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Ist Depression in Mode gekommen?

Ja!
Es ist absolut modern alles aufzubauschen, nichts mehr selbst in den Griff zu bekommen, sich nicht mehr selbst zu kümmern.
Wäre ja auch übel, denn wieviele sogenannte Therapeuten wären dann arbeitslos?
Es ist modern den Jammerlappen zu mimen, weil mal alles nicht himmelhochjauchzend ist.
Es gehört dazu, dass es auch Tiefen gibt, denn sie geben einem Tiefe.
Aber wer will das schon, wo es doch Pharmaka gibt und bezahlte Therapeuten, die sich Gedanken machen um die eigenen Probleme.
Zu jeder Zeit gab es oberflächliche Menschen, aber in der heutigen Spassgesellschaft findet man nur ganz selten ein menschliches Perlchen, das auch mal bereit ist durch die eigene Hölle zu gehen ohne gleich den Notarztwagen zu rufen.
Heute ist immer irgendetwas da draußen verantwortlich nur nicht die Person selbst, die jammert.

wenn du das wirklich ernst meinst, dann tust du mir nur leid.

du weisst nicht wirklich was mobbing, versagensängste, phobien, fehlendes selbstvertrauen, geringes selbstwertgefühl, gewalterfahrungen usw. alles in der seele eines menschen an leid verursachen können.

für dich wären seelenlose roboter die bessere gesellschaft.
 
@ Franky89:

Ich finde mich in deinem Text fast überall wieder. 😱

Das kenn ich, das sind eben genau die Standardsätze die ich mein, die einem irgendwie 0 helfen. Ist in meinen Augen so als würde man wem mit Liebeskummer sagen "hör doch einfach auf sie zu lieben".

Ich sage es mal so: wer schon seit frühester Kindheit ständig mit Problemen aller Art behaftet war, kommt aus dem Hamsterrad auch schwerlich wieder heraus. Das hast du ja weiter oben auch schon geschrieben. :]
Hinzu kommt auch noch, wie einem das Umfeld Problemlösestrategien vermittelt hat. Mir hat, bis auf meine Oma ein bisschen, gar keiner richtig dabei geholfen. Meine Eltern waren entweder überfordert oder zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Immerhin sind sie nicht mal rudimentär auf die Idee gekommen, mich bei den 10 Jahren Mobbing mal aus der Schule zu nehmen, obgleich ich immer wieder darum gebettelt habe... ich habe auch teilweise die Schule damals geschwänzt, war eigentlich fast jeden Monat krank (war überwiegend psychosomatisch) usw. Meine Eltern haben das nie gesehen, wie schlecht es mir ging. Das Lustige an der Sache ist, dass die ja beide nie voll berufstätig waren. Mein Vater arbeitet seit 20 Jahren halbtags und meine Mutter arbeitet von zu Hause aus, quasi. d.h. die haben mich immer recht viel "erlebt".
Wie ist es denn mit deiner Familie?
Aber anstatt mich mal mehr zu unterstützen, haben meine Eltern es mir quasi auch noch schwer gemacht. Auch später zu Beginn meiner Studienzeit. Duschen nur 2x die Woche, im Winter im Zimmer kaum Heizung an, dann sollte ich für Strom und Wasser noch extra zahlen (trotz Kindergeld), von finanzieller Unterstützung ihrerseits war erst gar nicht die Rede.

Dass ich jetzt durch all das so kaputt bin, ist irgendwo kein Wunder.
Ich wohne jetzt im Studentenwohnheim, da das in dieser teuren Stadt auf die Schnelle die einzige Möglichkeit war. Bei meiner Oma war es auch nicht so viel besser später - ich habe einige Zeit bei ihr gelebt - denn sie fing plötzlich mit den gleichen Restriktionen an wie meine Eltern. "Gehe nur noch alle 3 Tage duschen - ich will das Geld nicht zum Fenster rauswerfen!", andererseits gibt sie im Monat für Lebensmittel 400-500 Euro aus. Klar, sie hat das Geld dafür, aber trotzdem. Diese Widersprüche bei ihr gingen mir auf den Zeiger. Außerdem ging es ihr nachts häufig nicht so toll - was bei ihr irgendwo Normalität ist, da sie häufig eher nachts wach ist und tagsüber schläft. Ich habe das irgendwann nicht mehr ausgehalten, da ich nachts kaum noch schlafen konnte usw.
Ich bin sozusagen so weit weggezogen von der Familie, dass ich wirklich aus der Reichweite bin quasi. Ca. 1,5 h.

(inzwischen läuft es besser mit allen Dreien, aber ich kann die alten Sachen natürlich nicht zu 100% vergessen).

Aber vielleicht sehen manche einfach alles oberflächiger und geben einem diesen Tipp weil er bei ihnen einfach funktioniert.

Das wird es sein!
Viele haben aber eben auch von Seiten der Familie viel mehr emotional-psychologische Unterstützung. Würde ich mal behaupten. Ich kenne wirklich Leute, die sich um ihre Kinder definitiv mehr bemühen, als es z.B. meine eigenen Eltern getan haben.

Was kann man erwarten, wenn die Eltern dem Kind keinen Halt im Leben mit auf den Weg geben - man dadurch ständig an sich zweifelt, an anderen zweifelt, paranoide Tendenzen entwickelt, ein wenig misanthrop wird usw.

Ich weiß, dass es ein Leben nach der Kindheit und Jugendzeit gibt; aber dafür muss ich erst mal die Thera beginnen quasi. 🙂

Ich persönlich kann das nicht. Einmal war ich auf Klassenfahrt, wir waren grade unterwegs in die Stadt zum feiern, als ich ne SMS von meiner Freundin von zuhause bekam dass es ihr total schlecht geht weil ihr Vater ihre Mutter geschlagen hat. Da war mir dann auch nicht nach feiern zu mute, und ich bin zurück ins Hotelzimmer.

Das ist ja nun auch eine heftige Situation, wenn die eigene Freundin vom Vater verdroschen wird. Schrecklich. Ich hätte da auch nicht seelenruhig feiern gehen können, ganz ehrlich. Wie hat sich das denn mit ihr und der Familie weiterentwickelt?

Es ist wirklich abscheulich, dass manche Menschen Kinder in die Welt setzen müssen und dann soooo kaputt sind. 😱

Wenn ich einmal dabei bin geht es, allerdings fällt mir der Einstieg in den letzten Tagen immer zunehmend schwerer, besser gesagt ich komm einfach nicht rein, mach immer andere Dinge etc.
Was genau machst du denn eigentlich?
Bist du eigentlich 22 oder täuscht dein Nick?

Das mit der Oberflächigkeit ist mir auch schonmal aufgefallen. Mit vielen Leuten scheint es einfach besser zu laufen wenn man auf einer eher oberflächigen Ebene mit ihnen bleibt.
Na ja, viele wollen sich einfach mit den Problemen der anderen nicht auseinandersetzen. Ich habe mir auch schon häufiger den verletzenden Spruch anhören dürfen: "Ich bin nicht dein Therapeut" oder "Gehe mal zu jemandem, der sich psychologisch auskennt!" und so Zeug. Es geht ja gar nicht darum, dass andere einem zwingenderweise Hilfestellung anbieten müssen, aber es reicht doch schon mal, wenn man das als Ventil mal loswerden kann, was einem so sehr auf der Seele brennt. :mad: Also ich habe das bislang noch niemandem vorgeworfen, wenn er Probleme hatte und diese loswerden wollte.
Krasserweise haben das bei mir so einige Verwandte und Freunde getan - ich habe die alle abgeschossen. :mad:
Wenn man nicht mit Familie und Freunden über so was reden kann - mit wem soll man es dann tun?

Bei meiner Kusine war es im März bspw. so, dass ihr Bruder überraschend gestorben ist. Ich war Monatelang für sie da und alles... und dann habe ich nun mal 3-4 Problemthemen angesprochen und darf mir nun anhören, dass ich ja nur Problemthemen auf Lager hätte usw. 🙄
Meine gute Freundin, die ich von April bis September hatte, hat das gleiche praktiziert. Wobei sie aber eben auch Probleme angesprochen hat (familiär, romantisch-sexuell, gesundheitlich, universitär usw.).
Im Grunde genommen lief das bei beiden nur noch so, dass wenn ich irgendwas erzählt habe, sie dann so ungefähr meinten, ich sei ja selbst schuld an allem. Das kann doch nicht die Standardreaktion sein. Ich glaube, dass die mir beide nur eines reinpfeffern wollten, weil sie neidisch sind oder was weiß ich. Ich weiß auch durchaus, dass sie es sind - bzw. mir bestätigen das auch andere. Beide sind stärker übergewichtig - ich hingegen sehr schlank - dann stehen die Männer nicht gerade Schlange bei den beiden (okay, das tun die bei mir jetzt auch nicht reihenweise, aber ich muss mich zumindest nicht im Datingportal anmelden, um überhaupt mal jemanden zu "angeln" - ich meine das jetzt weniger arrogant, als es sich anhört! Aber die haben das ja sogar selbst zu mir gemeint "Du hast so überhaupt keine Probleme, interessierte Männer zu finden!" Ferner schaffe ich es auch, mich finanziell besser zu finanzieren (meine Kusine Hartz IV und meine Freundin lebt bei den Eltern und lässt sich komplett von denen durchpampern). Das sind jetzt nicht alles meine Feststellungen, sondern das ist in etwa das, was die ja selber auch zugegeben haben.

Ich rufe immer überall bzw muss es weil bei mir sich niemand meldet. Wenn ich dann ganz viel Glück hab kommt mal ne Verabredung zustande, gemacht wird dann aber eher nicht viel.

Aber du schriebst doch weiter oben, dass du eigentlich kaum jemanden hast?
Oder meinst du die beiden Chatfreunde?
Ich finde immer, dass Internetkontakte besser sind als gar nichts. Ich weiß auch nicht, warum das von vielen immer so madig gemacht wird, wenn man Leute übers Internet kennen lernt. Ich meine, wenn man die Kontakte ins reale Leben dann übernimmt, why not?

Die einzigen die ich habe sind 2 Chatfreunde, mit denen ich mich aber auch nicht mehr gut verstehe. Der eine war eigentlich mal mein bester Freund. In letzter Zeit erzählt er mir aber vieles nicht mehr vorallem private Dinge. Da ist dann einfach son Cut, was mich total stört da wir früher über alles geredet haben und jetzt bin ich nur noch derjenige der privates erzählt erfahre aber nichts von ihm.

Das ist natürlich unschön. Hast du eine Theorie, warum das so ist? Unterscheidet er sich stark von dir? 🙁
Leider verändern sich manche Kontakte.
(siehe das mit meiner Freundin und meiner Kusine, denn das lief anfänglich auch alles top).
Ich verstehe, dass es dich trübsinnig macht! *huggy*

Vielleicht solltest du dich, wie ich schon weiter oben schrieb, wirklich noch mehr nach Gleichgesinnten umschauen - wie hier z.B. Ich gehe davon aus, dass es hier noch mit am leichtesten ist. Oder auch bei med1 z.B. (darf ich dafür überhaupt Werbung machen)?

Ob ich wirklich Depressionen habe, weiß ich im Übrigen nicht. Vielleicht depressive Verstimmung. Nichtsdestotrotz bin ich mir dessen bewusst, dass es eine Krise ist.

Und in die andere bin ich wohl verliebt, wobei ich das eigentlich schon seit Jahren bin. Sie ist eigentlich noch die netteste Person, aber manchmal lässt sie mich auch links liegen und dann gibt es wieder wichtigeres bei ihr, das verletzt mich immer sehr stark.
Inwiefern lässt sie dich links liegen?
Hast du dich mal mit beiden Chatfreunden jeweils getroffen?
Denkst du, dass sie deine Gefühle erwidern könnte? Falls nein: zermürbt dich der Kontakt dann nicht?
(ich bin immer der Meinung, dass es keinem Menschen wirklich so richtig gut tun kann, wenn er mit jemandem befreundet ist, bei dem er eigentlich mehr will, als bloß platonischen Austausch). 😱

Ich bin ihr nicht ganz egal, aber auch wenig wichtig. Sie ist mein größtes Problem. Bei uns war auch mal Funkstille wir haben uns gestritten, dann war ich wütend auf sie und wir hatten keinen Kontakt mehr. Da gings irgendwie. Dann hat sie sich wieder gemeldet und war total nett und all meine wut war sofort weg.

Na ja, wenn man stärkere Gefühle hat, kann der andere mitunter machen was er will und man glorifiziert ihn immer noch. Ich kenne das ja selbst auch. Du solltest aber darauf achten, wie du dich auf die Dauer damit fühlst. Geht es dir durchweg gut, wenn du Kontakt mit ihr hast? Oder zieht dich das nicht doch eher herunter, dass die Aussicht besteht, dass zwischen euch nichts laufen wird?

Mir fällt das auch so schwer, mit dieser Wohnheimssache abzuschließen, die mir vor fünf Wochen widerfahren ist. :mad:

Problem jetzt ist dass ich immer Panik habe wenn sie wen kennenlernen würde. Sie hat zweideutige Sachen geschrieben und ich zerbrech mir den Kopf darüber ob sie wen kennengelernt hat. Wobei sie auch in der Vergangenheit schon Dates hatte dann erleb ich immer nen Wechselbad der Gefühle wenn es nicht hingehauen hat. Auf der einen Seite freue ich mich dann natürlich für mich, auf der anderen Seite bin ich dann aber auch traurig weil ich ja auch will dass sie glücklich ist. Weiß aber auch im Grunde gar nicht was das ist. Ob sie mich mag, oder ich mir das nur einbilde, oder ob ich ihr relativ egal bin oder ich es nur alles negativ sehe weil ich es so sehen will.

Also hast du ihr das auch nie zukommen lassen, wie du empfindest?

Einmal haben wir uns getroffen wieder nach sehr langer Zeit und ich war wie auf Drogen als sie da war.

?????

Am besten wäre es wenn ich mit den beiden aber abschließe

Damit gibst du dir die Antwort ja selbst!

Ich hatte mal meine Cousine mit der ich viel geredet habe, allerdings gings der selber nicht so gut und im Grunde war es halt nur noch ein gegenseitiges Bemitleiden wie ich erkannt habe in unseren Gesprächen immer. Sie hat sich auch nie bei mir gemeldet immer musste ich, daher hab ich das jetzt auch erstmal beendet wieder (Gedanklich für mich, dass ich mich nich bei ihr mehr melde). Sie kann sich ja bei mir melden.

Es muss nicht unbedingt verkehrt sein, wenn es beiden nicht gut geht und man das "durchkaspert". Muss man halt gucken.
Also hast du mit ihr jetzt auch keinen Kontakt mehr?



Ich hab sie halt in der Teenagerphase wohl vergrault. Wobei man sich jetzt auch wieder Fragen kann waren das richtige Freunde, hätte das Zukunft gehabt? Mit dem einen hatte ich als es noch "gut" lief relativ viel zu tun, allerdings hatte er immer das Bedürfnis besser als ich zu sein, war er auch oft, insbesondere dann als es mit meinen Problemen anfing, aber halt nicht immer. Solange er es war war die Welt dann in Ordnung, einmal hat er mir auch unterstellt ich sei an seiner schlechten Note Schuld gewesen, da ich ihm die letzte Aufgabe nicht mehr hab abschreiben lassen von mir.
Bei vielen in meiner Schulzeit war zu der Zeit dann auch Feiern und Trinken angesagt.
Dem konnte ich in dem Alter nichts abgewinnen und so trennten sich die Wege dann auch immer weiter. Jetzt mit 26 bald komm ich mir irgendwie vor wie ein Teenager manchmal da ich nun die Lust habe feiern zu gehen, doch kenne halt keinen der mit kommt. Ab und zu geh ich dann alleine wobei das schwer ist sich aufzuraffen.[/QUOTE]
 
wenn du das wirklich ernst meinst, dann tust du mir nur leid.

du weisst nicht wirklich was mobbing, versagensängste, phobien, fehlendes selbstvertrauen, geringes selbstwertgefühl, gewalterfahrungen usw. alles in der seele eines menschen an leid verursachen können.

für dich wären seelenlose roboter die bessere gesellschaft.

Sehr schön formuliert! 🙂
 
Ich schrieb in einem anderen thread;

"ich will mein altes Leben zurück"

Das Leben, als meine Seele noch nicht verletzt war,
als ich noch vertraute und mich und besonders mein Leben liebte.

mhm....

ich hab mir mal die Frage gestellt, ob Menschen, die einen gravierenden Einschnitt in ihrem Leben erfahren haben mehr leiden als jene, die es gewohnt sind, eher melancholisch dahinzudümpeln...

Ich kann dir ein konkretes Beispiel aus meinem Leben erzählen: Mein Exfreund ist Querschnittsgelähmt; er hatte einen Autounfall mit 19 Jahren. Ich hab ihn erst kennengelernt, als er 29 war. Jedenfalls man lernt sich kennen, traut sich anfangs noch nicht so recht die Fragen zu stellen, die man stellen will und irgendwann ists doch soweit und ich hab ihn gefragt, ob er sein altes Leben als "Geher" vermisst und wie sehr er drunter leidet. Und er hat folgendes geantwortet: Anfangs war es die Hölle; denn man muss eine Vorstellung von einem Leben und eine Vorstellung von sich selbst sterben lassen. Erst, wenn man sich von dem, was hätte sein können verabschiedet und das annimmt, was man hat, geht das Leben lebendig weiter. Wenn man an der vergangenen Vorstellung hängen bleibt ist man lebendig tot. Und dieser Zustand ist grausamer, als sich als Querschnittsgelähmten anzunehmen. Er meinte auch noch, dass er ohne diesen Unfall die Wertigkeit seines Lebens nicht begriffen hätte....

Ja...weise Worte...er kam mir auch wie ein alter, pfeiferauchender Medizinmann vor ( wieso bringe ich immer, wenn ich dir schreibe, Indianer mit ins Spiel?? *g*) und ich wie eine wildgewordene Squaw, die zwar noch beide Beine hat, und mit ihren Füßen nichts besseres zu tun hat, als das Leben zu treten.

So, was wollte ich eigentlich Aussagen...Faden verloren.

*pfeiferauchengeh*

Da gibt es so viele Zwischennuancen, die wohl jeder nur für sich selbst beantworten kann und dadurch entsteht die Tatsache, dass wir uns so schlecht in andere reinversetzen können bzw. die Essenz des anderen erspüren.
 
mhm....

ich hab mir mal die Frage gestellt, ob Menschen, die einen gravierenden Einschnitt in ihrem Leben erfahren haben mehr leiden als jene, die es gewohnt sind, eher melancholisch dahinzudümpeln...

Ich kann dir ein konkretes Beispiel aus meinem Leben erzählen: Mein Exfreund ist Querschnittsgelähmt; er hatte einen Autounfall mit 19 Jahren. Ich hab ihn erst kennengelernt, als er 29 war. Jedenfalls man lernt sich kennen, traut sich anfangs noch nicht so recht die Fragen zu stellen, die man stellen will und irgendwann ists doch soweit und ich hab ihn gefragt, ob er sein altes Leben als "Geher" vermisst und wie sehr er drunter leidet. Und er hat folgendes geantwortet: Anfangs war es die Hölle; denn man muss eine Vorstellung von einem Leben und eine Vorstellung von sich selbst sterben lassen. Erst, wenn man sich von dem, was hätte sein können verabschiedet und das annimmt, was man hat, geht das Leben lebendig weiter. Wenn man an der vergangenen Vorstellung hängen bleibt ist man lebendig tot. Und dieser Zustand ist grausamer, als sich als Querschnittsgelähmten anzunehmen. Er meinte auch noch, dass er ohne diesen Unfall die Wertigkeit seines Lebens nicht begriffen hätte....

Ja...weise Worte...er kam mir auch wie ein alter, pfeiferauchender Medizinmann vor ( wieso bringe ich immer, wenn ich dir schreibe, Indianer mit ins Spiel?? *g*) und ich wie eine wildgewordene Squaw, die zwar noch beide Beine hat, und mit ihren Füßen nichts besseres zu tun hat, als das Leben zu treten.

So, was wollte ich eigentlich Aussagen...Faden verloren.

*pfeiferauchengeh*

Da gibt es so viele Zwischennuancen, die wohl jeder nur für sich selbst beantworten kann und dadurch entsteht die Tatsache, dass wir uns so schlecht in andere reinversetzen können bzw. die Essenz des anderen erspüren.

Wahnsinnstext bzw. Wahnsinnsweisheiten. :herz::blume:
Wenn ich dir eine Million Dankeschöns druntersetzen könnte, wärst du hier der Dankebekomm-Anführer, wirklich. 🙂 Chapeau bzgl. deines Freundes. 😱

Alleine der Satz mit dem "Das Leben mit Füßen treten" ist wirklich gut. 🙂

Mir hilft es ja manchmal, über die Sichtweisen von Menschen mit noch viel stärkeren Problemen oder Schicksalsschlägen zu lesen. 😱 Aber es wird bei deinem Freund sicherlich auch lange gedauert haben, bis er so weit war! 🙂

Ich bin dann eher so jemand, der durch die Kindheits- und Teenagererlebnisse, vor sich melancholisch hindümpelt. Ein einschneidendes Erlebnis hatte ich natürlich auch; aber darüber berichte ich hier nicht.

Ich danke dir für deinen Beitrag! :wein:
 
Ich habe auch mal gehoert, dass Menschen ein individuelles Glueckslevel haben. Nach einem schweren Schicksalsschlag faellt es erstmal pendelt sich dann aber wieder im alten Level ein.

Habe aber auch mal wo anders gelesen, dass Maenner die einmal arbeitslos waren selbst wenn sie dann wieder einen job haben nie wieder genauso gluecklich werden wie davor. Frauen sollen das angeblich etwas besser weg stecken....

Mir hat das Buch "Buddhistische Psychotherapie" bei meiner ersten schweren Depressiven Episode sehr geholfen. Leider bin ich momentan zu faul es nochmal zu lesen.
 
Man wurschtelt sich so durch, im Moment hab ich das Ziel auf Ende des Jahres festgelegt.
Mein Baby kommt in einem Monat und solange ich schwanger bin, habe ich nunmal kein Recht auch über das Leben des Kindes zu bestimmen.
Was dannach kommt ?
Weiß nicht.
Mal sehen, wie lange ich das noch ertrage aber wenns zuviel wird, dann isses halt so.
Auch wenn ich versuchen werde, das noch etwas zu ertragen.
Aber obs besser wird ?
Ich glaub nicht mehr dran.


Letztendlich habe ich mich letztes Jahr selbst eingewiesen, nachdem ich den ganzen Tag gewartet habe, das die Kinder schlafen und ich die Tabletten schon in der Hand hatte.
Keine sorge, die Kinder hätten mich nicht gefunden, da dieses Mittel erst nach 1-2 Wochen wirkt und man hätte ihnen leicht eine Krankheit oder Dummheit vormachen können.
Halt etwas schonender.

Puh, wenn ich lese, was du schreibst, wird mir ganz anders. Ich werde berührt und denke mir, wie kann das sein und frage echt hilflos aus mir heraus: ist da niemand, der deine Hand hält? Der bei dir ist, wenn`s dunkel wird?

Ich finde es so beachtlich, dass du trotz dieser Depression, die dein ganzes Leben und deine Gefühlswelt beieinträchtigt und lähmt, noch in der Lage bist "vernünftig" zu agieren...

Meiner Schwester erging es ähnlich wie dir, es war ihr von außen nichts anzusehen ( natürlich ist sie nicht wie ein Knallbonbon durch die Gegend gesprungen, aber wenn man mal nicht dauernd lacht, denkt man ja nicht gleich an eine Depression), sie ging arbeiten ( hat sich sogar mit einem kleinen Modegeschäft selbständig gemacht), kümmerte sich um Haushalt und Kind, kurz: sie erbrachte Leistung und niemand wusste von ihren düsteren Gedanken die sie abends, wenn alles erledigt und ruhig war, für sich selbst in ihrer Wohnung hatte. Sie hat mir vor kurzem erst erzählt, dass sie sehr gelitten hat, sich es aber selbst nicht richtig eingestehen wollte. Verstehst du das?

Das klingt jetzt paradox, aber ich denke, du musst es dir eingestehen, dass du nicht mehr kannst, dass du es alleine nicht schaffst. Das fühlt sich an wie dich selbst brechen; ist aber richtig betrachtet zu dir selbst stehen! Und wenn du das vollkommen gespürt hast, können Hilfen von außen erst greifen - vorher nicht.

Nenn es Fallenlassen und Hingabe ohne Vertrauen...klingt krass, ist aber meines Erachtens der einzige Weg, um wieder Vertrauen fassen zu können.
 
@ Franky:

sorry, ich habe den Rest deines Postings übersehen. *peinlich berührt bin*

Ich hab sie halt in der Teenagerphase wohl vergrault. Wobei man sich jetzt auch wieder Fragen kann waren das richtige Freunde, hätte das Zukunft gehabt? Mit dem einen hatte ich als es noch "gut" lief relativ viel zu tun, allerdings hatte er immer das Bedürfnis besser als ich zu sein, war er auch oft, insbesondere dann als es mit meinen Problemen anfing, aber halt nicht immer. Solange er es war war die Welt dann in Ordnung, einmal hat er mir auch unterstellt ich sei an seiner schlechten Note Schuld gewesen, da ich ihm die letzte Aufgabe nicht mehr hab abschreiben lassen von mir.
Bei vielen in meiner Schulzeit war zu der Zeit dann auch Feiern und Trinken angesagt.
Dem konnte ich in dem Alter nichts abgewinnen und so trennten sich die Wege dann auch immer weiter. Jetzt mit 26 bald komm ich mir irgendwie vor wie ein Teenager manchmal da ich nun die Lust habe feiern zu gehen, doch kenne halt keinen der mit kommt. Ab und zu geh ich dann alleine wobei das schwer ist sich aufzuraffen.
[/QUOTE]
Na ja, wenn man schon in der Teenagerphase anders ist, wird das nicht gerade einfacher, sich sozial zu integrieren. Das ist jetzt keine Abwertung deiner Person, sondern eine allgemeine Feststellung bzw. ich bekomme das ja auch bei anderen mit. 🙁

Die anderen Punkte, die ich fett gedruckt habe, sind bei mir grundsätzlich nicht viel anders. Und ich bin gleichaltrig mit dir. 🙂

In letzter Zeit war ich wohnheimbedingt auch häufiger auf Piste/Party; aber mir hat das irgendwie nicht gut getan. Vor allem weil mir dabei diese Sache mit dem einen Wohnheimsbewohner passiert ist, der quasi nach unserer Nacht nicht mehr mit mir spricht. Ich habe während wir "aktiv waren", einfach gemerkt, dass das nichts für mich ist, nach einer Feier direkt mit jemandem in die "Vollen zu gehen" und mir ist das ja jetzt hier bereits das 2. Mal passiert - sodass ich das mit ihm abgebrochen habe, aber eben auch mit der Begründung, dass es nichts mit ihm zu tun habe, ich das nicht noch zig weitere Male so erleben möchte und dass mir das einfach alles zu schnell ging.
Tja, er hasst mich nun, obwohl ich durchaus Gefühle für ihn entwickelt habe. Dafür hat er mich jetzt auch noch im Wohnheim schlecht gemacht. Mir treibt es richtiggehend die Tränen in die Augen, wenn ich daran denke und jetzt auch darüber schreibe.
Ich habe von einem anderen Wohnheimler erfahren, was er alles über mich verbreitet hat, sprich dass ich die Leute nur verarsche, man mir nicht trauen könne, ich die Männer beim Sex so richtig auflaufen lasse und sie fertig mache und mich auch über die belustige usw.
Nachdem ich das erfahren habe, was er da über mich herumerzählt hat, habe ich 2h durch geheult. Ich konnte dann wirklich gar nicht mehr und das hat meine derzeitige Krise wohl auch noch verschlimmert.
Dabei habe ich doch eigentlich nichts gemacht, sodass man mir wirklich solche Attribute zuschreiben kann. Ich war doch bloß ehrlich und ich habe ihm doch auch zukommen lassen, dass er mir gefällt und alles.
Vielleicht ging es ihm wirklich nur um Sex und er ist sauer, dass er nicht zum Zuge gekommen ist.

In jedem Fall spricht er kein Wort mehr mit mir. Wenn die anderen dabei sind, sagt er noch nicht einmal hallo.

Bei mir ist es nun so weit, dass ich mich im Wohnheim EXTREM ZURÜCKGEZOGEN HABE, weil das sowieso nicht meine Welt ist, ich mich von den anderen in fast allen maßgeblichen Punkten unterscheide und ich es auch nicht ertragen könnte, ihn dauernd zu sehen. Mir hat das schon beim Tischtennisturnier sooo zugesetzt, ihn dauernd sehen zu müssen. :/

Ich war mal wesentlich stärker und selbstbewusster und es macht mich selbst kirre, zu was für einem Wrack ich mich entwickelt habe... Dabei ist es mir rational bewusst, dass ich kein schlechter Mensch bin, man mit mir durchaus auch Spaß haben und lachen kann usw. Aber ich bin durch meine zig Probleme für viele Leute einfach kein potenzieller Kontakt momentan.

Aber das mit dem Partymachen, dem exzessiven Saufen usw. ist eh nicht meine Welt und es irritiert mich, dass die Leute im Wohnheim das mit Mitte und Ende 20 noch sooo extrem machen!
 
Ich habe auch mal gehoert, dass Menschen ein individuelles Glueckslevel haben. Nach einem schweren Schicksalsschlag faellt es erstmal pendelt sich dann aber wieder im alten Level ein.

Habe aber auch mal wo anders gelesen, dass Maenner die einmal arbeitslos waren selbst wenn sie dann wieder einen job haben nie wieder genauso gluecklich werden wie davor. Frauen sollen das angeblich etwas besser weg stecken....

Mir hat das Buch "Buddhistische Psychotherapie" bei meiner ersten schweren Depressiven Episode sehr geholfen. Leider bin ich momentan zu faul es nochmal zu lesen.
Das Buch habe ich mir gerade bestellt! Thanks a lot! 😀

Ich mag die buddhistischen Leeren. Habe das mal ein Jahr in der Schule im Religionsunterricht gemacht. :herz:
 
Wahnsinnstext bzw. Wahnsinnsweisheiten. :herz::blume:
Wenn ich dir eine Million Dankeschöns druntersetzen könnte, wärst du hier der Dankebekomm-Anführer, wirklich. 🙂 Chapeau bzgl. deines Freundes. 😱

Du, LVchen: Ich danke dir!

Hab grad bemerkt, wie ich dazu neige, leichtfertig mit guten Begebenheiten in meinem Leben umzugehen, weil ich andauernd mit den negativen beschäftigt bin.

Ich übe mich also in Dankbarkeit und ich trainiere, den schönen Dingen in meinem Leben mehr Wertigkeit zu geben, als den "anderen".

Denn sie sind beide da. Und wenn ich mir das Recht herausnehme, ständig die negativen Dinge zu betonen, macht es eigentlich keinen Unterschied, wenn ich das mal mit den positiven probiere - huch, doch, es gibt nen Unterschied:

Ich fühl mich besser....uff

Und hier gleich mein neuer Gedanke, denn ich grad fassen konnte:

Erlaube ich mir nicht, glücklich zu sein?

Erlauben sich Depressive nicht, das Gute zu fühlen?

*schäm* wenn ich feststelle, dass ich für mein Unwohlsein verantwortlich bin -
Aber: gleichzeitig auch die beste Erkenntnis seit langem:

Wenn ich für mein Unwohlsein verantwortlich bin, dann ist es nur allzulogisch, das ich auch für mein Wohlgefühl verantwortlich bin.

Ich muss es nur wieder (er)lernen wollen.....ich guck jetzt mal, wie ich da weiter komm 🙂
 

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