G
Gelöscht 118313
Gast
Guten Morgen ihr Lieben,
zum Thema Katzen und was jetzt die ultimative Haltungsform ist, streiten sich ja seit jeher die Geister.
Man kann es nicht pauschalisieren, denn jede Katze ist anders, jeder Wohnort ist anders, jede Umgebung ist anders. Es gibt Katzen, die wollen nicht raus, es gibt Katzenrassen, die für draussen gar nicht geeignet sind, weil sie viel zu zutraulich sind, und es gibt Einzelfälle, die wegen Handicap, Alter oder anderen Problemen draussen zu gefährdet wären. Und letztlich: Wenn Katzen von Kitten-Alter an nur in der Wohnung sind, vermissen sie den Freigang nicht, weil sie ihn nie kennengelernt haben.
Ich wohne ländlich, und für mich war klar, wenn ich Katzen habe, sollen sie auch raus können. Zumal ich im Schichtdienst gearbeitet habe und nicht regelmäßig zuhause war. Da sollten sie raus können, damit sie sich nicht langweilen.
Ich war kein Verfechter des Freiganges; ich war immer nur der Meinung, wenn eine Katze Freigang haben KANN, warum sollte man es ihr dann verwehren?
Nun sind einige Jahre vergangen, und ich habe irgendwann gemerkt, so ein Freigang, der kann auch viele Nachteile haben.
Sowohl für die Katze, als auch für mich.
Ich habe dann mal angefangen, im Kopf eine Pro- und Kontra-Liste bezüglich Freigänger zu erstellen. Die möchte ich euch nicht vorenthalten.
Pro:
Katze kann in der Natur laufen und ihren natürlichen Bedürfnissen nachgehen
Kontra:
Du weisst nicht, wo deine Katze ist
Du weisst nicht, wann deine Katze wiederkommt
Du weisst nicht, ob deine Katze wiederkommt
Du weisst nicht, ob deine Katze von anderen gefüttert wird
Wenn deine Katze verletzt wiederkommt, weisst du nicht, was passiert ist
Du kannst deinem Tierarzt keine Auskunft zu Kot und Urin geben, weil die Katze alles draussen macht
Sie kann von Hunden, anderen Katzen im Revierkampf, anderen Tieren im Kampf verletzt oder gar getötet werden
Sie kann überfahren werden
Sie kann gestohlen werden
Sie kann irgendwo aus Versehen eingeschlossen werden
Sie kann weglaufen (aus einer Spontanreaktion heraus oder weil sie es woanders besser findet)
Sie kann vergiftet werden
Sie kann sich in Dornengestrüpp verletzen oder durch unglückliche Umstände strangulieren
Sie bekommt Zecken und Flöhe und ist anderen Parasiten ausgesetzt und schleppt sie u.U. auch in die Wohnung
Einmal Freigänger, ist es fast unmöglich, sie bei Bedarf an Wohnungshaltung umzugewöhnen (zum Beispiel weil sie alt, krank geworden sind und es draussen zu gefährlich für sie wird, was die Katze aber eventuell nicht einsieht)
Sie bilden mit anderen Katzen draussen keine Gemeinschaft, sondern bekämpfen sich wegen ihrer Reviere
Sie fangen Tiere aus reinem Jagdtrieb heraus; oft Jungtiere (und nein, ich finde das auch totalen Mist, weil sie nicht hungrig sind)
Viele hassen Katzen, werfen ihnen sämtliche Schäden am Eigentum oder an der Natur vor und hetzen ihre Hunde auf sie oder versuchen sie anders "loszuwerden". Daraus kann ein Rechtsstreit entbrennen.
Die Katze kann (je nach Charakter) Haustieren anderer Leute Schaden zufügen
Unter Umständen hohe Tierarztkosten aufgrund des höheren Risikos von Verletzungen oder Erkrankungen
Keine Möglichkeit, die Umgebung so zu beeinflussen, dass sie für Katzen sicher ist, da sich ihr Revier über anderer Leute Gärten und sonstige Natur erstreckt
Wie man sieht, ist die Kontra-Aufzählung ein wenig länger als die der Pro-Argumente.
Für mich am schlimmsten ist die Ungewissheit. Sobald die Katzen durch die Klappe rausgehen, weiß ich nicht, wann, ob und wie ich sie wiedersehen werde. (Natürlich sind sie gechipt und registriert).
Oder wie heute morgen, wo ich meinen einen Kater verletzt aufgefunden habe und keine Ahnung habe, was passiert ist.
Dann denke ich an die beiden Wohnungskatzen meiner Bekannten, und habe ihr auch schon öfter gesagt, sie kann so froh sein, dass sie all diese Probleme, Sorgen und Nöte nicht hat.
Ihren Katzen geht es prima. Große Wohnung, sie sind zu zweit, eingenetzter Balkon. Sie kennen es nicht anders und sind gesund und munter.
Einer Katze Freigang zu ermöglichen, bedeutet, alles in Kauf zu nehmen. Gutes wie Schlechtes. Nun kann man sagen: Ja, dass da mal was passiert, ist dann eben Risiko.
Aber mal ehrlich: Wer seine Katzen liebt, dem zerreisst es das Herz, wenn sie plötzlich verschwunden sind oder schwer verletzt.
Nur das Argument, die Katzen können ja draussen ihrer Natur freien Lauf lassen, würde mich nicht mehr zu einem Verfechter von Freigang machen. So toll es draussen ist, so unsicher ist es aber auch. Es KANN lange gut gehen, aber es kann auch vieles passieren.
Als ich meine Katzen angeschafft habe, war ich mir dessen nicht bewusst. Mittlerweile habe ich schon einiges mitmachen müssen, und dass es beim Tierarzt nicht billig ist, wissen wir selber. Man kann einige Vorkehrungen treffen, gerade was Zecken und Flöhe angeht, aber es geht ja darum, dass Wohnungskatzen das Problem erst gar nicht bekommen. Denn Spot-Ons sind teilweise pure Chemie und pures Gift. Damit wird man zwar die Parasiten los, belastet aber den Organismus der Katze.
Unter´m Strich ist mein Fazit mittlerweile:
Wenn Katzen in der Wohnung die Möglichkeit haben, auf einen eingenetzten Balkon zu gehen (besser noch ein eingezäunter Garten, wenn vorhanden), um die Natur erleben zu können, und sich der Mensch genug Mühe gibt, der Katze genug Aufmerksamkeit und Beschäftigung zu geben, dann haben Wohnungskatzen für mich definitiv das bessere Leben. Und die Besitzer viele viele Sorgen weniger.
Das mal so als mein Erfahrungsbericht, was Freigängerkatzen angeht. Man muss Vieles einfach in Kauf nehmen, wenn man Freigänger hat. Und dessen sollte man sich bewusst sein. Es kann jederzeit etwas passieren, auf das man keinen Einfluss hat.
Mein einer Kater ist jetzt beim Tierarzt und wird untersucht. Ich wünsche bei Gott, dass es nicht allzu schlimm ist.
Passt auf euch und eure Katzen auf. Auch wenn sie selbstständig sind, haben wir doch die Verantwortung für ihr Leben und ihr Glück.
Und es liegt mir ausdrücklich fern, mit meinem Beitrag irgendetwas gut oder schlecht zu reden. Jeder soll für sich selbst entscheiden, was für seine Katze das Beste ist. Ich habe hier nur MEINE Erfahrungen aufgeschrieben.
Gruß, Lucifer
zum Thema Katzen und was jetzt die ultimative Haltungsform ist, streiten sich ja seit jeher die Geister.
Man kann es nicht pauschalisieren, denn jede Katze ist anders, jeder Wohnort ist anders, jede Umgebung ist anders. Es gibt Katzen, die wollen nicht raus, es gibt Katzenrassen, die für draussen gar nicht geeignet sind, weil sie viel zu zutraulich sind, und es gibt Einzelfälle, die wegen Handicap, Alter oder anderen Problemen draussen zu gefährdet wären. Und letztlich: Wenn Katzen von Kitten-Alter an nur in der Wohnung sind, vermissen sie den Freigang nicht, weil sie ihn nie kennengelernt haben.
Ich wohne ländlich, und für mich war klar, wenn ich Katzen habe, sollen sie auch raus können. Zumal ich im Schichtdienst gearbeitet habe und nicht regelmäßig zuhause war. Da sollten sie raus können, damit sie sich nicht langweilen.
Ich war kein Verfechter des Freiganges; ich war immer nur der Meinung, wenn eine Katze Freigang haben KANN, warum sollte man es ihr dann verwehren?
Nun sind einige Jahre vergangen, und ich habe irgendwann gemerkt, so ein Freigang, der kann auch viele Nachteile haben.
Sowohl für die Katze, als auch für mich.
Ich habe dann mal angefangen, im Kopf eine Pro- und Kontra-Liste bezüglich Freigänger zu erstellen. Die möchte ich euch nicht vorenthalten.
Pro:
Katze kann in der Natur laufen und ihren natürlichen Bedürfnissen nachgehen
Kontra:
Du weisst nicht, wo deine Katze ist
Du weisst nicht, wann deine Katze wiederkommt
Du weisst nicht, ob deine Katze wiederkommt
Du weisst nicht, ob deine Katze von anderen gefüttert wird
Wenn deine Katze verletzt wiederkommt, weisst du nicht, was passiert ist
Du kannst deinem Tierarzt keine Auskunft zu Kot und Urin geben, weil die Katze alles draussen macht
Sie kann von Hunden, anderen Katzen im Revierkampf, anderen Tieren im Kampf verletzt oder gar getötet werden
Sie kann überfahren werden
Sie kann gestohlen werden
Sie kann irgendwo aus Versehen eingeschlossen werden
Sie kann weglaufen (aus einer Spontanreaktion heraus oder weil sie es woanders besser findet)
Sie kann vergiftet werden
Sie kann sich in Dornengestrüpp verletzen oder durch unglückliche Umstände strangulieren
Sie bekommt Zecken und Flöhe und ist anderen Parasiten ausgesetzt und schleppt sie u.U. auch in die Wohnung
Einmal Freigänger, ist es fast unmöglich, sie bei Bedarf an Wohnungshaltung umzugewöhnen (zum Beispiel weil sie alt, krank geworden sind und es draussen zu gefährlich für sie wird, was die Katze aber eventuell nicht einsieht)
Sie bilden mit anderen Katzen draussen keine Gemeinschaft, sondern bekämpfen sich wegen ihrer Reviere
Sie fangen Tiere aus reinem Jagdtrieb heraus; oft Jungtiere (und nein, ich finde das auch totalen Mist, weil sie nicht hungrig sind)
Viele hassen Katzen, werfen ihnen sämtliche Schäden am Eigentum oder an der Natur vor und hetzen ihre Hunde auf sie oder versuchen sie anders "loszuwerden". Daraus kann ein Rechtsstreit entbrennen.
Die Katze kann (je nach Charakter) Haustieren anderer Leute Schaden zufügen
Unter Umständen hohe Tierarztkosten aufgrund des höheren Risikos von Verletzungen oder Erkrankungen
Keine Möglichkeit, die Umgebung so zu beeinflussen, dass sie für Katzen sicher ist, da sich ihr Revier über anderer Leute Gärten und sonstige Natur erstreckt
Wie man sieht, ist die Kontra-Aufzählung ein wenig länger als die der Pro-Argumente.
Für mich am schlimmsten ist die Ungewissheit. Sobald die Katzen durch die Klappe rausgehen, weiß ich nicht, wann, ob und wie ich sie wiedersehen werde. (Natürlich sind sie gechipt und registriert).
Oder wie heute morgen, wo ich meinen einen Kater verletzt aufgefunden habe und keine Ahnung habe, was passiert ist.
Dann denke ich an die beiden Wohnungskatzen meiner Bekannten, und habe ihr auch schon öfter gesagt, sie kann so froh sein, dass sie all diese Probleme, Sorgen und Nöte nicht hat.
Ihren Katzen geht es prima. Große Wohnung, sie sind zu zweit, eingenetzter Balkon. Sie kennen es nicht anders und sind gesund und munter.
Einer Katze Freigang zu ermöglichen, bedeutet, alles in Kauf zu nehmen. Gutes wie Schlechtes. Nun kann man sagen: Ja, dass da mal was passiert, ist dann eben Risiko.
Aber mal ehrlich: Wer seine Katzen liebt, dem zerreisst es das Herz, wenn sie plötzlich verschwunden sind oder schwer verletzt.
Nur das Argument, die Katzen können ja draussen ihrer Natur freien Lauf lassen, würde mich nicht mehr zu einem Verfechter von Freigang machen. So toll es draussen ist, so unsicher ist es aber auch. Es KANN lange gut gehen, aber es kann auch vieles passieren.
Als ich meine Katzen angeschafft habe, war ich mir dessen nicht bewusst. Mittlerweile habe ich schon einiges mitmachen müssen, und dass es beim Tierarzt nicht billig ist, wissen wir selber. Man kann einige Vorkehrungen treffen, gerade was Zecken und Flöhe angeht, aber es geht ja darum, dass Wohnungskatzen das Problem erst gar nicht bekommen. Denn Spot-Ons sind teilweise pure Chemie und pures Gift. Damit wird man zwar die Parasiten los, belastet aber den Organismus der Katze.
Unter´m Strich ist mein Fazit mittlerweile:
Wenn Katzen in der Wohnung die Möglichkeit haben, auf einen eingenetzten Balkon zu gehen (besser noch ein eingezäunter Garten, wenn vorhanden), um die Natur erleben zu können, und sich der Mensch genug Mühe gibt, der Katze genug Aufmerksamkeit und Beschäftigung zu geben, dann haben Wohnungskatzen für mich definitiv das bessere Leben. Und die Besitzer viele viele Sorgen weniger.
Das mal so als mein Erfahrungsbericht, was Freigängerkatzen angeht. Man muss Vieles einfach in Kauf nehmen, wenn man Freigänger hat. Und dessen sollte man sich bewusst sein. Es kann jederzeit etwas passieren, auf das man keinen Einfluss hat.
Mein einer Kater ist jetzt beim Tierarzt und wird untersucht. Ich wünsche bei Gott, dass es nicht allzu schlimm ist.
Passt auf euch und eure Katzen auf. Auch wenn sie selbstständig sind, haben wir doch die Verantwortung für ihr Leben und ihr Glück.
Und es liegt mir ausdrücklich fern, mit meinem Beitrag irgendetwas gut oder schlecht zu reden. Jeder soll für sich selbst entscheiden, was für seine Katze das Beste ist. Ich habe hier nur MEINE Erfahrungen aufgeschrieben.
Gruß, Lucifer
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