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Investieren in Krisen-Zeiten - ein Gedankenaustausch

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Du bist ein absolutes Vorbild. Immer wenn ich deine Beiträge lese merke ich das ich überhaupt keine Ahnung habe. Deprimierend. :rolleyes:
Aber obwohl ich Buchhalter / Controller bin und für einige in der Familie die Steuererklärung mache, etc. habe ich was Anlagen angeht, null Interesse. Oder Bitcoin und so. Das sind Bereiche, die interessieren mich überhaupt nicht trotz Zahlenaffinität.
Danke für die Blumen. Ich sage aber immer gerne, dass ich auch keine Ahnung habe. Deswegen investiere ich ja z.B. in Aktien ETFs, weil ich eben keine Ahnung habe, welche Unternehmen oder welche Wirtschaftszweige die nächsten Jahre und Jahrzehnte am besten sein werden.

Mit einem kleinen Teil seines Vermögens kann man dann ergänzend 5-10% auf Einzeltitel, Bitcoins oder sonstwas "wetten". Ich habe z.B. Ende 2020 Alphabet Aktien gekauft, die jetzt knapp 80% im Plus sind. Ein Kollege berichtete mir, dass er mit Bitcoins mehr in diesem Jahr verdient habe als mit seinem Arbeitseinkommen. Wieder andere werden von sagenhaften Preissteigerungen ihrer Immobilien berichten. Das alles sind aber Momentaufnahmen. Wichtig ist, was die Strategie in 10 oder 30 Jahren bringt.

Genau das verstehen Menschen aber nicht. Sie suchen entweder das schnell Geld, Trends und Überflieger oder vermeintlich sichere Anlagen. Beides existiert nicht.
Auch dann nicht wenn scheinbar jeder genau weiß was zu tun ist. 2002 platzte die Dot Com Blase. Viele Deutsche hatten Telekom, Mobilcom Aktien oder ähnliches gekauft und erlitten extreme Verluste.

Schon 1998 warnte öffentlich Andre Kostolany davor:

Wohlbemerkt: Er warnte nicht wie die Untergangspropheten heute vor dem Weltuntergang oder vor Aktien generell. Er kannte nicht mal das Unternehmen Mobilcom. Er erkannte aber, dass hier ein extrem junges Unternehmen mit 2.000 (tausend!)% Kurssteigerung Kleinanlegern angedreht wurde mit einem vollkommen absurden Kurs-Gewinn Verhältnis. Google Mutter Alphabet hat heute ein KGV von 30, Aktien wie die Telekom hatten damals eines über 100!

Sprich: Die Leute glaubten alle an den schnellen Reichtum. Deswegen danke ich dir für dein Kompliment, dass ich viel Ahnung hätte, aber ich glaube viel wichtigere Eigenschaften als Anleger ist Geduld und Bescheidenheit.

Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird; ich kann Ihnen aber sagen, wie man schnell arm wird: indem man nämlich versucht, schnell reich zu werden.
André Kostolany
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Ich bin immer hin- und hergerissen zwischen Einzelaktien und ETFs.

Aktuell habe ich rund 30 Einzelaktien, breit gestreut. Mit Alphabet bin ich ähnlich wie Du, @Andreas900, sehr gut im Plus.

Ich bin auch kein Profi, aber es macht mir einfach Spass mich damit zu beschäftigen, auch wenn ich irrational am Handeln bin.

Normalerweise sollte ich keinen ETF World was auch immer schlagen. Aber es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn die Dividende direkt in der Kasse klingelt. Ich habe daher auch viele Dividendenpapiere.

Aktuell bin ich mal wieder am Überlegen den Aktienkauf zu stoppen und nur noch ETFs zu kaufen. Aber dann kommt wieder diese Gedanke dass die Dividende mit mehr Aktien direkt ins Depot gespült wird. Kennt Ihr das? Dabei kommt die Dividende ja auch im ETF an. Scheint ein psychologisches Problem zu sein.

Mit 50 sollte mein Depot hoffentlich so weit sein dass ich ein kleines, nettes monatliches passives Einkommen habe. Mal schauen ob das klappt.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich bin immer hin- und hergerissen zwischen Einzelaktien und ETFs.

Aktuell habe ich rund 30 Einzelaktien, breit gestreut. Mit Alphabet bin ich ähnlich wie Du, @Andreas900, sehr gut im Plus.

Ich bin auch kein Profi, aber es macht mir einfach Spass mich damit zu beschäftigen, auch wenn ich irrational am Handeln bin.

Normalerweise sollte ich keinen ETF World was auch immer schlagen. Aber es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn die Dividende direkt in der Kasse klingelt. Ich habe daher auch viele Dividendenpapiere.

Aktuell bin ich mal wieder am Überlegen den Aktienkauf zu stoppen und nur noch ETFs zu kaufen. Aber dann kommt wieder diese Gedanke dass die Dividende mit mehr Aktien direkt ins Depot gespült wird. Kennt Ihr das? Dabei kommt die Dividende ja auch im ETF an. Scheint ein psychologisches Problem zu sein.

Mit 50 sollte mein Depot hoffentlich so weit sein dass ich ein kleines, nettes monatliches passives Einkommen habe. Mal schauen ob das klappt.
Ich glaube, dass man mit einem breiten Depot aus Einzelaktien nichts grundsätzlich falsch macht. Man stößt allerdings nach meiner Erfahrung auf ein paar Nachteile wenn man nur einzelne Aktien kauft:

- Egal ob mit 30 oder selbst mit 100 Titeln, man ist weniger diversifiziert wie mit ETFs.
- steuerlich ist es schwer Aktien aus diversen Ländern zu kaufen, da dort eine Quellsteuer fällig wird. Deswegen kaufen die meisten Anleger nur Aktien aus Deutschland, USA und wenigen anderen Ländern - was wiederum ein Klumpenrisiko darstellt.
- Die meisten Anleger kaufen nur große Unternehmen. Historisch betrachtet machen aber gerade die Kleinen (Smallcaps) mehr Rendite. Mein Smallcaps ETF läuft von allen ETFs am besten.
- Statistisch halten sich Firmen 10 Jahre auf dem Markt, Große mitunter auch viele Jahrzehnte. Wer garantiert mir aber, dass fast alle meiner Einzelunternehmen irgendwann (wenn auch nach und nach) pleite gehen? Nokia war mal z.B. DER Handy Marktführer, hat aber dann den Smartphone Trend verschlafen

Du spricht darüber hinaus einen spannenden Punkt an: Psychologie
Wenn du dich mit ETFs nicht wohlfühlst, dann kauf sie nicht. Wichtiger als alle andere ist, dass man zumindest die Grundregeln (Diversifikation etc.) befolgt und an seine Strategie glaubt und auch in den schlimmsten Krisen nicht aus Panik alles verkauft.
Meine Einzelaktien wähle ich z.B. auch aus psychologischen Gründen aus. Das können Unternehmen sein, an deren Produkte ich glaube oder die ich einfach gut finde.

Ist das alles wissenschaftlich perfekt? Werden wir damit den Index schlagen? Vielleicht nicht. Aber es ist wahrscheinlich besser als sich 90% der Anleger verhalten.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Du spricht darüber hinaus einen spannenden Punkt an: Psychologie
Wenn du dich mit ETFs nicht wohlfühlst, dann kauf sie nicht. Wichtiger als alle andere ist, dass man zumindest die Grundregeln (Diversifikation etc.) befolgt und an seine Strategie glaubt und auch in den schlimmsten Krisen nicht aus Panik alles verkauft.
Danke Dir Andreas für Deinen Beitrag. Ich fühle mich schon wohl irgendwie mit ETFs, mir fehlt einfach die Dividende die in Cash auf dem Konto ankommt. Dieses Erfolgserlebnis fehlt um es mal so zu sagen. Obwohl beim ETF das Geld ja auch ankommt.

Und da ich das Ganze nebenbei mache werde ich den Markt (also ein ETF) in der Regel nicht schlagen in der Rendite. Aber andererseits macht es mir auch zu viel Spass, wobei ich natürlich auch Werte habe, die ein kleines Desaster waren in der Entwicklung....
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Danke Dir Andreas für Deinen Beitrag. Ich fühle mich schon wohl irgendwie mit ETFs, mir fehlt einfach die Dividende die in Cash auf dem Konto ankommt. Dieses Erfolgserlebnis fehlt um es mal so zu sagen. Obwohl beim ETF das Geld ja auch ankommt.

Und da ich das Ganze nebenbei mache werde ich den Markt (also ein ETF) in der Regel nicht schlagen in der Rendite. Aber andererseits macht es mir auch zu viel Spass, wobei ich natürlich auch Werte habe, die ein kleines Desaster waren in der Entwicklung....
Was liest du so für Bücher @Insta ?
Bzw. woher beziehst du deine Infos?

Ich hatte mich ja schon quasi als ein Kommer-Jünger geoutet.

Ich selber halte nur noch die Aktie meines Arbeitgebers als Einzelaktie im Depot.

Habe (fast) völlig auf passive Fonds umgestellt, stets breit diversifiziert und bin nun gut 17 Jahre dabei.

In meiner Anfangszeit hatte ich mich auch hin und wieder mit Daytrading beschäftigt. Doch die Renditen waren unter dem Strich schlechter als mit breit diversifizierten ETFs.
Ein Dividenden-Anhänger bin ich deshalb nie geworden, weil ich stets nur Geld anlege, welches ich nicht brauche. Auch setze ich mir keine bestimmen Ziele (Urlaub, neues Auto etc.) vor einer Anlage, außer natürlich eine schönen Wachstum.
Mir persönlich macht es mehr Spass, Geld wachsen zu sehen, quasi den Zinseszinseffekt zu "spüren". Das geht am Besten mit thesaurierenden Anlagen, zumal diese zusätzlich vom Steuerstundungseffekt profitieren.

Neben ETFs habe ich noch einige ausschüttende (aktive) Immobilienfonds im Portfolio. Rendite ist natürlich schlechter, dafür kennen die quasi keine Volalität... sind selbst während Corona einer lineraen Gerade gefolgt mit positiver Steigung.

Desweiteren beschäftige ich mich mit physischen Edelmetallen, der etwas exotischeren Sorte. Da kenne ich den Markt gut, dank meines Jobs.

Neue Trends wie Kryptowährungen beobachte ich gegenwärtig nur. Ich verstehe sie nicht vollständig, was meinem Anlageparadigma widerspricht.

Hier wäre ich übrigens auch für Buchtipps dankbar, gerne auch englisch.
 
Zuletzt bearbeitet:

Insta

Sehr aktives Mitglied
@Styx.85

Bücher eher weniger. Ich bin viel auf YouTube unterwegs (zum Beispiel Finanzfluss) oder alleaktien.de

Ich schaue mir gern Analysen an auf youtube von sogenannten Experten und bewerte das dann selbst für mich.

Ich kaufe kontinuierlich und bin fast ausschliesslich der Buy and hold Anlagetyp.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
@Styx.85

Bücher eher weniger. Ich bin viel auf YouTube unterwegs (zum Beispiel Finanzfluss) oder alleaktien.de

Ich schaue mir gern Analysen an auf youtube von sogenannten Experten und bewerte das dann selbst für mich.

Ich kaufe kontinuierlich und bin fast ausschliesslich der Buy and hold Anlagetyp.
Finanzfluss ist natürlich quasi schon Kult... wäre geil gewesen, wenns den Kanal schon vor 15 Jahren gegeben hätte.

Bei Marktanalysen von "Experten" auf youtube habe ich die Erfahrung gemacht, dass man meistens schon anhand des Vorschau-Bildes erkennen kann obs gut wird oder schrott ist.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Finanzfluss ist natürlich quasi schon Kult... wäre geil gewesen, wenns den Kanal schon vor 15 Jahren gegeben hätte.

Bei Marktanalysen von "Experten" auf youtube habe ich die Erfahrung gemacht, dass man meistens schon anhand des Vorschau-Bildes erkennen kann obs gut wird oder schrott ist.
Wo bist Du so unterwegs?

Eine ganz wichtige Quelle habe ich gar nicht erwähnt, da leider schon verstorben. Beate Sander finde ich als Person inspirierend.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Wo bist Du so unterwegs?

Eine ganz wichtige Quelle habe ich gar nicht erwähnt, da leider schon verstorben. Beate Sander finde ich als Person inspirierend.
Sagte ja bereits weiter oben, dass ich zu den Kommer-Jüngern zähle... schaue auch immer seine Interviews im Kanal Finanzfluss.
Und lese natürlich seine Bücher.

Desweiteren, also bei youtube, finde ich noch finanztip sowie mindful money ganz gut. Wobei die drei Kanäle fast immer zeitlich über die gleichen Themen publizieren und auch sehr ähnliche Background-Infos liefern.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Danke Dir Andreas für Deinen Beitrag. Ich fühle mich schon wohl irgendwie mit ETFs, mir fehlt einfach die Dividende die in Cash auf dem Konto ankommt. Dieses Erfolgserlebnis fehlt um es mal so zu sagen. Obwohl beim ETF das Geld ja auch ankommt.

Und da ich das Ganze nebenbei mache werde ich den Markt (also ein ETF) in der Regel nicht schlagen in der Rendite. Aber andererseits macht es mir auch zu viel Spass, wobei ich natürlich auch Werte habe, die ein kleines Desaster waren in der Entwicklung....
Ich finde Dividenden machen nur dann Sinn, wenn man das ausgeschüttete Geld wirklich braucht.
Ansonsten ist es steuerlich sinnvoller thesaurierende ETFs (welche die Dividenden direkt wieder anlegen) zu nutzen, bei denen die Steuer erst ganz am Ende fällig wird wenn man Anteile verkauft. So kann man den Steuerstundungseffekt nutzen.

Ich selber möchte innerhalb der nächsten 5 Jahre meine Arbeitszeit auf 50% reduzieren. Dann könnte ich mir vorstellen, auch mit einem Dividenden ETF oder einzelnen Dividendentiteln zu arbeiten, da ich dann ein kleines Zubrot in Form von Dividenden zu meinem verringerten Arbeitseinkommen gerne annehme.

Wobei eine zu hohe Konzentration auf Dividendentitel kritisch sein könnte. Investiert man nur(!) in Dividendenaktien, fehlt z.B. der Growth Sektor mitsamt dem Großteil der IT.

Sprich: Es gibt nicht DIE richtige Strategie, sondern das muss jeder nach seiner persönlichen Lebensplanung entscheiden.

Wenn ich z.B. 60+ bin, wird es vermutlich für mich wichtiger werden, dass mein Depot nicht mehr so stark im Wert schwankt. Dann fahre ich vielleicht den Anteil der Aktien zurück.
 

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