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Ich finde trotz angeblichen Fachkräftemangel keinen Job

Kirschrot

Mitglied
Hallo,

ich bin gelernte Verwaltungsfachangestellte und war mit meiner Berufswahl schon während der Ausbildung nicht sehr glücklich. Mir fehlt die Abwechslung und ich kann meine Stärken nicht voll einsetzen, da man nur stumm die Aufgaben abarbeitet und Mitdenken nicht erwünscht ist. Mein Ausbildungsbetrieb hat mich übernommen und ich habe dort noch zwei Jahre gearbeitet, bis ich mich entschied den Arbeitgeber zu wechseln.

Der neue Arbeitgeber war nicht viel besser. Das Arbeitspensum war viel höher und einige Kollegen haben sich anderen Tätigkeiten gewidmet, anstatt zu arbeiten. Es gab auch eine Mitarbeiterin, die mich mobbte. Die Konsequenz war, dass ich eine starke Depression entwickelt und es nicht mehr schaffte regelmäßig zur Arbeit zu kommen. Leider bestand ich aufgrund der Fehlzeiten die Probezeit nicht. Ich bekam zum Glück ein wirklich gutes Arbeitszeugnis, dass ich vorab prüfen ließ. Ich habe versucht gegen die Kündigung vorzugehen, aber da es noch innerhalb der Probezeit war, bin ich machtlos. Außerdem habe ich mich dort nicht wohlgefühlt.

Nach dem Beschäftigtenverhältnis ging ich in eine Tagesklinik. Der Aufenthalt hat mir sehr geholfen runter zu kommen, aber die Depressionen bestehen noch immer. Ich finde auch keinen Therapieplatz.

Jedenfalls versuche ich mich seitdem zu bewerben, aber niemand möchte mich. Ich bin Mitte 20, motiviert und für viele Bereiche offen. Ungerne möchte ich in den öffentlichen Dienst zurück. Leider möchte niemand in der freien Wirtschaft eine Verwaltungsfachangestellte. Ich habe es im Sozialen Bereich versucht und dort braucht man eine erneute Ausbildung. Leider kann ich mir keine Ausbildung aus eigener Tasche finanzieren. Die Agentur für Arbeit lehnt es ab mich bei einer neuen Ausbildung finanziell zu unterstützen, da ich bereits eine abgeschlossene Ausbildung habe.

Allgemein kommt von der Agentur für Arbeit wenig Unterstützung. Ich habe keinen einzigen Vermittlungsvorschlag erhalten und mir meine Stellen selbst rausgesucht. Einen angefragten Berufsberatungstermin musste ich dreimal anfragen. Wie es aussieht ist die Agentur für Arbeit sehr überlastet.

Aber wieso bekomme ich keinen neuen Job? Ich bin erst Mitte 20, habe meine Ausbildung mit der Note 2 abgeschlossen, gute Arbeitszeugnisse und einen guten Schulabschluss. Trotz Krankheit versuche ich motiviert zu sein und den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Gleichzeitig habe ich Angst nie wieder einen Job zu finden. Bin ich mit einer Arbeitslosigkeit seit Anfang Mai 2023 mittlerweile ein hoffnungsloser Fall? Ich möchte dem Staat nicht auf der Tasche liegen. Mir fällt die Decke langsam auf dem Kopf, sodass ich überlege zumindest ein Ehrenamt zu beginnen.

Ist der Fachkräftemangel eine Lüge? Ich bin für jeden Beruf offen in dem man nicht schwer heben muss (bin zierlich gebaut mit Skoliose) und in dem man viel mit Mathematik und Finanzen zu tun hat. Trotzdem meldet sich kaum jemand auf meine Bewerbungen zurück. Oft heißt es, sie haben schon jemanden anderes gefunden.
 

Abendlicht

Mitglied
Wieso schließt du den öffentlichen Dienst aus? Soweit ich weiß, ist der ÖD doch sehr breit gefächert - sicher dass es dort nichts gibt, was dich interessieren könnte?

Verwaltungsfachangestellte ist eben ein spezieller(er) Beruf, dazu kommt deine Arbeitslosigkeit seit Mai 2023 - auch mit Fachkräftemangel wird das für viele Unternehmen nicht die erste Wahl sein. Und je nach dem, worauf du dich bewirbst, konkurrieren ausgelernte Bewerber mit Uni-Abgängern, die per se erstmal höher qualifiziert sind.

Ich denke das Wichtigste wäre erstmal, dass du überhaupt wieder anfängst zu arbeiten (um die Lücke im Lebenslauf nicht größer werden zu lassen). Und wenn es im ÖD ist. Und wenn du wirklich nochmal eine Ausbildung machen möchtest, gibt es mittlerweile im kaufmännischen Bereich (Immobilien, Banken, Versicherungen usw.) viele Stellen, die schon in der Ausbildung sehr gut bezahlt sind. Damit kann man, wenn man sehr sparsam lebt und eventuell noch einen Minijob hat, auch über die Runden kommen.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Hallo liebe Kirschrot, du gehst einfach los, merkst, hier krieg ich Depressionen, oder hier bin ich überlastet, oder hier müffelts nebenan ( Mobbing zb) und das alles sind nichts weiter als Hinweise, denen du Gehör schenken solltest.
Es wird natürlich ein Job auf dich zukommen, der dir gefällt, du darfst halt nicht aufgeben.

Was bist du für ein Mensch? Hast du schon mal hinterfragt, wie du gestrickt bist?
Meine Natur zb. braucht bestimmte Kriterien, um entspannt und unkompliziert zu funktionieren- so wird es auch bei jedem sein.

Schnuppere dich durch und habe keine Vorurteile, nimm an, was du angeboten bekommst und wenn es mal nur ein ehrenamtlicher Dienst ist, dort brauchts auch fixe Angestellte, die verwalten können und mit Zahlen umgehen können. Ein Schritt ergibt den anderen. Geh los.
 

Kirschrot

Mitglied
Es werden Fachkräfte gesucht also Leute mit passender Ausbildung. Du bist Quereinsteigerin und bringst diese Ausbildung nicht mit, bist also auch nicht geeignet. In einer Verwaltung würdest du locker etwas finden. Ansonsten würde ich dir raten eine neue Ausbildung zu machen.
Ja, ich hatte gehofft, dass die Unternehmen Umschulungen für Quereinsteiger anbieten. Dies ist aber nicht der Fall. Würde gerne eine neue Ausbildung beginnen und habe auch schon einen Ausbildungsplatz für dieses Jahr sicher. Nur leider weiß ich noch nicht, ob mein BaFöG-Antrag bewilligt wird.
 

Kirschrot

Mitglied
Falsches Bundesland? In Bayern werden vor allem vom öffentlichen Dienst, Städte, Gemeinden, Ämter, Verwaltungsangestellte gesucht. Das kann als freier Angestellter oder mit Verbeamtung geschehen: Finanzamt Einstellungstest mit Erfolg bestehen! - Alle Aufgaben und Tests! (beamtentest-vorbereitung.de)
Ich wohne im ländlichen Teil Niedersachsens. Bayern wäre mir zu weit weg, allein schon weil ich familiäre Verpflichtungen habe. Auch sonst sind die Lebenshaltungskosten in Bayern teuer.
 

Kirschrot

Mitglied
Wieso schließt du den öffentlichen Dienst aus? Soweit ich weiß, ist der ÖD doch sehr breit gefächert - sicher dass es dort nichts gibt, was dich interessieren könnte?

Verwaltungsfachangestellte ist eben ein spezieller(er) Beruf, dazu kommt deine Arbeitslosigkeit seit Mai 2023 - auch mit Fachkräftemangel wird das für viele Unternehmen nicht die erste Wahl sein. Und je nach dem, worauf du dich bewirbst, konkurrieren ausgelernte Bewerber mit Uni-Abgängern, die per se erstmal höher qualifiziert sind.

Ich denke das Wichtigste wäre erstmal, dass du überhaupt wieder anfängst zu arbeiten (um die Lücke im Lebenslauf nicht größer werden zu lassen). Und wenn es im ÖD ist. Und wenn du wirklich nochmal eine Ausbildung machen möchtest, gibt es mittlerweile im kaufmännischen Bereich (Immobilien, Banken, Versicherungen usw.) viele Stellen, die schon in der Ausbildung sehr gut bezahlt sind. Damit kann man, wenn man sehr sparsam lebt und eventuell noch einen Minijob hat, auch über die Runden kommen.
Wieso schließt du den öffentlichen Dienst aus? Soweit ich weiß, ist der ÖD doch sehr breit gefächert - sicher dass es dort nichts gibt, was dich interessieren könnte?

Verwaltungsfachangestellte ist eben ein spezieller(er) Beruf, dazu kommt deine Arbeitslosigkeit seit Mai 2023 - auch mit Fachkräftemangel wird das für viele Unternehmen nicht die erste Wahl sein. Und je nach dem, worauf du dich bewirbst, konkurrieren ausgelernte Bewerber mit Uni-Abgängern, die per se erstmal höher qualifiziert sind.

Ich denke das Wichtigste wäre erstmal, dass du überhaupt wieder anfängst zu arbeiten (um die Lücke im Lebenslauf nicht größer werden zu lassen). Und wenn es im ÖD ist. Und wenn du wirklich nochmal eine Ausbildung machen möchtest, gibt es mittlerweile im kaufmännischen Bereich (Immobilien, Banken, Versicherungen usw.) viele Stellen, die schon in der Ausbildung sehr gut bezahlt sind. Damit kann man, wenn man sehr sparsam lebt und eventuell noch einen Minijob hat, auch über die Runden kommen.
Der Beruf hat mich krank gemacht und ich befürchte eine Verschlechterung der Symptome, wenn ich wieder im öffentlichen Dienst anfange. Außerdem liegen meine Talente im Sozialen und handwerklichen Bereich. Ich habe mich damals in den Beruf drängen lassen, weil man dort einen sicheren Job hat und gutes Geld verdient. Gutes Geld ist für mich nicht alles. Mir ist es wichtiger zufrieden zu sein. Natürlich muss man von seinem Job leben können, aber ich strebe eher nach Selbstverwirklichung als nach der großen Karriere. Zumal die wenigsten Leute wirklich Karriere machen.

Bei mir steht noch im Raum BaFöG zu beantragen, da ich einige Zeit nach der Ausbildung gearbeitet habe. Falls ich den Höchstsatz erhalte könnte ich mit einem Nebenjob gerade so existieren. Das Problem sind bei uns die hohen Mieten und geringen Löhne.

Natürlich möchte ich so schnell wie möglich wieder arbeiten. Nur leider dauern die Verfahren im öffentlichen Dienst ewig, bis jemand eingestellt wird. Als ich mich wegbeworben hatte, musste ich acht Wochen auf die Antwort meiner Bewerbung warten. Ich glaube, dass es schneller geht, wenn ich weiterhin Bürojobs in der freien Wirtschaft suche.
 

Kirschrot

Mitglied
Ich habe gerade wieder kaum Hoffnung, da man von der Gesellschaft sofort angeschrieben wird. Was ist mit Leuten, die mal im Gefängnis saßen und jetzt trotzdem wieder arbeiten oder über Jahre hinweg Drogen abhängig waren? Ich habe dank jahrelangem Mobbings ein schlechtes Selbstwertgefühl und Depressionen entwickelt. Wieso wird man von allen abgeschrieben? Ich bin trotzdem motiviert, teamfähig, empathisch und wenn ich einmal ein Ziel vor Augen habe, verliere ich es nicht mehr aus den Augen.

Teilweise kenne ich Leute, die noch nicht einen Tag in ihrem Leben gearbeitet haben, keinen Job länger als ein paar Monate durchhielten , oder dauerkrank sind. Die werden trotzdem mit durchgeschleppt. Verstehe nicht wieso sich Motivation nicht auszahlt?
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Natürlich kannst du dich auf eine bestimmte Richtung versteifen und andere Wege ausklammern. Und damit erfolglos sein. Ob das sinnvoll ist in deiner Lage?

Egal was du tust, fast alles ist besser als noch längere Arbeitslosigkeit.
 

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