Unsere Klasse verhält sich bei anderen Lehrern/Lehrerinnen vollkommen anders: komplette Ruhe,vorbildliches Verhalten und keine Provokationen.
Ansonsten hätte ich es mit diesem Beitrag auch gelassen, aber wenn sich unsere Klasse bei diesem Lehrer so unmöglich verhält, kann es nun wirklich nicht nur an den Schülern liegen.
Hallo Gast,
was Du da beschreibst, gibt es. Es gibt solche Situationen in Schulen, in denen sich Lehrer und Schüler gegenseitig hochschaukeln. Schon ich hatte in meiner Schulzeit hin und wieder eine solche Lehrerin, einen solchen Lehrer.
In der Regel waren es keine besonders gestandenen Persönlichkeiten, sondern eher sowohl in ihrer Person, als auch in ihrer Rolle unsichere Menschen.
Darauf reagieren junge Menschen, weil sie im Grunde nach Führung verlangen, aber nicht nach Dominanz. Für Lehrer/innen ist das durchaus ein Balance-Akt, möchten sie im Grunde doch ihre Schüler als Persönlichkeiten achten.
Das kann ein Lehrer schon in seiner Unterrichtsgestaltung realisieren. Schon ich habe vor 40 Jahren gelernt, der beste Unterricht sei der, der von der Lehrperson am wenigstens gesteuert werde. Der Unterrichtende als Impulsgeber, der noch Unterrichtsmaterial zur Verfügung stellt, manchmal nur Hinweise auf Materialien gibt, das ist durchaus ein gängiges Wunschbild. Wenn das funktioniert, kann das für alle Beteiligten durchaus sehr befriedigend sein.
Die Schüler fühlen sich ernstgenommen. Der Lehrer/die Lehrerin hat nicht länger das Gefühl, Dompteur der jungen Menschen zu sein.
Wie gesagt: Idealbild. So könnte es sein. Ich habe es durchaus erlebt, dass ich bestens vorbereitet war, die besten Materialien ausgab, meine Arbeitsanweisungen klar und verständlich waren. Und dann war einfach Montag, und meine Schüler hatten ein anstrengendes Wochenende hinter sich und hatten schlicht keinen "Bock".
Es gibt auch oft die Situation, dass die Pädagogen ihre Schüler mit Impulsen und Anregungen totschlagen.
Ich will deinem Lehrer nicht Unrecht tun, aber deine Schilderung lässt schon die Vermutung zu, dass er mit der unterrichtlichen Situation überfordert ist. Dann ist die Schulleitung gefragt. Sie hat die Möglichkeit, den Unterricht eines Lehrers zu besuchen, um sich von seiner Arbeit ein Bild zu machen.
Kurzum: Redet mit eurem SV-Verbindungslehrer oder einem Mitglied der Schulleitung und tragt eure Klagen vor.
Dann geschieht sicher etwas, und es kann durchaus sein, dass man auch eurem Lehrer hilfreich unter die Arme greift und ihm so aus der Patsche hilft.
Ich wünsche euch Erfolg.
Burbacher