Finde den Titel "käufliche Liebe" auch nicht ganz passend... da es hier weder um Liebe geht, noch das man echte Liebe überhaupt kaufen könnte.
Davon ab finde ich diese beiden Beiträge sehr passend und empfinde es genauso.
Ich kenne nur die Frauen, nachdem sie aufhören und diese haben zahlreiche psychische Störungen, sind drogensüchtig oder haben mindestens Alkoholprobleme. Nicht selten begehen sie irgendwann Selbstmord. Ich kenne keine die es tatsächlich aus der Basis einer gesunden Psyche heraus gemacht hat. Das häufig frühere Missbrauchserfahrungen, Verzweiflung und ein gestörtes Männer- und/oder Selbstbild in die Prostitution führen ist ebenfalls kein Geheimnis.
Dass einige der Prostituierten hier krankenversichert sind ändert logischerweise nichts daran. Auch ist die Einordnung als Beruf keine Auszeichnung, in dem Sinne, dass es sich um einen gesunden, normalen Beruf handelt. Sondern es ist der Versuch das Leid was in diesem Bereich entsteht, zumindest etwas zu mildern.
Es gibt vielleicht einige wenige Menschen die sich tatsächlich frei und aus gesunden Gründen heraus für die Prostitution als Beruf entscheiden. Das tatsächlich in Erfahrung zu bringen ist aber nahezu unmöglich. Von daher tut in meinen Augen jeder der die Dienste von Prostituierten in Anspruch nimmt etwas Schlechtes. Denn man nimmt viel Leid in Kauf. Für die betroffenen Individuen und auch weil man einen menschenverachtenden Wirtschaftszweig am Laufen hält. Dafür gibt es meiner Meinung nach keine Rechtfertigung.
Moralisch verwerflich ist es, wenn es sich um Billig-Sexarbeiterinnen handelt, die dem Gewerbe unfreiwillig nachgehen.
Seelisch erniedigend wäre es für mich als Mann, wenn ich mir vorstellen müsste, so tief gesunken zu sein, dass Frauen sogar eine finanzielle Entschädigung dafür bekommen, damit sie mit mir Koitus haben.
Das ist schlimmer als Resterampe oder das berühmte "Resteb*msen" nach einer Partynacht.
Zudem versaut es die aktive Sexualität, weil man sich null auf das Gegenüber einlassen muss.
Als Freier bist du austauschbar und wirst von vorne bis hinten veräppelt.
Alles, was zählt, ist das Scheinchen vor der Verrichtung der sexuellen Notdurft.
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Für mich ist es immer verwerflich und nicht zu rechtfertigen so einen fragwürdigen Berufszweig zu unterstützen. Egal ob es vielleicht eine handvoll Frauen gibt, die das aus Spaß an der Freude machen... aber die dürften erheblich in der Unterzahl sein und man es vorher nicht wissen, was in den jeweiligen Frauen vorgeht und aus welchen Gründen sie das tun.
Es ist erniedrigend, sowohl für die Frauen, als auch für die Männer, die sowas nötig haben in Anspruch zu nehmen. Ich bin zwar kein Mann, aber ich könnte keinen Spaß am Sex haben, wenn ich dabei im Hinterkopf habe, dass mein Gegenüber vermutlich aus freien Stücken nie mit mir Sex haben wollen würde, dabei gar nicht erregt oder vielleicht sogar abgetörnt ist.
Zudem finde ich auch, was hier auch schon ein paar mal erwähnt wurde, dass es den gesunden Bezug zu Sexualität und Frauen auf lange Sicht ruiniert und man sich ein egoistisches Sexverhalten damit antrainiert. Muss zwar nicht so sein... aber in einer Beziehung würde man halt schon etwas mehr an den Tag legen müssen, als ein paar Scheinchen.