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Investieren in Krisen-Zeiten - ein Gedankenaustausch

Styx.85

Aktives Mitglied
Erneut besten Dank @Doratio für die interessanten Impulse:

Öl und Gas wird mittlerweile von vielen Fonds aus dem Portfolio geworfen. Tabakwaren auch.
Hat natürlich damit zu tun, dass diese Firmen ethisch nicht einwandfrei sind.
Wichtig ist für mich, dass die Firmen langfristig Gewinne erwirtschaften. Dann können Dividenden das Risiko begrenzen, da ich auch bei fallenden Kursen Erträge habe. Hohe Dividenden begrenzen auch die Kursverluste. Da kaum noch Zinsen gezahlt werden, erscheinen mir da solche Aktien als Alternative.
Das sehe ich ähnlich wie du. Öl und Gas sind auch zukünftig ein Invest wert, wenn man auf Rendite setzt. Tabak-Konzerne sehe ich allerdings weltweit langfristig eher auf dem absteigenden Ast. Der neue Zeitgeist (nicht nur in Deutschland !) lässt hier immer weniger Absatz zu.

In der Tat denke ich ebenfalls über ETFs mit dem Schwerpunkt Dividende nach aus genau dem Grund, den du zum Schluss anführst: Kompensation für etwaige Kursverluste.
Wenn die Wirtschaft wieder anspringt, aber die Kurse aufgrund von gewünschter Cash-Liquidität der Anleger fallen, werden die Unternehmen dennoch satte Dividenden ausschütten, die dann immernoch zu einer soliden Gesamt-Rendite führen.
Ein Gedanke, der es wert ist, weiter gesponnen zu werden...

Rohstoffe sind momentan ein sehr heißes Eisen.
Man muss nur mal schauen, wie viele Materialen für die Vorproduktion durch die Pandemie im Preis gestiegen sind.
Die Preise könnten länger so hoch bleiben, da es eine weltweite Nachfrage gibt, aber die Produktion kaum hinterher kommt.
Selbst das Gemüse im Supermarkt ist mittlerweile sehr teuer geworden.
Ebenfalls richtig... Güter des täglichen Bedarfs und Lebensmittel sollte man im Auge behalten. Wenn eine erhöhte Inflation einsetzt, mehr noch als jetzt, kann man damit gut fahren. Wenn nicht, sind die Renditen in diesem Sektor dennoch vorzeigbar.

Mein einziges Investment in Rohstoffe ist Barrick Gold. Sichert ein wenig mein Depot ab, da der Goldpreis oft bei Krisen zulegt. Gold ist auch ein Industrie Metall, was oft übersehen wird. Zusätzlich werden in den Minen auch andere Metalle wie Kupfer gefördert.
Ich selbst hatte bis Mai letzten Jahres tatsächlich physisches Gold (Küger Rand). Hab ich mit sattem Gewinn komplett abgestoßen.
Habe dann aber, recht unspektakulär, mit den Gewinnen aus Gold und weiteren Rücklagen meine ETF-Position auf den MSCI-World ausgebaut. Gute Kursgewinne bisher, auch wenn natürlich der optimale Einstieg zwei Monate früher gewesen wäre. Dennoch bereue ich dieses Adjustment meines Portfolios bislang nicht.

Gold selbst spielt für mich in der nächsten Zeit eher keine Rolle mehr, erst wieder, wenn sich die Marktlage zu einem stabilen Wirtschaftswachstum entwickelt und Gold wieder günstiger wird, werde ich darüber nachdenken, es für künftige Krisen wieder beizumischen.

Als einzigen weiteren Rohstoff / Edelmetall halte ich noch Iridium (als Unzen gestückelt). Ist etwas exotisch, kenne ich aber gut durch meinen Job. Wird u. a. für sterile Mehrweg-Injektionskanülen industriell verarbeitet, daher gute Kursrendite bisher. Momentan würde ich allerdings niemandem empfehlen jetzt da einzusteigen. Werde mich davon wahrscheinlich auch in den nächsten Monaten trennen:


Mit Spannung sehe ich das riesige Aufbauprogramn in den USA. Davon werden die großen Baustoffkonzerne profitieren. Die Preise sind schon entsprechend angezogen, da es die Nachfrage jahrelang steigern wird.
Jub, gleiches gilt für den Aufschwung in China. Die Region USA / Nordamerika habe ich allerdings bereits sehr breit vertreten in meinem Portfolio. Daher denke ich eher momentan über einen ETF nach, der den chinesischen Markt abdeckt.

Gute Diskussion...
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Hi @Rh143 , ebenfalls sehr interessante Ansatzpunkte:

Ich glaube nicht, dass diese die Kurstreiber sind. Meiner Meinung nach liegt es and den Ankaufsprogrammen von FED, EZB & co.
Da könnte natürlich was dran sein. Dass allerdings junge Anleger mit Zinsfrust und viel Gespartem mindestens Teil der guten Marktentwicklung sind, gilt als gesicherter Fakt:


Auch wenn das jetzt Richtung "Untergansscenario" geht: Ich glaube die Inflation ist viel höher, als die offiziellen Zahlen sagen. Und vermutlich werden auch alle Branchen, die von der Corona Krise stark betroffen sind, nach der Krise eine ordentliche Preiserhöhung durchführen. Man könnte das aktuelle Kurs-Wachstum also auch unter "Inflationsausgleich" verbuchen.
Das wäre dann sogar gut für Anleger. Die "Inflation" einer Aktie oder eines Fonds ist stets etwas höher als die auf Gebrauchsgüter. Wenn diese Sichtweise also zutrifft, wäre dies ein Grund mehr, schnellst möglich in den Markt zu gehen.

Da weiter oben schon von Statistik gesprochen wurde... Statistisch ist es besser seine Aktienkäufe über einen längeren Zeitraum zu verteilen, und nicht alles auf einmal zu investieren.
Nein, dem widerspreche ich.
Rein statistisch ist es fast egal ob man, bezogen auf die Endrendite nach langfristiger Anlage (15 Jahre +) über einen Sparplan (monatlich) oder eine jährliche "All in" Strategie investiert. Hierzu ein gutes Video mit weiteren Verweisen:


Ich habe in der Vergangenheit beides gemacht und kann bisher aus meiner persönlichen Erfahrung diese Sichtweise bestätigen.
Sparpläne waren für mich immer dann interessant, wenn ich wenig liquide war (keine große Summe auf einmal zur Verfügung stand) aber eine gute Sparrate hatte und die Märkte eine Investition reizvoll machten.

Momentan habe ich aber, wie im Eingangsbeiträg beschrieben, eine größere Summe Cash auf meinem Tagesgeldkonto liegen.
Würde ich diese nun mit "Cost Average" Effekt über meinetwegen 1 Jahr hinweg monatlich investieren, hätte ich weitere Opportunitätskosten, zu denen, die bisher schon aufgrund meines Zögerns angefallen sind.

Außerdem ist eine Änderung des Kapitalertragssteuersystems zu meinen Ungunsten ab der nächsten Bundestagswahl im September möglich, ja sogar sehr wahrscheinlich. Daher möchte ich auf jeden Fall vorher investiert sein mit meinem jetzigen Cash.
 
Zuletzt bearbeitet:

Doratio

Aktives Mitglied
@Styx.85. Aus steuerlichen Gründen würde ich nicht investieren. Verstehe aber was du meinst.

Beim Tabak habe ich auch lange gezögert zu investieren. Ja der Verbrauch ist rückläufig, aber in einigen Teilen der Welt noch recht hoch.
Gleichzeitig findet aber auch bei den Produzenten eine Konsolidierung statt. Der Markt ist immer noch sehr lukrativ, und auch hierzulande wird immer noch ordentlich geraucht. Was man an den Steuereinnahmen sehen kann. Dann gibt es auch noch einen recht soliden Markt der Genussraucher, also Pfeife oder Zigarren. Hier wird zwar weniger geraucht, aber dafür hochpreisiger.
Die Zukunft wird zeigen ob ich mich geirrt habe.
Deshalb soll man sein Geld auch immer ein wenig streuen. Dann bereiten die eigenen Fehler auch nicht ganz so große Schmerzen. ;)
 

Rh143

Mitglied
Würde ich diese nun mit "Cost Average" Effekt über meinetwegen 1 Jahr hinweg monatlich investieren, hätte ich weitere Opportunitätskosten, zu denen, die bisher schon aufgrund meines Zögerns angefallen sind.

Außerdem ist eine Änderung des Kapitalertragssteuersystems zu meinen Ungunsten ab der nächsten Bundestagswahl im September möglich, ja sogar sehr wahrscheinlich. Daher möchte ich auf jeden Fall vorher investiert sein mit meinem jetzigen Cash.
Wenn wir uns aktuell in einer überbewerteten Lage befinden (wie anfangs von dir angedeuted) mit möglichen Korrekturen nach unten ist ein "Cost Average" doch genau das, was man versucht zu erreichen:
Ein Kompromiss zwischen "Sicherheit" und Opportunitätskosten.
 

Rh143

Mitglied
Dass allerdings junge Anleger mit Zinsfrust und viel Gespartem mindestens Teil der guten Marktentwicklung sind, gilt als gesicherter Fakt:

Ich halt sie trotzdem für eine zu vernachlässigende Gruppe, da es zwar viele sind, allerdings ihr Investmentvolumen eher gering ist.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Hi @Rh143 ,

Momentan habe ich aber, wie im Eingangsbeiträg beschrieben, eine größere Summe Cash auf meinem Tagesgeldkonto liegen.
Würde ich diese nun mit "Cost Average" Effekt über meinetwegen 1 Jahr hinweg monatlich investieren, hätte ich weitere Opportunitätskosten, zu denen, die bisher schon aufgrund meines Zögerns angefallen sind.
Das geht mir auch so und aktuell bin ich gerade ein wenig planlos. Ich habe ein Aktiendepot, breit gestreut. Eigentlich wie ein kleiner, selbstgemanagter Fonds.

Es wäre wohl einfacher sich ETFs zu kaufen, die habe ich auch, aber vielleicht 10 Prozent vom Gesamtportfolio. Es macht mir aber selbst Freude, zu handeln. Auch wenn mich das wohl Rendite kostet, da ich kein Profi bin ;)

Aktuell bin ich wie gesagt am Überlegen. Alles rein in Aktien bei den Kursen? Ich denke dass wir erstmal am oberen Ende angelangt sind.

Daher suche ich aktuell wieder verstärkt nach starken Dividendentiteln. Denn selbst wenn der Kurs sinkt, springt da noch gut was bei raus. Und das passt ja auch zu Deiner Frage.

Ich denke und hoffe dass ein starker Nachholeffekt beim Konsum kommt und die Unternehmen ab dem zweiten Halbjahr 2021 wieder gut verdienen und die Dividende 2020 durchgängig wieder ganz gut wird.

Was ich aber genau kaufe, das analysiere ich noch und werde das hier noch kundtun ;)

Super Thema!
 
Zuletzt bearbeitet:

Styx.85

Aktives Mitglied
Wenn wir uns aktuell in einer überbewerteten Lage befinden (wie anfangs von dir angedeuted) mit möglichen Korrekturen nach unten ist ein "Cost Average" doch genau das, was man versucht zu erreichen:
Ein Kompromiss zwischen "Sicherheit" und Opportunitätskosten.
Mein anfänglicher Beitrag war ein Gedankengang und ich würde gerne eure erfahren.

Wie ist denn deine Einschätzung der Marktlage?
 

Rh143

Mitglied
Mein anfänglicher Beitrag war ein Gedankengang und ich würde gerne eure erfahren.

Wie ist denn deine Einschätzung der Marktlage?
Durch die niedrig-Zins Politik investieren viele Menschen in Aktien. Dadurch ist der Kurs ziemlich hoch. Aber angesichts der riesen Ausgaben der Staaten/Länder zur Bekämpfung der Pandemie bei weniger Einnahmen gehe ich stark davon aus, dass uns die Zinspolitik noch eine Weile begleitet.
Evtl. sogar mit Negativzinsen auf erspartes Geld um die Menschen zu motivieren es nach der Pandemie direkt wieder aus zu geben.
Ich bin aktuell so zu ~80% investiert. Falls eine Korrektur kommt werde ich nachkaufen. Allerdings denke ich, dass nach spätestens 2-3 Monaten sich die Kurse wieder erholt haben. Somit ist meine Krisen-Strategie alle Aktien (eigentlich ETF) zu halten.
 

Fenris85

Aktives Mitglied
Habe mich ebenfalls für Dividentenaktien entschieden, aus dem Grund weil es sich hauptsächlich um etablierte Unternehmen für Konsumgüter handelt. Im Gegensatz zu Wachstumsaktien ist das Marktpotential ausgeschöpft und es wird eben weniger in das Wachstum des Unternehmens investiert.
Meine Wahl fiel auf mehrere Dividenden ETFs, denn wenn ein Marktteilnehmer durch einen anderen abgelöst wird sorgt der Index im ETF ja für dessen geringere Gewichtung bzw. dass die Aktie dann irgendwann ganz ersetzt wird. So muss ich mich nicht manuell darum kümmern.

Verstärkt hatte ich dabei nach dem Brexit Rücksetzer auf einen UK Dividenten Aristokraten ETF gesetzt, weil ich davon ausging dass der Abbau der durch die EU erzwungenen Handelseinschränkungen sich dort positiv auswirken wird, was ja auch passiert ist.

Das mit dem Höchststand bzw. All Time High ist so eine Sache: Die alte Marke wird ständig gerissen, die Börse geht seit Jahrzehnten von einem neuen Höchststand zum Nächsten. Denn entweder wächst die Wirtschaft, wird die Geldmenge erhöht (um den Ausfall von Fehlinvestitionen zu vermeiden) -oder beides.
Von daher ist ein neuer Höchststand für sich genommen für mich mit nur wenig Aussagekraft verbunden ob sich Investieren lohnt oder nicht. Nach dem Höchststand ist vor dem Höchststand, sozusagen.

Wie Rh143 bin auch ich der Meinung, dass die vielen neuen Börseneinsteiger in Sachen Finanzkraft unerheblich sind und vor allem die Großinvestoren und die gigantische Geldschwemme der EZB ausschlaggebend sind. Anders als du halte ich Edelmetalle daher auch immer noch für eine sinnvolle Ergänzung, denn aufgrund ihrer relativ begrenzten Menge und intrinsischem Wert gehe ich davon aus, dass der Preis sich irgendwann wieder auf das Verhältnis Geld zu Edelmetall einstellen wird, wie es vor der Geldschwemme einmal war. Entweder durch Inflation oder eine Währungsreform.
Die Geldmenge hat sich ja weit mehr erhöht als die Aktien gestiegen sind, wohingegen Edelmetelle wiederum im Preis nicht so deutlich gestiegen sind wie Aktien.

Wie an anderer Stelle schon geschriebe folge ich allerdings der Einschätzung von Dr. Markus Krall, dass es nicht möglich ist exponentiell bis in alle Ewigkeit imer mehr und noch mehr Geld zu schöpfen.
Der Inflation bei den Vermögens werten werden aus meiner Sicht daher die Preise für Baumaterialien, elektronische Geräte und insbesondere PC Hardware, Einrichtungsgegenstände und irgendwann auch Konsumgüter folgen.
Das macht es für Wachstumsunternehmen und damit deren Aktien natürlich sehr schwer auch nur einen Fuß in die Tür zu bekommen, geschweige denn zu wachsen. Daher, wie eingangs geschrieben -> Dividentenaktien von Konsumgüteranbietern.
Alternativ gibt es natürlich Konzerne die dermaßen breit aufstellt sind dass sie immer überleben werden, und diese haben ja durch eine extrem starke Lobby in der Politik, welche verhindert dass eine Konkurrenz überhaupt erst entstehen kann. Aber da ich deren Verhalten oft unethisch finde, insbesondere was die Nutzung von Daten angeht, habe ich die nur über breit gestreute ETFs drin. Investiere aber sonst nicht direkt dort. Aber eine relativ sichere Wette wäre es wohl.


China nutzt jetzt seine Dollarreserven vor allem für den Aufbau der neuen Seidenstraße, um das zu verhindern zündelt die Regierung Biden bzw. die Hintermänner ja schon seit einigen Jahren in der Ukraine. Ich gehe aber davon aus dass China, spätestens mit Unterstützung Russlands und Iran, es schaffen wird der Welt seinen Stempel aufzudrücken.
Möglich sogar dass der Dollar als Leitwährung irgendwann ausgedient hat oder zumindest Konkurrenz bekommt. Für mich ist daher China bzw. der ganze Raum an Beteiligten, auf dem aufsteigenden Ast zu sehen.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Habe mich ebenfalls für Dividentenaktien entschieden, aus dem Grund weil es sich hauptsächlich um etablierte Unternehmen für Konsumgüter handelt. Im Gegensatz zu Wachstumsaktien ist das Marktpotential ausgeschöpft und es wird eben weniger in das Wachstum des Unternehmens investiert.
Meine Wahl fiel auf mehrere Dividenden ETFs, denn wenn ein Marktteilnehmer durch einen anderen abgelöst wird sorgt der Index im ETF ja für dessen geringere Gewichtung bzw. dass die Aktie dann irgendwann ganz ersetzt wird. So muss ich mich nicht manuell darum kümmern.

Verstärkt hatte ich dabei nach dem Brexit Rücksetzer auf einen UK Dividenten Aristokraten ETF gesetzt, weil ich davon ausging dass der Abbau der durch die EU erzwungenen Handelseinschränkungen sich dort positiv auswirken wird, was ja auch passiert ist.

Das mit dem Höchststand bzw. All Time High ist so eine Sache: Die alte Marke wird ständig gerissen, die Börse geht seit Jahrzehnten von einem neuen Höchststand zum Nächsten. Denn entweder wächst die Wirtschaft, wird die Geldmenge erhöht (um den Ausfall von Fehlinvestitionen zu vermeiden) -oder beides.
Von daher ist ein neuer Höchststand für sich genommen für mich mit nur wenig Aussagekraft verbunden ob sich Investieren lohnt oder nicht. Nach dem Höchststand ist vor dem Höchststand, sozusagen.

Wie Rh143 bin auch ich der Meinung, dass die vielen neuen Börseneinsteiger in Sachen Finanzkraft unerheblich sind und vor allem die Großinvestoren und die gigantische Geldschwemme der EZB ausschlaggebend sind. Anders als du halte ich Edelmetalle daher auch immer noch für eine sinnvolle Ergänzung, denn aufgrund ihrer relativ begrenzten Menge und intrinsischem Wert gehe ich davon aus, dass der Preis sich irgendwann wieder auf das Verhältnis Geld zu Edelmetall einstellen wird, wie es vor der Geldschwemme einmal war. Entweder durch Inflation oder eine Währungsreform.
Die Geldmenge hat sich ja weit mehr erhöht als die Aktien gestiegen sind, wohingegen Edelmetelle wiederum im Preis nicht so deutlich gestiegen sind wie Aktien.

Wie an anderer Stelle schon geschriebe folge ich allerdings der Einschätzung von Dr. Markus Krall, dass es nicht möglich ist exponentiell bis in alle Ewigkeit imer mehr und noch mehr Geld zu schöpfen.
Der Inflation bei den Vermögens werten werden aus meiner Sicht daher die Preise für Baumaterialien, elektronische Geräte und insbesondere PC Hardware, Einrichtungsgegenstände und irgendwann auch Konsumgüter folgen.
Das macht es für Wachstumsunternehmen und damit deren Aktien natürlich sehr schwer auch nur einen Fuß in die Tür zu bekommen, geschweige denn zu wachsen. Daher, wie eingangs geschrieben -> Dividentenaktien von Konsumgüteranbietern.
Alternativ gibt es natürlich Konzerne die dermaßen breit aufstellt sind dass sie immer überleben werden, und diese haben ja durch eine extrem starke Lobby in der Politik, welche verhindert dass eine Konkurrenz überhaupt erst entstehen kann. Aber da ich deren Verhalten oft unethisch finde, insbesondere was die Nutzung von Daten angeht, habe ich die nur über breit gestreute ETFs drin. Investiere aber sonst nicht direkt dort. Aber eine relativ sichere Wette wäre es wohl.


China nutzt jetzt seine Dollarreserven vor allem für den Aufbau der neuen Seidenstraße, um das zu verhindern zündelt die Regierung Biden bzw. die Hintermänner ja schon seit einigen Jahren in der Ukraine. Ich gehe aber davon aus dass China, spätestens mit Unterstützung Russlands und Iran, es schaffen wird der Welt seinen Stempel aufzudrücken.
Möglich sogar dass der Dollar als Leitwährung irgendwann ausgedient hat oder zumindest Konkurrenz bekommt. Für mich ist daher China bzw. der ganze Raum an Beteiligten, auf dem aufsteigenden Ast zu sehen.
Sehr gut veranschaulicht.

Deine Meinung zu dividendenstarken Konsumgüter-Aktien bzw. entsprechenden ETFs sowie China teile ich absolut.

Ich denke momentan defacto genauso in diese Richtung. Wahrscheinlich werde ich einen guten Teil meines Cash Betrages in Dividenden-Aktien und einen China-ETF investieren.
Ich bin noch am Überlegen ob ich es wage, auch einen Teil in einen deutschen Klima-ETF zu packen (wäre mein erstes rein deutsches Produkt). Dürfte nach der Wahl ordentlich Aufwind bekommen, frage mich nur ob das auch anhält bzw. als langfristiges Invest taugt.

Edelmetall halte ich keineswegs für komplett abgeschrieben, nur ist meiner Meinung nach momentan die beste Zeit, um sich von soetwas mit gutem Gewinn zu trennen.

Wenn die Wirtschaft wieder besser läuft und die Preise für Edelmetalle sinken, sind sie durchaus wieder eine Option für mein Portfolio.

Dass die Wirtschaft nicht ewig steigen kann ist natürlich logisch, schon gar nicht exponentiell. Aber nach der jetzigen Prämisse mit gigantischen Märkten in Südostasien und dem Fortschreiten digitaler, immer effektiverer Technologien halte ich den Trend für die nächsten Jahrzehnte durchaus für durchhaltbar.
Meine Meinung zu Leuten wie Herrn Krall ist bekannt.

Bezüglich Moral beim Investieren bin ich zwiegespalten. Ich kann natürlich Menschen verstehen, die sich durch solche Aspekte leiten lassen. Ich gebe allerdings offen zu, dass ich nicht dazu gehöre. Für mich steht die Rendite im Vordergrund.
Da ich allerdings kaum noch Einzelaktien habe und nur noch über breit diversifizierte (meist passive) Fonds gehe, sind die meisten Überlegungen dahingehend für die Katz.
Im Rahmen meiner Fonds bin ich auch an Unternehmen wie EADS (Airbus Group), Rheinmetall, Philipp Morris, Northrop Grumman, diverse Öl/Gas Firmen etc. beteiligt.
 

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