Ich habe lange überlegt ob ich schreiben soll...
Ich, w, 46 und bin mit meinem Mann seit 30 Jahren zusammen und davon 19 Jahre verheiratet.
Schon von Anfang an hatte mein Mann Unlust an Sexualität. Klar, am Anfang lief mehr, dies wurde aber stetig weniger. Ich bin da genau das Gegenteil. Ich hatte und habe gerne Sex.
Meistens war es so, dass nach Partys und Feiern mit Alkoholspiegel was lief. Für mich fühlte es sich so oft nach Schönsaufen an. Für mein eigenes Selbstwertgefühl war das nicht sonderlich förderlich, da ich im Laufe der Zeit auch zunahm und mich das zusätzlich noch sehr unglücklich machte. Darauf angesprochen wurde das immer dementiert und das es nicht so sei. Das Gefühl aber blieb weiterhin.
In den ganzen Jahren war es so, dass ich gerne auch mal früher ins Bett ging und mein Mann keine Notiz davon nahm, wenn ich bereits weg war. Er saß und sitzt bis spät am PC. Jedes Ansprechen darauf wird und wurde dementiert. Sexualität erlebte ich nur noch selten. Meistens unternahm ich die Initiative und alle Versprechungen dies zu ändern wurden gebrochen. Wenn mir allein hinten wiedereinmal die Tränen liefen, wurde dies am PC natürlich nicht wahrgenommen.
Die Jahre zogen ins Land und der Status Quo ist nun so, dass wir so gut wie keinen GV mehr haben, da er nicht mehr penetrationsfähig ist. Alle meine Bitten dies bei einem Urologen abklären zu lassen wurden zwar bejaht und mir wurde gesagt, dass alles angeblich ok sei, aber ich habe die Befürchtung, dass er mir auch hier nur "Beruhigungspillen" gibt und nichts angesprochen wurde.
Auch meine Aussage, dass ich es wirklich persönlich nehme, berührt ihn nicht. Jeder Kommunikationsversuch in diese Richtung verhallt.
Grundsätzlich verstehen wir uns ausgesprochen gut. Er war immer für mich da, wenn es mir mit meiner Angststörung überhaupt nicht gut ging. Er ist ein wundervoller Mensch und unserem Sohn ein guter Vater. Aber ich leide sehr unter dieser Situation und ich weiß mir keinen Rat mehr was ich noch tun soll. Mein Selbstwertgefühl ist aufgrund meines Übergewichts mit binge eating, Sozialphobie und Angststörung eh schon nicht mehr vorhanden und das noch oben drauf lässt mich zusätzlich leiden.