Deine Bedenken verstehe ich.
Und doch darfst du deinen erwachsenen Eltern etwas zutrauen und sie selbst in der Gesprächssituation entscheiden lassen, wie sie damit umgehen möchten.
Allerdings würde ich ein Gespräch mit Unterstützung des Therapeuten suchen.
Was sagt dein Therapeut zu deinen Gedanken?
Bei ausgebildeten Traumatherapeuten ergänzen sich übrigens verschiedene Therapieansätze.
Abgesehen davon und von anderen erwähnten Möglichkeiten:
Eine Familienaufstellung aus der systemischen Therapie könnte ich mir als Ansatz vorstellen.
Die Idee, über Umwege mit einer Schwester ins Gespräch zu kommen, gefällt mir auch. Vielleicht würde sie deine Idee eines Familiengespräches sogar unterstützen wollen.
Vielleicht solltest du versuchen, deine Erwartungen herunterzuschrauben.
Zuerst wäre glaube ich die Möglichkeit einer offeneren, ehrlicheren und im positiven Sinne gegenseitig weniger schonenden Kommunikation ein riesiger Schritt bezüglich Vertrauens innerhalb der Familie.
Dann wäre wünschenswert, dass es den ernsthaften Versuch gegenseitigen Verstehens gäbe und Verständnis für die jeweiligen Ängste und Handlungsweisen entstehen kann.
Deine Probleme und Symptome wird das nicht heilen können, aber ich traue euch als Familie zu, dass ihr dadurch näher zusammenwachst, euch auf eine neue Weise sehen lernt.
Und das kann sehr heilsam wirken, wie Balsam.
Es besteht aber immer die Möglichkeit, dass deine Familie all das nicht möchte, nicht zulassen kann, aufgrund welcher Ängste auch immer. Damit müsstest du klarkommen, falls sie sich verweigern.
Was würde das mit dir machen, wie sich auf eure Beziehung auswirken? Könntest du das ohne Groll akzeptieren?
Das fiel mir gerade auf. Du siehst selbst, und vielleicht auch deine Familie, sie sind anders, nicht mainstream.
Könntest du heute, aus der Sicht des Erwachsenen, die damals verletzende Aussage, deine Familie sei seltsam, anders einordnen als das Kind, welches du da warst?
Das verwirrt mich ein wenig.
Schöne Schwestern, du aber unattraktiv bis hässlich?
Dabei fast zu gepflegt?
Meinst du, du wirkst sehr weich und würdest gerne einen Ticken...'kerniger' wirken?
Bist du vielleicht kein 08/15-Typ, der in der Menge untergeht, sondern polarisierst du etwas mehr? Dann könnte es sogar sinnvoll sein, deinen Typ mehr zu unterstreichen bzw. von dir Erwünschtes mehr zu betonen.
Ich glaube, bei so vielen Menschen im jeweiligen Umfeld wird jeder positive und negative Reaktionen erhalten und viele neutrale. Normal, oder? Und nicht jede muss ehrlich sein. Was, wenn jemand nicht nur Neid, sondern Missgunst empfinden würde und deshalb negativ wäre?
Das kann es ebenso wie den umgekehrten Fall geben.
Du bist gepflegt, versuchst dich gut zu kleiden, hast eine Familie, die wohl zu dir steht, ihr seit füreinander da, du hast eine Partnerin...das ließe sich sicher fortsetzen und kann negative Gefühle freisetzen bei Menschen, die das nicht haben. Das würde ich u.a. bedenken und mich schon deshalb weniger mit den Meinungen anderer beschäftigen.
Wie fühlst DU dich?
Magst du dein Äußeres?
Manches würdest du dir anders wünschen, mit anderem bist du zufrieden, etwas findest du richtig gut.
Doch was überwiegt?
Kann es sein, dass durch die Therapie viel passiert in dir, viel hochkommt und sich gerade auch vieles vermischt?
Eine sehr verletzliche Phase.
Doch auch dann sehe ich dich wehrhafter und innerlich stärker als ein Kind.
Deine Idee mit dem Gespräch kann gut sein, wenn kicht zu große Erwartungen daran geknüpft sind. Und der Zeitpunkt muss stimmen, du solltest in einer ziemlich stabilen Phase sein, da das doch in jedem Fall sehr emotional werden kann.