Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Lebenserfahrung?

Was ich im Lauf meines Lebens verloren habe? Ich bin nirgendwo mehr so richtig Zuhause.

Und damit bin ich wohl nicht allein. Die alten Vorstellungen von Heimat greifen nicht mehr. Die Vorstellung, man lebt in einem Familienverband, mit Nachbarn, die man kennt. Jahrzehntelang an einem Ort ... in einem Sicherheit gebendem Umfeld. Und mit anderen Menschen, die einem Halt geben.

Was ist Heimat? Als ich das alles noch hatte, war unterschwellig immer das Gefühl: ich muss hier weg. Das alles erstickt mich.

Und jetzt. Frei und ungebunden. Auf mich allein gestellt.
Bei mir ist es gerade andersherum.
Ich habe immer hier gelebt und wollte nie woanders leben.
Ich habe meine Heimat hier.
Die ganze Familie, fast alle Freunde und Bekannten leben hier und geben mir immer Halt und Sicherheit.
Vor allem wenn es mal schwierig und kompliziert wird. Das habe ich gerade erst wieder gemerkt.
Mir tut es gut in einem so festen Umfeld zu wohnen.
 
Kann ich durchaus nachvollziehen. Wer weggeht, gibt auch etliches auf.

Aber manchmal kann es auch eine Befreiung sein. Wenn einem das Leben zu eng wird.
Wir reisen gerne, auch länger. Aber wir würden nie wegziehen wollen.
Ich habe heute auf dem Geburtstag wieder die Freundinnen getroffen, die ich nun 37 Jahre und länger kenne und es tut immer wieder gut, ist immer wieder interessant und man kann zusammen ausgehen, reden, lachen und weinen.
Man kennt sich halt.
 
Ich denke, es bringt einen im Leben weiter, ab und an die Perspektive zu wechseln. Eine andere Umgebung hilft dabei.

Die ausgetretenen Pfade sind immer die sichersten. Aber wenn ich mein Leben lang die selben Wege gehe, wird das Leben zur Gewohnheit.

Ab und an die Komfortzone zu verlassen und gegen den Strom zu schwimmen ist zwar anstrengend. Aber man entdeckt Neues und trifft dabei mitunter interessante Menschen.
 
In dem Ort, wo ich aufgewachsen bin, fühle ich mich heute tatsächlich völlig fremd. Wahrscheinlich bin ich zu lange weg. Die Stadt ist mir zwar vage vertraut, aber ich kenne dort im Prinzip kaum noch jemanden. Heimat ist diese Stadt für mich schon lange nicht mehr.

Heimat waren für mich eher Menschen .. Zu oft umgezogen, viele Menschen, Freunde weg oder irgendwo in der Welt verstreut ...
Ich lebe nicht ungern wo ich im Moment bin. Ist okay hier. Aber das Gefühl von "Heimat" habe ich definitiv verloren.

Ich kenne tatsächlich auch fast niemanden mehr dort, wo ich herkomme bzw. hab ich keinen Kontakt zu den Leuten, die ich dort noch kennen würde.
Dennoch ist es nach wie vor Heimat. Und wenn ich alt bin, möchte ich dort auch wieder hin. Bis dahin werde ich mal hier und mal da wohnen.

Ich mag Hannes Waders "Heute hier, morgen dort":

Das man mich kaum vermisst,
schon nach Tagen vergisst,
wenn ich längst wieder anderswo bin,
stört und kümmert mich nicht.
Vielleicht bleibt mein Gesicht
doch dem ein oder andern im Sinn.


Irgendwie mag ich dieses Zitat. Es macht wehmütig, weil man immer ein "Durchreisender" bleibt, andererseits gefällt mir die Idee, an so vielen Orten zumindest kleine Spuren hinterlassen zu haben und vielleicht dem ein oder andern im Sinn zu bleiben.



Kann ich durchaus nachvollziehen. Wer weggeht, gibt auch etliches auf.

Aber manchmal kann es auch eine Befreiung sein. Wenn einem das Leben zu eng wird.

Ich halte es da ein bisschen mit Hesse. Ich glaube, es gibt einfach zwei verschiedene Arten von Menschen diesbezüglich. Diejenigen, die wissen, wo ihr Platz ist (Hesse nennt sie die "Bauern"), und die Rastlos-Wandernden (bei Hesse die "Nomaden").
Er hat viel darüber geschrieben: Narziss und Goldmund z.B. Aber auch das kleine Buch "Wanderung".
Gut und kompakt zusammen gefasst hat er es im Gedicht "Gegenüber von Afrika"

Ich sehe das als zwei verschiedene Herangehensweisen an das Leben. Beide gleich richtig und gut. Aber halt nicht für jeden gleichermaßen richtig und gut
 
Zuletzt bearbeitet:
@w_123
Nach Hesses Beschreibung gehöre ich definitiv zu den Nomaden, eigentlich schon immer. Heimat ist für mich nicht an einen bestimmten Ort gebunden. Ich halte es da eher mit "Home is where the heart is" . Ich lebe gerne hier, wo wir wohnen. Ich hätte aber auch keine Probleme irgendwo sonst auf der Welt zu leben.
 
Ist jetzt vielleicht wieder eine etwas esoterische Betrachungsweise, aber irgendwie ein interessanter Gedanke: "Du triffst niemanden durch Zufall".

Wenn wir einen Menschen in unser Leben lassen, haben wir dafür immer einen besonderen Grund. Manche Menschen sind in mein Leben gekommen, um mich darsn zu erinnern, was wirklich wichtig ist und vielleicht auch, um mir wieder bewusst zu machen, wer ich bin.
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben