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Inzestverbot bleibt bestehen

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Keien Angst, das Thema ist deshalb nicht durch. Das Urteil war erst heute und es werden gerade erst die Sendungen dazu, angekündigt. Dazu müssen Familienpolitiker ihren Senf bei Anne Will oder so sicherlich abgeben. Die Diskussion wird mit dem heutigen Tage erst beginnen.

Die Frage warum das in Frankreich oder anderen Ländern nicht verfolgt wird, dürfte einfach darin zu suchen sein, weil es vermutlich viel zu wenige Fälle gibt. Wenn die Beteiligten schweigen, kann ja auch nichts passieren.
 
Zum einen möchte ich nochmals der Fairness halber für Stan darauf hinweisen, dass er nur die Frage der "Sterilisation von Minderbemittelten" in dem Raum gestellt hat woraufhin ich ihm dann wiederum die Abartigkeit von Euthanasie vorgehalten hatte, die mir der Sterilisation den Anfang nahm und später in der Tötung unwerten Lebens endete. Also Stan hat den Begriff der Euthanasie nicht gebraucht.

Zum anderen möchte ich auf eine Homepage aufmerksam machen, die u.a. Opfern von Inzest gewidmet ist.

M.E.L.I.N.A Inzestkinder/Menschen aus VerGEWALTigung e.V. - DesignBlog

Und schließlich möchte ich Micky und Sori noch einmal darauf hinweisen, dass in Deutschland das BVerfG und niemand sonst über Verfassungswidrigkeit von Gesetzen entscheidet. Entscheidungen werden mit Mehrheiten bei Gericht getroffen. Auch wenn einer der erkennenden Richter eine abweichende Meinung hat, ist nunmehr Recht gesprochen worden, dass anzuwenden ist. Jetzt kann natürlich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte angerufen werden und ich bin gespannt, was da herauskommen wird, aber auch der wird lediglich prüfen, ob dieses Gesetz mit der Menschenrechtscharta in Einklang steht.
(Übrigens hat der Europäische Gerichshof in Eheverfahren keine Probleme gehabt, dass die Inzestehen auch in Frankreich für nichtig erklärt werden. Aber vielleicht ist er ja auch noch nicht angerufen worden.)

An der moralischen Diskussion will ich mich nicht beteiligen, medizinisches Fachwissen fehlt mir, aber es stellt sich mir schon die Frage, was eine Strafandrohung von 2 Jahren (bei Geschwistern) überhaupt bewirken kann. Ein Videospiel in einem Großmarkt zu klauen, kann demgegenüber mit bis zu 5 Jahren bestraft werden.

Die Strafandrohung könnte wohl entfallen, wenn damit nicht ein Signal gesetzt würde, dass nunmehr dem inzestiösen Treiben keine Schranken mehr entgegenstehen. mit der Folge, dass die Betroffenen und ggf. auch deren Abkömmlinge innerhalb der Familie zum Schweigen verdammt sind, weil Inzest - und das kann man nicht hinwegdiskutieren - nicht nur gesellschaftlich tabuisiert, sondern gleichwohl auch noch unter Strafe gestellt ist. Es wird mit der Strafandrohung eine Angstatmosphäre geschaffen, die alle belastet. Das kann man auch mit vemeintlich aufgeklärter Sicht hier nicht in Abrede stellen. Wir leben nun einmal in dieser Gesellschaft. Wahrscheinlich würde dise Angst durch Fortfall der Strafandrohung zwar geringer werden, aber die Heimlichkeit "wegen der Nachbarn" fortbestehen.

Welcher Weg der richtige ist (Strafandrohung (dann aber höheres Strafmaß als Ladendiebstahl) oder Streichung von § 173 StGB), weiß ich nicht. Beides erfüllt mich mit Unbehagen.
 
Hmm,

ich sehe es auch so, dass der BGH ein "moralisches" Urteil gefällt hat, genau wie die Kommentatoren in taz und stern - aber wäre das Urteil anders ausgefallen, hätte ich genauso Unbehagen.
Nur - die Leidtragenden sind hier wieder die Kinder dieses Geschwisterpaars - was rechtfertigt denn, dass den Eltern die Kinder weggenommen wurden ? Sollte ein Jugendamt oder Pflegeeltern denen mit Gewissheit mehr Liebe geben können als die eigenen Eltern ? Da bin ich mehr als skeptisch.

Peter
 
MO44 postete:

An der moralischen Diskussion will ich mich nicht beteiligen,
medizinisches Fachwissen fehlt mir, aber es stellt sich mir schon die Frage,
was eine Strafandrohung von 2 Jahren (bei Geschwistern) überhaupt
bewirken kann. Ein Videospiel in einem Großmarkt zu klauen, kann
demgegenüber mit bis zu 5 Jahren bestraft werden.

Eine Strafandrohung bewirkt wohl nichts.

Wenn Bruder und Schwester zusammenleben wollen, tun sie
es. Was sie in ihrem Bett machen, hat in der Tat niemanden
zu interessieren und erfährt in aller Regel auch niemand.

Das Problem ist der Nachwuchs.

So etwas verändert eine Gesellschaft, dass tun aber auch
Homosexuelle, indem sie ein Kind adoptieren und erziehen.
Die Einseitigkeit einer schwulen Erziehung ist wahrscheinlich.
Kinder brauchen zur Erziehung Personen verschiedenen Geschlechts.

Das gesamte Problem einer inzestiösen Beziehung ist kein medizinisches,
darauf kann und wird man sich nicht berufen können. Wäre es so,
könnte man von Rechts wegen begründet einschreiten. Durch Gesetze
soll nämlich der Schaden begrenzt oder verhindert werden, dass dieser
überhaupt eintritt.

Es ist vielmehr ein ethisches, religiöses, gesellschaftliches Problem, das
sich da stellt. Und damit sollte man sich genau beschäftigen, auch
unter dem religiösen Gesichtspunkt.
Ich gehe mal davon aus, dass auch die Zulassung der Homo-Ehe
( mit Adoptionsmöglichkeit eines Kindes ) nicht ausreichend überlegt
wurde. [...]
Keine Kinder durch inzestiöse Beziehungen ! Keine Homo-Ehe.

[...]

Basta la vista.

Herzlichst

Germ
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm,

ich sehe es auch so, dass der BGH ein "moralisches" Urteil gefällt hat, genau wie die Kommentatoren in taz und stern - aber wäre das Urteil anders ausgefallen, hätte ich genauso Unbehagen.
Nur - die Leidtragenden sind hier wieder die Kinder dieses Geschwisterpaars - was rechtfertigt denn, dass den Eltern die Kinder weggenommen wurden ? Sollte ein Jugendamt oder Pflegeeltern denen mit Gewissheit mehr Liebe geben können als die eigenen Eltern ? Da bin ich mehr als skeptisch.

Peter

Wie ich oben schon ausführte:

Das Problem werden die veränderten gesellschaftlichen Verhältnisse sein, die durch eine solche Veränderung der
familiären Verhältnisse sich destruktiv auf das
Gemeinschaftsleben eines ganzen Volkes auswirken werden.
So ist es jedenfalls zu befürchten.

Hier gibt es zu wenig Fachmeinungen dazu. Entscheidend ist auch,
welche Gesellschaftsplanung man inne Birne hat.

In meiner Gesellschaftsplanung gibt es intakte Familien und keine
perversen Ausbrüche des Zusammenlebens. Bricht die Familie völlig
auseinander, brechen bald auch die sozialen Sicherungssysteme
weg. Die Anfänge sind ja jetzt schon bereits feststellbar. Will man das
in Kauf nehmen ?
.
Herzlichst

Germ
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, Germ,

Homo-Ehe ja, Kinder erziehen dann nein. Und - die Kinder von Alleinerziehenden haben meist auch Probleme. Ich stimme vollkommen zu, dass Kinder Eltern beiderlei Geschlechts brauchen und haben sollten.

[...]



Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat Germ: [...] :
Keine Kinder durch inzestiöse Beziehungen ! Keine Homo-Ehe.
@ germ: radikal und kurzsichtig. denn: man zwinge die anders denkenden und anders fühlenden mitglieder einer gesellschaft einfach zur 'normal-beziehung' Aber: warum? warum z.b. keine 'homoehe'? - damit nicht genug starke buben für den nächsten krieg geboren werden?
**
der inzestgedanke hat übrigens auch tradition in vergangenen kulturen: bei den ägyptern und der zarenfamilie ~ inzest diente der fortpflanzung einer herrscherfamilie die sich aus religiösen und politischen motiven nicht 'vermischen' sollte - das prinzip hat funktioniert!
was ist eigentlich, wenn jemand (zufällig) einen verwandten kennenlernt und sie gar nicht wissen, das sie blutsverwand sind? (im 'homo faber' bei M.frisch z.B. wird das thema aufgenommen und es gibt andere Bsp.)

inzest hat viele gesichter - auch einen Schatten - das ist das problem. Ob nun rechtlich legitimiert oder nicht, es spielt kaum eine Rolle:
es herrschen ungeschriebene gesetze in der bevölkerung, die viel stärker sind, wenn es um 'Ächtung' und Ablehnung geht... - und die 'norm' gestattet eine inzestehe nunmal nicht, oder?
Warum eigentlich nicht?

Liebe soll sein!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach was, Dr. House. 🙂

Ich bin ja nun schon so alt, dass mir frühere Entwicklungen in Deutschland entweder noch geläufig sind oder ich sie aus Erzählungen kenne - und das aus dem letzten Jahrhundert.
Hier haben auch - man glaubt es kaum - Eltern ihren Kindern die Ehepartner nicht nur ausgesucht, sondern massiven Druck ausgeübt - meine Mutter hat zeitweise in einem Haushalt gearbeitet, wo sich der Sohn erschossen hat, weil er zwangsverheiratetet werden sollte - auf der geplanten Hochzeitsfeier - und so geschehen im letzten Jahrhundert.

Setzen wir Deutsche, die wir ganz früher "Hexen" verbrannt haben, uneheliche Kinder als "unehrlich" bezeichnet haben und die eigenen Kinder die sie zur Welt brachten verstossen - doch nicht auf das hohe Ross. Lassen wir den Menschen islamischen Glaubens doch ihre Entwicklungsmöglichkeit und vor allem, sprechen wir ihnen nicht ab dass sie denkende Menschen sind. Nichts für ungut - und Germ wird eine Entwicklung auch dann nicht verhindern können, wenn sie ihr nicht passen würde.

Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
[..]

Eine Gesellschaft, in der ein Inzest erlaubt wäre, sowie die Homo-Ehe
mit Adoptionsmöglichkeit, lehnen wir Muslime komplett ab.
[..]

Herzlichst

Germ
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe nicht alle Beitraege gelesen - lese nur jetzt gerade, dass es gerade um den Islam geht. Startet doch dazu einmal einen Thread - das waere doch auch interessant. Mit Sicherheit viele Leser und Schreiber.

Ich wollte jetzt noch mal meinen Senf zum Inzestverbot geben.

Ich frage mich, ob das Gesetz nicht nur was mit den moeglichen entstehenden Kindern zu tun hat, sondern viel mehr vielleicht auch
mit der Moral!! Gerade in der heutigen Zeit fehlt es vielen an Grundmoral.
Mit der eigenen Familie Familie gruenden und intim werden hat meiner
Meinung nach etwas mit Perversion zu tun und sollte nicht erlaubt
werden. Wenn eigene Eltern keine Grenzen darin setzen koennen,
dann sollte es das Gesetz tun. Es geht ja auch nicht nur um Geschwister.
Es gibt genuegend Muetter, die ihre Soehne ranlassen...
Und was mit Vaetern, die es mit den Toechtern tun? Das ist dann Vergewaltigung. Das ist doch auch strengstens verboten. Klar, das hat dann wieder mit Gewalt zu tun, aber stellt Euch vor, es gibt keine Gewalt dazwischen. Stellt Euch vor, die Tochter liebt ihren Papa so sehr, dass sie es auch will. Das darf nicht sein!

Meiner Meinung nach fuehren solche fehlende Moralen bei Menschen unter Umstaenden auch zu mehr Taten. Es kann zu mehreren fehlenden Moralen fuehren und es damit gefaehrlich. Wer kann versichern, dass der Papa, der mit der Tochter schlaeft, dass der Bruder, der mit der Schwester schlaeft, nicht auch ein kleines Kind, dass es ueber alles liebt, 'annimmt'? Wenn diese Moral nicht besteht, sehe ich darin einfach eine Gefahr.

Muesste man mal Psychologen danach fragen, ob es tatsaechlich dazu fuehren koennte.

Was meint ihr?
 
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