Yenlowang
Aktives Mitglied
Hallo zusammen...
Setzt Euch hin, nehmt Euch eine schale Popcorn und lest...
Kurzum nehmt Euch Zeit, es wird lang...
Ich hatte vorgestern wieder eine Therapiestunde. Diesmal hat mein Therapeut zwar anstatt 5 Min. fast 20 Min. gebraucht bis ich aufgelöst und ohne Stimme heulend zusammenbrach und 5 Minuten nicht sprechen konnte. Allerdings war dafür der Ausbruch und die Trauer das Heftigste was ich seit Jahren erlebt und gefühlt habe...
Es beginnt alles wie Puzzleteilchen in einander zu fallen.
Ich kenne meine Familie nicht, bzw. ich habe sie vermutlich niemals wirklich gekannt...
Ich wurde geboren im Dezember 75 als erster Sohn meiner Eltern, ich soll ein Wunschkind gewesen sein, zumindest wurde es mir gesagt, als ich meine Mutter einmal danach gefragt habe. (Aber ich merke immer mehr das man Dinge sagt, nur damit man seine Ruhe hat...)
Ich kann mich an fast keine guten Dinge aus meiner Kindheit erinnern, es sind nur Bruchstücke und Fragmente meiner Vergangenheit an die ich mich erinnere. Seltsamerweise kann ich mich an fast all die Mißachtung, Einsamkeit, Schmerzen etc. erinnern die ich erlebt habe. Aber wenig an die Guten, sie sind verblasst, und werden immer blasser...
Und mittlerweile habe ich Angst davor, was mein Therapeut noch aus mir rausholen kann, was mein Unterbewusstsein vielleicht schon 20 Jahre und länger vor mir versteckt...
Einige Dinge die ich hier niederschreibe entstammen meiner Erinnerung, andere wurden mir von Menschen zugetragen, die mich in der Zeit gekannt haben, bzw. live dran teilgenommen haben und hatten.
Meine Mutter fing etwa 6 Monate nach meiner Geburt wieder an zu arbeiten. (Sie arbeitet in einer Einrichtung für Blinde und Sehbehinderte) und in Ermangelung einer Tagesmutter (und vermutlich auch aus finanzieller Motivation - Das Geld kann man sich sparen...) Nahm sie mich mit zur Arbeit und ließ mich im Kinderwagen vor Ihrer offenen Bürotür stehen und die Blinden durften mich denn bespassen, wenn ihnen danach war. Die blinden haben mich rumgeschoben und mit mir gespielt, etc. Solange bis denn Feierabend war und meine Mutter nach Hause fuhr.
Ihr ehemaliger Chef kann da wunderbare Annekdoten erzählen, er freut sich jedesmal darüber, wenn er erzählt: "Kannst Du Dich dran erinnern, als Du noch ganz klein warst und ich Dich versehentlich hab fallenlassen?"...
Das war genau das, was ich hören wollte...
Dann kam ich in Kindergarten, an diese Zeit habe ich wenig Erinnerungen, wenn ich allerdings meine ehemaligen Kindergärtnerinnen sehe, kommen in mir "warme" Gefühle hoch, als wenn ich einen lieben Menschen seit Jahren das erste Mal wiedersehe, also müssen es positive Eindrücke gewesen sein...
Ich habe eine Narbe am Finger, sie ist auf der Innenseite etwa 2 cm lang und ging damals bis auf den Knochen runter. Die habe ich nachdem ich als kleiner Wurm (gerade mal 2 und ein Keks) mit einer Malzbierflasche, welche ich von einem Blinden in der Firma meiner Mutter bekommen habe, hingefallen bin, weil ich so stolz war und sie ihr zeigen wollte. Sie zersprang und die Scherben bohrten sich in meine Hand...
Meine Grundschulzeit war wenig spektakulär, wenn man mal von den Kommentaren in meinen Zeugnissen absieht:
"... Lebt in einer Phantasiewelt! ... kann sich schlecht auf den Unterrichtsstoff konzentrieren!" So zieht sich das wie ein roter Faden durch die 1. - 4. Klasse.
Denn hatte meine Mutter ein Treffen mit meiner Lehrerin. Meine Lehrerin riet meiner Mutter, mit mir einen Kinderpsychologen aufzusuchen, da ich irgendwie überdreht wäre und nicht still sitzen konnte, immer unterwegs in der Klasse war und in meiner eigenen Phantasie lebte. Hierzu muss gesagt werden, das ich alles sehr bildlich ausgeschmückt habe. Wenn ich Aufsätze schrieb, hatten sie einen "Comic" Touch... Mit Explosionen, Sprechblasen, etc...
Und meine Klassenlehrerin schlug einfach nur vor, das ein Therapeut ergründen könnte, warum ich so lebhaft und hippelig war mich nicht konzentrieren konnte...
Meine Mutter ist ausgeflippt und hat meine Klassenlehrerin zusammengefaltet, was das sollte, ihr Sohn müsse nicht zum Psychiater. Was bilden Sie sich ein... Was sollen denn die Nachbarn denken... Mein Sohn... Psychiater... Bevor sie versuchen meinen Sohn zu erziehen, sehen sie sich doch mal ihre eigenen Kinder an...
Kurzum, meine Mutter hat sie so eingeschüchtert, das sie mir gegenüber kein Wort mehr raus brachte... (Sie kam auch nicht zu meinem 18. Geburtstag... das ist aber eine andere Geschichte)
Mein Vater...
Mein Vater ist eigentlich ein lieber netter, ein bißchen verplant, trottelig, aber unglaublich lieb, zumindest habe ich ihn so in Erinnerung, wenn ich an die Zeit vor der Scheidung denke. Allerdings habe ich das letzte halbe Jahr bevor er auszog ihn nur anders erlebt. In sich gekehrt, nachdenklich, abends betrunken, still...
Ein schönes Erlebnis hat sich mit in mein Gedächtnis eingebrannt... Es muss Sylvester in den 80ern gewesen sein. Mein Vater arbeitete beim BGS als Waffenwart in der Waffenkammer... Es wurde 0 Uhr und mein Vater kam mit einer kleinen Flasche aus Styropor zu uns in den garten und sagte: "Hier hab ich einen feinen Knaller. Wollen wir doch mal sehen ob der Rumms macht..."
Es war eine Übungsgranate, die er auf irgendwelchen dunkel Kanälen aus der Waffenkammer hat mitgehen lassen. Ich weiß es noch wie heute... Er zog den Sicherungsstift, drehte den Zünder, zählte bis 3 und warf sie in Richtung hinteres Gartenstück... Es rummste, es vibrierte der Boden und wir hatten ein 50cm tiefes, 3m breites Loch im Garten und zum Sommer einen Swimmingpool, weil der Erdaushub ja schon begonnen war... Über die 5 kaputten Fensterscheiben in der Nachbarschaft (Die, die dem Detonationsdruck nicht ausgehalten haben) verlor niemand mehr ein Wort...
Es war eines der wenigen Ereignisse, die mir im Gedächtniss blieben...
Denn kam Torsten. Torsten ist der Nachbarsjunge zur rechten Seite meines Elternhauses, ein wenig älter als ich, aber leider ein wenig zurückgeblieben, war mit seiner geistigen Reife immer 2 Jahre hinter den anderen Kindern, er war aber mein einziger Freund in meiner Kindheit, wir haben viel zusammen gespielt. Er hatte ab und an mal unkontrollierbare Aggressionsschübe. So auch den tag in der Schule...
Die 2. Narbe in meinem jungen Leben, ich muss so 7 jahre alt gewesen sein. Wir sassen in der Schule und haben irgendwas geschrieben. Torsten ging mit seinem Bleistift und einem Anspitzer zum Mülleimer um seinen Bleistift anzuspitzen, er war richtig spitz als er fertig war... Er ging an meinem Tich vorbei und fing auf meiner Höhe an zu brüllen und rammte mir den Bleistift in die rechte Hand...
Auf die spätere Frage, warum? Sagte er, weil er mal ausprobieren wollte, wie sich das anfühlt...
Denn kam eine ungemein langweilige Realschulzeit, ich war ein stiller und in sich gekehrter, dicker kleiner Junge, mein einziger und bester Freund Dirk (kommt nachher noch zu traurigen Ehren..) war der einzige der sich mit mir beschäftigte, alle anderen mieden mich, wie der Teufel das Weihwasser.
Denn kam der Tag, als mein Vater auszog. Wir saßen am Frühstückstisch und wurden zur schule verabschiedet, als wir nachmittags nach Hause kamen, war das Zimemr meines Vaters leer, mein Vater ausgezogen...
Die einzige Antwort meiner Mutter: "Euer Vater ist ausgezogen und kommt nicht wieder..."
Einen Tag später zog der neue Freund meiner Mutter mit Sack und Pack ein... Ein Tyrann, Besserwisser, A******* vor dem Herren. Er hat gedacht das er uns erziehen kann. mein Bruder war stark, ich war schwach... Meine Mutter hielt zu ihm und nahm alles für bahre Münze was er sagte...
Kurz, ich war abgemeldet, nicht das es überhaupt interssiert hätte was ich mache, oder wie ich in der Schule bin.
Ich habe schnell gemerkt, das meine Mutter mich nur beachtete, wenn ich etwas tat, ich putzte, kochte, wusch... alles nur damit meine Mutter auch mal sagte: "Ja, das ist ok, ich hätte es kaum besser machen können..."
Ich habe versucht, mich dagegen zu wehren, ich habe Dinge nicht gemacht, ich habe Wiederworte gegeben, das einzige was es mir gebracht hat, was Mißachtung. Es tut einem kleinen Kind nichts mehr weh, wie von der Mutter nicht beachtet zu werden. das konnte meine Mutter gut... Darin war sie perfekt... Alles für ihren Stecher, aber nichts für die Söhne.
Mein Bruder hat es anders gemacht. Er hat versucht in allem der Beste zu sein, und hat sich die Bestätigung darüber geholt...
Mein Bruder konnte Fußball spielen, er trainierte immer einen Schritt härter als die anderen, schaffte es in die Landsauswahl. Der HSV und Werder Bremen standen an der Tür, wollten ihn haben. Er sagte ab, ihm war es nur wichtig der Beste zu sein.
Das war er... in allem. Die Realschule mit 1,2, Das Abi, danach mit 1,5, die Lehre als Landesbester, die Meisterprüfung als Zweiter des Meisterschule...
Meine Mutter ist so stolz auf ihn, egal von wo sie es hörte... "Acdas ist ihr Sohn, der da im Tor steht? Ach das ist ihr Sohn, der da in der Zeitung steht..."
Der erste Enkel kam von Ihm...
Das was für mich und meinen Vater wichtig war, das was ich gemacht habe, damit man mich beachtete war nebensächlich...
Es kratzte keinen das ich 2 x hintereinander Stadtmeister im Judo und Landesmeister geworden bin...
Es war halt nicht wichtig.
Das ich meine Lehre als 3. bester des Landes Schleswig-Holstein gemacht habe, interessierte auch keinen, was für Mühe es mich kostete das zu schaffen.
Meine Mutter war auch mit auf meiner Freisprechung. Das einzige was sie sagte, war: "Naja, hat er es doch noch geschafft, nachdem er ja schon durch die Zwischenprüfung gefallen ist, hat er sich ja ganz gut berappelt...."
Das ging runter wie ein Sack Reißzwecken...
Ich habe versucht Aufmerksamkeit zu bekommen, ich habe geklaut...
Ich habe Harrpflegemittel gestohlen, nicht ein, zwei Sachen... Nein, taschenweise, manchmal ganze Regaltiefen voll.. Geklaut und gleich danach weggeschmissen, warum ich mir sowas ausgesucht habem, weiß ich bis heute nicht, es hat mir nichts bedeutet, es hätten auch andere Dinge sein können, es war egal was es war...
Man hat mich erwischt, ich war noch nciht strafmündig (13 1/2 jahre) und meine Mutter musste mich von der Polizei abholen. Sie sagte die ganze Zeit kein Wort, nichts, kein Schimpfen, kein Arschvoll, nix. Das einzige was ihr wichtig war, war, das es die Nachbarn nicht mitbekommen.
Die Quittung bekam ich zuhause. Mißachtung in großem Stil. Kein Wecken morgens, keine Blick als ich am Frühstückstisch saß, nichts...
Absolute Mißachtung...
Hätte sie mich wenigstens ordentlich verdroschen, ein wenig körperliche Nähe, sei es auch nur die Berührung gewesen, wenn sie zuschlägt... Aber nichts, ein kalter, toter Blick und kein Wort... Das kann meine Mutter gut, wirklich gut...
Der einzige Mensch, der mich wirklich beachtet und geliebt hat, war meine Oma (Oma ich denke jeden Tag an Dich! Ich vergesse Dich niemals..)
Ich musste Oma nur in Arm nehmen um beachtet zu werden, sie hatte immer ein gutes Wort, war immer für mich da, egal was war...
Die schönsten Erinnerungen an sie, sind auch gleichzeitig die traurigsten.
Meine Mutter war mal mit ihrem Freund ein paar Wochen im Urlaub und Oma passte auf uns auf. ich habe gedacht: "Oma kann uns ja eh nichts befehlen, ich kann machen was ich will. Und bin zu einer Party gegangen. Soviel Spass hatte ich noch nie, denn es hieß bei meiner Mutter immer: "Du bist um 21 Uhr drin!" (ich war 15...) ich kam um drei nach Hause, und schloss die Haustür auf, auf einmal ging das Licht an und meine Oma saß im Nachthemd auf der Treppe, sie sagte: "Ich hab Todesangst um Dich gehabt, ich hab mir solche Sorgen gemacht, wo warst Du?" Ich bin sofort in die Defensive, ich hatte solche Angst davor, das sie mich mit der gleichen Mißachtung straft wie meine Mutter es zu tun pflegte...
Aber sie kam auf mich zu, ich wurde immer kleiner und sie nahm mich einfach nur in Arm und sagte: "Junge, das bleibt unser kleines Geheimnis, das behalten wir für uns. Ja?"
Ich war 16 als ich mich mal mit meiner Mutter gestritten habe (es gab nicht viele Male an die ich mich erinnern kann, das ich versucht habe mich zu streiten. ich weiß nicht mehr worum es ging, aber meine Mutter fing irgendwann an: "Nimm Dir ein Beispiel an deinem Bruder, der kann es doch auch..."
Ein Wort gab das andere, meine Mutter ging danach zur Arbeit, oder zum Sport oder was weiß ich, meine Oma und mein Opa passten dann auf uns auf...
Danach fehlten mir irgendwie 2 Std. Das Nächste an was ich mich erinnerte war, das ich in meinem Zimmer vor der Heizung saß, Tränen liefen mir über die Wange, ich hatte in der rechten Hand einen Cutter und war dabei die Adern auf meinem linken Arm nachzufahren, erst langsam und sanft, dann fester und irgendwann fing es an zu tropfen...
Es tat nicht weh, es sah nur seltsam aus, wie das Blut sich langsam am Arm langschlängelte. Ich habe es nicht gespürt...
Die Tür ging auf, meine Oma wollte mich wohl zum Essen runterholen. Sie sah mich an, die Augen wanderten von meinem Gesicht runter zu meinen Armen, es trat Besorgnis in ihren Blick, sie setzte sich neben mich, nahm ein Taschentuch aus ihrer Schürze und drückte es auf meinen Arm, mit der anderen Hand nahm sie mir den Cutter aus der Hand und steckte ihn in ihre Schürze. Sie hat mich nur im Arm gehalten, solange bis die Blutung aufgehört hat. Sie hat die ganze Zeit nur da gesessen und mich hin und her gewogen und geweint...
Ich habe mich geschämt, dafür das ich ihr diesen Anblick, dieses Wissen aufgebürdet habe, aber ich bin auch froh, das ich sie hatte.
Es wird mir mittlerweile aber so einiges klar... Warum mein Vater zu trinken anfing, warum er nichts von uns wissen wollte, warum er sich einfach abgewandt hat.
Ich habe meine Mutter gefragt, warum? Ich habe meinen vater gefragt warum?
Meine Mutter sagte, das gehe mich nichts an.
Mein Vater sagte, das er der falsche Mann gewesen ist... Das meine Mutter scih anders entschieden hätte...
Anders entschieden? Ich habe auf diesen Satz lange zeit nichts gegeben, weil ich immer geglaubt habe, das mein Vater ein Versager war... Er wollte uns Kinder nicht sehen, er hat uns in 20 jahren vielleicht 4 x gesehen, vielleicht etwas mehr...
Aber mittlerweile denke ich es war was anderes...
Mittlerweile glaube ich, das meine Mutter mein Vater betrogen hat und er es rausgefunden hat. Er hat halt ein 3/4 Jahr bevor er auszog angefangen zu trinken, er kam abends besoffen nach Hause und schlief in seinem Hobbyraum...
Meine Mutter und ihr jetziger Mann haben sich schon Jahre vorher in ihrer Firma kennengelernt. Und so langsam merke ich das da mehr gewesen sein muss. Er zog ein, einen Tag nachdem mein vater auszog... Mein Vater war halt nicht stark genug das zu verkraften, er hat gemerkt das Kämpfen keinen Sinn gehabt hätte, da meine Mutter die Entscheidung getroffen hatte und nicht bereit war es nochmal zu versuchen.
Es ergibt so langsam einen Sinn...
Mein Vater wollte uns nicht sehen, weil er nicht die Kraft hatte, meiner Mutter gegenüber zu treten. er hat alle urteile der Richter, der Anwälte sang- und klanglos hingenommen. Hat alles abgenickt, er wollte nur das mein Bruder und ich gut versorgt waren. man traf einen Kompromiss was das gemeinsame Haus anging, zu unserem Wohle hat mein Vater auf alles verzichtet, was er sich mit ihr aufgebaut hatte...
ich habe immer gedacht, das mein Vater der Schuldige war, aber ich denke das ich mich 20 Jahre in ihm getäuscht habe...
Ich merke, das ich doch mehr von ihm habe, als ich immer zugegeben habe...
Ich sehe in den Spiegel und erkenne die Gesichtszüge meines Vaters, die markante Nase, die Kopfform, der Blick... einige Gesten, einige Wesenszüge... mehr als ich immer zugegeben habe, mir selbst eingestanden habe...
Zu meiner Ehe und ihrer "Abwicklung"
Meine Exfrau hat mich betrogen...
Ich streite die Schuld daran, nicht mehr ab. Ich bin genauso schuld an dem Scheitern meiner Ehe wie sie. Ich hab bis vor ein paar Wochen immer gedacht das sie ja alleine Schuld an allem ist...
Ich habe ihr beim Auszug/Umzug geholfen. Gott, ich habe sogar mit ihr Wohnungen besichtigt und ihr zu einer besseren, günstigeren Wohnung geraten, als sie auszog. damit sie sich nicht über den Tisch ziehen lässt...
Ich habe ihr einen Großteil der Wohnungseinrichtung finanziert, habe ihr einen guten Start in das Leben nach mir ermöglicht, und dafür gesorgt das sie sich keine Gedanken machen muss. Habe die gemeinsame Wohnung alleine aufgelöst und habe die Nebenkostennachzahlungen alleine getragen...
Mich haben die letzten 3 Jahre inklusive Scheidung, meines Umzuges, ihres Umzuges, der Nebenkostennachzahlung, etc. etwas über 6000 Euro gekostet...
Naja, hätte ich einen A**** in der Hose gehabt, wären es vermutlich 4000 Euro weniger geworden...
Diesen Fehler mache ich kein 2. Mal...
Irgendwann in der letzten Therapiestunde sagte mein Therapeut, das er sich freut, das ich so viel nachdenke und ich anfange zu erkennen, das ich nicht an allem die Schuld trage, das ich merke das mein Umfeld viel dazu getan hat.
Aber er hat ein wenig Sorge vor dem Tag, an dem ich es schaffe, die Mauer aufzubrechen, die ich so lange um mich errichtet habe...
Er sagte das er denn nicht in der Richtung des Sturmes stehen möchte den ich entfessele.
Mit meinen eigenen Worten gesprochen...
Es wird dann warm am Nordpol...
Ich danke für Eure Aufmerksamkeit
LG
Setzt Euch hin, nehmt Euch eine schale Popcorn und lest...
Kurzum nehmt Euch Zeit, es wird lang...
Ich hatte vorgestern wieder eine Therapiestunde. Diesmal hat mein Therapeut zwar anstatt 5 Min. fast 20 Min. gebraucht bis ich aufgelöst und ohne Stimme heulend zusammenbrach und 5 Minuten nicht sprechen konnte. Allerdings war dafür der Ausbruch und die Trauer das Heftigste was ich seit Jahren erlebt und gefühlt habe...
Es beginnt alles wie Puzzleteilchen in einander zu fallen.
Ich kenne meine Familie nicht, bzw. ich habe sie vermutlich niemals wirklich gekannt...
Ich wurde geboren im Dezember 75 als erster Sohn meiner Eltern, ich soll ein Wunschkind gewesen sein, zumindest wurde es mir gesagt, als ich meine Mutter einmal danach gefragt habe. (Aber ich merke immer mehr das man Dinge sagt, nur damit man seine Ruhe hat...)
Ich kann mich an fast keine guten Dinge aus meiner Kindheit erinnern, es sind nur Bruchstücke und Fragmente meiner Vergangenheit an die ich mich erinnere. Seltsamerweise kann ich mich an fast all die Mißachtung, Einsamkeit, Schmerzen etc. erinnern die ich erlebt habe. Aber wenig an die Guten, sie sind verblasst, und werden immer blasser...
Und mittlerweile habe ich Angst davor, was mein Therapeut noch aus mir rausholen kann, was mein Unterbewusstsein vielleicht schon 20 Jahre und länger vor mir versteckt...
Einige Dinge die ich hier niederschreibe entstammen meiner Erinnerung, andere wurden mir von Menschen zugetragen, die mich in der Zeit gekannt haben, bzw. live dran teilgenommen haben und hatten.
Meine Mutter fing etwa 6 Monate nach meiner Geburt wieder an zu arbeiten. (Sie arbeitet in einer Einrichtung für Blinde und Sehbehinderte) und in Ermangelung einer Tagesmutter (und vermutlich auch aus finanzieller Motivation - Das Geld kann man sich sparen...) Nahm sie mich mit zur Arbeit und ließ mich im Kinderwagen vor Ihrer offenen Bürotür stehen und die Blinden durften mich denn bespassen, wenn ihnen danach war. Die blinden haben mich rumgeschoben und mit mir gespielt, etc. Solange bis denn Feierabend war und meine Mutter nach Hause fuhr.
Ihr ehemaliger Chef kann da wunderbare Annekdoten erzählen, er freut sich jedesmal darüber, wenn er erzählt: "Kannst Du Dich dran erinnern, als Du noch ganz klein warst und ich Dich versehentlich hab fallenlassen?"...
Das war genau das, was ich hören wollte...
Dann kam ich in Kindergarten, an diese Zeit habe ich wenig Erinnerungen, wenn ich allerdings meine ehemaligen Kindergärtnerinnen sehe, kommen in mir "warme" Gefühle hoch, als wenn ich einen lieben Menschen seit Jahren das erste Mal wiedersehe, also müssen es positive Eindrücke gewesen sein...
Ich habe eine Narbe am Finger, sie ist auf der Innenseite etwa 2 cm lang und ging damals bis auf den Knochen runter. Die habe ich nachdem ich als kleiner Wurm (gerade mal 2 und ein Keks) mit einer Malzbierflasche, welche ich von einem Blinden in der Firma meiner Mutter bekommen habe, hingefallen bin, weil ich so stolz war und sie ihr zeigen wollte. Sie zersprang und die Scherben bohrten sich in meine Hand...
Meine Grundschulzeit war wenig spektakulär, wenn man mal von den Kommentaren in meinen Zeugnissen absieht:
"... Lebt in einer Phantasiewelt! ... kann sich schlecht auf den Unterrichtsstoff konzentrieren!" So zieht sich das wie ein roter Faden durch die 1. - 4. Klasse.
Denn hatte meine Mutter ein Treffen mit meiner Lehrerin. Meine Lehrerin riet meiner Mutter, mit mir einen Kinderpsychologen aufzusuchen, da ich irgendwie überdreht wäre und nicht still sitzen konnte, immer unterwegs in der Klasse war und in meiner eigenen Phantasie lebte. Hierzu muss gesagt werden, das ich alles sehr bildlich ausgeschmückt habe. Wenn ich Aufsätze schrieb, hatten sie einen "Comic" Touch... Mit Explosionen, Sprechblasen, etc...
Und meine Klassenlehrerin schlug einfach nur vor, das ein Therapeut ergründen könnte, warum ich so lebhaft und hippelig war mich nicht konzentrieren konnte...
Meine Mutter ist ausgeflippt und hat meine Klassenlehrerin zusammengefaltet, was das sollte, ihr Sohn müsse nicht zum Psychiater. Was bilden Sie sich ein... Was sollen denn die Nachbarn denken... Mein Sohn... Psychiater... Bevor sie versuchen meinen Sohn zu erziehen, sehen sie sich doch mal ihre eigenen Kinder an...
Kurzum, meine Mutter hat sie so eingeschüchtert, das sie mir gegenüber kein Wort mehr raus brachte... (Sie kam auch nicht zu meinem 18. Geburtstag... das ist aber eine andere Geschichte)
Mein Vater...
Mein Vater ist eigentlich ein lieber netter, ein bißchen verplant, trottelig, aber unglaublich lieb, zumindest habe ich ihn so in Erinnerung, wenn ich an die Zeit vor der Scheidung denke. Allerdings habe ich das letzte halbe Jahr bevor er auszog ihn nur anders erlebt. In sich gekehrt, nachdenklich, abends betrunken, still...
Ein schönes Erlebnis hat sich mit in mein Gedächtnis eingebrannt... Es muss Sylvester in den 80ern gewesen sein. Mein Vater arbeitete beim BGS als Waffenwart in der Waffenkammer... Es wurde 0 Uhr und mein Vater kam mit einer kleinen Flasche aus Styropor zu uns in den garten und sagte: "Hier hab ich einen feinen Knaller. Wollen wir doch mal sehen ob der Rumms macht..."
Es war eine Übungsgranate, die er auf irgendwelchen dunkel Kanälen aus der Waffenkammer hat mitgehen lassen. Ich weiß es noch wie heute... Er zog den Sicherungsstift, drehte den Zünder, zählte bis 3 und warf sie in Richtung hinteres Gartenstück... Es rummste, es vibrierte der Boden und wir hatten ein 50cm tiefes, 3m breites Loch im Garten und zum Sommer einen Swimmingpool, weil der Erdaushub ja schon begonnen war... Über die 5 kaputten Fensterscheiben in der Nachbarschaft (Die, die dem Detonationsdruck nicht ausgehalten haben) verlor niemand mehr ein Wort...
Es war eines der wenigen Ereignisse, die mir im Gedächtniss blieben...
Denn kam Torsten. Torsten ist der Nachbarsjunge zur rechten Seite meines Elternhauses, ein wenig älter als ich, aber leider ein wenig zurückgeblieben, war mit seiner geistigen Reife immer 2 Jahre hinter den anderen Kindern, er war aber mein einziger Freund in meiner Kindheit, wir haben viel zusammen gespielt. Er hatte ab und an mal unkontrollierbare Aggressionsschübe. So auch den tag in der Schule...
Die 2. Narbe in meinem jungen Leben, ich muss so 7 jahre alt gewesen sein. Wir sassen in der Schule und haben irgendwas geschrieben. Torsten ging mit seinem Bleistift und einem Anspitzer zum Mülleimer um seinen Bleistift anzuspitzen, er war richtig spitz als er fertig war... Er ging an meinem Tich vorbei und fing auf meiner Höhe an zu brüllen und rammte mir den Bleistift in die rechte Hand...
Auf die spätere Frage, warum? Sagte er, weil er mal ausprobieren wollte, wie sich das anfühlt...
Denn kam eine ungemein langweilige Realschulzeit, ich war ein stiller und in sich gekehrter, dicker kleiner Junge, mein einziger und bester Freund Dirk (kommt nachher noch zu traurigen Ehren..) war der einzige der sich mit mir beschäftigte, alle anderen mieden mich, wie der Teufel das Weihwasser.
Denn kam der Tag, als mein Vater auszog. Wir saßen am Frühstückstisch und wurden zur schule verabschiedet, als wir nachmittags nach Hause kamen, war das Zimemr meines Vaters leer, mein Vater ausgezogen...
Die einzige Antwort meiner Mutter: "Euer Vater ist ausgezogen und kommt nicht wieder..."
Einen Tag später zog der neue Freund meiner Mutter mit Sack und Pack ein... Ein Tyrann, Besserwisser, A******* vor dem Herren. Er hat gedacht das er uns erziehen kann. mein Bruder war stark, ich war schwach... Meine Mutter hielt zu ihm und nahm alles für bahre Münze was er sagte...
Kurz, ich war abgemeldet, nicht das es überhaupt interssiert hätte was ich mache, oder wie ich in der Schule bin.
Ich habe schnell gemerkt, das meine Mutter mich nur beachtete, wenn ich etwas tat, ich putzte, kochte, wusch... alles nur damit meine Mutter auch mal sagte: "Ja, das ist ok, ich hätte es kaum besser machen können..."
Ich habe versucht, mich dagegen zu wehren, ich habe Dinge nicht gemacht, ich habe Wiederworte gegeben, das einzige was es mir gebracht hat, was Mißachtung. Es tut einem kleinen Kind nichts mehr weh, wie von der Mutter nicht beachtet zu werden. das konnte meine Mutter gut... Darin war sie perfekt... Alles für ihren Stecher, aber nichts für die Söhne.
Mein Bruder hat es anders gemacht. Er hat versucht in allem der Beste zu sein, und hat sich die Bestätigung darüber geholt...
Mein Bruder konnte Fußball spielen, er trainierte immer einen Schritt härter als die anderen, schaffte es in die Landsauswahl. Der HSV und Werder Bremen standen an der Tür, wollten ihn haben. Er sagte ab, ihm war es nur wichtig der Beste zu sein.
Das war er... in allem. Die Realschule mit 1,2, Das Abi, danach mit 1,5, die Lehre als Landesbester, die Meisterprüfung als Zweiter des Meisterschule...
Meine Mutter ist so stolz auf ihn, egal von wo sie es hörte... "Acdas ist ihr Sohn, der da im Tor steht? Ach das ist ihr Sohn, der da in der Zeitung steht..."
Der erste Enkel kam von Ihm...
Das was für mich und meinen Vater wichtig war, das was ich gemacht habe, damit man mich beachtete war nebensächlich...
Es kratzte keinen das ich 2 x hintereinander Stadtmeister im Judo und Landesmeister geworden bin...
Es war halt nicht wichtig.
Das ich meine Lehre als 3. bester des Landes Schleswig-Holstein gemacht habe, interessierte auch keinen, was für Mühe es mich kostete das zu schaffen.
Meine Mutter war auch mit auf meiner Freisprechung. Das einzige was sie sagte, war: "Naja, hat er es doch noch geschafft, nachdem er ja schon durch die Zwischenprüfung gefallen ist, hat er sich ja ganz gut berappelt...."
Das ging runter wie ein Sack Reißzwecken...
Ich habe versucht Aufmerksamkeit zu bekommen, ich habe geklaut...
Ich habe Harrpflegemittel gestohlen, nicht ein, zwei Sachen... Nein, taschenweise, manchmal ganze Regaltiefen voll.. Geklaut und gleich danach weggeschmissen, warum ich mir sowas ausgesucht habem, weiß ich bis heute nicht, es hat mir nichts bedeutet, es hätten auch andere Dinge sein können, es war egal was es war...
Man hat mich erwischt, ich war noch nciht strafmündig (13 1/2 jahre) und meine Mutter musste mich von der Polizei abholen. Sie sagte die ganze Zeit kein Wort, nichts, kein Schimpfen, kein Arschvoll, nix. Das einzige was ihr wichtig war, war, das es die Nachbarn nicht mitbekommen.
Die Quittung bekam ich zuhause. Mißachtung in großem Stil. Kein Wecken morgens, keine Blick als ich am Frühstückstisch saß, nichts...
Absolute Mißachtung...
Hätte sie mich wenigstens ordentlich verdroschen, ein wenig körperliche Nähe, sei es auch nur die Berührung gewesen, wenn sie zuschlägt... Aber nichts, ein kalter, toter Blick und kein Wort... Das kann meine Mutter gut, wirklich gut...
Der einzige Mensch, der mich wirklich beachtet und geliebt hat, war meine Oma (Oma ich denke jeden Tag an Dich! Ich vergesse Dich niemals..)
Ich musste Oma nur in Arm nehmen um beachtet zu werden, sie hatte immer ein gutes Wort, war immer für mich da, egal was war...
Die schönsten Erinnerungen an sie, sind auch gleichzeitig die traurigsten.
Meine Mutter war mal mit ihrem Freund ein paar Wochen im Urlaub und Oma passte auf uns auf. ich habe gedacht: "Oma kann uns ja eh nichts befehlen, ich kann machen was ich will. Und bin zu einer Party gegangen. Soviel Spass hatte ich noch nie, denn es hieß bei meiner Mutter immer: "Du bist um 21 Uhr drin!" (ich war 15...) ich kam um drei nach Hause, und schloss die Haustür auf, auf einmal ging das Licht an und meine Oma saß im Nachthemd auf der Treppe, sie sagte: "Ich hab Todesangst um Dich gehabt, ich hab mir solche Sorgen gemacht, wo warst Du?" Ich bin sofort in die Defensive, ich hatte solche Angst davor, das sie mich mit der gleichen Mißachtung straft wie meine Mutter es zu tun pflegte...
Aber sie kam auf mich zu, ich wurde immer kleiner und sie nahm mich einfach nur in Arm und sagte: "Junge, das bleibt unser kleines Geheimnis, das behalten wir für uns. Ja?"
Ich war 16 als ich mich mal mit meiner Mutter gestritten habe (es gab nicht viele Male an die ich mich erinnern kann, das ich versucht habe mich zu streiten. ich weiß nicht mehr worum es ging, aber meine Mutter fing irgendwann an: "Nimm Dir ein Beispiel an deinem Bruder, der kann es doch auch..."
Ein Wort gab das andere, meine Mutter ging danach zur Arbeit, oder zum Sport oder was weiß ich, meine Oma und mein Opa passten dann auf uns auf...
Danach fehlten mir irgendwie 2 Std. Das Nächste an was ich mich erinnerte war, das ich in meinem Zimmer vor der Heizung saß, Tränen liefen mir über die Wange, ich hatte in der rechten Hand einen Cutter und war dabei die Adern auf meinem linken Arm nachzufahren, erst langsam und sanft, dann fester und irgendwann fing es an zu tropfen...
Es tat nicht weh, es sah nur seltsam aus, wie das Blut sich langsam am Arm langschlängelte. Ich habe es nicht gespürt...
Die Tür ging auf, meine Oma wollte mich wohl zum Essen runterholen. Sie sah mich an, die Augen wanderten von meinem Gesicht runter zu meinen Armen, es trat Besorgnis in ihren Blick, sie setzte sich neben mich, nahm ein Taschentuch aus ihrer Schürze und drückte es auf meinen Arm, mit der anderen Hand nahm sie mir den Cutter aus der Hand und steckte ihn in ihre Schürze. Sie hat mich nur im Arm gehalten, solange bis die Blutung aufgehört hat. Sie hat die ganze Zeit nur da gesessen und mich hin und her gewogen und geweint...
Ich habe mich geschämt, dafür das ich ihr diesen Anblick, dieses Wissen aufgebürdet habe, aber ich bin auch froh, das ich sie hatte.
Es wird mir mittlerweile aber so einiges klar... Warum mein Vater zu trinken anfing, warum er nichts von uns wissen wollte, warum er sich einfach abgewandt hat.
Ich habe meine Mutter gefragt, warum? Ich habe meinen vater gefragt warum?
Meine Mutter sagte, das gehe mich nichts an.
Mein Vater sagte, das er der falsche Mann gewesen ist... Das meine Mutter scih anders entschieden hätte...
Anders entschieden? Ich habe auf diesen Satz lange zeit nichts gegeben, weil ich immer geglaubt habe, das mein Vater ein Versager war... Er wollte uns Kinder nicht sehen, er hat uns in 20 jahren vielleicht 4 x gesehen, vielleicht etwas mehr...
Aber mittlerweile denke ich es war was anderes...
Mittlerweile glaube ich, das meine Mutter mein Vater betrogen hat und er es rausgefunden hat. Er hat halt ein 3/4 Jahr bevor er auszog angefangen zu trinken, er kam abends besoffen nach Hause und schlief in seinem Hobbyraum...
Meine Mutter und ihr jetziger Mann haben sich schon Jahre vorher in ihrer Firma kennengelernt. Und so langsam merke ich das da mehr gewesen sein muss. Er zog ein, einen Tag nachdem mein vater auszog... Mein Vater war halt nicht stark genug das zu verkraften, er hat gemerkt das Kämpfen keinen Sinn gehabt hätte, da meine Mutter die Entscheidung getroffen hatte und nicht bereit war es nochmal zu versuchen.
Es ergibt so langsam einen Sinn...
Mein Vater wollte uns nicht sehen, weil er nicht die Kraft hatte, meiner Mutter gegenüber zu treten. er hat alle urteile der Richter, der Anwälte sang- und klanglos hingenommen. Hat alles abgenickt, er wollte nur das mein Bruder und ich gut versorgt waren. man traf einen Kompromiss was das gemeinsame Haus anging, zu unserem Wohle hat mein Vater auf alles verzichtet, was er sich mit ihr aufgebaut hatte...
ich habe immer gedacht, das mein Vater der Schuldige war, aber ich denke das ich mich 20 Jahre in ihm getäuscht habe...
Ich merke, das ich doch mehr von ihm habe, als ich immer zugegeben habe...
Ich sehe in den Spiegel und erkenne die Gesichtszüge meines Vaters, die markante Nase, die Kopfform, der Blick... einige Gesten, einige Wesenszüge... mehr als ich immer zugegeben habe, mir selbst eingestanden habe...
Zu meiner Ehe und ihrer "Abwicklung"
Meine Exfrau hat mich betrogen...
Ich streite die Schuld daran, nicht mehr ab. Ich bin genauso schuld an dem Scheitern meiner Ehe wie sie. Ich hab bis vor ein paar Wochen immer gedacht das sie ja alleine Schuld an allem ist...
Ich habe ihr beim Auszug/Umzug geholfen. Gott, ich habe sogar mit ihr Wohnungen besichtigt und ihr zu einer besseren, günstigeren Wohnung geraten, als sie auszog. damit sie sich nicht über den Tisch ziehen lässt...
Ich habe ihr einen Großteil der Wohnungseinrichtung finanziert, habe ihr einen guten Start in das Leben nach mir ermöglicht, und dafür gesorgt das sie sich keine Gedanken machen muss. Habe die gemeinsame Wohnung alleine aufgelöst und habe die Nebenkostennachzahlungen alleine getragen...
Mich haben die letzten 3 Jahre inklusive Scheidung, meines Umzuges, ihres Umzuges, der Nebenkostennachzahlung, etc. etwas über 6000 Euro gekostet...
Naja, hätte ich einen A**** in der Hose gehabt, wären es vermutlich 4000 Euro weniger geworden...
Diesen Fehler mache ich kein 2. Mal...
Irgendwann in der letzten Therapiestunde sagte mein Therapeut, das er sich freut, das ich so viel nachdenke und ich anfange zu erkennen, das ich nicht an allem die Schuld trage, das ich merke das mein Umfeld viel dazu getan hat.
Aber er hat ein wenig Sorge vor dem Tag, an dem ich es schaffe, die Mauer aufzubrechen, die ich so lange um mich errichtet habe...
Er sagte das er denn nicht in der Richtung des Sturmes stehen möchte den ich entfessele.
Mit meinen eigenen Worten gesprochen...
Es wird dann warm am Nordpol...
Ich danke für Eure Aufmerksamkeit
LG
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