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Ich kenne meine Famile nicht...

Yenlowang

Aktives Mitglied
Hallo zusammen...

Setzt Euch hin, nehmt Euch eine schale Popcorn und lest...

Kurzum nehmt Euch Zeit, es wird lang...

Ich hatte vorgestern wieder eine Therapiestunde. Diesmal hat mein Therapeut zwar anstatt 5 Min. fast 20 Min. gebraucht bis ich aufgelöst und ohne Stimme heulend zusammenbrach und 5 Minuten nicht sprechen konnte. Allerdings war dafür der Ausbruch und die Trauer das Heftigste was ich seit Jahren erlebt und gefühlt habe...

Es beginnt alles wie Puzzleteilchen in einander zu fallen.

Ich kenne meine Familie nicht, bzw. ich habe sie vermutlich niemals wirklich gekannt...

Ich wurde geboren im Dezember 75 als erster Sohn meiner Eltern, ich soll ein Wunschkind gewesen sein, zumindest wurde es mir gesagt, als ich meine Mutter einmal danach gefragt habe. (Aber ich merke immer mehr das man Dinge sagt, nur damit man seine Ruhe hat...)

Ich kann mich an fast keine guten Dinge aus meiner Kindheit erinnern, es sind nur Bruchstücke und Fragmente meiner Vergangenheit an die ich mich erinnere. Seltsamerweise kann ich mich an fast all die Mißachtung, Einsamkeit, Schmerzen etc. erinnern die ich erlebt habe. Aber wenig an die Guten, sie sind verblasst, und werden immer blasser...

Und mittlerweile habe ich Angst davor, was mein Therapeut noch aus mir rausholen kann, was mein Unterbewusstsein vielleicht schon 20 Jahre und länger vor mir versteckt...

Einige Dinge die ich hier niederschreibe entstammen meiner Erinnerung, andere wurden mir von Menschen zugetragen, die mich in der Zeit gekannt haben, bzw. live dran teilgenommen haben und hatten.

Meine Mutter fing etwa 6 Monate nach meiner Geburt wieder an zu arbeiten. (Sie arbeitet in einer Einrichtung für Blinde und Sehbehinderte) und in Ermangelung einer Tagesmutter (und vermutlich auch aus finanzieller Motivation - Das Geld kann man sich sparen...) Nahm sie mich mit zur Arbeit und ließ mich im Kinderwagen vor Ihrer offenen Bürotür stehen und die Blinden durften mich denn bespassen, wenn ihnen danach war. Die blinden haben mich rumgeschoben und mit mir gespielt, etc. Solange bis denn Feierabend war und meine Mutter nach Hause fuhr.

Ihr ehemaliger Chef kann da wunderbare Annekdoten erzählen, er freut sich jedesmal darüber, wenn er erzählt: "Kannst Du Dich dran erinnern, als Du noch ganz klein warst und ich Dich versehentlich hab fallenlassen?"...

Das war genau das, was ich hören wollte...

Dann kam ich in Kindergarten, an diese Zeit habe ich wenig Erinnerungen, wenn ich allerdings meine ehemaligen Kindergärtnerinnen sehe, kommen in mir "warme" Gefühle hoch, als wenn ich einen lieben Menschen seit Jahren das erste Mal wiedersehe, also müssen es positive Eindrücke gewesen sein...

Ich habe eine Narbe am Finger, sie ist auf der Innenseite etwa 2 cm lang und ging damals bis auf den Knochen runter. Die habe ich nachdem ich als kleiner Wurm (gerade mal 2 und ein Keks) mit einer Malzbierflasche, welche ich von einem Blinden in der Firma meiner Mutter bekommen habe, hingefallen bin, weil ich so stolz war und sie ihr zeigen wollte. Sie zersprang und die Scherben bohrten sich in meine Hand...

Meine Grundschulzeit war wenig spektakulär, wenn man mal von den Kommentaren in meinen Zeugnissen absieht:

"... Lebt in einer Phantasiewelt! ... kann sich schlecht auf den Unterrichtsstoff konzentrieren!" So zieht sich das wie ein roter Faden durch die 1. - 4. Klasse.

Denn hatte meine Mutter ein Treffen mit meiner Lehrerin. Meine Lehrerin riet meiner Mutter, mit mir einen Kinderpsychologen aufzusuchen, da ich irgendwie überdreht wäre und nicht still sitzen konnte, immer unterwegs in der Klasse war und in meiner eigenen Phantasie lebte. Hierzu muss gesagt werden, das ich alles sehr bildlich ausgeschmückt habe. Wenn ich Aufsätze schrieb, hatten sie einen "Comic" Touch... Mit Explosionen, Sprechblasen, etc...

Und meine Klassenlehrerin schlug einfach nur vor, das ein Therapeut ergründen könnte, warum ich so lebhaft und hippelig war mich nicht konzentrieren konnte...

Meine Mutter ist ausgeflippt und hat meine Klassenlehrerin zusammengefaltet, was das sollte, ihr Sohn müsse nicht zum Psychiater. Was bilden Sie sich ein... Was sollen denn die Nachbarn denken... Mein Sohn... Psychiater... Bevor sie versuchen meinen Sohn zu erziehen, sehen sie sich doch mal ihre eigenen Kinder an...

Kurzum, meine Mutter hat sie so eingeschüchtert, das sie mir gegenüber kein Wort mehr raus brachte... (Sie kam auch nicht zu meinem 18. Geburtstag... das ist aber eine andere Geschichte)

Mein Vater...

Mein Vater ist eigentlich ein lieber netter, ein bißchen verplant, trottelig, aber unglaublich lieb, zumindest habe ich ihn so in Erinnerung, wenn ich an die Zeit vor der Scheidung denke. Allerdings habe ich das letzte halbe Jahr bevor er auszog ihn nur anders erlebt. In sich gekehrt, nachdenklich, abends betrunken, still...

Ein schönes Erlebnis hat sich mit in mein Gedächtnis eingebrannt... Es muss Sylvester in den 80ern gewesen sein. Mein Vater arbeitete beim BGS als Waffenwart in der Waffenkammer... Es wurde 0 Uhr und mein Vater kam mit einer kleinen Flasche aus Styropor zu uns in den garten und sagte: "Hier hab ich einen feinen Knaller. Wollen wir doch mal sehen ob der Rumms macht..."

Es war eine Übungsgranate, die er auf irgendwelchen dunkel Kanälen aus der Waffenkammer hat mitgehen lassen. Ich weiß es noch wie heute... Er zog den Sicherungsstift, drehte den Zünder, zählte bis 3 und warf sie in Richtung hinteres Gartenstück... Es rummste, es vibrierte der Boden und wir hatten ein 50cm tiefes, 3m breites Loch im Garten und zum Sommer einen Swimmingpool, weil der Erdaushub ja schon begonnen war... :D Über die 5 kaputten Fensterscheiben in der Nachbarschaft (Die, die dem Detonationsdruck nicht ausgehalten haben) verlor niemand mehr ein Wort...

Es war eines der wenigen Ereignisse, die mir im Gedächtniss blieben...

Denn kam Torsten. Torsten ist der Nachbarsjunge zur rechten Seite meines Elternhauses, ein wenig älter als ich, aber leider ein wenig zurückgeblieben, war mit seiner geistigen Reife immer 2 Jahre hinter den anderen Kindern, er war aber mein einziger Freund in meiner Kindheit, wir haben viel zusammen gespielt. Er hatte ab und an mal unkontrollierbare Aggressionsschübe. So auch den tag in der Schule...

Die 2. Narbe in meinem jungen Leben, ich muss so 7 jahre alt gewesen sein. Wir sassen in der Schule und haben irgendwas geschrieben. Torsten ging mit seinem Bleistift und einem Anspitzer zum Mülleimer um seinen Bleistift anzuspitzen, er war richtig spitz als er fertig war... Er ging an meinem Tich vorbei und fing auf meiner Höhe an zu brüllen und rammte mir den Bleistift in die rechte Hand...

Auf die spätere Frage, warum? Sagte er, weil er mal ausprobieren wollte, wie sich das anfühlt...

Denn kam eine ungemein langweilige Realschulzeit, ich war ein stiller und in sich gekehrter, dicker kleiner Junge, mein einziger und bester Freund Dirk (kommt nachher noch zu traurigen Ehren..) war der einzige der sich mit mir beschäftigte, alle anderen mieden mich, wie der Teufel das Weihwasser.

Denn kam der Tag, als mein Vater auszog. Wir saßen am Frühstückstisch und wurden zur schule verabschiedet, als wir nachmittags nach Hause kamen, war das Zimemr meines Vaters leer, mein Vater ausgezogen...

Die einzige Antwort meiner Mutter: "Euer Vater ist ausgezogen und kommt nicht wieder..."

Einen Tag später zog der neue Freund meiner Mutter mit Sack und Pack ein... Ein Tyrann, Besserwisser, A******* vor dem Herren. Er hat gedacht das er uns erziehen kann. mein Bruder war stark, ich war schwach... Meine Mutter hielt zu ihm und nahm alles für bahre Münze was er sagte...

Kurz, ich war abgemeldet, nicht das es überhaupt interssiert hätte was ich mache, oder wie ich in der Schule bin.

Ich habe schnell gemerkt, das meine Mutter mich nur beachtete, wenn ich etwas tat, ich putzte, kochte, wusch... alles nur damit meine Mutter auch mal sagte: "Ja, das ist ok, ich hätte es kaum besser machen können..."

Ich habe versucht, mich dagegen zu wehren, ich habe Dinge nicht gemacht, ich habe Wiederworte gegeben, das einzige was es mir gebracht hat, was Mißachtung. Es tut einem kleinen Kind nichts mehr weh, wie von der Mutter nicht beachtet zu werden. das konnte meine Mutter gut... Darin war sie perfekt... Alles für ihren Stecher, aber nichts für die Söhne.

Mein Bruder hat es anders gemacht. Er hat versucht in allem der Beste zu sein, und hat sich die Bestätigung darüber geholt...

Mein Bruder konnte Fußball spielen, er trainierte immer einen Schritt härter als die anderen, schaffte es in die Landsauswahl. Der HSV und Werder Bremen standen an der Tür, wollten ihn haben. Er sagte ab, ihm war es nur wichtig der Beste zu sein.

Das war er... in allem. Die Realschule mit 1,2, Das Abi, danach mit 1,5, die Lehre als Landesbester, die Meisterprüfung als Zweiter des Meisterschule...

Meine Mutter ist so stolz auf ihn, egal von wo sie es hörte... "Acdas ist ihr Sohn, der da im Tor steht? Ach das ist ihr Sohn, der da in der Zeitung steht..."

Der erste Enkel kam von Ihm...

Das was für mich und meinen Vater wichtig war, das was ich gemacht habe, damit man mich beachtete war nebensächlich...

Es kratzte keinen das ich 2 x hintereinander Stadtmeister im Judo und Landesmeister geworden bin...
Es war halt nicht wichtig.

Das ich meine Lehre als 3. bester des Landes Schleswig-Holstein gemacht habe, interessierte auch keinen, was für Mühe es mich kostete das zu schaffen.

Meine Mutter war auch mit auf meiner Freisprechung. Das einzige was sie sagte, war: "Naja, hat er es doch noch geschafft, nachdem er ja schon durch die Zwischenprüfung gefallen ist, hat er sich ja ganz gut berappelt...."

Das ging runter wie ein Sack Reißzwecken...

Ich habe versucht Aufmerksamkeit zu bekommen, ich habe geklaut...
Ich habe Harrpflegemittel gestohlen, nicht ein, zwei Sachen... Nein, taschenweise, manchmal ganze Regaltiefen voll.. Geklaut und gleich danach weggeschmissen, warum ich mir sowas ausgesucht habem, weiß ich bis heute nicht, es hat mir nichts bedeutet, es hätten auch andere Dinge sein können, es war egal was es war...

Man hat mich erwischt, ich war noch nciht strafmündig (13 1/2 jahre) und meine Mutter musste mich von der Polizei abholen. Sie sagte die ganze Zeit kein Wort, nichts, kein Schimpfen, kein Arschvoll, nix. Das einzige was ihr wichtig war, war, das es die Nachbarn nicht mitbekommen.

Die Quittung bekam ich zuhause. Mißachtung in großem Stil. Kein Wecken morgens, keine Blick als ich am Frühstückstisch saß, nichts...

Absolute Mißachtung...

Hätte sie mich wenigstens ordentlich verdroschen, ein wenig körperliche Nähe, sei es auch nur die Berührung gewesen, wenn sie zuschlägt... Aber nichts, ein kalter, toter Blick und kein Wort... Das kann meine Mutter gut, wirklich gut...

Der einzige Mensch, der mich wirklich beachtet und geliebt hat, war meine Oma (Oma ich denke jeden Tag an Dich! Ich vergesse Dich niemals..)

Ich musste Oma nur in Arm nehmen um beachtet zu werden, sie hatte immer ein gutes Wort, war immer für mich da, egal was war...

Die schönsten Erinnerungen an sie, sind auch gleichzeitig die traurigsten.

Meine Mutter war mal mit ihrem Freund ein paar Wochen im Urlaub und Oma passte auf uns auf. ich habe gedacht: "Oma kann uns ja eh nichts befehlen, ich kann machen was ich will. Und bin zu einer Party gegangen. Soviel Spass hatte ich noch nie, denn es hieß bei meiner Mutter immer: "Du bist um 21 Uhr drin!" (ich war 15...) ich kam um drei nach Hause, und schloss die Haustür auf, auf einmal ging das Licht an und meine Oma saß im Nachthemd auf der Treppe, sie sagte: "Ich hab Todesangst um Dich gehabt, ich hab mir solche Sorgen gemacht, wo warst Du?" Ich bin sofort in die Defensive, ich hatte solche Angst davor, das sie mich mit der gleichen Mißachtung straft wie meine Mutter es zu tun pflegte...

Aber sie kam auf mich zu, ich wurde immer kleiner und sie nahm mich einfach nur in Arm und sagte: "Junge, das bleibt unser kleines Geheimnis, das behalten wir für uns. Ja?"

Ich war 16 als ich mich mal mit meiner Mutter gestritten habe (es gab nicht viele Male an die ich mich erinnern kann, das ich versucht habe mich zu streiten. ich weiß nicht mehr worum es ging, aber meine Mutter fing irgendwann an: "Nimm Dir ein Beispiel an deinem Bruder, der kann es doch auch..."

Ein Wort gab das andere, meine Mutter ging danach zur Arbeit, oder zum Sport oder was weiß ich, meine Oma und mein Opa passten dann auf uns auf...

Danach fehlten mir irgendwie 2 Std. Das Nächste an was ich mich erinnerte war, das ich in meinem Zimmer vor der Heizung saß, Tränen liefen mir über die Wange, ich hatte in der rechten Hand einen Cutter und war dabei die Adern auf meinem linken Arm nachzufahren, erst langsam und sanft, dann fester und irgendwann fing es an zu tropfen...

Es tat nicht weh, es sah nur seltsam aus, wie das Blut sich langsam am Arm langschlängelte. Ich habe es nicht gespürt...

Die Tür ging auf, meine Oma wollte mich wohl zum Essen runterholen. Sie sah mich an, die Augen wanderten von meinem Gesicht runter zu meinen Armen, es trat Besorgnis in ihren Blick, sie setzte sich neben mich, nahm ein Taschentuch aus ihrer Schürze und drückte es auf meinen Arm, mit der anderen Hand nahm sie mir den Cutter aus der Hand und steckte ihn in ihre Schürze. Sie hat mich nur im Arm gehalten, solange bis die Blutung aufgehört hat. Sie hat die ganze Zeit nur da gesessen und mich hin und her gewogen und geweint...

Ich habe mich geschämt, dafür das ich ihr diesen Anblick, dieses Wissen aufgebürdet habe, aber ich bin auch froh, das ich sie hatte.


Es wird mir mittlerweile aber so einiges klar... Warum mein Vater zu trinken anfing, warum er nichts von uns wissen wollte, warum er sich einfach abgewandt hat.

Ich habe meine Mutter gefragt, warum? Ich habe meinen vater gefragt warum?

Meine Mutter sagte, das gehe mich nichts an.

Mein Vater sagte, das er der falsche Mann gewesen ist... Das meine Mutter scih anders entschieden hätte...

Anders entschieden? Ich habe auf diesen Satz lange zeit nichts gegeben, weil ich immer geglaubt habe, das mein Vater ein Versager war... Er wollte uns Kinder nicht sehen, er hat uns in 20 jahren vielleicht 4 x gesehen, vielleicht etwas mehr...

Aber mittlerweile denke ich es war was anderes...

Mittlerweile glaube ich, das meine Mutter mein Vater betrogen hat und er es rausgefunden hat. Er hat halt ein 3/4 Jahr bevor er auszog angefangen zu trinken, er kam abends besoffen nach Hause und schlief in seinem Hobbyraum...

Meine Mutter und ihr jetziger Mann haben sich schon Jahre vorher in ihrer Firma kennengelernt. Und so langsam merke ich das da mehr gewesen sein muss. Er zog ein, einen Tag nachdem mein vater auszog... Mein Vater war halt nicht stark genug das zu verkraften, er hat gemerkt das Kämpfen keinen Sinn gehabt hätte, da meine Mutter die Entscheidung getroffen hatte und nicht bereit war es nochmal zu versuchen.

Es ergibt so langsam einen Sinn...

Mein Vater wollte uns nicht sehen, weil er nicht die Kraft hatte, meiner Mutter gegenüber zu treten. er hat alle urteile der Richter, der Anwälte sang- und klanglos hingenommen. Hat alles abgenickt, er wollte nur das mein Bruder und ich gut versorgt waren. man traf einen Kompromiss was das gemeinsame Haus anging, zu unserem Wohle hat mein Vater auf alles verzichtet, was er sich mit ihr aufgebaut hatte...

ich habe immer gedacht, das mein Vater der Schuldige war, aber ich denke das ich mich 20 Jahre in ihm getäuscht habe...

Ich merke, das ich doch mehr von ihm habe, als ich immer zugegeben habe...

Ich sehe in den Spiegel und erkenne die Gesichtszüge meines Vaters, die markante Nase, die Kopfform, der Blick... einige Gesten, einige Wesenszüge... mehr als ich immer zugegeben habe, mir selbst eingestanden habe...

Zu meiner Ehe und ihrer "Abwicklung"

Meine Exfrau hat mich betrogen...

Ich streite die Schuld daran, nicht mehr ab. Ich bin genauso schuld an dem Scheitern meiner Ehe wie sie. Ich hab bis vor ein paar Wochen immer gedacht das sie ja alleine Schuld an allem ist...

Ich habe ihr beim Auszug/Umzug geholfen. Gott, ich habe sogar mit ihr Wohnungen besichtigt und ihr zu einer besseren, günstigeren Wohnung geraten, als sie auszog. damit sie sich nicht über den Tisch ziehen lässt...

Ich habe ihr einen Großteil der Wohnungseinrichtung finanziert, habe ihr einen guten Start in das Leben nach mir ermöglicht, und dafür gesorgt das sie sich keine Gedanken machen muss. Habe die gemeinsame Wohnung alleine aufgelöst und habe die Nebenkostennachzahlungen alleine getragen...

Mich haben die letzten 3 Jahre inklusive Scheidung, meines Umzuges, ihres Umzuges, der Nebenkostennachzahlung, etc. etwas über 6000 Euro gekostet...

Naja, hätte ich einen A**** in der Hose gehabt, wären es vermutlich 4000 Euro weniger geworden...

Diesen Fehler mache ich kein 2. Mal...

Irgendwann in der letzten Therapiestunde sagte mein Therapeut, das er sich freut, das ich so viel nachdenke und ich anfange zu erkennen, das ich nicht an allem die Schuld trage, das ich merke das mein Umfeld viel dazu getan hat.

Aber er hat ein wenig Sorge vor dem Tag, an dem ich es schaffe, die Mauer aufzubrechen, die ich so lange um mich errichtet habe...

Er sagte das er denn nicht in der Richtung des Sturmes stehen möchte den ich entfessele.

Mit meinen eigenen Worten gesprochen...

Es wird dann warm am Nordpol...


Ich danke für Eure Aufmerksamkeit :)

LG
 
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G

Gast

Gast
Hey das ist schon ein harter Lebensweg. Ich finde deine Mutter hat dich übel vernachlässigt. Wahnsinn, dass so ein netter nachdenklicher Mensch aus dir geworden ist. Ich denke auch, dass nichts schlimmer is als von der Mutter ignoriert zu werden, da bekommt man sicher irgendwann Selbstmordgedanken. :(
Sie hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass es dir nicht gut geht.
Da fällt mir ein Experiment ein, von dem ich mal gehört habe. Eine bestimmte Anzahl von Säuglingen wurde mal beobachtet. Die eine Gruppe wurde gekuschelt und gehätschelt auch beim füttern. Die andere Gruppe hat man einfach nur eiskalt versorgt ohne sonstige Zuwendung. Aus der 2. Gruppe sind viele sehr bald gestorben.

Wenigstens gab es Leute, die zu dir gehalten haben. So gefühlskalte Mütter gibt es leider nicht so selten. Klar, dass bei den Kindern dieses Verhalten seelische Spuren hinterlässt. Auf soeine Frau kann man dann auch verzichten...
Wünsche dir, dass du dein Glück findest und dich nicht unterkriegen lässt. Hast schon ne Menge durchgestanden und jetzt bist du solchen kalten Menschen ja nicht mehr ausgeliefert, sondern entscheidest selbst, wer in dein Leben tritt.
 
S

Schnee-Fee

Gast
Guten Morgen Yenlowang,

meine Wenigkeit hat nun eine Tasse Kaffee dazu getrunken....

Ich ziehe den Hut, denn ich habe beim Mitlesen in den verschiedenen Themen immer wieder gesehen, wie du mit viel Einfühlsamkeit versuchst, den Menschen, die in seelischer Not sind, zu helfen. Es ist erstaunlich, wie du trotz deiner belasteten Seele ein offenes Ohr für Andere hast.

Darf ich dich fragen, welche Art Therapie du machst und wie in etwa die abläuft und welche Art Therapeut du besuchst?
Ehrlich gesagt macht mir das ein wenig Angst vor einer Therapie...

Lieben Gruß
Schnee
 
L

Lilyan

Gast
Hallo Yenlowang , Dein sehr chronologischer trauriger Bericht Deines Lebens hat mich derart unter meinem Frühstückstisch gezogen das ich meinen Kaffee stehen gelassen habe und Deine Geschichte 2 mal gelesen habe um wirklich zu begreifen was Eltern an einer Kinderseele so verbiegen und demolieren können . Da ich zwei Erwachsene Jungs habe die sehr verschieden sind gehe ich in mich und beurteile meine Rolle als Mutter genau und kritisch . Gott verzeih mir wenn ich aus Leichtsinn oder Unkenntnis an meinen Kindern gefehlt habe . Ich habe immer meinen Jungs angeraten sollten sie unter mir in der Kindheit gelitten haben das sie das jederzeit mir sagen dürfen . Auch wenn meine Kinder erwachsen sind beobachte ich sie sehr genau und setzte mich stets mit ihnen auseinander . Meine Kinder gebürd der gleiche Respekt wie ich auch Respekt erwarte . Auch Du hast diesen Respekt verdient . Yenlowang ich fühle sehr mit Dir .
 
M

Miro

Gast
Hallo Yenlowang,

ich fand sie auch sehr eindrucksvoll, deine Geschichte. Toll und sehr kurzweilig geschrieben, und macht nachdenklich.

Das mit der Handgranate ist ja irre...;)

Bis auf 'ne Zigarette habe ich nix zu gebraucht - danke!

Und viel Glück bei der weiteren Verarbeitung.

Schönen Gruß,

Miro
 

Yenlowang

Aktives Mitglied
Guten Morgen Yenlowang,

meine Wenigkeit hat nun eine Tasse Kaffee dazu getrunken....

Ich ziehe den Hut, denn ich habe beim Mitlesen in den verschiedenen Themen immer wieder gesehen, wie du mit viel Einfühlsamkeit versuchst, den Menschen, die in seelischer Not sind, zu helfen. Es ist erstaunlich, wie du trotz deiner belasteten Seele ein offenes Ohr für Andere hast.

Darf ich dich fragen, welche Art Therapie du machst und wie in etwa die abläuft und welche Art Therapeut du besuchst?
Ehrlich gesagt macht mir das ein wenig Angst vor einer Therapie...

Lieben Gruß
Schnee
Guten Morgen Schnee,

Ich mache eine Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.

Zumindest steht das auf meinem Antrag, den ich für die Krankenkasse ausgefüllt habe. ;)

Ich habe 14 tägige Sitzungen die jeweils etwa 1 Std. dauern...

Mein Therapeut sagt, er macht bewusst "nur" alle 14 Tage eine Sitzung und nicht jede Woche, da er so dem Geist Gelegenheit gibt zu reflektieren was in der vergangenen Sitzungen herausgekommen ist und damit man sich bewusst damit auseinandersetzt.



  • Was bedrückt mich?
  • Was ist die Ursache?
  • Wie kann ich es in Worte fassen?
  • Wie mein Gefühl ausdrücken?
  • Wie kann ich mit den Ursachen so umgehen, dass es mir gut geht?
  • Was will ich ändern bzw. tun?
Aber was ganz wichtig für mich ist, er ist nahezu unbeteiligt (also kein Freund, Verwandter, etc.) und er hört mir zu...

Und stellt im richtigen Moment eine Frage, mit der ich mich zu dem Zeitpunkt auseinandersetzten muss, ich darf zwar schon überlegen, aber er möchte die Antwort zeitnah und noch innerhalb der nächsten paar Minuten, er hakt denn auch nach, solange, bis ich ihm antworte. Er lässt keine "Vertagung" der Antwort zu.

Kurz, er macht sich ein wirklich genaues Bild von meinem Innersten und wird nachdem er eine Grundlage hat, mir Wege aufzeigen, wie Ich damit klar komme. Er möchte das ich lerne damit umzugehe.

Er tut mir wirklich gut...

Ich habe schon vorher viel über meine Vergangenheit reflektiert, aber unglücklicherweise lebe ich auch in ihr. Ich kann nicht in die Zukunft schauen, es gibt zwar auch gute Tage, in denen ich im Hier und Jetzt lebe, aber diese Tage konnte ich bis vor kurzem an beiden Händen abzählen.

Als Beispiel, das meine Exfrau die komplette Schuld trifft. Diese Aussage hätte ich bis vor kurzem sogar beeiden können, so sicher war ich. Ich war ja perfekt. Ich habe alles für sie getan. Ich habe sie auf Händen getragen...

Aber ich habe mich in allem was ich gemacht habe nicht für sie als Partner interessiert, sondern für sie als "Objekt" um das ich mich kümmern muss/kann. Deshalb habe ich es auch so lange mit ihr ausgehalten. Ich habe nicht den Partner, die Frau zum Glücklichsein gesucht, sondern nur jemanden um den ich mich kümmern kann.

Auch wenn es hart klingt, aber ich bin garnicht nicht so traurig darüber das sie mich betrogen hat. (Natürlich tut es weh, zumal ich gesehen habe mit "was" sie mich betrogen hat) Sondern ich bin von mir "enttäuscht" das mich mein Gefühl betrogen hat. Ich habe Jahrelang gedacht, gefühlt "So wie sie sich gibt, so wie sie aussieht, so wie sie vom Wesen her ist, die will doch eh keiner haben!"

(Steinigt mich für diese Aussage, aber so habe ich gedacht. Ich weiß mittlerweile dass das einer der größten Fehler war, die ich hätte machen können :( )

Sie hat aber auch ihren Teil dazu beigetragen, vielleicht auch als Hilfeschrei um Beachtung, wer weiß das schon. Sie hat sich gehen lassen, wenig auf sich geachtet, wenig Körperpflege, wenig schicke Sachen, nicht weggehen, nur auf der Couch sitzen, keine Dessous, etc. Sex hatten wir die letzten paar Jahre vielleicht 3 oder 4 x... Standard, nichts außergewöhnliches. Schnell fertig und schlafen.

Irgendwann war mir Sex auch nicht mehr wichtig, sie übte keinerlei Anziehung mehr auf mich aus. Allerdings im Nachhinnein betrachtet auch schon sehr viel früher nicht mehr... Aber ich hatte jemanden um den ich mich kümmern konnte. Darum ging es mir, das war meine einzige Lebensaufgabe...

Bei meiner Freundin jetzt ist es anders. Ich liebe sie. Ich brauche sie. Sie gibt mir Kraft, sie ist für mich da wenn ich falle und sie fängt mich auf...

Ich versuche bei ihr nicht alles zu tun, sie ist ein eigenständiges Wesen, sie weiß von alleine was sie tut. Ich muss mich in meinem Wesen bei ihr zurücknehmen. Ich muss einfach nur da sein.

Das ist garnicht so einfach wie es sich vielleicht anhört, aber ich weiß das ich, wenn ich gelernt habe, wie man "Einfach nur da ist" das ich dann weiß wer ich bin, was ich in der Lage bin zu leisten...

Das Selbstvertrauen ist dann der nächste Schritt...

Zu meinem Therapeuten:

Ich hab mit ihm einen Therapeuten gefunden, der in psychischen Notfallambulanzen und Traumakliniken, sowie bei der Bundeswehr im Auslandseinsatz seine Arbeit verrichtet hat, bevor er sich niederließ.

Ich habe ihn mir aus 2 unterschiedlichen Gründen ausgesucht (Das Gefühl bei der ersten Sitzung war natürlich auch ein Grund, ein Gefühl jemanden gefunden zu haben, bei dem es passen könnte...

Aber zum einen, weil mir sein Internetauftritt gefiel (Er hat eine ruhige, strukturierte Internetseite. Sachlich und aufgeräumt, auf das wesentliche konzentriert - Informationen...Und zum anderen war er der Einzige, der sich wirklich für mich interessiert hat. Ich habe bei meiner Therapeutensuche etliche Telefonate geführt. Es fing an von "In den nächsten 16 - 20 Wochen bekommen Sie sowieso keinen Termin, ich bin ausgebucht:" über "Wie sind sie denn versichert? - "Gesetzlich oder Privat? - Wenn sie die Möglichkeit haben die Sitzungen direkt über mich abzurechnen, kann ich Sie irgendwo noch zwischenschieben."

Und zum anderen, weil er sich bei mir gemeldet hat. Ich habe, nachdem ich ihm per Telefon nicht erreicht hat, eine E-.Mail geschickt, in der ich mein Problem kurz umrissen habe und er rief noch am gleichen Tag abends zurück und ich hatte den ersten Termin...

Die Krönung war ein andererTherapeut, wo ich schon am Telefon das Gefühl hatte mich entschuldigen zu müssen, das ich angerufen habe. Sowas von unfreundlich. Ich wusste zwar ungefähr wo der seine Praxis hatte, aber leider nicht genau. Auf meine Frage hin, welcher ÖPNV da in etwa hält, kam nur eine geblaffte Antwort zurück: "Das weiß ich doch nicht!"...


LG
 

Yenlowang

Aktives Mitglied
Hallo Yenlowang,

auch ich habe ein Kaffee getrunken und gebannt deine Geschichte gelesen.

Ich kann dich nur bewundern das du das alles so aufschreiben kannst, das ist für dich auch ein richtiger Schritt für die Verarbeitung.
Es ist schade das du deine Kindheit so erleben müsste, das wünscht man keiner zu. Auch ich kann dir keine Lösung anreichen, außerdem bist du auf dem richtigen Weg.
Eine Frage habe ich dan doch.
Du hast zwar über dein Vater geschrieben aber ich kann nicht erkennen ob du kontakt mit ihm hast und so ja wieviel, es hört sich an als ob er ein herzenguten Mensch ist und auf euch kinder den Stress wegen verzichtet hat.
Das gleiche gilt für dein Bruder, was für ein Kontakt hast du mit ihm, wie war das als ihr noch kinder warst.

Ich wünsche dir alles gute.
Mein Bruder hat meinen Vater schon seit bestimmt 10 Jahren nicht gesehen, oder von ihm gehört. Mein Bruder hat ihm zur Geburt seines Sohnes auch keine Karte geschickt, er hat es erfahren als er mit seinem Bruder (meinem Onkel telefoniert hat) das er Opa ist. Das ist jetzt über 4 Jahre her. Ich denke das hat ihm auch ziemlich weh getan, das mein Bruder es in die Welt "herausgeschrien" hat und ihn dabei bewusst außen vor gelassen hat (Mir hätte es ganz sicher sehr weh getan)...

Er sagt denn auch, ich höre das von Bekannten die mit ihm gelegentlich mal zu tun haben: "Ich habe einen Enkel, den habe ich noch nie gesehen, mein Sohn kommt nicht vorbei und zeigt ihn mir!" Allerdings würde mein Bruder ihn auch nicht abweisen, wenn er sich von sich aus melden würde...

Mich hat mein Vater alle paar Monate einmal angerufen um mir zu sagen wie scheisse es ihm doch geht. Ich habe denn meistens das Telefon auf Lautsprecher gestellt, und weiter das gemacht, was ich gemacht habe, bevor er angerufen hat. Und nach 45 Minuten habe ich denn gesagt: "So, ich muss jetzt los. Bis zum nächsten Mal."

Mittlerweile denke ich drüber nach, ob ich ihn anrufen soll...

Ich denke ich hebe mir das für den Tag auf, wo ich die Kraft habe ihn nochmal zu fragen. Jetzt nach 20 Jahren sollte er den nötigen Abstand haben darüber zu reflektieren und sich damit auseinander zu setzen. An diesem Tag möchte ich ihn bewusst fragen...

"Was ist damals passiert?"

Er hat meine Handynummer, wenn er mich erreichen will, hat er die Möglichkeit. Seit ich umgezogen bin kennt er meine neue Festnetznummer nicht, und das soll auch fürs erste so bleiben. Bis ich sicher bin, das ich das, was ich vielleicht hören würde verkraften kann. Noch bin ich da nicht in der Lage dazu...

Noch habe ich einen Gedanken im Hinterkopf.

"Was ist wenn ich doch völlig falsch liege?..."

LG
 
L

Lilyan

Gast
Diese Tiefenpsychologische Therapie bekomme ich auch in der Reha in einem zusammenhängenden Block . Bei mir ist jetzt eine Phase wo ich gerne erzähle und Aufnahmebereit bin . Ist ganz schön hart weil ich mir denken kann das da
viel aus dem Unterbewußten herauf geholt wird . Ich weiß zwar nicht wie sich diese Therapie gestaltet weil ich diese noch vor mir habe .Yenlowang diese Therapie scheint recht anstrengend zu sein . Ich wünsche Dir viel Kraft dafür .
 

Yenlowang

Aktives Mitglied
Achso :)

Ich habs falsch verstanden. Das mit meinem Bruder.

Ich hab ein "relativ" gutes Verhältnis zu ihm. Wir hatten nach der Trennung ja nur uns.

Ich habe ihn bewundert. (Er ist der jüngere von uns beiden ). Es ging bei ihm alles so leicht. Er war so unbeschwert. Ich habe stundenlang lernen müssen für eine Klassenarbeit, er hat sich den Stoff nur einmal angesehen und für sich gesagt "Kann ich!" und hat die 1 oder 2 geschrieben. Ich habe mit Mühe und noch ne 3 rausgeholt. Ich bewundere ihn heute noch...

Er hat gemacht, was er wollte. Wenn meine Mutter mit ihrem Kerl in Urlaub war, hatte er seine Kumpels da zu saufen und feiern und ich hab hinterher saubergemacht, weil er nicht dazu in der Lage war. Ich habe ihn vermutlich in gewisser Weise beschützt, weil ich ja wusste was meine Mutter macht, wenn sie mitbekommt, das es nicht so war, wie sie es gewollt hat. (Da scheint es wieder zu sein mit dem kümmern...) Ich habe dicht gehalten, er hat dichtgehalten, wir waren uns in dieser Beziehung einig...

Es war ein freundschaftliches Verhältnis, welches allerdings nicht sehr tief war. Ich bin mit meinen Problemen nicht zu ihm gekommen, er nicht zu mir. Wir waren wohl eher sowas wie Freunde anstatt Brüder. Wir zogen nur an einem Strang, wenn es um den Kerl meiner Mutter ging. Da waren wir uns einig. Aber ansonsten sind wir grundverschieden...

Bei ihm hat meine Mutter es mit der "Erziehung" auch anders gemacht. Er durfte mit 15 bis 22 - 23 Uhr raus zu seinem Kumpels (Was mir bis 18 verwährt war...). Er hat seine Erfahrungen mit Mädchen, Alkohol, etc. früh gemacht. Er war mit 16 das erste Mal besoffen, er hatte seine erste feste Freundin mit 15 1/2. Er hat seine Fehler machen dürfen...

Der erste Liebeskummer, der erste Kuss, das erste Mal das er Schluss gemacht hat mit seiner Freundin...

Ich habe miterleben dürfen, wie meine erste Freundin mit meinem damals besten Freund in die Kiste gestiegen ist...

Ich habe im Nachhinnein betrachtet das Gefühl, das meine Mutter bei mir geübt, und bei ihm die Erfahrungen mit mir umgesetzt hat.

Ich habe ein Problem damit, bei Ihm und seiner Familie zu sein. Mein Bruder behandelt seinen Sohn, wie man ein Kind behandeln sollte, mit Liebe und Zuwendung. Er darf seine eigenen Erfahrungen machen und seine Eltern schenken ihm alle Aufmerksamkeit, die er benötigt/möchte. Und meine Mutter ist da genauso...

Ich kann da nicht lange sein, es geht einfach nicht, ich bin jedesmal froh wenn ich da weg bin...

Wenn ich meine Mutter höre "Der Kleine hier, der Kleine da... Seht mal was der Kleine macht!"

Ich könnte kotzen...

Es tut mir jedesmal weh, wenn sie ihn so behandelt. Ich freue mich zwar für ihn, das er so eine Oma hat, aber ich hätte mir so eine Mutter gewünscht, ja sogar gebraucht...

Es geht scheinbar ja doch, sie behandelt ihn so... liebevoll, mit soviel Aufmerksamkeit.

Sie hat extra für den Lütten ihre Arbeitszeit reduziert, damit sie ihn öfter sehen kann und mein Bruders Freundin wieder in ihrem Job halbtags arbeiten kann...

Für uns hat sie sowas nicht gemacht, obwohl sie durch das was ihr Kerl verdient hat, es sich locker hätte leisten können. Aber nein, sie hat 40 - 60 Std. die Woche gearbeitet und hat nebenbei noch Ämter im Sportverein und Jugendzentrum bekleidet... Aussenwirkung für alles...

LG
 
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