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Mein erbärmliches Leben

kleingeist

Neues Mitglied
Hallo,

ich (m/22) bin ein ziemlich erbärmlicher Versarger,
ich schaffe es immer wieder mir selber Steine in den Weg zu legen, trotz führsorglicher Eltern.
Meine Kindheit auf der weiterführenden Schule war ziemlich hart für mich, was Teilweise an meinen Äußeren lag (war der Kleinste und Schwächste (bin ich immer noch)), aber größtenteils an meine Gegenreaktion; ich war sehr gereizt, streitsüchtig und hatte null Selbsthumor, wodurch ich keine Freunde gefunden habe. Hatte nur noch einen Freund, den ich aus der Grundschule kannte, er ist relativ beliebt (naja beliebter als ich ) und er wusste, dass ich nicht viele Freunde hatte war und hat später versucht mich mit seinen Freunden in Verbindung zu bringen, nur war das nicht so einfach da ich mich zu einem sozialphoben Trottel entwickelt hatte, hab quasi nur in der Ecke gesessen und mit niemanden geredet.
Zu diesen einem Freund habe ich leider auch kein Kontakt mehr, da er nun in einer anderen Stadt studiert.
Im Unterricht habe ich immer nur geträumt, da ich eine Konzentrationsschwäche habe. (habe gerne aus dem Fenster geschaut) Naja nachdem ich irgendwie meine Mittlere Reife erlangt habe, (die Lehrer hatten Mitleid und haben beide Augen zugedrückt)dann kam ich plötzlich auf die Idee (ohne mich vorher auch nur im Geringsten zu Informieren) Fachabitur im Bereich Elektrotechnik zu machen, hab dann schnell gemerkt, dass ich durch meine übliche Taktik (vor mich hinvegetieren) nicht zieht, hatte am Ende des ersten Halbjahres fast nur Fünfen und Sechsen und habe auch nicht zu den Beliebtesten gezählt, hab auch angefangen zu schwänzen.
Meine Eltern waren natürlich am Ende ihrer Geduld, besonders meine Mutter, die hat mir die Hölle heiß gemacht und mir Computer-Verbot erteilt, was ich auch gebraucht habe. Mit viel Hilfe und Arschtritten meiner Mutter, gelang es mir, mich Erfolgreich um einen Ausbildungsplatz im Handwerk zu bewerben. Nur leider war das alles nichts für mich, war nie wirklich bei der Sache weshalb ich natürlich recht oft von den Gesellen angeschnauzt wurde, was mich echt fertig gemacht hat, bin recht sensibel. Hab dann viel zu spät abgebrochen, weil meine Noten in der Berufsschule auch immer schlechter wurden.
Danach war ich Depressiv wie nie zuvor, ich hatte schon immer Selbstmordgedanken aber zu der Zeit ganz besonders, der einzige Grund warum ich es nicht durchgezogen habe waren meine Eltern, die haben schon so viel Zeit und Mühen in mich vergoldet und immer noch irgendwie zu mir gehalten haben. Ich habe auf Rat meiner Eltern versucht, mir professionelle Hilfe zu suchen, nur Leider ist das auf der schnelle nicht so leicht wie ihr sicher wisst. Hab es dann bei einer ehrenamtlichen Sozialberatung probiert, mit mäßigen Erfolg, hab nicht wirklich klar Tisch gemacht und das irgendwann abgebrochen, zu dem Zeitpunkt habe ich auch wieder eine Neue Ausbildung gefunden, komme bis jetzt auch relativ ganz gut zurecht, auch mit den Kollegen.
Ich wünschte ich könnte hier aufhören, aber leider ist das noch nicht alles was ich zu beichten habe.
Naja hab durch mangelnder Sozialkontakte natürlich die ganzen Jahre vor dem Rechner gehangen und gezockt und mich schon in jungen Jahren angefangen Pornos zu konsumieren, es wurde irgendwie immer abgedrehter hab mir den kranksten Scheiß reingezogen immer auf der Suche nach den Kick. Vor einem halben Jahr hat es dann wirklich ausgeartet. Ausgerechnet zu Heiligabend, bei einem Familientreff ist mir mal wieder klar geworden was ich für ein Loser bin, mein Onkel hat irgendwie sowas gesagt wie das ich noch ne Menge Zeit brauche um auf wieder die Spur zu kommen, womit er völlig recht hatte, aber es war wie ein Schlag ins Gesicht für mich, weil in meiner Traumwelt lebe und Probleme nicht sehen will. Als ich wieder nach Hause kam und erstmal in mein Kissen geheult habe, wollte ich mir erstmal ein paar Pornos reinziehen um ein bisschen Stress abzubauen, dabei bin ich über irgendwelche kranken Links auf KiPo´s gestoßen und ich hab es total abstoßen gefunden, aber es hat mir irgendwie so einen Adrenalinkick gegeben und ich hab es über das halbe Jahre einige Male gezielt angefangen danach zu suchen, nicht weil ich es wirklich erregend fand, sondern weil es mir halt diesen Kick gegeben hat was Verbotenes zu tun, ich weiß wie bescheuert das klinkt und mir ist auch klar geworden wie Falsch das war. Ich bin nicht Pädophil, ich habe eine kleine Cousine und könnte nicht in Traum daran denken irgendwelche sexuellen Handlungen mit Ihr durchzuführen. Ich bin vielleicht ein sozialphober Idiot aber kein verdammtes Monster. Ich hatte jedes Mal ein schlechtes Gewissen und ich habe mir seit einigen Wochen auch vorgenommen mit den ganzen Kranken scheiß aufzuhören. Außerdem habe ich Angst das irgendwann die Polizei vor der Tür steht und ich weiß ihr denkt euch jetzt das der das sowieso verdient hat und ja da gebe ich völlig recht! Aber meinen Eltern würde das den Rest geben und das kann ich denen nicht antun!
Ich möchte mich von diesen ganzen kranken Zwängen lösen. Ich weiß selber nicht warum ich immer so ein Scheiß mache!! Und ich fühle mich wie der letzte Abschaum... ich möchte einfach mein Leben wieder auf die richtige Spur bringen und aufhören zu Träumen. Ich bin momentan völlig am Ende habe ständig Angstzustände und kann nicht mehr klar denken. Keine Ahnung ob sich das hier irgendjemand bis zum Ende durchgelesen hat, aber das musste einfach mal raus und glaubt mir das war nicht leicht für mich, besonders der letzte Teil.
Ich reite mich immer weiter in die scheiße. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, weil mir plötzlich klar geworden ist was für ein Idiot ich bin, ich weiß es gibt keine Entschuldigung für das was ich getan habe und ich erwarte auch kein Mitleid. Es fällt mir echt schwer das hier zu veröffentlichen...
 
G

Gelöscht 66896

Gast
Hallo kleingeist, Absolution bekommst Du dafür sicher nicht, das schätzt Du ganz richtig ein. Aber es ist doch schon mal ein Anfang, wenn Du Dich überhaupt ernsthaft damit beschäftigst. Nun weißt Du ja nach dieser Selbstdarstellung, wo es hapert. Du kennst die Ursachen und bist damit in der Lage, etwas zu verändern. Daß Du eine Therapie brauchst, glaube ich nicht - nur eben den berühmten Tritt, der Dich zum Handeln zwingt. Jeder hat im Leben mal den einen oder anderen Durchhänger. Wichtig ist nicht darin zu verharren. Stelle Deine Erfolgsaussichten auch nicht - oder zumindest nicht nur - auf Dein Äußeres ab. Keine Ahnung, ob Du von Steven Hawkin erfahren hast. Das war ein schwerstbehinderter Mann, der ohne technische Unterstützung nicht mal kommunizieren konnte, und auch keine Schönheit. Aber er war ein von der Wissenschaft gefeierter, wacher Geist und hat es zu einiger Popularität gebracht. Im Gegensatz zu ihm fehlt Dir nur etwas Disziplin und Tatkraft - und das sollte doch wohl zu schaffen sein. -- Viele Grüße
 

BlauesHerz

Mitglied
Hallo Kleingeist,

ich habe mir deinen Text durchgelesen und muss sagen, dass ich mich selber darin ein Stück wieder finde. Du hast zwar geschrieben, dass du nun gut zurecht kommst mit der Ausbildung, aber ich merke daran wie du schreibst wie sehr dich deine Vergangenheit dich belastet.

Du hattest es schon erwähnt, du hattest in deinem Versuch Hilfe zu bekommen keinen "reinen Tisch gemacht". Ich denke, dass es zwar besser wird mit deiner Zukunft, aber ich habe stark die Vermutung, dass diese belastenden Gedanken an deine Vergangenheit dich irgendwann so weit einholen, dass sie dich blockieren. Du bist noch jung, du hast noch die Chance alles zu ändern. Hol dir einen Termin bei einer Person die Leuten wie dir helfen will, zb. Therapeut. Dann müsstest du nur deinen ganzen Mut zusammen nehmen und genau das was du uns hier geschrieben hast noch einmal sagen. Der Therapeut wird dich nicht verabscheuen, da die wahrscheinlich schon ähnliche Fälle gehabt haben UND sie stehen unter Schweigepflicht, NUR du und er/sie wissen dann davon.

Dieser Schritt wird dich SEHR viel Überwindung kosten, aber glaube mir, wenn du es getan hast bist du stärker als sehr viele andere Menschen. Es gibt Menschen die ihr Leben lang ihre Probleme im Kopf aufschieben und dann erst mit 40/50 bemerken, dass sie nicht mehr weiter machen können. Du bist noch 22, du hast gerade mal ein Viertel deines Lebens gehabt. Wenn du jetzt was änderst kann es dir mit 23/24 schon so gut gehen, dass du mit Mut und Hoffnung deine Zukunft gestalten kannst.

Ich wünsche dir du schaffst das was du dir vornimmst, ich und viele andere hier im Forum helfen dir gerne :)
 

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