Ich weiß nicht, was ich will.

Hey Leute!

Ich habe leider ein sehr, sehr großes Problem, was mich im Moment sehr beschäftigt. Ich bin 19, hab zwei Semester Linguistik studiert & bin jetzt auf Biologie gewechselt, in der Hoffnung, jetzt endlich das Richtige zu studieren. Prinzipiell gefällt mir das Studium gut, jedoch interessiert mich die Chemie in der Biologie nicht allzu sehr. Das heißt nicht, dass mich Chemie im Allgemeinen gar nicht interessieren würde, nur eben geht die Chemie in diesem Studium doch sehr ins Detail. Es is nicht so, dass ich es nicht packen würde oder so, bin eigentlich jemand, der sich Sachen gut aneignen kann & ich wüsste, dass ich das packen würde. Nur weiß ich einfach nicht, ob das Studium wirklich das Richtige für mich ist. Ich hab mich wohl sehr davon verleiten lassen, dass man mit Mikrobiologe/Genetiker relativ gute Jobchancen hat. Nun weiß ich aber nicht, was ich machen soll. Soll ich weiterstudieren, es durchziehen. Es is ja nicht so, dass es mich wirklich überhaupt nicht interessieren würde, eigentlich finde ich es durchaus interessant. Bei mir ist leider das Problem, dass ich das zu ziemlich allem sagen kann. Nur wenn es dann um Details geht, verliere ich meist das Interesse an allem, egal, was es ist. Was soll ich machen? ich schäme mich so sehr dafür, dass ich nicht weiß, was ich will. noch ein studiumswechsel - soll ich das wirklich machen? finanziell würde das zwar gehen, ich hätte aber ein verdammt schlechtes gefühl, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich es dann im endeffekt nicht bereuen würde. außerdem kann ich mir dann wohl von allen leuten anhören, dass ich mich doch nicht so blöd anstellen soll usw. Ich bin echt am Verzweifeln. Ich bin nur noch am Weinen deswegen. Es macht mich einfach so fertig, ich kriege schon langsam Selbstmordgedanken deswegen, würde am liebsten alles hinschmeißen & mich einfach ins nächste loch verkriechen...

Hey,

naja, dann schmeiß doch alles hin und verkrieche dich ins nächste Loch. Das ist doch in Ordnung, solange das dann kein Dauerzustand bleibt. So weiter zu machen ist doch ziemlicher Käse, sogar so bescheiden dass langsam Selbstmordgedanken in dir aufkommen. Und pfeif' auf die Kommentare der anderen, die kapieren ja noch nicht einmal, wie schlecht es dir geht.

Was du offensichtlich brauchst ist Selbstfindung. Dir ist scheinbar nicht klar, was du wirklich gerne machst und worin deine Leidenschaften bestehen. Vergess' bitte ganz schnell, das Thema theoretisch lösen zu können. Das geht aus meiner Sicht nicht (kannst du hier auch vielfach nachlesen - womit auch geklärt wäre, du irrst nicht alleine herum). Meiner Meinung nach geht es am besten über spüren bzw. erleben. Probiere dich aus, mache Tätigkeiten und achte dabei auf deine Gefühle. Die geben klares Feedback und kein stundenlanges Grübeln der Fürs und Widers. Am einfachsten geht das üblicherweise über Praktikums oder setze dich einfach mal in andere Vorlesungen.

Und höre auf über die Chancen zu grübeln. Ich behaupte: Wenn jemand mit Leidenschaft an die Sache ran geht, gibt's auch immer einen passenden Job (auch wenn's mal längern dauern sollte). Und lass dir vor allem nichts einreden, es gibt nur einen einzigen Menschen auf der Welt, der weiß was für dich das Richtige ist und das bist du selbst.

Danke für deine Antwort! Ja, ich weiß, dass es im Endeffekt meine Entscheidung ist. Ich bin nur so eine Person, die es immer allen Personen recht machen will, aus Angst, dass Leute über mich falsch reden könnten. Welche Tipps kannst du mir denn empfehlen, dass ich endlich das finde, was mich wirklich mal erfüllen kann? Ich bin ein leidenschaftlicher Denker das weiß ich, gleichzeitig aber auch ein Gefühlsmensch. Ich bin kein Mensch, der sein Leben lang das gleich tun will, ich will verschiedenste Dinge ausprobieren, Routine ist für mich vor allem was Arbeit betrifft eher nachteilig, ich liebe neue Herausforderungen, ich liebe es, mich selbst beweisen zu können, zu zeigen was ich kann.

Welche Tipps ich dir empfehlen kann? Ok, zunächst total banal: Man kann niemals es allen recht machen, weder du noch sonst irgendjemand auf der Welt. Daher wird es immer jemand geben, der über dich redet (wobei das sowieso passiert, denn man kann ja auch positiv über jemand reden). Darum geht es auch gar nicht, d.h. lass die anderen mal die anderen sein und guck nur auf dich.

Du bist ein leidenschaftlicher Denker und auch ein Gefühlsmensch? Das ist doch super, denn d.h. du hast reichlich Potential. Für dich ist das vielleicht noch verwirrend und das könnte jetzt deine momentane Herausforderung sein. Finde z.B. heraus welches der beiden Bereiche bisher eher recht hatte. (Bauch-)Gefühl oder Denker?

Und übrigens: Was du gerade machst ist aus meiner Sicht das Richtige. Du stellst dich in Frage bzw. spürst irgendwas passt nicht, nimmst das zur Kenntnis und suchst nach einer für dich passenden Lösung.

Hi lol,
ich versteh dich total. Ging mir gleich, ich hab einfach immer irgendwas gemacht ohne zu wissen, ob mir das überhaupt gefällt.
An deiner Stelle würde ich die Uni mal lassen. Geh arbeiten, mach ein Auslandsjahr, Work and Travel oder sowas. Zur Selbstfindung
Es macht wenig Sinn, weiter zur Uni zu gehen, und vielleicht nochmal wechseln zu müssen. Das kostet nur Zeit, Geld und Nerven.
Und ein Jahr Auszeit bringt neue Freunde, tolle neue Erfahrungen, auch etwas Geld und vielleicht weißt du danach endlich, was du mal machen möchtest! Mir hat das damals sehr geholfen
Alles Gute!