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Ist Selbstmitleid eine Krankheit

  • Starter*in Starter*in Rennschnecke
  • Datum Start Datum Start
Danke Erzengel Michael 🙂

Wie kann ich als Laie einen Selbstmitleidigen oder Depressiven helfen aus seiner Gefangenschaft rauszukommen?
Therapiestunden angenommen 2x wöchentlich 1 Stunde
Dauertherapie daheim mit seinen Angehörigen die ja mit ihm Leben müssen und sollen.
Sucht der De oder SM immer wieder die Bestätigung das es ihm schlecht geht ?
Als Angehöriger möchte man ihm ja vor Augen führen das ihm mit seinem Selbstmitleid eigentlich das Leben davon läuft .
Wie jetzt die richtige Feinfühligkeit dazu finden das eine Besserung zu erwarten ist ?
 
Danke Erzengel Michael 🙂

Wie kann ich als Laie einen Selbstmitleidigen oder Depressiven helfen aus seiner Gefangenschaft rauszukommen?
Therapiestunden angenommen 2x wöchentlich 1 Stunde
Dauertherapie daheim mit seinen Angehörigen die ja mit ihm Leben müssen und sollen.
Sucht der De oder SM immer wieder die Bestätigung das es ihm schlecht geht ?
Als Angehöriger möchte man ihm ja vor Augen führen das ihm mit seinem Selbstmitleid eigentlich das Leben davon läuft .
Wie jetzt die richtige Feinfühligkeit dazu finden das eine Besserung zu erwarten ist ?

Der DE oder SM ist blockiert die geistige und emotionale Energie zu empfangen. Er sucht einen Weg wieder positiv zu empfinden. Er kann es aber weder ausdrücken noch so empfinden. Als Angehöriger kann mit Fragen ein Weg gesucht werden: Welche Art Hilfe willst du? Diese Frage kann man auch für sich selbst stellen. Rein intuitiv kann dann ein Geistesblitz auftauchen.
Ich gehe jetzt davon aus, dass es beim aktuellem DE oder SM von einer längeren Phase aus geht. Da ist Geduld und Nachsicht gefragt. Vielleicht auch eine gewisse Distanz zur jeweiligen Situation. Somit musst du dich eingrenzen oder abgrenzen können.
Dies ist wiederum ein Weg den du als Angehöriger gehen musst.

Edit: Ich bin genau so Laie wie du 🙂
 
Hallo

nein ich denke es ist eine Untugend und ungünstige Grundhaltung zu sich selbst. man sollte nach den Ursachen gucken und versuchen von dieser Schiene runter zu kommen.
Reflexion hilft hier sehr dabei etwas mehr Abstand zu sich zu kriegen...ein reflektierender Geist lernt an sich recht schnell mit Selbstmitleid gut um zu gehen.

Der Therapieansatz ist schon ganz gut...
Es hilft auch folgendes im Umgang mit depressionskranken auf der SM-Schiene: so eine Art Skillstraining zur Bewusstmachung..(denn zunächst ist den Betroffenen ihr Verhalten gar nicht bewusst..die stecken einfach drin und wissen nicht wie raus) liebevoll aber konsequent darauf aufmerksam machen wenn Selbstmitleidverhalten auftritt...also sagen: du hör mal ich habe gerade den Eindruck du tust dir selbst leid..und weisst dass das nicht gut für dich ist...

Ich würde dir raten das Ganze mal mit den Therapeuten zu besprechen die können dir an sich bessere und konkretere Tipps zum Thema geben.

Übrigens konnte ich beobachten dass SM oft aufhört wenn es weniger auf Mitleid trifft..sondern eher auf freundliche Sachlichkeit. SM und Mitleid sind zusammen ne ungesunde Mischung....Jammereien haben oft die Funktion wie wenn kleine Vögelchen ggü der Vogelmama hilflos mit den Flügel zittern und und um Input/Aufmerksamkeit hudeln....Man sollte zwar Aufmerksamkeit geben aber klar machen dass man das nicht bei solchem Jammer-Verhalten tut, sondern möchte dass man konkret und sachlich um Hilfe gebeten werden möchte..also konkret ein gewisses anderes Verhalten einfordern...wie bei Kleinkindern die nölen und zu denen man sagt: frag das bitte mal in einem anderen Tonfall....dahingehend muss sich der Betroffene dann Gedanken machen was er eigentlich will...ob es in erste Linie ums Jammern und Aufmerksamkeit geht oder Sachprobleme die einer Lösung bedürfen. Der Betroffene muss sich dann Gedanken darüber machen wie er seinen Wunsch oder sein Problem aus artikuliert und zwar auf angemessenere Weise als mit Jammereien und SM..und genau darum geht es auch in einer Therapie..Ausformulieren der Emotionen und der Probleme die dahinter stecken...einen Weg finden problemorientierter und weniger diffus jammerorientiert zu arbeiten. Jammern ist im Grunde auch keine Arbeit nach vorne sondern eher steckenbleiben in einem zu nah in sich drinstecken...verwirrt und ungeordnet-sein, das ist dann neue Nahrung für die Depression...SM und jammern ist oft eher ein zurückweichen und bei manchen durchaus auch Verweigerung und den Problemen ausweichen wollen...dahinter steckt sone Art Selbstschutzreflex, sich nix zutrauen (daher ist Stärkung des Selbstvertrauens wichtig...mehrfach am Tag sagen: du kannst, das du schaffst das) und daher Anstrengung vermeiden....etc...über diesen Punkt muss man aber erst mal kommen.
Dazu ist viel Aufbauarbeit am Selbstbewusstsein notwendig...Mottokarten helfen hier viel...z.B positive Sinnsprüche aufschreiben oder ausdrucken und aufhängen...

Wichtig ist natürlich darauf zu achten dass der Betroffene psychisch stabil genug ist für die Arbeit an sich selbst...es bringt wenig einen akut Depressiven vom Jammern abbringen zu wollen..das Gehirn bei Akuten ist zu gestört und wirr um ordnen und arbeiten zu können...um sich umstrukturieren zu können...

Geduld und Nachsicht sind sicherlich wie Erzengel Michael schrieb wichtig..aber auch Grenzen ziehen ist wichtig, fordern und fördern ist wichtig...eben mit der notwendigen Distanz gucken was Sache ist und konkret eingreifen und abblocken wenn es los geht mit SM..gut beobachten...neue Wege zeigen...Z.B wenn Jammerei losgeht direkt ...abwiegeln, abblocken, runterholen, Emotionen de-eskalieren und freundlich aber bestimmt sagen dass man damit nix anfangen kann und gerne konkret und genauer wüsste was Sache ist..also rein ins sachliche Ausformulierungstraining.
Wie das mit der De-eskalation und dem abblocken und umkonditionieren (blödes Wort..aber was dahintersteckt ist notwendig..man könnte auch umpolen sagen oder so...geht kann dir an sich ein Therapeut recht gut vermitteln..

Tyra
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein ! ( Als Antwort auf die Frage im Threadtitel ).

Es ist auch nicht, wie Tyra schrieb eine "Untugend" (na immerhin ein schönes Wort ) oder eine "ungünstige Grundhaltung" ( ich bin mir sicher, du denkst Geisteshaltung ).

Und eins noch Tyra, kannst du wirklich keine Beiträge unter 250 Zeichen schreiben ??

Schlumpf
 
Auf jeden Fall ist es eine Plage für die Menschen, die mit dem Selbstmitleidigem zu tun haben.....Ich habe so ein Exemplar in der Familie. Durch den ständigen Blick auf den eigenen, unglücklichen Bauchnabel bleibt keine Zeit mehr für die anderen, die auch ihre Sorgen und Nöte haben. Der Selbstmitleidige ist irgendwie ein egomanes "Weichei", dass Probleme nicht angeht, sondern beplärrt. Es ist ein trauriger Zustand, da ja viel Energie da ist (sich selbst bemitleiden IST energieaufwendig!), die nicht sinnvoll genutzt wird. Selbstmitleid ist ein Hamsterrad, an das man sich anscheinend gewöhnen kann.
 
du meinst Selbstmitleid ist keine Krankheit, keine Untugend und auch keine ungünstige Grundhaltung...was ist es dann hilfe-schlumpf?

Und meine Beiträge schreibe ich direkt schnell nieder..mir bleibt keine Zeit für Kürzungen...😉

hier noch ergoogelt zum Thema Selbstmitleid:
Selbstmitleid tut gut, schadet aber

Selbstmitleid - wann es nützt, wann es schadet

da steht auch dass es die Funktion hat sich zu trösten aber auf Dauer ne Sackgasse ist...

etc. etc.

Google

mal wieder reichlich Lesestoff....ich weiss...nix für Lesefaule....ich für meinen Teil musste arbeitsbedingt Querlesen erlernen und bin da mittlerweile recht schnell geworden.😀😀

Mich persönlich würde jemand der sich ständig und dauerhaft nur selbst bemitleidet nerven...diese Haltung ist sehr ichbezogen...bei manchen ist das ggf krankheitsbedingt...aber oft besteht da ne Wechselwirkung..die selbstmitleidige Haltung nährt die Krankheit/Depression und umgekehrt nährt dann die Depression auch wieder das Selbstmitleid....was zuerst da ist/war, ungute Haltung oder Krankheit...die alte Huhn-oder-Ei-Frage ist glaube ich nur schwer zu klären.
Verhaltenstherapie setzt jedoch an der Haltung an und versucht schrittweise Selbstmitleid ab zu bauen...und dafür mehr Eigenverantwortung und auch wieder Weltbezug (also weg vom selbstmitleidigen Ichbezug) zu trainieren.

Meinen depressiven Klienten habe ich früher oft gesagt: hallo hier bin ich, ich bin für dich da..aber du solltest dich nicht in dein Selbstmitleid abschotten und auch versuchen hier mal für mich da zu sein und mir einige Dinge zu erklären, so dass ich dich verstehen kann.....

Tyra

das hier fand ich noch in einem Beitrag von jemandem der auch an dieser Untugend leidet:

Ich fühle mich einfach schlecht, führe es auf andere zurück, nur nicht auf mich und dann jammere ich über mich.

ich denke damit wird ein Kernpunkt angesprochen....das Selbstmitleid oft mit unrealistischen Erwartungshaltungen verbunden ist...auch sone Art Ablenkungsmanöver von der Eigenverantwortung und davor, dass nicht nur andere sondern man selbst ebenfalls mit verantwortlich dafür ist dass es einem schlecht geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tyra,

nun, ich muss leider - mit meinem kümmerlichen und in deinen Augen sicher auch kranken Verstand kann ich nicht anders - das Ding einfach so nehmen wie es sich mir als Wort darstellt.

Selbst - Mitleid.

Ich fange mit Letzterem an : Mitleid für anderer zu haben, ist denke ich nicht nur nicht schlecht, sondern sehr gut. Es gibt genug kaltherzige Menschen auf dieser Welt. Ich würde es auch nicht als abartig oder so bezeichnen, wenn ich Mitleid für jemanden empfinde, der an seiner misslichen Lage zumindest teilweise selber mit Schuld ist.

Selbst : Also ich. Warum in aller Welt sollte ich mir gegenüber eine andere Einstellung haben als anderen gegenüber. Wenn ich gegenüber dem erkälteten Kollegen Mitleid empfinde, kann ich es doch auch mir gegenüber empfinden, wenn es mich erwischt. Und auch hier gilt, ein teilweise oder vollständige Eigenverantwortung für die Misere, bedeutet nicht, dass mein kein bisschen Mitleid haben darf.

Grüßle

Schlumpf
 

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