Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Lebenstraum zerstört

grisu12

Neues Mitglied
Hallo Community,

danke für die schnellen Antworten. In vielem habt Ihr Recht.
Nur leider kann ich es mental nicht umsetzen.
Ich stecke in diesem Grübbelzwang und bin Fassungslos warum ich die Immoblie damals verkauft hatte und warum zu solch einem günstigen Preis. Mittlerweile bin ich überzeugt das die "Fachleute" (Makler und Gutachter) falsch lagen und so mehrere 10T€ verloren gingen. Hinzu kommt, dass das Geld was wir erhalten haben, aktuell immer weniger wert wird und ich mich in einigen Jahren schon mit leeren Händen dastehen sehe.

Und es gab damals Gründe weshalb wir diesen Schritt wagten (hatte ich schon beschrieben).
In der Phase in der mich jetzt befinde sind allerdings alle Entscheidungen falsch und nicht mehr nachvollziehbar.
Während bei der Immobilie, an der ich einiges bemängelt hatte, alles nun aus Gold zu sein scheint. Absolut überzogen.

Körperlich und mental empfinde ich den Zustand, als ob mir jegliche Lebensenergie und -freude abgezogen wurde, meistens habe ich den Kopf in den Händen vergraben oder wippe nachts durchgeschwitzt im Bett sitzend hin und her und beschimpfe mich innerlich selbst und will es nicht wahrhaben das ich das nicht mehr ändern kann und hoffe immer noch das alles nur ein Albtraum ist. Der Brustkorb brennt ständig und der Kopf fühlt sich wirr und warm an.
Falls jemanden schon mal etwas sehr unangenehmes passiert ist kennt er das Gefühl ungefähr, wenn es einem kalt und heis den Rücken runter läuft. Bei mir hört das nicht auf (aufgrund der von mir empfundenen Schuldgefühle).
Im Blut waren die Hormonwerte allerdings alle ok.
Ich kann mich nicht mal mehr aufraffen die Hausarbeit zu erledigen. Das übernimt mittlerweile alles meine liebe Frau die natürlich auch darunter leidet (nicht so sehr aufgrund der Immmobilie, sondern eher das ich in diesem Zustand "gefangen" bin).
Selten gibt es Momente in denen sich alles beruhigt. Dann sehe alles auch wieder nicht so dramatisch. Aber sehr selten. In den letzten Wochen habe ich 10kg abgenommen.

Daher nochmal die Frage ob sich mal jemand in ähnlicher Situation befand und noch zusätzliche Tipps geben kann wie er wieder raus kam? Oder ob jemand eine Reha gehabt hatte und entsprechende Einrichtungen empfehlen kann, falls die Maßnahme denn geholfen hat. Ober ob bestimmte Verhaltensmaßnahmen den Schalter wieder umgeswitcht haben? Einer von Euch hatte angeführt das nach ca. 6 Monaten sich der Zustand wieder gefangen hat, war dem wirklich so? von allein?
Ich danke Euch.
 

Eastern Rose

Neues Mitglied
Ja, wir alle haben in unserem Leben Fehler begangen, sogar große.
Deine Depression zeigt nur, daß du dich machtlos fühlst, dein Leben zu ändern. So wie du es haben willst.
Ich kenn mich mit dieser Ohnmacht gut aus :(

Meine Lösungen:

1. Über den Verstand: Schließe dich allein in einem Raum, und sorge dafür, dass du ungestört bleibst.
Du sagst dir, oder schreibst es: "Ich habe es vermurkst, ich habe mein geliebtes großes Haus für zu wenig Geld verkauft. Und jetzt kann ich mir kein Neues mehr kaufen / bauen. Ich habe zu wenig Geld" etc.
Du schreibst also alles auf, was dir weh tut. Dann gibst du dir 10 Minuten, oder von mir aus, eine halbe Stunde, um diesen Schmerz richtig zu spüren. Lass es zu! Du hältst dich für einen Versager? Dann fühle es richtig, wie es ist, ein Versager zu sein. Der Mensch besteht nun mal nicht nur aus Gedanken, sondern auch aus Gefühlen. Das Denken ist auf Kontinuität und Sicherheit ausgerichtet und kann sich nur über die Emotionen, die sehr beweglich sind, verändern.
Nachdem du deinen Schmerz richtig tief empfunden hast, sagst es dir: "Ich kann das, was passiert war, jetzt nicht mehr ändern." Dann entscheidest du dich, nur für den heutigen Tag, etwas Kleines zu tun, das Bewegung bedeutet: einen 10minütigen Spaziergang, eine kleine Besorgung, egal was. Nur diese Aktion für heute. Ich weiß, daß es für dich schon ein Riesenakt sein kann.
Wiederhole das so oft du kannst (aber nicht am selben Tag)

2. Die Methode nach Katie Byron - The Work. Das hilft dann, wenn du etwas ändern willst, aber nicht weißt, wie.

3. Sage dir: "Ich könnte morgen die Augen nicht mehr aufmachen. Wenn ich morgen sterbe, was will ich heute noch tun?" Und tue das. Und das ist die Wahrheit. Wir können jederzeit aus dem Leben ausscheiden, und jeder neuer Tag ist ein Geschenk. Du kannst aufwachen und dir überlegen, "auf was freue ich mich heute?", oder das alles ablehnen und in den Fehlern der Vergangenheit schwelgen, um dein Leben und deine Freude im Jetzt nicht anzunehmen.
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Hallo grisu12,

Ich habe nichts vergleichbares selbst erfahren, aber ich habe schon relativ oft erlebt, daß Menschen schwer abstürzten, weil sie plötzlich ein Trauma einer der Vorgenerationen durchlebten.

Objektiv gesehen gibt es für solch eine extreme Reaktion wie Du sie jetzt spürst keinen Grund. Deine Frau, die ja in vergleichbarer Situation ist, reagiert relativ stabil. Dein Erleben und Deine Verzweiflung sind aber absolut real. Ich kann mir vorstellen, daß das sehr belastend ist und Du Dich dem hilflos ausgeliefert fühlst.

Vielleicht schaust Du mal, ob im Feld Deiner Herkunftsfamilie und Deiner Vorgenerationen irgendwo ein ähnliches Schuld- und Verlustthema ist. Oft genügt es, daß das gesehen und gewürdigt wird, um aus der eigenen Starre und Verzweiflung herauszufinden.

Hast Du irgendeine spontane Idee dazu?
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Hallo Community,

danke für die schnellen Antworten. In vielem habt Ihr Recht.
Nur leider kann ich es mental nicht umsetzen.
Ich stecke in diesem Grübbelzwang und bin Fassungslos warum ich die Immoblie damals verkauft hatte und warum zu solch einem günstigen Preis.
Du warst damals wahrscheinlich nicht der Einzige ;)

Mittlerweile bin ich überzeugt das die "Fachleute" (Makler und Gutachter) falsch lagen und so mehrere 10T€ verloren gingen.
Es ist nur Geld - und Geld ist nicht das Wichtigste im Leben. Sicher ist es ärgerlich, aber die Vergangenheit ist nun mal nicht mehr zu ändern. Schließe damit ab und mache dafür aus der Gegenwart das Beste. Lerne auch die kleinen Dinge im Leben zu schätzen. Du machst doch dein Leben nicht nur an einer Immobilie fest, oder?

Hinzu kommt, dass das Geld was wir erhalten haben, aktuell immer weniger wert wird und ich mich in einigen Jahren schon mit leeren Händen dastehen sehe.
Lege das Geld vernünftig an, dann verliert es auch nicht an Wert.

Körperlich und mental empfinde ich den Zustand, als ob mir jegliche Lebensenergie und -freude abgezogen wurde, meistens habe ich den Kopf in den Händen vergraben oder wippe nachts durchgeschwitzt im Bett sitzend hin und her und beschimpfe mich innerlich selbst
Was bringt das? Was bringt es dir, dass du dir über die Vergangenheit so sehr den Kopf zerbrichst? Was willst du damit erreichen? Du geißelst dich damit nur selbst. Du wirst dadurch nur körperlich und psychisch krank. Willst du das?

und will es nicht wahrhaben das ich das nicht mehr ändern kann und hoffe immer noch das alles nur ein Albtraum ist. Der Brustkorb brennt ständig und der Kopf fühlt sich wirr und warm an.
Vorschlag: Versuche dich tagsüber so gut es geht abzulenken. Beschäftige dich mit Dingen die dir persönlich gut tun. Wenn möglich power dich auch körperlich ausreichend aus, so, dass du am Abend tot ins Bett fällst und nur noch schlafen willst. Das könnte auch dein Gedankenkreisen durchbrechen. Falls die Gedanken doch mal kreisen, setze dir ein gedankliches „STOP“. Das braucht nur etwas Übung und wird nicht gleich auf Anhieb gut funktionieren.

Ich kann mich nicht mal mehr aufraffen die Hausarbeit zu erledigen.
Versuche aus deiner Starre irgendwie herauszukommen. Egal, wie schlecht es dir geht: Einfach machen! Das ist noch mit das beste Mittel um aus dem Loch rauszukommen. Umso länger du in deinem Loch stecken bleibst, umso schwieriger wird es, da wieder einen Ausweg zu finden.
Das Problem ist auch, wenn du dich deiner Lethargie hingibst, fängt das Gedankenkreisen erst recht an. Gib deiner Vergangenheit und deinen schlechten Gedanken nicht zu viel Raum. Das errreichst du nur, wenn du aktiver wirst und dich mit anderen Dingen beschäftigst.
 
G

Gelöscht 66896

Gast
Hallo, wie es schon anklang, laß' die Vergangenheit hinter Dir. Du siehst den Verkauf als Fehler an. War es wirklich einer? - das weiß niemand. Schau' nach vorn und mach' es besser, wenn Du schon glaubst, Fehler begangen zu haben. Aus Fehlern lernt man (normalerweise). Aber seltenst geht man an ihnen zugrunde. Bsp.: ich hätte studieren können/dürfen (DDR). Stattdessen ging ich ins Handwerk, fahre (mit etlichen Zwischenstationen) heute Bus. War das ein Fehler? - keine Ahnung. Ich verdiene Geld, es reicht gut zum Leben. DAS ist wichtig, daß es weiter geht.
 

Alopecia

Aktives Mitglied
hallo grisou,

als jemand, der deine gedankengänge genau kennt - auch ich hadere leider viel zu oft mit getroffenen entscheidungen, auch wenn es da nie um "so große" summen ging bislang - kann ich dir sagen, was mir persönlich geholfen hat, bzw immer noch hilft (es geht in die Richtung von Blaumeises Beitrag)

mache dir klar, dass es bei Entscheidungen immer nur das "JETZT" gibt, und du niemals die zukunft kennen wirst. in der zukunft schaust du zurück und entweder war die entscheidung super, oder rückwirkend betrachtet katastrophal. worauf es aber ausschließlich (!) ankommt ist, dass die entscheidung in deiner damaligen situation richtig bzw nachvollziehbar war.

wenn dies der fall war - und es klingt danach - dann gibt es für dich keinen grund zu hadern.
wenn du die zeit zurückdrehen könntest, und dann erneut entscheiden müsstest (allerdings ohne das wissen aus der zukunft, die ja nun gegenwart ist), würdest du genauso entscheiden, denn du warst davon überzeugt. eine falsche entscheidung ist nur diejenige, die du unabhängig vom ausgang bereust, und die du in jeder möglichen situation anders treffen würdest (unter nichtberücksichtigung dessen, was in der zukunft alles passieren mag)
 

KBS

Aktives Mitglied
Grisu, was hast Du für einen Fehler gemacht? Du hast ein Haus zu einem für Dich ungünstigen Zeitpunkt verkauft. Dein "Unglück" ist ein "Glücksfall" für eine andere Person gewesen. Du hättest das Haus natürlich lieber jetzt oder später verkauft, um mehr Geld zu erzielen. Was hätte dies aber für den anderen bedeutet? Er hätte nun ein Haus zu einem überteuerten Preis erworben, denn jede Blase platzt irgendwann. So wie Du beim Hausverkauf der "Verlierer" warst wirst Du bei anderen Deals in Deinem Leben der "Gewinnner" gewesen sein. Jetzt hat Deine Familie etwas Pech, vorher war es eine andere Familie. Das ist etwas pauschal gesagt die ausgleichende Gerechtigkeit innerhalb einer Gesellschaft, die viel Leid auch verhindert.

Denn es gibt viel elendere Situationen als die, die Du nun durchlebst. Solange ein Ausgleich für soziale Ungleichgewichte existieren - auch durch solche "falschen Deals", solange davon nicht nur Privilegierte profitieren - leben wir nämlich in unserer Gesellschaft in einer ausgeglichenen und friedlichen Atmosphäre. Nichts kann nämlich schlimmer sein, als durch soziale Unruhen und Krieg sein Hab und Gut zu verlieren. Wenn Du dies sehen kannst, dann wirst Du sehen, wie unwichtig Dein Hausverkauf für Dich war und -was noch wesentlicher für Dich ist - dass Dein Hausverkauf für die Beurteilung Deiner Person als gutes und weises Familienoberhaupt absolut unwichtig ist.

Wesentlich für die Beurteilung Deiner Handlungen als Familienoberhaupt ist, wie gehst Du mit Niederlagen um. Wenn Dich Deine Niederlage, so weit runterzieht, wie Du es beschreibst, dann ist der Hausverkauf nicht Dein eigentliches Problem. Du glaubst es dann nur. Dein eigentliches Problem steckt aber wahrscheinlich in dem Punkt, dass Du glaubst Du seiest unfehlbar. So hast Du es vielleicht in Deinem bisherigen Leben erlebt. Es ging vielleicht immer bergauf bei Dir und nun erlebst Du die erste einschneidende Niederlage. Der Mensch ist ein "Gewohnheitstier" und sträubt sich stets gegen einen Wechsel der Umstände und damit gegen einen notwendigen Wandel seines Verhaltens.

Deine Frau würde aber nicht zu Dir halten, wenn sie es nicht anders sehen würde. Sie erlebt das Ganze vielleicht als dicke Schramme, merkt aber vielleicht, es gibt viel wichtigeres als diese Schramme. Vielleicht wäre es für Dich sinnvoll, dass Du die Mitte zwischen Dir und Deiner Frau, zwischen Deiner und ihrer Umgehensweise mit dem Sachverhalt suchen würdest. Dann könntest Du Deinen Weg als wohl bisher erfolgreiches Familienoberhaupt weiter gehen, ohne unter Fehlentscheidungen, die jedem Menschen passieren, dermaßen zu leiden, dass Du mehr riskierst, als nur ein Haus zum falschen Preis verkauft zu haben. Solltest Du dies nicht können, dann wäre wahrscheinlcih fachliche Hilfe ratsam.
 

Hobelbank

Aktives Mitglied
Hallo!

So sieht es aus! "Mondpreise" die auch noch bezahlt werden... das geht kräftig nach hinten los!

Gruß
Henning
Sehe ich anders. Nirgendwo sind immobilien so billig wie in deutschland. Selbst in budapest gibt es kaum etwas unter 5000 pro qm. Obwohl viele nur 1500 brutto verdienen aber da wohnt eben selten jemand unter 40 alleine.

Egal ob portugal, irland, spanien, überall ist es teurer. Dass wir über stockholm, london, helsinki gar nicht reden brauchen, lasse ich mal weg. In victoria kostet eine 60 qm wohnung z.b. gerne mal 6000 warm im monat, beim kauf gerne mal 27.000 pro qm.

Die deutschen müssen irgendwann mal verstehen, dass sie auf sehr hohem niveau über die immobilienpreise jammern. Kein echter experte geht in berlin heite von einer blase aus.
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Sehe ich anders. Nirgendwo sind immobilien so billig wie in deutschland.
Quelle?
Meines Wissens nach liegt Deutschland im europäischen Raum im Mittelfeld. Es geht also günstiger z.B. in Finnland, Italien und so manchen osteuropäischen Land.

Selbst in budapest gibt es kaum etwas unter 5000 pro qm. Obwohl viele nur 1500 brutto verdienen aber da wohnt eben selten jemand unter 40 alleine.

Egal ob portugal, irland, spanien, überall ist es teurer. Dass wir über stockholm, london, helsinki gar nicht reden brauchen, lasse ich mal weg.
Willst du jetzt Länder oder Städte vergleichen? Beides kann man nicht in einen Topf schmeißen, da es innerhalb eines Landes natürlich auch noch gewaltige Unterschiede geben kann.
 

Daoga

Urgestein
Zwischen Grundstücken in Berlin oder München oder Dörfern in der abgelegensten Pampa Ostdeutschlands liegen preismäßig ganze Welten.

Vor längerem gab es mal eine Meldung, in irgendeiner ostdeutschen Stadt kriegt man Häuser in Innenstadtlage quasi für den symbolischen einen Euro, vorausgesetzt man verpflichtet sich dort auch zu wohnen und somit die Infrastruktur als Konsument etwas anzukurbeln. Weiß nicht ob das Angebot auch gilt, wenn man vorübergehend Verwandte einquartiert, irgendeine alte Oma oder Tante, sowas machen mehr Leute, wenn Immobilien günstig zu kriegen sind, und wenn die Oma mal weggestorben ist, ist man vielleicht selber schon an der Rente dran und kann es sich leisten, von der bisherigen Arbeitsstelle weg in den ruhigen Osten zu ziehen.

Im Moment sind Ost-Grundstücke meistens billig zu kriegen, weil dort (außer im Umkreis von Berlin) keiner wohnen will, es gibt wenig Arbeitsplätze und die Infrastruktur läßt zu wünschen übrig, aber das wird sich auch wieder irgendwann ändern, und dann beißt sich jeder in den Hintern, der sich nicht jetzt ein Schnäppchen gesichert hat, wenn er das Geld auf der Bank hatte.
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben