine schulischen Leistungen sind relativ gut (ich helfe dann gerne bei Hausaufgaben etc.) und ich versuche, aktiv (ich gebe mein Bestes mit Dingen wie Humor und aufmerksamem Verständnis) zum Leben anderer beizutragen. Von der Gegenseite kommt dann nichts...
Die Leute hören mir zwar zu und scheinen mehr oder weniger davon zu profitieren, aber Initiative zeigt dann keiner.
Und wenn ich dann weiter auf die zugehe, dann werde ich wieder strikt gemieden. Nicht einmal Antworten bekomme ich, wenn ich anbiete, etwas zu unternehmen – nie. Bei dem netten Mädchen auch so.

Es ist auch egal wo ich hingehe und versuche auf neue Leute zu stoßen: Immer das Selbe. Wenn ich versuche, mich dann zu beteiligen und neue Leute kennenzulernen. Ich bin dann ,,komisch", zu anders oder einfach nicht charismatisch genug. Nur Antipathie und Aversion gegen mich.

Ich kann das nicht mehr und verstehe das nicht. Habe ich irgendetwas falsch wahrgenommen? Ist meine Perspektive auf sowas komplett unrealistisch?

Ich wünsche jemanden, bei dem ich mich wohl fühlen und zurückziehen kann, dem ich Zuneigung zeigen kann. Jemand mit den ich reden und knuddeln kann. Das ist mein größter Wunsch.

Mittlerweile bin ich täglich durchgehend deprimiert, verzweifelt und geplagt von emotionaler Leere. Ich spüre es schon physisch. Mir ist ständig kalt, ich will nicht mehr aus dem Bett, manchmal weine ich einfach und zittere. Am liebsten würde ich mir die Kugel geben.

Ich will so einfach nicht mehr weitermachen. Es ist doch zwecklos.
 
Zuletzt bearbeitet:

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

es tut mir leid daß du dich in einer so traurigen Situation befindest.

Aber vielleicht steht es dir mittlerweile auf der Stirn tätowiert das du unbedingt Freunde, Zuneigung und eine Gemeinschaft haben möchtest.

Du willst es so sehr das Andere es wohl schon riechen und dir aus dem Weg gehen und nicht näher auf dich eingehen möchten.
Ich kann mir vorstellen dass das sehr schwer zu ertragen ist und du sehr unglücklich bist.

Doch wird sich da wohl so schnell nichts ändern.

Versuche dich mit dir selbst anzufreunden. Sieh zu das es dir gut geht und du dein Glück nicht bei anderen suchst sondern bei dir selber.
Wenn dir das gelingt, dann wirst du wesentlich entspannter sein.
Schaue dich um nach einem erfüllten Hobby in dem du aufgehst, dass wird viel deiner freien Zeit füllen.

Du kannst natürlich auch nach anderen Ausschau halten denen es ähnlich ergeht wie dir. Wir leben halt leider in einer Zeit in der es sehr viel Einsame gibt. Tut euch zusammen, es wird an deiner Schule Jugendliche geben die auch keinen Anschluß gefunden haben.
Man muss nicht immer in einer Clique der Beliebten sein, wo jeder dazugehören möchte.

Anhänglichkeit ist nie gut. Je näher du Menschen damit kommst, je mehr werden sie das Weite suchen. Ich würde das auch nicht wollen.

Also mach dich locker und suche nicht mehr so verkrampft, dass wird nämlich dann nix werden mit neuen Kontakten.

Ich wünsche dir von Herzen das du dir selbst erst einmal dein bester Freund wirst. Ich denke das werden dann auch andere merken und vielleicht sogar auf dich zugehen.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Die Situation hat mir dann gezeigt, wie sehr mir soziale Interaktion und das Vertrauen in Menschen eigentlich fehlt.

Ich will so einfach nicht mehr weitermachen.
Frage dazu: Wie willst du denn dann stattdessen
weitermachen? Also was wäre für dich ein echter
Unterschied in deinem Leben?

Und zum Vertrauen in Menschen: Wenn es mit den
Menschen noch nicht klappt, vielleicht mal mit an-
deren Lebewesen anfangen, so als Übung?

Alles Gute dir!
Werner
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Zur Überschrift: Weder Fehler, noch Pech.
Wenn man anders ist als die Mehrheit, ist es naturgemäß schwierig, in einer Clique heimisch zu werden. Wenn man Glück hat, findet man eine andere "Orchidee" und fühlt sich nicht mehr allein.
Ich würde damit aufhören, den anderen hinterherzurennen. Und mich bewusst mit Menschen umgeben, die mir ähnlich sind.
Aktuell ist das (noch) nicht so leicht wegen Corona, aber bald wird das wieder.
Zeichnest du gerne? Belege einen Kurs für Jugendliche. Interessierst du dich für Umweltschutz? Guck bei der Greenpeace-Kreisgruppe in deiner Nähe vorbei. Bist du ein Zocker? Spiele online, nutze discord.
Ich war in der Schule die ersten Jahre auch ziemlich für mich, weil ich ganz andere Interesse hatte, als die anderen Kinder. Und das hat mir neben vielen Fragezeichen auch einiges für mein weiteres Leben gebracht - ich habe mich ziemlich gut kennengelernt, kann mich auf mich verlassen und spüre, wenn ich ein Gegenüber finde, welches ähnlich tickt.
Gib nicht auf. Aber renne nicht mehr der Masse nach.
 
Frage dazu: Wie willst du denn dann stattdessen
weitermachen? Also was wäre für dich ein echter
Unterschied in deinem Leben?

Und zum Vertrauen in Menschen: Wenn es mit den
Menschen noch nicht klappt, vielleicht mal mit an-
deren Lebewesen anfangen, so als Übung?

Alles Gute dir!
Werner
Das ist eben die Frage. Wie kann ich aktiv etwas unternehmen? Ich kann sagen, dass ich wirklich nicht mehr jeden Tag in der Schule (wenn sie denn stattfindet) in der Pause rumsitzen und alleine sein will, um dann später nach Hause zu gehen, mich hinzusetzen und dort dann dasselbe zu erleben; und das alles, während ich mir angucken kann, wie die Anderen regelmäßig miteinander Spaß haben und körperliche Zuneigung erleben.

Eben kann ich aktiv daran nichts ändern.
Verstehe mich nicht falsch: Ich bin mir sicher, dass ich keineswegs krankhaft psychologisch sozial unfähig bin oder sowas. Ich mache doch alles genau so, wie die Anderen und verhalte mich adäquat.
Egal, mit wie viel Vorsicht und Beteiligung ich irgendetwas mache: Überall stoße ich auf die gleiche Abneigung und Distanz.

Ich antizipiere jetzt mal, dass zur Übung mit den Fischen aus dem Aquarium bei mir zu Hause zu reden es auch nicht besser machen wird.

Das macht mich alles komplett fertig.
 
Zuletzt bearbeitet:

Werner

Sehr aktives Mitglied
Das verstehe ich schon, aber es ist halt wieder nur
beschrieben, was du NICHT willst. Oder was andere
Leute (vorgeblich) erleben, worauf du neidisch bist.

Offenbar geht es um Beziehungen, also um emotionale
Verbundenheit mit anderen. Die kann man aber nicht
eben mal auf Knopfdruck herstellen, wenn man beson-
ders viel Bedarf dafür hat. Sie wachsen eher wie ein
Baum mit der Zeit, mit Pflege, mit Fürsorge usw.

Vielleicht gibt es jemand in deinem Umfeld (ich sage
jetzt mal provokativ: irgend eine ältere alleinstehende
Tante), der auch einen Mangel an sozialem Kontakt hat,
dich aber schon kennt. Das wäre ein Übungsfeld. Oder
dich für andere zu engagieren, denen es nicht so gut geht
und die deine praktische Hilfe brauchen. Da kann dann die
zwischenmenschliche Beziehung entstehen, sie muss es
aber nicht.

Fische sind in der Tat nicht so ideal. Aber ich kenne Leute
mit ähnlichem Defizit wie du, die angefangen haben, sich
um Pflanzen zu kümmern und damit gut Erfahrungen ge-
macht haben. Es geht ja darum, einen bei dir nicht so gut
entwickelten "Muskel" zu trainieren. Da ist es besser, mit
einfachen Übungen einzusteigen und die Herausforde-
rung langsam zu steigern.

Immerhin schreibst du ja hier schon mit fremden Men-
schen und reagierst :) ... also immerhin ein Start! Aber wie
gesagt: wenn du dich immer auf das Negative, Abwesende
und Nicht-Funktionierende konzentrierst, nützt das nicht
viel; im Gegenteil: das verschlimmert es noch. Besser ist es,
auf vorhandene positive Ausnahmen, auf attraktive Ziele,
auf gute Vorbilder zu setzen und so die "andere Seite" zu
stärken.
 
Zur Überschrift: Weder Fehler, noch Pech.
Wenn man anders ist als die Mehrheit, ist es naturgemäß schwierig, in einer Clique heimisch zu werden. Wenn man Glück hat, findet man eine andere "Orchidee" und fühlt sich nicht mehr allein.
Ich würde damit aufhören, den anderen hinterherzurennen. Und mich bewusst mit Menschen umgeben, die mir ähnlich sind.
Aktuell ist das (noch) nicht so leicht wegen Corona, aber bald wird das wieder.
Zeichnest du gerne? Belege einen Kurs für Jugendliche. Interessierst du dich für Umweltschutz? Guck bei der Greenpeace-Kreisgruppe in deiner Nähe vorbei. Bist du ein Zocker? Spiele online, nutze discord.
Ich war in der Schule die ersten Jahre auch ziemlich für mich, weil ich ganz andere Interesse hatte, als die anderen Kinder. Und das hat mir neben vielen Fragezeichen auch einiges für mein weiteres Leben gebracht - ich habe mich ziemlich gut kennengelernt, kann mich auf mich verlassen und spüre, wenn ich ein Gegenüber finde, welches ähnlich tickt.
Gib nicht auf. Aber renne nicht mehr der Masse nach.
Wo finde ich diese Menschen? In meiner Freizeit spiele ich gerne Klavier. Ich interessiere mich für Naturwissenschaften und baue gerne Modelle. Nahezu täglich trainiere ich und befasse ich mich mit einem gesunden Lebensstil.
Damals habe ich auch mal öfters online ein Spiel. Wie das da abgelaufen ist, nehme ich mal als Paradebeispiel: Der Chatraum war nicht wirklich belebt, also habe ich mich dann diesbezüglich auf Plattformen wie Discord und Reddit beteiligt. Schnell wurde dann aber auf Reddit jeder meiner Inhalte ,,verhöhnt", keiner fand sie gut und jeder musste sie diskreditieren (wobei meine Beiträge alle Mal dasselbe Potenzial hatten, wie andere Dinge dort im Trend). Noch schlimmer auf Discord: Man versucht, nett zu sein und sich auszutauschen und auf einmal, nahezu automatisch, wird sich über mich lustig gemacht.
Nicht grundlos nehme ich das als ,,Paradebeispiel".
Bei den Maturwissenschaften ist es auch so ähnlich: Die Schüler am Gymnsaium (übrigens insgesamt 600 Schüler, dementsprechend ist meine Jahragngsstufe auch quantitativ vorhanden) könnten jetzt in der 9. Klasse ein Wahlpflichtfach wählen.
Rate mal, wie viele sich wie ich für Naturwissendchaften entschieden.
Niemand. Keine einzige Person im gesamten Jahrgang (mind. 90 Schüler).
Der Kurs findet nun nicht statt und ich darf mich mit Informatik abquälen.

Also habe ich versucht, mich mal bei Älteren im Naturwissenschaftlichen Bereich zu beteiligen. Da werde ich dann folglich aber auch, fast schon instinktiv, gemieden; ich bin ja nicht in deren Alter und somit anscheinend ein externer Fremdkörper.

Beim Klavier habe ich gänzlich keine Ahnung, wie ich da Leute in meinem Alter kennenlerne.
Viele aus meiner Klasse spielen auch Klavier und machen ebenfalls mehr oder weniger professionell Sport, diese Ähmlichkeit scheint aber nichts zu ändern.

Und ich glaube Modellbau ist das letzte, was Leute in meinem Alter noch machen würden.

Schließlich habe ich niemanden, mit dem ich mich über die Musik von Prokofiev unterhalten kann, mit dem ich gebaute Modelle vergleichen könnte oder mit dem ich mich über interessante Dinge aus der Medizin unterhalten könnte, vielleicht sogar zusammen sportliche Aktivitäten unternehmen könnte.

Wie schon gefragt: Wie treffe ich auf Leute, die mich verstehen und mit denen ich gerne etwas machen könnte? Allgegenwärtig ist nur diese Feindeligkeit und Meidung.
 
Da helfen nur Vereine. Sport, Pfadfinder, Musik, usw.

Wie sieht's damit aus?
Das meiste hierzu kannst du in meiner Antwort auf Schroti lesen.
Ich bin zwar in einem Schwimmverein (findet aktuell sowieso wegen Corona nicht statt), allerdings sind die sozialen Kontakte dort auch nicht besonders ausgefallen. Ich hab mich zwar mit ein paar Anderen unterhalten, aber die Grundlagen um richtige Freundschaften zu knüpfen existieren hier nicht.
 

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