Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Lebt ihr jeden Tag so, als wäre es euer letzter?

Malory

Mitglied
Hast du das Gefühl etwas zu verpassen, das Leben an dir vorbeiziehen zu lassen?
Hmmm ... Vor ein paar Tagen habe ich viele Sachen erkannt und bin deshalb gerade, glaube ich, in einem kleinen Nachdenkprozess... Ich glaub schon immer habe ich mich mit Anderen extrem verglichen und ich glaub jetzt gerade lerne ich den Fokus darauf zu legen, was Ich will und nicht was ich denke, was ich wollen muss.. aber trotzdem habe ich durch den Vergleich ganz oft das Gefühl etwas zu verpassen, nicht das Leben zu leben wie manche auf Instagram (anderes Thema...) oder den Erwartungen wie man mit 21 zu sein hat nicht gerecht zu werden.. aber vlt fängt jetzt da so ein Prozess an :)
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Man braucht kein Geld, um schöne Momente einfangen zu können.

Man kann alles auskosten, egal was gerade los ist, auch, dass endlich besonders wenig los ist, auch das kann man voll annehmen und wahrnehmen, erkennen, das ist etwas Besonderes.
Stell dir vor, ab morgen gibts keinen Sehnerv mehr, heute schaust du das letzte Mal rum um dich und nachher siehst du das nie wieder. Oder, deine Beine - ich war mal im Rollstuhl unfallbedingt und nun hat sich da ein Schalter umgelegt, mir ist Gehen können wahnsinnig kostbar. Du wirst so genießerisch, wenn du mit dem Gedanken spielst, es nie wieder zu haben können, oder wenn du endlich merkst, das ist ein Privileg, das zu haben, das zu sehen können usw. Bei einfachsten Sachen sagst du dann nicht mehr, was ist das schon...
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Aber ist es nicht viel zu anstrengend sich jeden Tag aus der Komfortzone zu "zwingen"/wagen, damit man dann am Ende des Tages tatsächlich sagen kann: Ich hab gelebt.
Muss man sich denn überhaupt aus seiner Komfortzone bewegen, um sagen zu können, dass man gelebt hat? Ich finde, man kann auch innerhalb seiner Komfortzone bleiben und trotzdem gelebt haben. Es kommt wohl auch immer darauf an, was man unter "gelebt haben" versteht. Für mich bedeutet "leben", dass ich mit mir selbst im Reinen bin, dass ich achtsam bin und das Leben bewusst wahrnehme und geniesse.

Ich denke so zu leben als wäre es der letzte Tag auf der Erde würde doch bedeuten, man bricht aus allen Strukturen aus und löst die Gewohnheiten, den Alltag und Routinen auf, um dann eben all das außerhalb der Komfortzone zu machen.
Warum sollte man das tun? Warum sollte man sich an seinem letzten Tag noch Stress machen? Mir wär es viel lieber, ihn in meiner gewohnten Umgebung und mit den Menschen und Dingen, die mir wichtig sind, verbringen zu können. Ich würd ihn also wohl mit meiner Lebensgefährtin, meinem Kater, gutem Essen, guter Musik und einem Puzzle verbringen. Okay, ganz am Ende würde ich dann wohl gern am Strand sein wollen. Dem Ort, an dem ich in meiner Kindheit viele schöne Stunden verbracht hab und zu dem es mich immer wieder hinzieht.

Aber unser Leben ist doch eben im Grunde bestimmt von diesen Strukturen, die jeden Tag vergleichbar mit dem anderen machen und ihm ähneln...
Ich mag es, wenn ein Tag dem anderen ähnelt und alles in festen Bahnen läuft. So etwas gibt mir Sicherheit und Halt.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Wenn ich wüsste, es ist mein letzter Tag, würde ich mit Sicherheit zuhause sein wollen.
Vor 11 Jahren ist eine Freundin gestorben. Krebs. Sie wurde zuhause gepflegt, bekam dann solche Schmerzen dass ein Krankenwagen gerufen werden musste und sie ins Krankenhaus gebracht wurde.
Sie wusste bestimmt, dass sie ihr zuhause nicht wiedersehen würde. Das fand ich mit am schlimmsten. Ich möchte zuhause sein. So viel es geht und solange es geht. Am liebsten bis zum Schluss
Ich habe nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben oder etwas nachholen zu müssen..
Alles was ich möchte ist zuhause sein, meine Familie und Tiere um mich, am letzten Tag wären mir die Kosten egal und ich würde nochmal so richtig schlemmen. Und mich dann freuen auf die, die schon vorausgegangen sind.
 

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
Jeden Tag schwerst depressiv zu Hause hocken und sich seinen Strick zurechtzwirbeln?

Ich würde lieber jeden Tag so leben, als hätte ich noch ein blühendes Leben vor mir mit der Gewissheit viele glückliche Momente erleben zu dürfen und schöne Erlebnisse zu haben.
 
G

Gelöscht 117143

Gast
Hm, ja es ist irgendwie romantisiertes Film-/Literaturgeschwafel. Wenn jeder so leben würde, als wäre es sein letzter Tag, würde unsere Gesellschaft innerhalb von wenigen Tagen kollabieren.

Wenn man stirbt, ist alles vorbei. Ich bin der Meinung, dass man da auch nichts mitnehmen kann. Wieso soll ich mir bitte so einen Act machen mit "Ans Meer Fahren" oder "Fallschirmsprung"? Wenn ich wüsste, das wird mein letzter Tag sein, hätte ich bequemere Dinge zu tun. Ich würde höchstwahrscheinlich im Bett liegen, eine Serie anschauen und mir Essen liefern lassen.

Ich glaube, das ist so ein popkulturelles Ding, dass man denkt, wenn der Tod bevorsteht, müsse man jetzt total eventreiche Dinge tun - so Bucket List mäßig -, als hätte man dadurch irgendeinen Mehrwert oder so. Du sagst ja auch "Dann kann ich sagen: ich habe gelebt" - eher nicht, weil du ja tot bist. Wieso hat man das dann nicht wann anders im Leben getan, wenn das einen so erfüllen würde? Aber immer, wenn kurz bevor der Tod oder irgendwas Anderes bevorsteht, hat man auf einmal den Drang, ans Meer zu fahren.

Wenn du wüsstest, dass du morgen erblinden würden, DANN würde das Sinn machen, weil du von deinen gesammelten Eindrücken einen Mehrwert hast.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Jeden Tag leben als wäre es der Letzte? Manche Menschen tun das und das führt nicht unbedingt dazu, dass sie so leben wie das die Sprücheklopfer vorgesehen haben. Manche alte Menschen kaufen sich keine Jahreskarten für den Zoo oder die U-Bahn mehr, weil sie meinen, dass sie sowieso vorher ins Gras beißen und es sich nicht mehr auszahlt. Dann hocken sie nur noch zu Hause und leben Jahre in Langeweile vor sich hin. Es gibt auch Kranke, die sich kein neues Paar Schuhe mehr leisten wollen, weil es rausgeschmissenes Geld wäre. In diesem Fall sollten sie eher so leben als wäre es nicht ihr letzter Tag. Man kann also eigentlich nie wissen, was das genau bedeutet für den Einzelnen. Nicht jeder wird durch so eine Denkweise plötzlich zu einem Draufgänger, der alles macht, was er sich nie getraut hat.



Interessant. Genau an meinem letzten Tag würde ich nie im Leben einen Fallschirmsprung machen oder wegfahren. Netflix klingt doch vernünftig. Wozu soll man sich an seinem letzten Tag noch großartig aus der Komfortzone bewegen, wie du das nennst? Komfort wäre doch genau das, was einen trösten könnte, wenn man demnächst ableben muss. Ich würde mich an meinem letzten Tag nicht zu irgendwas zwingen oder aufraffen wollen.

Na ja also so alt bin ich nun auch noch nicht aber ich habe auch keine Bahn/Bus Card, 20 Paar Schuhe ect.
Meine Leben war auch nie langweilig und auch heute empfinde ich es nicht so.

Wenn heute mein letzter Tag wäre würde ich nichts machen und leben wie jeden Tag, denn an seinem letzten Tag der auch nur 24h hat bekommt keiner all seine Versäumnisse aufgeholt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Knirsch

Aktives Mitglied
In den Filmen scheint es so als würd man plötzlich eine "F*** it" Einstellung haben..
Ja, vielleicht haben sie die ja. Aber das muss ja nicht unbedingt dazu führen, dass man Dinge macht vor denen man immer Bammel hatte. Vielleicht gönnt man es sich gerade deswegen, dass man nichts mehr machen muss, was einen irgendwie anstrengt und nur noch Dinge tut, die leicht sind. Natürlich kann man Spaß haben, aber man muss ja deswegen nichts Herrausragendes tun. Leistungsdruck auf den letzten Metern wäre doch auch irgendwie absurd. Ich würde mir vielleicht jede Torte kaufen, die ich nicht wegen meiner Unverträglichkeiten essen kann, und sie verputzen! Ha!
Ich glaube, das stört mich auch an so Filmen, wo sterbenskranke Menschen plötzlich ganz anders werden, Weltreisen machen, zu sich selbst finden, die wahre Liebe finden und all das. Zu wissen, dass man stirbt, macht niemanden weiser, glücklicher und hilft auch nicht bei der Selbstfindung. Die meisten Leute sind verzweifelt und leiden. Ein paar wenige feiern rauschende Feste und hauen ihr Geld raus, weil es ohnehin egal ist. Aber das macht sie ja noch nicht automatisch erleuchtet. Manche haben dann noch Spaß. Aber das ist eher die Unterzahl. Sie haben Schmerzen, sie haben Angst. Solche Filme fordern sogar von schwer kranken Menschen, dass sie nun endlich doch glücklich werden mögen, ist alles nur Einstellungssache, Krankheit als Chance, Tod als Befreiung und Weg zum wahren Leben. So ein Mist macht mich wütend. Nicht einmal denen wird gegönnt, dass es einfach scheiße ist und man sich das nicht immer schönreden kann und muss. Auf manche wartet eben einfach nix. Keine große Liebe, keine Weltreise und auch sonst nichts.
Niemand muss irgendwas. Auch nicht an seinem letzten Tag. Leistung und Status sind nicht alles. Genau zum Schluss.

Weißt du, wieso du gerade eine Sinnkrise hast? Gab es einen Auslöser?
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
beihempelsuntermsofa Wie wohnt/lebt ihr? Leben 62
SFX Ein Tag nur für mich Leben 16

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben