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Ist Depression in Mode gekommen?

G

Gast

Gast
Eben, genau wie ADS.

Wir machen es uns alle viel zu leicht und die Medikamentenindustrie möchte ja auch an uns verdienen.
"Wir machen es uns alle viel zu leicht"

wie meinst du das, kannst du das genauer sagen?

aber die pharmaindustrie profitiert von zahlreichen an Depr. erkrankten Menschen, das ist richtig. ebenso stark bei ads/adhs und Cholesterin-Thema usw.
Medikamente haben aber oft ihre absolute Berechtigung. das weiß man, wenn man informiert ist.
Im Gehirn gehen ja andere Prozesse ab als bei einem nicht an Depr. erkrankten Menschen. kann man durch entsprechende Diagnostik auch bildlich darstellen.
"was ich nicht kenne, mir nicht vorstellen kann, gibt es nicht" so empfinden leider viele Menschen.
 

GastRaja

Mitglied
Hallo

Ich finde das Thema sehr interessant.


Ich finde es nicht schlimm wenn manche zu eine Therapeuten oder Psychologen gehen wenn sie "Traurig" sind! Denn wenn man das nicht schnell abklären lässt, entwickelt sich das ganze sehr schnell in eine "Schwere Depressionen".

Hätte man mir früher als Kind (fing bei mir mit 8Jahren an), geholfen,würde ich heute keine "schwere Depressionen" haben. Auch mit Medikamente bekommt man sowas nicht, ist bei mir momentan so, in denn Griff.

Also warum sollte man jemanden nicht empfehlen Professionell Hilfe zu suchen??

lg
 

Chakuza1984

Aktives Mitglied
Hallo alle zusammen,

ich habe jetzt nur das Anfangsposting der Threadstarterin gelesen und solche Sichtweisen sind für mich etwas fragwürdig. Es scheint in Mode gekommen zu sein, dass manche Menschen Bedürfnisse, Belange und selbst Krankheiten anderen Mitmenschen immer wieder absprechen und relativieren, ich finde das geht ein bisschen weit und dieses Recht darf sich niemand raus nehmen.

Unsere Politiker machen es uns seit längerem schon prima vor: So ließ Herr Kauder von der Union erst kürzlich öffentlich im ZDF verlauten, dass "das Recht auf Freiheit zu einer Modeerscheinung geworden ist, man aber auch nicht vergessen darf, dass der Bürger ein Recht auf Innere Sicherheit hat." Die Absicht dahinter ist ganz offensichtlich: Mehr Überwachung, möglichst von der breiten Masse legitimiert. Ähnlich verhält es sich, wenn man manche Mitbürger hört, die sich über das Demonstrationsverhalten ein paar engagierter Mienschen auslassen. "Demonstrationen sind ja schwer in Mode gekommen", diesen Satz habe ich oft gehört. Friedliche Demonstrationen jedoch sind ein wichtiger Bestandteil und ein Grundpfeiler unserer Demokratie und dürfen nicht als Giftpfeil all jener angesehen werden, die lieber zuhause sitzen und alles demütig abnicken.

Was ich damit allgemein ausdrücken will ist: Man sollte mit dem, was man leichtfertig "Modeerscheinung" nennt äußerst vorsichtig umgehen, vor allem dann, wenn es Menschen persönlich betrifft. Jeder von uns hat sein persönliches Päckchen zu tragen, jeder von uns hat das Recht auf freie Meinung und deren Äußerung. Und darüber hat niemand anderes zu urteilen wenn es nicht anderen schadet oder gegen geltendes Recht verstößt.


Liebe Grüße

Chaky
 
Zuletzt bearbeitet:

Bambieaugen

Aktives Mitglied
Eine RICHTIGE Depression ist eine der schlimmsten Krankheiten , die einen treffen kann!

Wenn sie "in Mode gekommen" ist, dann nur weil sich viele damit nicht auskennen und normale Gefühle der Traurigkeit als Depression bezeichnen.
 
F

FluechtigerGast

Gast
Ich denk mal... was "in Mode" geommenist ist nicht die Depression oder der Burn-Out, das sind ja lediglich Dinge die selbst das Ergebnis von etwas sind was sich verändert haben muss. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich die Welt in der ich lebe nicht als freie Welt empfinde, sondern eine durch unglaubliche Zwänge geprägte Welt.

Diese Zwänge sind teils schriftlich festgehalten als Gesetze und zu einem noch größeren Teil ungeschriebene Gesetze und Zwänge, die einen auf die Dauer einfach als Mensch verformen. Wir leben in einer völlig paranoiden Welt (Das unter Wachstumszwang setzen aller auf einem begrenzten Planeten muss man schlicht als durchgeknallt bezeichnen!), das kann man erleben, wenn man die Unternehmensführungen dieser Welt analysiert. Unternehmer die nur noch in Angst und Panik agieren. Angst davor morgen nicht mehr konkurrenzfähig zu sein, in Panik vor der Erfindung anderer… die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Und dieser Panik- und Paranoiamodus ist mittlerweile vollkommen in die Gesellschaft eingesickert. Panik vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, Angst, die extrem hoch gesetzten Ziele durch die Werbewelt und die Ansprüche von Freunden, Eltern und Chefs zu erfüllen (Stichwort: Powerfrauen die den Männern Konkurrenz mit Kindern, Karriere und viel Kohle machen).

Ich als Mann komme mir z.B. dadurch, dass die Frauen jetzt auch alle samt zu diesem neuen Lebensstil gezwungen werden (denn gewollt hat das sicher keiner jetzt neben Beruf auch noch gleichzeitig die Kinder großzuziehen und dabei glücklich auszusehen) unglaublich unter Druck gesetzt vor. Ich hab ausnahmslos paranoide Unternehmenschefs kennengelernt und halte die weltweiten Entwicklungen die darauf setzen Naturwerte in Geldwerte umzuwandeln als den fatalsten Irrweg, den je ein biologischer Organismus dieses Planeten eingeschlagen hat.

All diese Faktoren bedeuten Stress! Stress, der z.B. nachweislich die Fruchtbarkeit der Menschen immer weiter vermindert, denn Mutter Natur ist schon zumindest so schlau, dass sie es zu verhinden weiß jemandem mit Megastreßß auch noch ein Kind zu gestatten, nur weil es im "Plan-zum-Glücklichwerden" drinsteht, den irgendein neoliberaler Idiot herausgegeben hat.

Nein, ich halte Depression und Burn-out nicht für einen Trend, sondern für die logische Konsequenz einer vollkomen sich selbst zerstörenden gesellschaftlichen Struktur, in der es nur noch um einzelne Individuuen geht, die um die Ressource "Leben-zu-dürfen" (also Wohnung, Nahrung, Freizeit, Kindergartenplätze) zu kämpfen und dabei möglichst viel Geld für diejenigen zu beschaffen, die eh genug haben.

Das westliche Gesellschaftskonzept scheitert gerade vor unser aller Augen, das ist was was aktuell "Mode" bzw. faktische Entwicklung ist. Da es nicht von heute auf morgen geht, vermutet man einen "Trend", was auch korrekt ist, denn das Problem verschlimmert sich weiter.

Das ist meine Einschätzung dazu. Klar kann man damit auch gutes Geld verdienen. Das widerum ist aber ein typisches Merkmal, dass der Kapitalismus für die selbst geschaffenen Probleme widerum Lösungen erschafft, die Geld kosten. Sei es die Privatschule, die Kita-Gebühr, oder das Internat, weil die Eltern eben jetzt keine Zeit mehr für die Kinder haben und ein wenig Ritalin für die Kids, weil die vor lauter Reizüberflutung und fertigen Eltern nicht mehr stillsitzen können...

...für schneller kaputtgehende Bügeleisen hat der Kapitalismus ebenso eine Lösung (Neukaufen) wie für schneller ausgebrannte Menschen (Kur auf Kosten der Allgemeinheit)... man braucht halt nur noch ein wenig mehr Geld, und muss ein wenig mehr dafür arbeiten und ein wenig mehr Stress aushalten und dann bekommt man eine kleine Stresserholung bezahlt. Perfekte Lösung soweit, oder?
 

hilfe-schlumpf

Aktives Mitglied
Hallo flüchtiger Gast,

Du erwähnst sicher einen wichtigen Punkt. Ich glaube aber kaum, dass die Zunahme der diagnostizierten Depressionen einzig und allein auf eine Veränderung der Umstände zurückzuführen ist. ( Zumal die Leute dann ja wirklich krank wären ).

Ich denke , es ist eine Kombinatio aus mindestens zwei Effekten : Einerseits macht die Art und Weise wie wir unser Leben leben die Leute zunehmend unglücklich ( Hinweis : die Standarddiagnose ist endogene, also praktisch "grundlose" Depression :confused: ), andererseits wird durch eine Veränderung der Diagnose ( vorschnell, ohne Gegenprobe usw, = modebedingt ) die Anzahl der vermeintlichen Erkrankungen erhöht.

Grüßle

Schlumpf
 

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