Ich geb mein bestes, jeden Tag. Auch wenn es für Menschen die etwas können sehr wenig sein mag ist es für mich eine Riesige Herausforderung das Alltägliche Leben zu bestreiten.
Das, Liebes, könnten auch meine Worte sein... Und wie auch bei dir reicht es natürlich nicht all den "Powertypen", von denen man umgeben ist....
Und auch ich habe jeden Abend vor dem Schlafengehen Angst vor dem nächsten Tag und vor meinen eigenen Gedanken.
Ich habe Angst vor der Nacht, in der mich dann doch meine Vergangenheit und sinnlose Gegenwart in meinen Träumen heimsucht...
Und Angst vor dem Aufwachen, das mich in eine Realität zurückholt, die ich nicht mehr will....
Ich bin Traurig, Wütend und verdammt Frustriert. Das mit dem Aufräumen versuche ich schon seit 5 Monaten anzugehen, mal schaffe ich es ein bisschen Verpackungsmüll in einen Sack zu stopfen und dann lasse ich es wieder weilen und zu müllen, noch schlimmer als es davor war. Das ist so dumm es auch klingen mag wie zu einer Sucht geworden. Ich bin meine gesamte Kindheit Psychologisch angebunden gewesen. Psychiater, Psychologen, Ärzte und Therapeuten. In den vergangenen Jahren waren alle meine Klinik aufenthalte eine reine Katastrophe. Ich wurde miss verstanden, nicht Ernst genommen und hatte nach jedem Aufenthalt ein Stück mehr das Gefühl überfordert zu sein.
Du BIST überfordert. Genauso wie ich. Bei mir ist es nicht eine Unordnung, sondern der Dreck, was es in keiner Weise besser macht! Wir beide brauchen Hilfe - aber..... Ich zumindest kämpfe darum seit Jahren vergeblich....
Allein der Fakt wie ich mittlerweile Aussehe, was ich hier führe kann man kein Leben nennen. Das ist nichts anderes als vor mich hin zu vegetieren. Ich führe inzwischen komische Selbstgespräche weil ich mich so Einsam fühle.
Und? Schlimm? Wenn ich nicht mit meinem Hund rede, dann mit mir selbst oder dem TV. Mit wem soll man denn sonst reden, wenn niemand da ist?
Ich trage seit inzwischen 2 Monaten die selben Klamotten. Gehe wenns hoch kommt 1 mal im Monat Duschen, habe lange haare, bürste Sie mir nicht. Ich bin ein Junge übrigens, das habe ich garnicht erwähnt 21 Jahre Alt. Die Zähne putze ich mir nur alle paar Tage wenn überhaupt.
Duschen - was ist das? Ich kenne es nicht mehr. Mittlerweile hab ich mich wenigstens dazu durchgerungen, mich regelmäßig zu waschen.
Früher habe ich ich jeden Tag meine Haare gewaschen. Heute habe ich schon Tage vorher Magenschmerzen, wenn ich weiß, es muss endlich mal wieder sein.
Solange nehme ich nur Trockenspray....
Ich habe mal sehr großen Wert auf Organisation, Ordnung, Sauberkeit und Pflege gelegt. Umso mehr schockierend für mich wie ich mich entwickelt habe seit beginn der Corona Pandemie. Mittlerweile Rieche ich dermaßen unangenehm und ich glaube ich nehme meinen eigenen Geruch nicht so stark wahr wie es andere Menschen tun die beispielsweise an mir vorbei laufen in der öffentlichkeit. Ich kann regelrecht die Blicke sehen wenn ich an Menschen vorbei laufe.
Ich bin Sozial sehr inkompetent. Weiß nicht wirklich wie ich auf andere Menschen zu gehen soll.
Ja, das habe ich auch verlernt..... Bitter. Denn andere kommen auch nicht auf mich zu. Wie auch, wenn man vor sich hin gammelt....
Ich habe einen Rechtlichen Betreuer der aber im grunde in anführungsstrichen "Nur" dafür sorgt dass das Haus nicht abfackelt. Dafür bin ich sehr dankbar, ohne ihn wäre ich wahrscheinlich nicht mehr hier. Meine Indikation gibt benötigte behandlungen vor wie eine Psychosomatische Stationäre Psychotherapie mit bezug auf meine Posttraumatische Belastungsstörung und Depression, die nächst mögliche Klinik hat eine Wartezeit von bis zu 2,5 Jahren.
Da hast du dann mehr Glück als ich; mein von mir selbst gewählter rechtlicher Betreuer hat mich nur weiter in Probleme geritten. Was mich betrifft: Vor Demenz nie wieder rechtliche Betreuung.
Es ist nicht Fair, da bin ich mir Sicher oder liege ich vielleicht doch falsch?
Habe ich etwas dermaßen schlimmes in meinem Leben gemacht das mein Schicksal rechtfertigt?
Ich habe den Grundsatz jedem Menschen mit Respekt zu begegnen, ich möchte keinem Menschen etwas tun.