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Konflikte und Streit in jungen Beziehungen

DieSansy

Mitglied
Guten Morgen,
mir würde mal interessieren, wie schnell ihr die Flinte ins Korn schmeißt. Ich erlebe immer mal wieder im Umfeld und zuletzt auch in meiner Beziehung, dass gerade wenn die ersten Schmetterlinge sich beruhigt haben und man zusammen findet, sich absprechen muss, Freunde, Hobbys, Wochenendgestaltung, Urlaub und Co. ...dass sich gerade Männer darüber beklagen, keine Lust auf ständige Diskussion, Klärung und Abstimmung haben, sondern Harmonie wollen.

Ich überlege gerade, wieviel Diskussion, Disharmony halten Beziehungen, gerade wenn sie neu und jung sind aus? Ich bin auch der Meinung, es hängt vieles mit der Art und Weise, der Diskussionskultur zusammen.

Kleines Beispiel: Im April hatte ich einen Mann kennengelernt, oft getroffen, wir hatten schon stark unterschiedliche Abläufe der Woche, allein weil er Schicht arbeitete und ich hab schon häufig meine Bedürfnisse geäußert, einfach um abzuklären, ob wir passen oder nicht. Er fand das nervig, und hatte auch irgendwann keine Lust mehr auf gemeinsame Zeit, stand auch oft einfach auf und ging, was er vorher angekündigt hatte: "Bei Diskussionen bin ich weg" und das hat sich dann irgendwann so einkonditioniert, dass er regelmäßig aufstand und wortlos ging, wenn ich anfing, etwas zu sagen.

Ich frage mich, wie sollen Beziehungen aufgebaut werden, wenn kleinste Konflikte bereits dazu führen, dass harmonie-süchtige Menschen nicht in der Lage dazu sind oder hängt das damit zusammen, dass gerade Langzeit Singles keine Konflikte mehr aushalten und lieber weitersuchen oder zu krasse Idealvorstellungen von Beziehungen haben? Ich kenne im Umfeld keine Beziehung, die ohne Konflikte lebt.

Klar, die schönen Momente sollen überwiegen, aber ich glaube gerade im ersten Jahr muss man sich abstimmen, das verläuft nicht immer stressfrei.

Wie seht ihr das
 
Hallo,

es besteht ja ein Unterschied zwischen Diskussion bzw. Absprache von Dinge und Konflikten. Gerade in einer jungen Beziehung möchte man die Zeit miteinander genießen, lachen, Freude haben, flirten, den Moment genießen, Leichtigkeit haben.

Und nicht schon gleich zu Beginn lange Diskussionen haben. Natürlich sollte man sich absprechen, wann wer Zeit hat, aber es kommt darauf an, ob das eine kurze Absprache ist oder ob es zu längeren Diskussionen bzw. Streitigkeiten führt.

Man sagt (und meine Erfahrung bestätigt das), dass Frauen eher dazu neigen, mehr zu reden (und manchmal zuviel) und Männer eher weniger oft und gerne reden (oft zuwenig). Da ein gutes Maß zu finden ist schwierig.

Mal etwas diskutieren bzw. natürlich Dinge absprechen ist nötig und okay. Aber es sollte nicht "endlos" und "ständig" sein und vor allem nicht in Vorwürfen und Nörgelein enden bzw. Anklagen, warum der andere denn keine Zeit hat etc. etc. Das verdirbt den Spaß, gerade wenn die Beziehung noch frisch ist.

Jeder sollte seinen Freiraum haben, Dinge zu tun, die er möchte - auch ohne den anderen. Und dann sich natürlich auch gemeinsam treffen, wenn es für beide passt.
 
Ich denke es kommt auf das Alter an.
Und der Grad der Verliebtheit.
Ich selbst habe auch keine Lust auf Diskussionen.
Und man sollte den anderen so lassen wie er ist.
Viele Menschen wollen erstmal den neuen Partner so biegen, wie es für sie passt.
Nein, Liebe ist ein Kind der Freiheit.
 
Im April hatte ich einen Mann kennengelernt, oft getroffen, wir hatten schon stark unterschiedliche Abläufe der Woche, allein weil er Schicht arbeitete und ich hab schon häufig meine Bedürfnisse geäußert, einfach um abzuklären, ob wir passen oder nicht. Er fand das nervig, und hatte auch irgendwann keine Lust mehr auf gemeinsame Zeit, stand auch oft einfach auf und ging, was er vorher angekündigt hatte: "Bei Diskussionen bin ich weg" und das hat sich dann irgendwann so einkonditioniert, dass er regelmäßig aufstand und wortlos ging, wenn ich anfing, etwas zu sagen.
Im April kennengelernt, im August verjagt durch häufige Äußerung von "Bedürfnissen" und Problematisierungen. Sportlich!
Um zu erkennen, ob es passt oder nicht, reicht einfach ein entspannter, natürlicher Umgang miteinander. Bei euch passt es offenbar ganz klar nicht. Eigentlich gut, dass du es so schnell herausbekommen hast, so verschwendet keiner von euch seine Zeit.
Ich frage mich, wie sollen Beziehungen aufgebaut werden, wenn kleinste Konflikte bereits dazu führen, dass harmonie-süchtige Menschen nicht in der Lage dazu sind
Harmoniesüchtig? Also, ich würde eher tiefenentspannt oder mäßig interessiert dazu sagen. Die meisten Männer, die ich so kenne, scheuen "Problemgespräche", weil sie ewig dauern und nichts bringen außer faulen Kompromissen. Dann doch lieber jemanden nehmen, mit dem es von Anfang an an der Basis passt.
Ich überlege gerade, wieviel Diskussion, Disharmony halten Beziehungen, gerade wenn sie neu und jung sind aus? Ich bin auch der Meinung, es hängt vieles mit der Art und Weise, der Diskussionskultur zusammen.
Bei dem Wort "Diskussionskultur" bin ich schon raus. Als Frau.
Ich erlebe immer mal wieder im Umfeld und zuletzt auch in meiner Beziehung, dass gerade wenn die ersten Schmetterlinge sich beruhigt haben und man zusammen findet, sich absprechen muss, Freunde, Hobbys, Wochenendgestaltung, Urlaub und Co. ...dass sich gerade Männer darüber beklagen, keine Lust auf ständige Diskussion, Klärung und Abstimmung haben, sondern Harmonie wollen.
Was schwebt dir da so an "Absprachen" vor? Kann man nicht einfach sagen, was man möchte? Und dann gucken, was man getrennt und was zusammen macht?
Und wenn ich jemanden im April kennenlerne, warum muss ich unsere Beziehung dann schon im August totdiskutiert haben? Ich würde da auch Fersengeld geben.
Undich will sicher nicht um jeden preis Harmonie. Sondern meine Ruhe.
Ich frage mich, wie sollen Beziehungen aufgebaut werden
Durch gemeinsames Lachen, Erleben, Erkunden, Bewähren im Alltag. Durch das Gefühl, sich vertrauen zu können und durch eine große, gegenseitige Anziehung.
Sicher nicht durch eine ausgeklügelte "Diskussionskultur".
ich glaube gerade im ersten Jahr muss man sich abstimmen, das verläuft nicht immer stressfrei.
Wie kommst du auf das schmale Brett?
Kann es sein, dass die Jungs im Laufe dieses ersten Jahres idR abhauen?
Wer würde es ihnen verdenken?
Beziehungsplanung und Strukturierung des weiteren Lebensweges als Planungsprojekt der ersten zwölf Monate - ein Garant für langes Singletum.
Doktore nicht weiter an den Männern rum.
Hinterfrage mal in Ruhe deine Gründe für das Bedürfnis nach "Problemgequatsche", Du kannst deinen Freund nicht ändern. Du kannst dir allerdings einen mit ähnlichem Bedürfnis suchen. Gibt es sicher auch.
 
dass sich gerade Männer darüber beklagen, keine Lust auf ständige Diskussion, Klärung und Abstimmung haben, sondern Harmonie wollen.
Das hat mit "Männern" wohl eher weniger zu tun.
Ständige Diskussion braucht niemand, unabhängig vom Geschlecht.
Mit der Klärung und Abstimmung ist das immer so ne Sache.
Was gibts denn da groß zu klären oder abzustimmen?
Wenn keine Kinder im Spiel sind, gehts oft "lediglich" nur um den Job und/oder das ein oder andere Hobby. Das sollten zwei Erwachsene, die wirklich wollen, schon noch hinbekommen.

Meistens ist es doch (zumindest nach meiner Erfahrung) so, dass mindestens einer von beiden irgendwie dann doch nicht so wirklich Interesse hat und dann wird halt der Job, die "Family", das Hobby, die Freunde, das Haustier oder sonst was als Ausrede vorgeschoben.
Bei einem ernsthaften Kennenlernen, fällt der ganze Käse ohnehin weg.

Ich überlege gerade, wieviel Diskussion, Disharmony halten Beziehungen, gerade wenn sie neu und jung sind aus? Ich bin auch der Meinung, es hängt vieles mit der Art und Weise, der Diskussionskultur zusammen.
Warum ist überhaupt eine permanente "Diskussion" notwendig?
Für mich ist das schon mal ein grundlegendes Anzeichen dafür das es nicht passt.
Ich bin glücklich verheiratet und lange mit meiner Frau zusammen.
Vorher habe ich mich mit unzähligen Frauen rumgeärgert in diesem ganzen modernen Dating-Schwachsinn.
Bei meiner Frau ist es einfach von Anfang an ohne Problem gelaufen, weil es da halt gepasst hat.

Einen Zusammenhang mit der Diskussionskultur sehe ich erstmal nicht.
Klar ist es schon wichtig "wie" man diskutiert, aber aus der bloßen Tatsache, dass man permanent wieder rum labern muss, lässt sich für mich schon ableiten, dass es nicht passt.

Ich frage mich, wie sollen Beziehungen aufgebaut werden, wenn kleinste Konflikte bereits dazu führen, dass harmonie-süchtige Menschen nicht in der Lage dazu sind oder hängt das damit zusammen, dass gerade Langzeit Singles keine Konflikte mehr aushalten und lieber weitersuchen oder zu krasse Idealvorstellungen von Beziehungen haben? Ich kenne im Umfeld keine Beziehung, die ohne Konflikte lebt.

Ja mit den Langzeit-Singles ist das so ne Sache.
War ich selbst auch in meinen Zwanzigern.
Eine unendlich lange Liste an Wünschen und Erwartungen im Gepäck, gleichzeitig noch nen zweiten schweren Rucksack auf den Schultern, mit allen Enttäuschungen und Herzensbrüchen, die man erlebt hat.
Und nun treffen sich zwei solche Menschen und sollen zueinander finden.
Je älter man wird, desto schwieriger wird es.
Gerade Frauen stecken da in einem furchtbaren Dilemma.
In den Zwanzigern die Sau rausgelassen und das Leben in vollen Zügen genossen, aber keiner der Kerle taugte letztlich den Ansprüchen oder wenn er es tat, dann bestand seinerseits kein Interesse.
Und plötzlich ist man Anfang/Mitte Dreißig.
Die biologische Uhr tickt.
All die Männer, die einem gefallen, wollen nichts von einem wissen.
Die Männer, die man haben kann, interessieren einen nicht.
Aber die Uhr tickt.
Was soll man tun?
Jahre der Suche nach dem "Richtigen" ad absurdum führen, in dem man sich dann doch letztlich auf nen Kerl einlässt, für den man nicht wirklich brennt? Ja sogar noch Kinder mit so jemandem hat? Oder weiter hoffen und warten, bis Mr. Right endlich kommt?
Und die Uhr tickt weiter.
 
dass er regelmäßig aufstand und wortlos ging, wenn ich anfing, etwas zu sagen.
Das ist schon ein krasses Benehmen.

Nach dem 1. Mal aufstehen und gehen wäre es das für mich gewesen.

Dann habt ihr wohl nicht zueinander gepasst.

Ich finde es in Ordnung, Bedürfnisse zu äußern und zu diskutieren, muss ja nicht in Streit ausarten, aber normal miteinander reden können, muss schon drin sein.
 
Hey @DieSansy ,

an sich kann ich gut bei dem mitgehen, was du schreibst, wobei es für mich natürlich auch darauf ankommt, wie bestimmte Themen/ Bedürfnisse angesprochen werden.
Ich selbst kann aber mit Menschen, die immer nur Harmonie wollen und den kleinsten Dissens nicht aushalten, auch nicht so viel anfangen (und sie mit mir auch nicht).
Ich denke, manches muss aber auch erstmal wachsen, mein Partner kann jetzt nach 5 Jahren Beziehung auf jeden Fall besser mit Konflikten umgehen als ganz zu Beginn, als er auch noch ziemlich überfordert war.
 
Ich finde so manche Einstellungen hier wirklich befremdlich und egozentrisch. Entweder es läuft wie ich es will oder gar nicht, auf Diskussion habe ich keinen Bock...
Aber eine gute Beziehung IST Diskussion, IST Kommunikation, IST das gegenseitige Abstimmen und Aushandeln von Bedürfnissen. Das Gegenüber ist ja kein vorprogrammiertes Tanagoji. Viele suchen heute aber nur noch ein brav angepasstes Schoßhündchen, weil es natürlich bequemer ist. Das hat doch mit Liebe genauso wenig zutun...
In Diskussionen zu sein bedeutet in Verbindung zu sein. Wenn man sich nichts mehr zu sagen hat, immer nur macht, was der andere will, dann gibt es auch keine echte Verbindung. Wer bei Diskussionen sofort die Liebe in Frage stellt ist es nicht wert geliebt zu werden. Das ist ein Tanz auf rohen Eiern.

Sprache, Kommunikation in Verbindung mit Empathie und Respekt ist so essentiell. Sie ist das Ausdrucksmittel von Gefühlen und Bedürfnissen, sie kann verbinden aber auch trennen.
 
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