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Liebeskummer 3.0 - weiß (immer noch) keinen Rat

Zeitmeister

Mitglied
Hallo ihr Lieben,

noch vor zwei Jahren war ich so ein fröhlicher Mensch, habe alles positiv gesehen und mich den Herausforderungen des Lebens mit Freude gestellt.

Dann hat mich meine Verlobte verlassen, von gleich auf jetzt. Die genauen Gründe hierzu kenne ich nicht wirklich, bzw. erscheinen sie mir nicht logisch. Es sind wohl mehrere Faktoren gewesen. Heimweh und Sehnsucht nach den knapp 500 km entfernten Eltern und berufliche Misserfolge ihrerseits waren ausschlaggebend.

Ich konnte nicht mitkommen, da ich hier beruflich sehr gefestigt bin und diese einmalige Job-Chance nicht von jetzt auf gleich aufgegeben habe. Bin in einem absoluten Nischenberuf tätig und habe eine Stelle erlangen können, die wirklich einem "Sechser im Lotto" gleicht. Überdurchschnittlich gut bezahlt und dazu jede Menge Urlaub und Freizeit, die man mit Freunden und Familie nutzen kann. Ideal, um sich eine gemeinsame Zukunft aufzubauen.

Ich habe sie unterstützt, wo es nur ging. Beruflich, als sie auf Jobsuche war und auch im Haushalt. Fast alle freien Tage haben wir bei ihren Eltern in der Heimat verbracht, meistens bin ich gefahren. War offensichtlich nicht genug.

Umgekehrt hatte ich überhaupt keine Unterstützung bekommen. Ob ich in ihrer Heimat einen Job gefunden hätte, war ihr egal. Ich hätte mitkommen müssen, egal wie. Ob ich dort mit meinem seltenen Beruf eine Arbeit gefunden hätte, war ihr egal.

Fünfeinhalb Jahre waren wir zusammen. Ich glaube, dass ich die Trennung immer noch nicht ganz verkraftet habe und es fällt mir immer noch so unglaublich schwer, mein Leben einfach weiterzuleben. An manchen Tagen ist es einfach, an manchen aber wiegesagt unglaublich schwer. Heute ist wieder so ein Tag, könnte in meiner Trauer versinken.

Sie hatte mir im September gesagt, dass es endgültig vorbei ist mit uns Beiden und dass sie einen Neuen kennengelernt hat. Habe sie daraufhin gebeten, mich nicht mehr zu kontaktieren. Ich selbst habe mich auch schon mit anderen Frauen getroffen, kann das aber alles einfach nicht und fühle mich nach knapp zwei Jahren immer noch nicht für eine neue Beziehung offen.

Mache mir selbst Vorwürfe, ob ich nicht alles versucht habe, die Beziehung zu retten? Was wäre passiert, wenn ich einfach mitgekommen wäre? War das die ganz große Liebe und ich habe es verspielt? Wird uns das Leben eines Tages nochmals zusammenbringen? Ist vielleicht doch nicht alles vorbei?

Schlimm ist das! Vor allem, weil ich das Problem ja erkenne und begreife. Ich kann nur nichts ändern, da ich nun mal so fühle. Ich kann sie nicht loslassen. Könnte oft heulen, wie schlimm alles ist, wie sehr ich enttäuscht bin. Sage mir oft selbst Dinge wie "Ich kann das alles nicht mehr!" oder "Ich will das alles nicht mehr!" und fühle mich selbst in meinem Traumberuf nicht mehr richtig wohl. Diese Gedanken sind schädlich, manifestieren sich wahrscheinlich schon langsam.

Ich weiß nicht mehr weiter. Gerade jetzt zu Weihnachten ist es wieder schlimm. Was kann man da denn machen? Hat jemand von Euch vielleicht ein liebes Wort oder einen guten Tipp für mich? Jetzt bin ich schon über 30 Jahre alt und schreibe hier von meinem Liebeskummer wie ein Teenager, naja... :D

Liebe Grüße und Dankeschön für's Lesen
Der Zeitmeister


PS: Ich merke einfach selbst, wie sich meine Beiträge halt immer wiederholen. Weiß nicht, was ich mir davon erhoffe und ob das noch normal ist.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo, das tut mir leid. Und es ist egal, welche Alter man hat, Liebeskummer tut immer weh, da kann man noch so alt und weise sein. Man weiß dann höchstens, dass er irgendwann vergeht, aber helfen tut das dann auch nur wenig.

Wie genau Eure Beziehung war, kann ich nicht beurteilen und ob es was geändert hätte, wenn Du mitgegangen wärest. Mich stößt ein bisschen die tatsache auf, dass sie bei der Trennung doch schon jemand Neuen kennengelernt hat. Das kann einem natürlich immer passieren, aber dann war es für sie vielleicht nicht so die große Liebe und es wäre vielleicht auch passiert, wärst Du mit ihr gegangen.

Viele Leute können nicht abschließen,weil sie darüber grübeln,was sie hätten ev. anderes und besser machen können und wo sie schuld hatten. Was wäre gewesen wenn... Aber das ist natürlich eine Garantie für dauerhaftes Unglück, so kann man nie abschließen.

Die Weihnachtszeit ist für viele Alleinstehende schwierig, weil doch überall traute Zweisamkeit oder Familie suggeriert wird und alles vermeintlich so gemütlich und behaglich ist für Leute, die nicht alleine sind. Umso trauriger wird man dann, wenn man das nicht hat.

Würdest Du vielleicht mal eine Therapie machen wollen, die dich weiterbringen kann?
Kann es sein, dass Du vielleicht zuviel Zeit hast, zum Grübeln? Dass Du deine Zeit nicht genügend ausfüllst mit schönen und interessanten Dingen und Erlebnissen? Was machst Du in Deiner Freizeit? Könntest Du vielleicht mit neuen Hobbies und Tätigkeiten Deine Zeit etwas mehr füllen und Dich mehr ablenken?

Letztlich hilft bei Liebeskummer fast nur der Zeitfaktor und die Ablenkung. Und natürlich nicht die Person im Internet suchen oder ihr folgen oder Fotos angucken oder alte gemeinsame Musik hören. Solche Sachen werfen einen natürlich zurück.

Also wenn Du das jetzt hier alles von einem Freund hören würdest, der Dir das erzählt und Dich um Rat bittet: was würdest Du ihm raten, was sollte er tun, welche kleinen Schritte könnte er bzw. du gehen?

Schlimm ist das! Vor allem, weil ich das Problem ja erkenne und begreife. Ich kann nur nichts ändern, da ich nun mal so fühle. Ich kann sie nicht loslassen.
Und achte mal auf Deine Worte und Gedanken, weil sie Deine Gefühle bestimmen. Du kannst es NOCH nicht ändern und sie NOCH nicht loslassen. Der Unterschied ist wichtig, weil Du Dir sonst immer und immer wieder neu suggerierst, dass sich nicht ändern kann an der Situation. Doch, das kann es, aber Du musst tief innerlich wollen und etwas dafür tun.

du schreibst hier, das ist gut. Was wäre noch möglich?
 

Zaphod

Aktives Mitglied
Mache mir selbst Vorwürfe, ob ich nicht alles versucht habe, die Beziehung zu retten?
Warum hättest Du das wollen sollen?


War das die ganz große Liebe und ich habe es verspielt?
Nein. Das Gegenteil war der Fall, Du deutest es doch selber an:
War offensichtlich nicht genug.
Umgekehrt hatte ich überhaupt keine Unterstützung bekommen.
Das klingt eher nach verschwendeten 5,5 Jahren.

Wenn es Dir schwer fällt, sie zu vergessen, dann versuche, Dir klar zu machen, was Du eigentlich vermisst. Ist es wirklich die Person, die Du vermisst? Die Frau, der Du sch***-egal warst, die von Dir nur gefordert und genommen hat ohne auch mal zu geben? Oder vermisst Du "einfach nur" die Zweisamkeit, dass jemand da ist zum Reden, Kuscheln?
Versuche, Dich mehr auf Dich zu besinnen, beginne, endlich wieder Dein eigenes Leben zu leben. Mach Deine Zufriedenheit nicht davon abhängig, ob Du eine Partnerin hast oder nicht. Es ist Dein Leben. Du bist noch so jung, Du bist beruflich erfolgreich. Sprich: Du hast noch so viele Chancen im Leben. Suche diese, gucke nach vorne. Hinter Dir ist vorbei und das ist gut so. Es kann nur besser werden. Das Gute aus der Vergangenheit, das Du Dir da einredest, war eine Illusion.
 

Bergkristall000

Aktives Mitglied
Was du erlebt hast , ist der Preis, den wir für Beziehungen zahlen, wo "bis das der Tod uns scheidet" nicht mehr gilt. Die heutigen, unverbindlichen Beziehungen halten keinen Druck mehr aus, es fehlt an gegenseitiger Opferbereitschaft und festen Zusagen. Außerdem wollen beide Partner führen, das funktioniert nur leider selten.

Zum Vergleich meine Großeltern: Zu Kriegsbeginn geheiratet, Opa jahrelang im Krieg + Kriegsgefangenschaft, selten mal im Urlaub besucht, die neu eingerichtete Wohnung von Bomben zerstört, Oma aus Trümmern ausgegraben, Flucht nach Polen, Wiedervereinigung nach jahrelanger Trennung. Schwierigkeiten in den ersten Ehejahren, da Oma sich als alleinerziehend empfunden hat, und Sohn keinen Bock hatte auf fremden Papa usw. Was die Ehe zusammengehalten hat? Der Gedanke, dass eine Scheidung nicht infrage kam. Sie haben sich wieder zusammengerauft und ein friedliches und glückliches Leben in ihren fortgeschrittenen Lebensjahren geführt. Klare konservative Rollenverteilung, Meidung von explosiven Themen (Opa Atheist, Oma Katholikin). Sich auf die Gemeinsamkeiten konzentriert (gutes Essen, Reisen, Natur, Ausgehen).
 

HeartAttack

Aktives Mitglied
Mein erster Tipp wäre, wegen demselben Liebeskummer nicht immer wieder neue Threads zu eröffnen. Das ist leider die beste Methode, sich an deinem Unglück festzubeißen.
Lies dir lieber deine alten Threads dazu durch und überleg dir, ob du wirklich weiter in dieser Soße rühren = darin weiterschreiben möchtest, oder ob du lieber nach vorne schauen möchtest.
 
W

w_123

Gast
Liebeskummer ist ein A...loch. Er ist einfach schmerzhaft. Oft wird es trivialisiert, aber es ist einfach ein Schlag ins Gesicht und tut sauweh. - und ja, das ist erst mal ganz normal.

Wenn er aber so überhand nimmt, dass du die Freude am Leben verlierst über Jahre hinweg, dann ist das eine andere Kategorie. Dann bitte such Dir Hilfe! Und nein, niemand lacht dich dafür aus und kein Therapeut findet es lächerlich, wenn du mit Liebeskummer zu ihm kommst. Du bist in einer Krise, aus der musst du rauskommen. Alleine hast du es probiert und offenbar bisher nicht geschafft.

Stahl aber herzlich | Folge 12: Liebeskummer: Warum tut das so weh? | Stefanie Stahl - YouTube
 
G

Gelöscht 124788

Gast
Jeder verarbeitet anders. Der eine braucht das ständige darüber sprechen, der andere Rückzug und Ablenkung. Du musst für dich schauen, was Dir gut tut.

Zwei Jahre ist eine lange Zeit, was aber nicht bedeutet unendlich. Und sich die Fragen zu stellen, die du dir stellst, sind normal. Die Akzeptanz, das Du es nicht mehr ändern kannst wäre hilfreich.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Fünfeinhalb Jahre waren wir zusammen. Ich glaube, dass ich die Trennung immer noch nicht ganz verkraftet habe und es fällt mir immer noch so unglaublich schwer, mein Leben einfach weiterzuleben. An manchen Tagen ist es einfach, an manchen aber wiegesagt unglaublich schwer. Heute ist wieder so ein Tag, könnte in meiner Trauer versinken.

Sie hatte mir im September gesagt, dass es endgültig vorbei ist mit uns Beiden und dass sie einen Neuen kennengelernt hat. Habe sie daraufhin gebeten, mich nicht mehr zu kontaktieren. Ich selbst habe mich auch schon mit anderen Frauen getroffen, kann das aber alles einfach nicht und fühle mich nach knapp zwei Jahren immer noch nicht für eine neue Beziehung offen.
Ich denke, das eine Problem ist, dass eure Trennung, ich nenne es mal "zu seicht" war. Das andere Problem ist, dass du die Fehler nur bei dir suchst.
Sei wütend auf sie und sei wütend darauf, wie sie sich aus eurer Beziehung geschlichen hat.

Schau mal, über 5 Jahre war ihr das Leben mit dir gut genug. Auch wenn ich es verstehe das sie ihre Eltern vermisst, denke ich trotzdem, das es nur eine Art Vorwand war. Nach über 5 Jahren kann man schon sagen das man sich zusammen etwas aufgebaut hat. Dann von heute auf morgen festzustellen das sie ihre Eltern vermisst, kann man glauben - aber finde ich eher schwierig. Auch wenn die Eltern sehr alt, oder krank sind, kann man sich darauf einigen, für die nächsten Monate sich um sie zu kümmern und für die Zeit bei ihnen zu bleiben. Deswegen gleich ausziehen /umziehen muss man nicht. Vorallem nicht, wenn der Partner seinen guten Job und die finanzielle Sicherheit aufgeben müsste, um mitzukommen, ohne dass er einen gleichwertigen Job dort finden würde.
Dann dümpelt die Beziehung mehr schlecht als recht vor sich hin. Während du Verständnis für sie hast und ihr den Freiraum gewährst und dich versuchst zu arrangieren, schleicht sie sich davon.
Irgendwann versetzt sie eurer Beziehung den Todesstoß und du verstehst die Welt nicht mehr.

Dir macht zu schaffen, dass du geglaubt hast, es ging ihr wirklich nur um die Eltern. Ich denke, sie hat sich mit sowenig Aufwand wie möglich aus der Beziehung geschlichen.

Das schlimme ist, dass man keine Möglichkeit hatte einen Kompromiss zu finden bzw. du in dem Glauben gelassen wurdest das alles ok ist.
 

57-55

Aktives Mitglied
Es ist schon viel geschrieben worden, ich möchte es nicht wiederholen.

Eines nur, ihre Liebe zu Dir war wahrscheinlich weder gefestigt noch sehr tief, eher eine Freundschaft plus, von der Sie hauptsächlich profitiert hat.
Sie hat sich leicht getrennt und Dir nicht groß nachgetrauert.
Versuche Dir das vor Augen zu führen und nach vorn zu schauen.

Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute.
 

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