Keine Beziehung wegen Kiffen

Hallo zusammen

Ich denke bei diesem Beitrag werden die Meinungen weit auseinander gehen, trotzdem interessiert mich was ihr denkt.

Ich bin 24 Jahre alt und date derzeit seit ca. 1 Monat eine Frau. Wir verstehen uns echt gut und mögen uns gegenseitig sehr.

Es gibt aber eine Sache die sie an mir stört. Ich rauche nämlich am WE gerne mal einen Joint. Der eine denkt jetzt, halb so wild, der andere denkt vielleicht ich bin ein Junkie. Ich weiß dass es nicht grade gesundheitsfördernd ist und es immer besser ist, das nicht zu machen. Mich schränkt es im Alltag absolut nicht ein, ich hab einen guten Job, eine gute Wohnung, Hobbies, einen großen Freundeskreis und alles läuft. Von daher denke ich, dass es bei mir kein problematischer Konsum ist.

Jedenfalls hat sie mir letztens quasi gesagt, dass ich mich entscheiden müsste. Wenn wir eine Beziehung führen, müsse ich aufhören zu kiffen. Für viele liegt die Antwort jetzt bestimmt auf der Hand "für eine tolle Frau sollte man definitiv aufhören!". Im Prinzip sehe ich das ähnlich. Allerdings ist wichtig zu wissen, dass ich ihr bereits vor dem ersten Treffen gesagt habe, dass ich kiffe. Nicht weil ich mit den Konsum rumposaune und das mein Lebensinhalt ist, sondern weil ich weiß dass es für einige ein Problem darstellt und ich von Anfang an ehrlich damit sein möchte, statt erst damit anzukommen wenn man schon mit Gefühlen dabei ist.

Sie meinte da auch schon dass sie das jetzt nicht wirklich gut findet und sie nicht weiß wie sie damit umgehem soll. Ich habe daraufhin gesagt, dass ich damit kein Problem habe wenn sie mich deswegen jetzt nicht kennenlernen möchte, dann hab ich das zu akzeptieren. Sie meinte da schon "aus Spaß" dass ich ja für uns aufhören kann. Wie gesagt, da gabs noch nichtmal 1 Date.

Da habe ich ihr auch erklärt, dass ich nur aufhöre, wenn ich mich danach fühle und nicht weil jemand anderes mir das sagt. Das sehe ich auch immer noch so.

Irgendwie finde ich das ein wenig unfair, da ich ja von anfang an offen damit umgegangen bin und sie hätte einfach sagen können, nein, ich möchte dich nicht kennenlernen. Sie hat mich ja so kennengelernt, das ist das worum es mir geht. Sie wusste worauf sie sich einlässt, und jetzt möchte sie trotzdem dass ich diese Verhaltensweise ablege. Dann hätte man es auch bleiben lassen können.

Was ist eure Meinung zu dem ganzen?

Schattenwölfin meinte:

Naja, inzwischen kennt sie dich immerhin einen Monat und mag dich vermutlich. Deswegen hofft sie, dass du die Finger von dem Zeug lässt. Das ist doch verständlich. Sie hat dich eben noch nicht komplett abgeschrieben.

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Das ist auch irgendwo verständlich. Es gibt auch sicher genug Leute, die denken ich bin total blöd, dass ich nicht für sie aufhöre. Aber es geht mir eben um das, dass ich von Anfang an ehrlich damit war, sie mich so kennenlernt, und nun möchte sie dass ich mich für sie verändere. Vor allem habe ich ja auch wie gesagt kein Problem mit dem Konsum. Mein Leben läuft super. Ist nicht so, dass ich so ein Hänger bin der den ganzen Tag nichts anderes macht als kiffen

Ich bin sehr zwiegespalten irgendwie.

Esran98 meinte:

Da habe ich ihr auch erklärt, dass ich nur aufhöre, wenn ich mich danach fühle und nicht weil jemand anderes mir das sagt. Das sehe ich auch immer noch so.

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Prinzipiell eine gute Einstellung. Wenn du was machst, dann weil du voll und ganz dahinter stehst und du es selbst willst.

Einen Entzug muss man selbst wollen. Sonst hat es wenig Sinn..

Allerdings ist das auch ein abgedroschenes Klischee zu sagen: "Ich hab das im Griff "
Das ist absoluter Blödsinn. Wäre es so, gäbe es diesen thread nicht und du würdest anstandslos aufhören.
Es ist eine Droge und bleibt eine Droge. Ob es der Schnaps oder der Joint am Wochenende ist, irgendwann hat es dich im Griff.

Und, als zukünftige, aus dem kalten heraus zu sagen "ich kann damit umgehen" ist auch schwierig, weil man schlecht die Ausmaße des ganzen abschätzen kann oder die Tragweite allgemein unterschätzt.

Sie ist trotzdem mit dir ausgegangen... fühl dich geehrt und werde dir klar was du willst. Ich denke in dieser Situation ist ein Kompromiss kaum möglich.
Entweder Frau oder Droge.

Hallo Esran,

würde dir ganz klar Empfehlen, das als Chance zu nutzen und damit aufhören.
Jetzt hast du einen Anreiz dafür und ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass Kiffen auf Dauer nicht gut ist.

Egal wie sehr das Kiffen verharmlost wird, ein Konsum über viele Jahre ist in keinem Fall zu empfehlen.
(bevor jemand kommt mit Alkohol auch nicht und Kiffen ist ja soviel besser! Nein ist es nicht und ja Alkohol ist genauso ein Problem, eben nur etabliert, akzeptiert, toleriert und Legal)

Da das aber nicht deine Frage war, will ich dir darüber keinen Vortrag halten.
Ich kann dir nur in jedem Fall sagen, das der Konsum auf Dauer sehr schlecht für dich ist und du es wahrscheinlich über viele Jahre hinweg, nicht immer so gut im Griff haben könntest.
Nimm diese Chance mit, schnapp dir die Frau und lass die Kifferei einfach sein!

Ist natürlich nur meine Meinung!

Letzten Endes musst du damit leben.

LG

Kiffen ist halt ne Einstiegsdroge und wer das Zeug öfter konsumiert hat, kann auf Dauer meist die Finger nicht davon lassen. Die Frage ist warum du das Zeug überhaupt konsumierst? Weil es sich gut anfühlt, entspannt, du dich besser fühlst.

Jetzt denk mal daran was passiert, wenn mal so richtig schwierige Phasen im Leben auf dich zukommen werden? Wie reagierst du dann wohl darauf? Der Mensch greift dann auf erlernte Mechanismen zurück, um den Stress, die Probleme, die Angst usw besser zu ertragen. Du wirst vermutlich immer aufs Kiffen zurückgreifen, weil dein Gehirn abgespeichert hat, dass das Kiffen eine vermeintliche Hilfe ist, wenn das Leben anstrengend wird. So entsteht dann ein Suchtverhalten.

Kiffen ist nicht harmlos. Kiffen ist quasi die Unfähigkeit sein Leben ohne Rauschmittel wie Zigaretten, Alkohol oder eben Joints zu meistern bzw zu ertragen.

Mal ganz abgesehen davon das Kiffer von niemandem ernst genommen werden. Kiffen steht für Sucht, Drogen, Abhängigkeit, Gestank, gelbe Zähne und Finger ( wie beim normalen Rauchen auch, nur schlimmer), asoziales Verhalten, soziale Verwahrlosung, schlechtes Elternhaus, schlechtes Umfeld, gestörte Psyche bzw psychische Probleme, der Unfähigkeit sein Leben zu meistern.

Kiffern traut man nichts zu, erst recht keine Verantwortung für sich oder andere, beruflich als auch privat.

Und um deine eigentliche Frage zu beantworten, du hast ihr die Wahrheit gesagt, was auch richtig war. Aber dann musst du ja auch nachvollziehen können, dass sie die Hoffnung hat, dass du die Finger von dem Zeug lässt. Welche Alternative hätte sie denn sonst? Dich direkt abblitzen lassen, obwohl sie dich evt mag und noch hofft? Oder die Kifferei akzeptieren? Dann wäre sie schön dumm, was sie ja scheinbar nicht ist.

Von dem her kommt für sie der Kontakt zu dir eben nur infrage, wenn du vom Kiffen die Finger lässt. Sie lässt dir damit doch immerhin eine Wahl.

Wie viel Joints rauchst Du denn am Wochenende?
Wie ist denn Deine Tendenz?
Bist Du bereit auf sie zu verzichten?
Es ist schwierig am Anfang mit Bedingungen oder Erpressungen zu kommen.
Ich glaube ich würde mir das nicht gefallen lassen.
Wenn nicht gerade der Blitz eingeschlagen hat.

Das erinnert mich an die Frauen, die einen Fußballer kennen lernen und sich dann beschweren, dass er so oft auf Training und bei Spielen ist.
Oder an die Menschen, die in der Nähe eines Flughafens ein Haus bauen oder kaufen und dann gegen den Fuglärm klagen.

Und mich erinnert das an einen Menschen, der jemanden erstmal kennenlernen will und dann merkt, es wird ernst. Und spürt, dass das etwas ist, womit er/sie nicht klarkommt. Ist doch absolut legitim.

Vielleicht ist es so, dass du der Frau gefällst, außer eben die Kifferei und sie versucht jetzt dich davon abzubringen, weil sie möglicherweise mehr will. Sie hat kein Interesse daran m it jemandem zusammen zu sein, der am Wochenende jenseits der Welt ist.
Kiffen ist eine Droge und wenn dein Leben so gut ist, wie du es hier beschreibst, warum ziehst du dir das Zeug rein.

Ich selber z.B. lehne es komplett ab Alkohol zu trinken. Ich stoße nicht einmal mit Sekt an.
Dennoch nehme auch ich mir ab und zu mal das Recht auf Rausch und rauche einen Joint.
Hätte mein Partner damals damit ein Problem gehabt, wäre er nicht seit über 15 Jahren mein Partner.

Wie gestaltet sich dein Konsum bzw. was stellt er für dich dar?