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Gelöscht 124599
Gast
Das klingt etwas nach einer Depression. Wärest Du denn einer Therapie gegenüber aufgeschlossen?
Ja, sich selbst zu sortieren ist sehr oft sinnvoll, z.B. durch Tagebuch oder Meditation.
Warum hast Du Dich früher gehasst, was magst Du nicht an Dir?
Solange man sich innerlich ablehnt, wird man unglücklich bleiben und sucht im Außen etwas, was einen glücklich macht und einen füllt, aber erstmal sollte die Basis geklärt werden. Also sich mit sich selbst auseinandersetzen, überlegen, was man mag, was nicht und warum. Was wurde einem von den Eltern mitgegeben - vielleicht zu unrecht? Welche Erwartungen musste man erfüllen, welche eigenen Erwartungen hat man?
Es gibt da kein Zauberrezept, es ist ein Prozess. Natürlich kann man durch liebe Menschen, Hobbies, interessante Dinge, spannende Erlebnisse sein Leben bunt machen. Wenn man aber immer in einen Schleier von Traurigkeit gehüllt ist, wenn man tief innerlich nur schwarze oder grauen Farben sieht, dann wirkt das alles nur kurzfristig.
Ich weiß nicht ob ich für eine Therapie offen wäre...Ich halte es nicht für unnötig und verurteile diese auch nicht, jedoch ist es mir unheimlich peinlich Schwäche in Person offenzulegen. Ich finde es auch hier relativ "anonym" unangenehm, mich der Person dann auch noch zu entblößen...Ich glaube nicht, dass ich das kann.
Ich denke der Selbsthass ist so mein größtes Problem. Ich wurde damals gemobbt, mittlerweile habe ich mich verändert und auch positiven Zuspruch erhalten...Die Zweifel bekomme ich jedoch nicht los. Besonders sensibel reagiere ich auf das Thema Aussehen und Intelligenz. Ich habe da die größten Selbstzweifel und kann unheimlich schnell gekränkt werden. Genauso schnell fühle ich mich dann wieder Leer wenn ich mit diesen Themen konfrontiert werde. Meine Eltern sind liebe Menschen, jedoch stark religiös und haben als 1. Generation in Deutschland unheimlich viele Erwartungen an meine Person. Bloß keine Schwäche zeigen, bloß in jeglichen Bereichen ein Muster sein...Sonst wird in der Gemeinde getuschelt. Damals hat mich das noch bedrückt - mittlerweile weniger. Zukunftsängste habe ich dennoch und wenn ich daran denke dass man von mir erwartet eine Familie zu gründen mit einem von ihnen ausgewählten katholischen Vorzeigemann...kommt mir das kotzen. Ich selbst habe da ganz andere Zukunftsvorstellungen, möchte sie jedoch nicht enttäuschen. Da sie (gerade finanziell) sehr viel für mich getan haben und ich sie menschlich auch sehr schätze.
Beim letzten Punkt gebe ich dir absolut recht. Es gibt Dinge die ich schätze und liebe, vieles kann mir sogar Spaß machen. Durch diesen inneren (teilweise aber auch äußeren?) Konflikt, liegt aber so ein blöder Schleier auf mir, der es mir nicht erlaubt richtig zu leben.
Ich bedanke mich übrigen für deine Beiträge unter meine Posts, du gibst dir immer Mühe die passenden Worte zu finden und investierst Zeit, das weiß ich zu schätzen🙂
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