AW: wie bringe ich mich um - kein weg mehr in sicht
Hi Stefan!
Aus Zeitgründen habe ich mir nur deine Beiträge durchgelesen.
Ich habe lange Zeit sehr intensiv Selbstmord-Gedanken geführt.
Normalerweise erinnere ich mich kaum an Träume, aber als es mir wirklich dreckig ging, hatte ich einen. Zu der Zeit hatte ich schon über ein Jahr nicht mehr mein Haus verlassen.
Alles um mich herum war schwarz.
Es war nichts zu sehen, aber die Dunkelheit war nicht bedrohlich. Es herrschte eine Atmosphäre in der man sich wohl fühlt, nur an Gutes denkt.
Einige Augenblicke geschah nichts.
Dann fragte mich eine angenehme Stimme, ob ich bereit sei.
Weil meine Gedanken ständig darum kreisten, bezog ich diese Frage auf das Verlassen dieser Welt.
Ich hatte aber noch etwas zu erledigen, und deswegen gab ich keine Antwort auf die Frage und der Traum war vorbei.
Einige Tage oder Wochen später hatte ich wieder diesen Traum.
Die angenehme Dunkelheit, Stille.
Dann änderte sich etwas.
Aus meinem Innersten, einem Punkt, einer Fläche, irgendwo heraus strömte plötzlich etwas, dass ich lange nicht beschreiben konnte, weil es im Leben normalerweise keine Entsprechung dafür gibt.
Ich beschrieb es immer wie eine starke Energie, die sich aus dem Innersten ausbreitete, gleichmäßig in alle Richtungen und von innen gegen die Grenzen meines Körpers drückte, mit einer solchen Kraft, die man nicht beschreiben kann, die mich aber aus sich heraus im Traum aufrichtete.
Ein niemals auch nur erträumtes Wohlgefühl, Machtgefühl, Stärkegefühl, ein Orkan gegen das jeder Orgasmus zu einem Windhauch verkommt.
Als dieses Gefühl am stärksten war, fragte mich dieselbe angenehme Stimme:
Bist du bereit?
In meinem ganzen Leben war ich NIEMALS von etwas so überzeugt, wie in diesem Augenblick. Auch damals bezog ich die Frage noch auf das Verlassen dieser Welt, noch immer war da etwas Unerledigtes, was dieses Verlassen hinauszögerte.
Aber während dieses Moments der vollkommenen Macht und Stärke war alles andere nicht mehr existent als eben dieses Gefühl, und die Antwort auf die Frage war ein JA! wie ich es überzeugter und bestimmter nie zuvor über meine Lippen brachte.
Aber es geschah nichts.
Wieder war der Traum vorbei und ich habe ihn bis heute nicht mehr geträumt.
Lange Zeit habe ich dieses Gefühl ähnlich beschrieben, wie gerade eben.
Heute kann ich es besser, weil ich einen HAUCH davon wieder erfahren habe:
Es ist ein Gefühl des vollkommenen Glücks, vollkommener Liebe.
Als ich den "Prozess" durchgemacht habe, mich selbst zu lieben (der noch immer in Bewegung ist, aber auf einem anderen Level), hatte ich tagelang eine entfernte Ahnung dieses Gefühls, aber diese Ahnung, dieser Hauch alleine war wahnsinnig intensiv und wahrscheinlich habe ich mich mittlerweile einfach daran gewöhnt.
Ich glaube, dass wir in unserem Leben Aufgaben gestellt bekommen, die es zu lösen gibt. Diese Aufgaben sind mal leicht, mal weniger leicht, aber immer lösbar, auch wenn sich der Lösungsweg oft gut versteckt hat (wäre ja sonst auch langweilig mit der Zeit ;-)
Und ich glaube NICHT, dass wir uns vor diesen Aufgaben drücken können, indem wir dieses Leben verlassen.
Solches "Geschwätz" habe ich selbst oft gehört und lange eher belächelt, heute habe ich Erfahrungen gemacht die mich fühlen lassen, dass da etwas dran sein könnte.
Du hast schon viel durchgemacht, viele Erfahrungen gesammelt die dir weh tun.
Möglicherweise bist du viel näher an der Lösung deiner aktuellen Aufgabe
, als du dir in der jetzigen Situation vorstellen kannst.
Das meiste, was du momentan wahrnimmst, empfindest du als negativ und schlecht, dabei sind es nur die "Minus"-Zeichen in deiner Rechnung. Dort kommen auch "Plus"-Zeichen vor und am Ende, wenn alles zusammengefügt ist kommt - endlich - das Gleichheitszeichen.
Abgehakt.
Wieder was gelernt.
Willst du alle Arbeitsunterlagen und Notizen in den Müll schmeißen, nur um sie später wieder von Grund auf neu zusammen tragen zu müssen?
liebe Grüße, Martin