Hm, ja es ist irgendwie romantisiertes Film-/Literaturgeschwafel. Wenn jeder so leben würde, als wäre es sein letzter Tag, würde unsere Gesellschaft innerhalb von wenigen Tagen kollabieren.
Wenn man stirbt, ist alles vorbei. Ich bin der Meinung, dass man da auch nichts mitnehmen kann. Wieso soll ich mir bitte so einen Act machen mit "Ans Meer Fahren" oder "Fallschirmsprung"? Wenn ich wüsste, das wird mein letzter Tag sein, hätte ich bequemere Dinge zu tun. Ich würde höchstwahrscheinlich im Bett liegen, eine Serie anschauen und mir Essen liefern lassen.
Ich glaube, das ist so ein popkulturelles Ding, dass man denkt, wenn der Tod bevorsteht, müsse man jetzt total eventreiche Dinge tun - so Bucket List mäßig -, als hätte man dadurch irgendeinen Mehrwert oder so. Du sagst ja auch "Dann kann ich sagen: ich habe gelebt" - eher nicht, weil du ja tot bist. Wieso hat man das dann nicht wann anders im Leben getan, wenn das einen so erfüllen würde? Aber immer, wenn kurz bevor der Tod oder irgendwas Anderes bevorsteht, hat man auf einmal den Drang, ans Meer zu fahren.
Wenn du wüsstest, dass du morgen erblinden würden, DANN würde das Sinn machen, weil du von deinen gesammelten Eindrücken einen Mehrwert hast.