Hallo,
da ich aus dem Berufsfeld komme (mit Altenpflegeangefangen) kann ich sagen "Ja und Nein".
Ob es körperlich kaputt macht,hängt davon ab wie fit du körperlich bist.
Für eine kleine schmächtige Person kann das schon anstrengend sein,weil man Leute im Bett richtig lagern muss (also das sie richtig liegen und keine wunden Stellen bekommen),sie teilweise auch im Bett an und ausziehen muss,sie aus dem Bett heben und in den Rollstuhl setzen muss.
Aber es gibt dabei entsprechend Geräte die es leichter machen,Aufstehhilfen die etwa wie ein Krahn funktionieren und wenn es ein halbwegs vernünftiges Arbeitsklima mit den Kollegen gibt,kann man auch die um Hilfe bitten,wenn es mal zu schwer wird.
Klar ist aber auch,man muss definitiv nicht jeden Tag allein Menschen mit 200kg aus dem Bett holen.
Viele ältere Menschen sind relativ leicht,weil der Körper mit dem Alter ja abbaut,also ist es nicht unschaffbar und nach einer Zeit gewöhnt man sich auch daran.
Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es auch (zähle ich jetzt mal nicht alles auf,weil es zu kompliziert wäre),heißt also auch mit der entsprechenden Qualifikation steigt der Gehalt (zumindest bei vernünftige Arbeitgeber).
Die Bezahlung,ja da ist schon was dran,Reichtümer verdient man besonders in der Altenpflege nicht und bei Gehaltsangaben im Netz muss man auch daran denken,dass es auch damit zu tun hat,wie die Berufserfahrung und eben auch die Qualifikationen sind,es kann also auch weniger Gehalt sein.
Aber besser als ALG2 ist es definitiv.
Arbeitsklima kann man so nicht sagen,weil es von der Einrichtung,den Kollegen und Bewohnern abhängig ist.
Ich habe schon Heime gesehen,wo viele Kollegen einfach frustriert sind und das dann auch untereinander bemerkbar ist und es teilweise sogar an den Bewohnern auslassen (ein absolutes No-Go!),die Vorgesetzten arschig sind oder manche Bewohner auch nicht sonderlich freundlich sind (solche gibt es aber überall,dabei muss man auch bedenken,dass ein Heim für manche einfach kein Paradies ist,die vielleicht Leiden haben die sie zu schaffenmachen oder andere Probleme).
Genauso habe ich aber auch schon tolle Vorgesetzte erlebt die super freundlich sind und Verständnis haben und Kollegen die untereinander zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen und es gibt auch immer wieder Bewohner im Heim die wirklich freundlich und lieb sind und von denen man auch mal ein Danke zu hören bekommt.
Von den ganzen negativen Berichten darf man sich nicht abschrecken lassen,es gibt auch einfach genug Pflegekräfte,die schlicht und einfach den falschen Job haben und es jeden unter die Nase reiben oder die einfach maßlos übertreiben.
Du solltest dir aber auch bewusst sein,dass die Arbeit selbst nicht immer schön ist,da man die Leute waschen muss,teilweise tragen sie Einlagen (Windeln),man muss also auch den Intimbereich sauber machen,was heißt das man auch oft unangenehme Gerüche in der Nase hat,dazu können auch Krankheiten aller Art kommen,von denen manche auch ansteckend sein können (was heißt das man Schutzkleidung tragen muss),man auch viele persönliche Geschichten der Leute hört und man gleichzeitig immer wieder mit dem Tod konfrontiert ist.
Das mag am Anfang abschrecken,aber das sind auch Dinge an die man sich mit der Zeit einfach gewöhnt.
Die Arbeit hat aber auch ihre schönen Seiten,denn wie gesagt,es ist auch schön wenn man sieht das es Menschen gibt die wirklich glücklich und dankbar sind,für die Hilfe die sie bekommen und man hat eine Arbeit,bei der man weiß das man etwas Gutes und Sinnvolles macht.
Einen Arbeitsplatz wirst du im Pflegebreich auch überall problemlos finden,im In- und Ausland.
Am besten wäre,was vermutlich auch kommen wird,vorher ein Praktikum zu machen (was vielleicht auch bezahlt möglich ist),dadurch bekommst du einen ziemlich guten Einblick und kannst dann entscheiden ob der Beruf etwas für dich ist.
Wichtig ist auch nach Möglichkeit auf jeden Fall eine Ausbildung zu machen,denn viele Heime stellen auch ungelernte Hilfskräfte ein,damit hat man zwar schnell einen Job,aber die Hilfskräfte verdienen weniger und müssen meist die gleiche Arbeit machen wie die gelernten Kräfte und was man in der Ausbildung lernt ist einfach extrem wichtig und hilfreich,erleichtert anschließend also viel.