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Lieber arbeitslos!

  • Starter*in Starter*in Dreisatz
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Lieber Dreisatz,
ich kann deine Gedanken in Bezug auf die Arbeitswelt nachvollziehen. Als ich in deinem Alter war, hatte ich auch das Gefühl, dass durch das arbeiten gehen müssen die eigene Freiheit zugrunde geht. In Teilen stimmt das ja auch. Später habe ich dann erfahren, dass sich das Durchhalten lohnt. Man wird älter und schätzt dann auch irgendwann feste Strukturen im Alltag. Ein Job gehört auch dazu. An deinen Beiträgen kann ich erkennen, dass nicht auf den Kopf gefallen bist. Du kannst gut formulieren und schreibst fehlerfrei. Du solltest damit keine Probleme haben, einen gute Ausbildung z.B. im Büro durchzuziehen. Wie wäre es mit einer Ausbildung z.B. im öffentlichen Dienst. Dort bekommst du bei entsprechendem Einsatz finanzielle Sicherheit geboten und deine Freizeit, also deine Freiheit kommt auch nicht zu kurz. Habe es damals genauso gemacht und bisher nie bereut. Lass dich nicht hängen. Versuch es einfach.
Alles Gute.

Na ja, was wir erkennen sollten: Die Zeiten haben sich geändert und zwar bezogen auf die Arbeitswelt zum m.E. eindeutig schlechteren. In vielen Branchen kann man sich oft nur arm arbeiten (z.B. Paketzustellung, Gastronomie und Touristik, Pflege und Betreuung). Nicht wenige korrupte Arbeitgeber versuchen die Lage junger Menschen schamlos auszunutzen, z.B dieser Laden hier:


Die hier gesuchten Praktikanten sollen 2-3 Monate Vollzeit (= mind. 330 Arbeitstunden) unbezahlt arbeiten und werden laut Ausschreibung von Anfang an mit verantwortungsvollen Aufgaben betraut. De facto sucht dieser Laden also die eierlegende Wollmichsau zum Nulltarif. Wem da nicht die Lust zum Arbeiten vergeht hat reiche Eltern bzw. noch keine Ahnung davon, was ihn und seine Generation in der Zukunft erwarten wird: befristete Anstellung zum Hungerlohn auch dann, wenn der geizige Laden satte Gewinne abwirft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Azubi kann nunmal nicht selbstständig arbeiten und er kostet mehr als er bringt.

Ein Azubi ist sozusagen eine Investition, von der man hofft, dass sie sich lohnt und irgendwann dem Betrieb tatsächlich weiterhilft, wenn er ausgelernt hat.

Das sehe ich als eine unbelegte einseitige Auffassung. Ein Azubi lernt und gewinnt mit jedem Rag an Fertigkeiten (das sollte verdammt noch mal der Sinn einer Ausbildung sein). Damit steigt der Wertschöpgungsanteil den ein Azubi erbringt. Wer Azubis als kleine Lichter sieht taugt nicht zum Ausbilder.
 
Darum geht es nicht. Es geht darum, dass ein Azubi natürlich was lernen soll. Aber er hat nunmal nicht den Rang im Betrieb, den ein ausgelernter Mitarbeiter mit Berufserfahrung hat.

Deshalb steigt ja mit den Lehrjahren auch das Gehalt. Eben weil der Azubi dann mehr kann als am Anfang.

Datum geht es aber sehr wohl: Ein Azubi lernt und kann das gelernte gewinnbringend einsetzen. Wenn er ordentlich ausgebildet und nicht nur ausgenutzt wird wie in dem Scheißladen woich (wenig) gelernt habe. Du scheint den Wert eines Mitarbeiters von dessen Qualifikationen abhängig zu sehen- das sehe ich als menschenunfreundlich. Die Rede "kleines Licht" sehe ich dann eher auch als menschenverachtend. Da kann jedem gesunden Menschen die List am Arbeiten vergehen. Sollen andere für eure Rente schaffen. Deutschland ist ja auf dem besten Weg dahin.
 
Wieso soll ein Azubi ein "kleines Licht" sein?

ich erkenne hier eine devote Sichtweise, die mich schon immer gestört hat. Auch Azubis sind Menschen, genauso wie Praktikanten und alle Menschen, die leider in oft unterbezahlten Berufen sich verdingen müssen. Die viele hier erkennbare schlechte und geringschätzende Behandlung von Menschen, die sich ausbilden bzw. arbeiten wollen/müssen sehe ich als eine Frechheit für dieses hoch entwickelte und stinkendreiche Land.

Deutschland schafft sich durch die hier üblichen Ungerechtigkeiten ab.


Du liest das raus, was du rauslesen möchtest. Als Azubi lernt man den Beruf kennen, man ist ganz neu dabei. Das hat mit devot nichts zu tun. Man kann aber nicht erwarten, dass einem als Azubi nicht erklärt, gezeigt und man auch mal ermahnt werden muss, wenn was noch nicht klappt. Wer das natürlich nicht aushält, wird sich in der Ausbildung schwer tun.
 
Ok, vielleicht ist es in dem Zusamnenhang interessant für den TE, die Arbeitswelt noch etwas zu beleuchten.


Das Beispiel von Bill und Shelly ist aufschlussreich darüber, wie unternehmerisches Denken funktioniert.

Man könnte es anders sehen, doch setzt sich das bisher noch nicht wirklich durch:



Denn teils unqualifizierte firmeninterne online-academys, eingesetzt als Zwangs-Weiterbildungsmaßnahme, sehe ich als schwachen Versuch, sich als etwas verkaufen zu wollen, was man nicht ist.

Und mir wird schlecht, wenn ich "Humankapital" lese. Ich mag dieses Wort nicht, das empfinde ich als entmenschlichend.

Dennoch, ich lese hier systemkritische Stimmen (Nick des Nutzers gerade nicht parat) mit der gleichzeitigen Aussage, dann eben auf eigene Rechnung tätig zu sein. Da wird also nach Lösungen gesucht, auch wenn nicht immer alles so klappt wie erhofft!

Du, lieber TE, gehst auf solche Gedanken, bisher gar nicht wirklich ein; allgemein kommt wenig von Dir.
Es klingt eher nach "kein Bock" und "kann nicht" im Sinne von überfordert von den Anforderungen.
Und da ist dann was faul, wenn ein so junger Mensch nicht soweit belastbar ist.
Dass da Abklärung wichtig ist, weißt Du bereits.
 
Die Diskussion über die Arbeitswelt allgemein halte ich für wenig Zielführend.

Zwar sagt der TE, dass er auf der Arbeit unglücklich ist und sich nicht unterordnen will, aber wir reden von einem 21 Jährigen, der noch nicht mal seine Ausbildung beendet hat. Der TE hat von der Arbeitswelt wenig Ahnung und benutzt doch nur die Gesellschaftskritik dafür um zu argumentieren warum er keinen Bock hat zu arbeiten.

Ein 50 Jähriger, der sein Leben lang im Niedriglohnsektor gebuckelt hat und alles am liebsten hinschmeißen möchte, kann man vielleicht verstehen, aber einen 21 Jährigen?

Ich finde die Diskussion weltfremd. Hartz 4 wird nachrangig gewährt. Absichtlich nicht arbeiten und Hartz 4 beziehen geht rechtlich eigentlich nicht. Dazu muss der TE im Grunde Sozialbetrug begehen indem er Arbeitsversuche vortäuscht und so tut als ob er trotz Möglichkeit dauerhaft keine Arbeit findet. Dies lebenslang absichtlich zu tun, kann man schon mit einer nicht unerheblichem kriminellen Energie gleichsetzen, da hier über lange Zeit ja hunderttausende EURO erschlichen werden.

Ich lese bisher nur "ich habe keinen Bock", "mich interessiert keine Tätigkeit", "es lohnt sich nicht" und "ich will lieber meinen Hobbies nachgehen" bzw. "Ich will Zeit für mich". Fast nichts bezieht sich direkt auf den Arbeitsmarkt sondern konzentriert sich salopp gesagt darauf, dass jemand lieber Spass haben will als zu arbeiten.
 
Hey Leute,

Ich bin ein wenig frustriert über mich und das Leben allgemein. Ich zweifle echr sehr an meiner Zukunft. Weiß nicht, ob es sich lohnt meine aktuelle Ausbildung durchzuziehen, da die Zukunft echt nicht rosig in den Finanzen ist. Bin schon am Überlegen, ob man mit ALGII nicht besser fährt. Da spare ich mir den Ärger, Unsicherheit und den Druck von oben.

ALG II sehe ich nicht als eine Alternative, allenfalls als Notüberbrückung. Ärger, Unsicherheit und den Druck von oben sollte man aber auch nicht wegschlucken.Kannst du mit einem Ausbildungsberater reden - habt ihr noch weitere Azubis bei euch in der Firma?

Ich glaube das lohnt sich eher. Dann habe ich endlich Ruhe und Zeit für mich.

Nimm dir deine Ruhe und deine Zeit, das steht dir zu. Guck mal was du zur Verbesserung deiner Arbeitsbedingungen tun kannst.
 
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