Hallo Hedwig,
Deine Mutter erscheint mir so, als hätte sie längst aufgegeben. Wenn ich das richtig verstanden habe, Torpediert und manipuliert sie durch ihre negative Erwartungshaltung alles (es gibt keine Hilfe).
Damit zieht sie sich locker aus der Verantwortung. Wer weiß wie lange schon.
Deine Mutter, welche die tragende und verantwortliche Rolle inne hat, hat doch längst aufgegeben. Oder? Wie lange schon? Solche Probleme kommen doch nicht von heute auf morgen.
Aber wie auch immer, mit Schuldzuweisungen kommt man nicht weiter.
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Versuche bitte
nicht alles allein zu regeln oder zu verstehen. Das funktioniert nicht. Du bist Teil des Problems = Ihr braucht
alle Hilfe,
jeder für sich! Ohne Hilfe von außen, wird das bestimmt nichts. Denn das Problem ist viel zu groß geworden.
-> Ihr braucht dringend professionelle Hilfe!
Ich versuche jedesmal mit meiner Schwester zu reden . Frage sie wieso sie das tut und warum sie nicht aufhört. Sie schaut wie immer zu Boden und antwortet nicht. Ich rede ihr jedesmal ( meiner Mutter auch !) Ins gewissen und sage das es so nicht weiter geht .
(...)
Klar die ist verzogen und erlaubt sich zuviel und geht zu weit und ich versteh das man das nicht haben kann aber die sind so in ihrem hassfilm gefangen. Sie hasst sie und gleichzeitig ist sie überfürsorglich wie passt das zusammen.... von mir fange ich gar nicht an ich bin die Enttäuschung schlecht hin für sie aber mir inzwischen scheis egal. Sie ist kein böser mensxh aber sie verhällt sich so falsch. Ich werde mal gucken ob ich bei der Lotse jemanden erreichen kann aber ich weiß nicht ob ich Infos kriege wegen Datenschutz und sowas.
Nein, Deine Schwester kann nicht anders. Für Dich mag das so sein, ja, aber genau wie Du, sucht sie für sich eine Lösung/Erleichterung. Das findet sie - durch Rückzug aus der Situation und dem relativen Schweigen. Das wiederum bringt Dich auf die Palme. So schaukelt sich das System immer mehr auf. Bis es eskaliert.
Ich habe (als Patient) solches Verhalten wie das Deiner Schwester, in der Psychiatrie öfter beobachten können. Zugang zu diesen Menschen zu bekommen, dass ging nur mit viel Ruhe, Verständnis und viel, viel
Nachsicht und Geduld.
Ich erkläre mir das so:
- Deine Schwester lebt in ihrer ganz eigenen Welt. Sie bräuchte einen Dolmetscher, um zu hören was man ihr sagt, aber verstehen
und begreifen? Ich glaube das kann sie nur sehr wenig.
- Sie ist bestimmt genauso verzweifelt wie Du auch.
Ich würde sagen, dass was von ihr erwartet wird, kann sie beim besten willen nicht leisten. Mit nicht wollen oder verzogen hat das rein gar nichts zu tun!
Ich würde folgendes tun:
-> Sorge dafür, dass sie ihren eigenen Rückzugsort bekommt. Schreibe ihren Namen auf ein Kärtchen und stelle es dort auf und lasst sie alle in Ruhe zu sich selbst kommen. Bitte, Hedwig!! Das macht sie doch nicht mit Absicht!
Begegne ihr möglichst in Ruhe. Selbst wenn Du 1000 Mal recht hast, es nützt nichts, ihre "Uhr" tickt anders. Akzeptiere das. Druck bringt doch niemanden weiter.
- Dann musst Du auch noch für Dich selbst sorgen. Sonst eskaliert es wieder.
Glaubst Du, Du kannst Euere Situation objektiv einschätzen? Ich nicht. Wie denn auch, denn wer hilft den Helfenden? Somit kann es leicht passieren, dass sich die Eindrücke verzerren.
-> Wende Dich an Euren Hausarzt bzw. an die Hausärztin! Denn dort müsste man doch schon längst wissen/diagnostiziert haben, was mit Deiner Schwester wirklich los ist?! (oder habe ich da was verpasst?)
Dann gibt es noch verschiedene Krisendienste und die Telefonseelsorge, auf die schon verwiesen wurde. Lasse Dich dort beraten und ggf. weiter vermitteln. Allein kannst Du das Problem jedenfalls nicht lösen. Das ist doch offensichtlich. Aber dazu muss man am "Ball" bleiben. Auch wenn es schwer fällt und nervig wird.
www.hilferuf.de