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Ist der Pflegerberuf wirklich so schlimm?

U

UnknownWoman

Gast
Ich habe morgen ein Vorstellungsgespräch in einem Seniorenheim. Nachdem ich lange unschlüssig war was ich tun möchte find ich den Gedanken Menschen zu helfen sehr schön. Ich hatte heute zwei Bewerbungen geschrieben und nicht mal zwei Stunden später wurde ich eingeladen. Ich lese sehr viel über diesen Beruf. Was noch positiv ist, dass ich mit Ü30 nicht mehr alle Chancen habe und deswegen diese Stelle sich anbieten würde. Es gibt auch Weiterbildungsmöglichkeiten. Ich lesen nur soviel negatives. Das es einen körperlich kaputt macht. Unterbezahlung ( im net steht was von 2600 brutto? ist jetzt nicht so wenig) und schlechtes Arbeitsklima . Aber doch sicher nicht überall ? Hat jemand Erfahrung in den Beruf und kann mir Mut machen ?
 

Peter1968

Moderator
Hallo,

ich könnte einiges dazu sagen da es meine Lebensgefährtin schon viele Jahre macht.
Erst einmal möchte ich aber schon auch gern wissen als was du dich beworben hast. Die 2600 sind sicherlich eher für gelernte Pflegerinnen. Ich weiß halt nicht ob du eine Lehre machen willst oder dich als Schwesternhelferin beworben hast, wozu du dann auch den Helferschein benötigst, ob du nur ambulant und im 3 Schichtdienst arbeiten willst oder 2 Schichten oder auch in der Mobilen. Es gibt halt da sehr viele, auch arbeitstechnische Unterschiede, daher sollten diese Infos erst einmal kommen. Vielleicht auch etwas über die Gegend in der du dies tun möchtest, bei uns in der Gegend zum Beispiel kommt eine PDL (Pflegedienstleitung) nicht wesentlich über den genannten Betrag.
 
U

UnknownWoman

Gast
Hallo,

ich könnte einiges dazu sagen da es meine Lebensgefährtin schon viele Jahre macht.
Erst einmal möchte ich aber schon auch gern wissen als was du dich beworben hast. Die 2600 sind sicherlich eher für gelernte Pflegerinnen. Ich weiß halt nicht ob du eine Lehre machen willst oder dich als Schwesternhelferin beworben hast, wozu du dann auch den Helferschein benötigst, ob du nur ambulant und im 3 Schichtdienst arbeiten willst oder 2 Schichten oder auch in der Mobilen. Es gibt halt da sehr viele, auch arbeitstechnische Unterschiede, daher sollten diese Infos erst einmal kommen. Vielleicht auch etwas über die Gegend in der du dies tun möchtest, bei uns in der Gegend zum Beispiel kommt eine PDL (Pflegedienstleitung) nicht wesentlich über den genannten Betrag.

Hallo Peter danke für deine Antwort


ich wohne in Berlin. Habe mich für eine Ausbildung zur Pflegefachfrau beworben. Ich habe gelesen, dass Schichtdient in dem Beruf wohl üblich ist. Es ist jetzt wohl eine generalisierte Ausbildung mit all den Bereichen und im dritten Jahr kann man sich wohl entscheiden in welche Richtung es genau gehen soll. Auf der Website wurde auch angegeben, dass der Führerschein finanziert wird ( ich besitze keinen). Ich denke mal das Ambulant iwan ein Thema sein wird. Ich würde mir glaube ich für später aber wünschen in einem Krankenhaus zu arbeiten. Wo ich morgen hinfahre ist ein Seniorenpflegeheim
 
A

Anna21

Gast
Hallo,

da ich aus dem Berufsfeld komme (mit Altenpflegeangefangen) kann ich sagen "Ja und Nein".

Ob es körperlich kaputt macht,hängt davon ab wie fit du körperlich bist.

Für eine kleine schmächtige Person kann das schon anstrengend sein,weil man Leute im Bett richtig lagern muss (also das sie richtig liegen und keine wunden Stellen bekommen),sie teilweise auch im Bett an und ausziehen muss,sie aus dem Bett heben und in den Rollstuhl setzen muss.

Aber es gibt dabei entsprechend Geräte die es leichter machen,Aufstehhilfen die etwa wie ein Krahn funktionieren und wenn es ein halbwegs vernünftiges Arbeitsklima mit den Kollegen gibt,kann man auch die um Hilfe bitten,wenn es mal zu schwer wird.

Klar ist aber auch,man muss definitiv nicht jeden Tag allein Menschen mit 200kg aus dem Bett holen.
Viele ältere Menschen sind relativ leicht,weil der Körper mit dem Alter ja abbaut,also ist es nicht unschaffbar und nach einer Zeit gewöhnt man sich auch daran.

Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es auch (zähle ich jetzt mal nicht alles auf,weil es zu kompliziert wäre),heißt also auch mit der entsprechenden Qualifikation steigt der Gehalt (zumindest bei vernünftige Arbeitgeber).

Die Bezahlung,ja da ist schon was dran,Reichtümer verdient man besonders in der Altenpflege nicht und bei Gehaltsangaben im Netz muss man auch daran denken,dass es auch damit zu tun hat,wie die Berufserfahrung und eben auch die Qualifikationen sind,es kann also auch weniger Gehalt sein.
Aber besser als ALG2 ist es definitiv.

Arbeitsklima kann man so nicht sagen,weil es von der Einrichtung,den Kollegen und Bewohnern abhängig ist.
Ich habe schon Heime gesehen,wo viele Kollegen einfach frustriert sind und das dann auch untereinander bemerkbar ist und es teilweise sogar an den Bewohnern auslassen (ein absolutes No-Go!),die Vorgesetzten arschig sind oder manche Bewohner auch nicht sonderlich freundlich sind (solche gibt es aber überall,dabei muss man auch bedenken,dass ein Heim für manche einfach kein Paradies ist,die vielleicht Leiden haben die sie zu schaffenmachen oder andere Probleme).

Genauso habe ich aber auch schon tolle Vorgesetzte erlebt die super freundlich sind und Verständnis haben und Kollegen die untereinander zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen und es gibt auch immer wieder Bewohner im Heim die wirklich freundlich und lieb sind und von denen man auch mal ein Danke zu hören bekommt.

Von den ganzen negativen Berichten darf man sich nicht abschrecken lassen,es gibt auch einfach genug Pflegekräfte,die schlicht und einfach den falschen Job haben und es jeden unter die Nase reiben oder die einfach maßlos übertreiben.

Du solltest dir aber auch bewusst sein,dass die Arbeit selbst nicht immer schön ist,da man die Leute waschen muss,teilweise tragen sie Einlagen (Windeln),man muss also auch den Intimbereich sauber machen,was heißt das man auch oft unangenehme Gerüche in der Nase hat,dazu können auch Krankheiten aller Art kommen,von denen manche auch ansteckend sein können (was heißt das man Schutzkleidung tragen muss),man auch viele persönliche Geschichten der Leute hört und man gleichzeitig immer wieder mit dem Tod konfrontiert ist.
Das mag am Anfang abschrecken,aber das sind auch Dinge an die man sich mit der Zeit einfach gewöhnt.

Die Arbeit hat aber auch ihre schönen Seiten,denn wie gesagt,es ist auch schön wenn man sieht das es Menschen gibt die wirklich glücklich und dankbar sind,für die Hilfe die sie bekommen und man hat eine Arbeit,bei der man weiß das man etwas Gutes und Sinnvolles macht.

Einen Arbeitsplatz wirst du im Pflegebreich auch überall problemlos finden,im In- und Ausland.

Am besten wäre,was vermutlich auch kommen wird,vorher ein Praktikum zu machen (was vielleicht auch bezahlt möglich ist),dadurch bekommst du einen ziemlich guten Einblick und kannst dann entscheiden ob der Beruf etwas für dich ist.

Wichtig ist auch nach Möglichkeit auf jeden Fall eine Ausbildung zu machen,denn viele Heime stellen auch ungelernte Hilfskräfte ein,damit hat man zwar schnell einen Job,aber die Hilfskräfte verdienen weniger und müssen meist die gleiche Arbeit machen wie die gelernten Kräfte und was man in der Ausbildung lernt ist einfach extrem wichtig und hilfreich,erleichtert anschließend also viel.
 

Peter1968

Moderator
Ich wohne in Berlin. Habe mich für eine Ausbildung zur Pflegefachfrau beworben.
Na das klingt schon mal gut, Berlin wird sicherlich weitaus höher vergütet, die Unkosten sind ja auch wesentlich höher.
Wenn du die Ausbildung machen möchtest, kommst du eh in alle Bereiche da sie ja eigentlich eine gebündelte Ausbildung ist.
So kannst du während dieser immer noch entscheiden in welchen Bereich du anschließend arbeiten willst, da stehen ja vom Seniorenheim über Krankenhäuser bis zur Heilerziehung alle Wege offen.
Hierbei musst und solltest du nur etwas aufpassen, was der AG alles bezahlt und was er für diese Bezahlung verlangt. Es kann gut sein das er dich mit einem bezahlten Führerschein etc auch etwas verpflichtend halten möchte. Manchmal ist es dann besser so etwas selbst zu finanzieren.
Ich denke Anna hat schon sehr gut beschrieben was so alles sein kann und auf einen zukommt.
Eigentlich ist es schwer etwas zu pauschalisieren, da jede Einrichtung, jedes Umfeld, jede Kollegen anders sind.
Wie Anna es sagt ist es wichtig, nach Möglichkeit und auch in deinem Alter (mit 30+ geht doch noch alles), diesen Beruf zu erlernen, gerade wegen dem vielseitigen Betätigungsfeld, wegen der Bezahlung (in unserer Gegend ist dies ein Unterschied zwischen gelernt und ungelernt von etwa 7 Euro/Stunde) und wegen den Möglichkeiten die sich anschließend ergeben.
Wünsche Dir auf jeden Fall eine gute Entscheidung und Kraft, der Beruf kann toll sein, auch wenn er häufig schlecht geredet wird, man kann sehr darin aufgehen, wie ich es an meiner Liebsten Tag täglich sehe, die allerdings in der Mobilen tätig ist.
 
U

UnknownWoman

Gast
Entschuldige wer ist Anna? Ich sehe nur deine Beiträge. Danke das werde ich mit dem Führerschein im Hinterkopf behalten daran habe ich nicht gedacht. Ich bin schon aufgeregt aber morgen bin ich schlauer. Ich melde mich dann nochmal :)
 
U

UnknownWoman

Gast
@Anna21 OK jetzt sehe ich deinen tollen Beitrag auch ( komisch eben gings nicht). Das mitm Praktikum würde leider nicht klappen auch wenn ich das möchte. Die Arbeitsagentur möchte mich nicht vermitteln sie wollen das ich Rente beantrage was ich aber nicht einsehe. Ich bekomme also ALG1 und darf nicht arbeiten. Wenn ich eine Ausbildung finde kann ich mich ja jederzeit abmelden dort. Ansonsten würden sie mir bei einem Praktikum eine Sperre geben oder es ganz kündigen. Ob ich es körperlich schaffe bin ich etwas unsicher. Ich bin 170 groß und wiege aktuell 60 kg. Sportlich bin ich nicht gerade da ich im letzten Jahr sehr unsportlich war aber Fitness baut ich ja beim machen auf denke ich . Ich muss Kompressionsstrümpfe tragen da bei zu langem stehen ich sehr dicke Beine bekomme. Ich weiß nicht ob das ein Problem wäre. Darüber mache ich mir mehr Gedanken als darüber obs mal eklig werden kann. Aber wie gesagt in anderen Berufen scheine ich keine Chancen mehr zu haben zumindest habe ich nie antworten bekommen. Da dachte ich tue ich lieber eine sinnvolle Aufgabe anstatt in Rente zu gehen so jung.
 

miasma

Aktives Mitglied
Versuch es einfach! :)
Es ist sicherlich sehr vielfältig und du hast viele Optionen wenn du so eine Ausbildung machst.

Selbst wenn du anfängst und merkst dein "Ausbildungsbetrieb ist nicht deins, du kannst dieses und jenes nicht, machst aber eine Dinge gern" läßt sich was raus machen. Heißt in Berlin ist auch ein Wechsel ja nicht ausgeschlossen. Gibt reichlich Heime, mobile Krankendienste usw.

Was soll passieren... wenn deine Alternative ist... gleich Rente zu beantragen?

Die Pfleger die zu meinen Eltern nach Hause kommen gehören schon irgendwie dazu "man kennt sich" und alte Leute sind nicht immer einfach aber es gibt mit Sicherheit auch sehr schöne Gespräche, Erlebnisse, Dankbarkeit.

In der mobilen Pflege sind auch nicht nur so ganz schwere Fälle abzuarbeiten.
 

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