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ich bin plötzlich gefühlsmäßig tot - was tun?

annaloos

Mitglied
wo beginnen? am besten beim titel. ja, ich bin ende märz eines tages aufgewacht, und fühlte nichts mehr. ich fühlte nicht einmal mehr mich. nur noch so etwas wie leere. oder irgendwie tot innerlich.

wie kam das? eigentlich hat sich das lange angedeutet. die letzten jahre waren verdammt hart für mich. aber nicht nur für mich. es ist ja allgemein so. ich mußte beruflich rudern wie verrückt. die meiste zeit war ich arbeitslos, und habe dennoch gearbeitet. zuerst als sozialarbeiterin. dann habe ich das an einem bestimmten punkt hingeschmissen, weil ich diese bedingungen in meinem beruf nicht mehr hinnehmen wollte und konnte, für mich nicht und für die klienten auch nicht (kurzabriß: kurz-zeit-jobs, oft nur als ein-euro-jobs oder andere "maßnahmen", extrem niedrige bezahlung knapp oberhalb sozialhilfe, immer wieder die arbeitslosigkeit im nacken, dazu die ganzen probleme meiner klienten, ich habe sozialberatung gemacht- ja, welch eine ironie!, schließlich rutschte ich selbst immer tiefer in soziale not, konnte mir auch nur immer das lebensnotwendigste leisten - wie meine klienten, nur war ich nicht verschuldet etc., da habe ich dann einen schlußstrich gezogen, da sich nicht abzeichnete, daß sich das kurz- oder mittelfristig ändern wird)
ich habe mich danach viel umgesehen, in verschiedenen branchen, selbständigkeit, weiterbildung, zusatzstudium etc.pp. aber überall sah es gleich oder ähnlich aus. wer neu einsteigt, sitzt in der niedriglohnfalle. ich hatte hin und wider die möglichkeit für auftragsarbeiten, von denen ich einigermaßen leben konnte, aber immer nur für monate, dann wieder arbeitslosigkeit. manchmal tat ich dann gar nichts mehr für die jobsuche, weil ich immer frustrierter wurde.
aber das ist nur die eine seite. vor zwei jahren lernte ich einen mann kennen, mit dem ich mich anfangs sehr gut verstand. es fühlte sich fast perfekt an. ich machte mir hoffnungen, nun endlich einen richtigen partner gefunden zu haben, mit dem ich das leben weiter gemeinsam verbringen könne. bis nach einigen monaten seltsamkeiten passierten, die sich immer weiter steigerten. er lief weg. war nicht aufzufinden, wurde teilweise ohne vorankündigung ausfällig und herablassend, wertete mich ab. zum schluß drohte er mir sogar mit seiner unberechenbarkeit. wir haben zwischendrin viel miteinander geredet. manchmal waren wir uns sehr nahe. ich weiß, er litt wahrscheinlich noch deutlich mehr als ich - unter sich selbst. dann vor einem jahr begann er, sich vollständig etwas anderem zuzuwenden. seit dem war er eigentlich nur mit sich selbst beschäftigt. ewr drehte sich vollkommen um sich selbst, redete nur von sich selbst, von seinen plänen, seinen vorhaben etc.pp. ich kam darin gar nicht mehr vor. entsprechend zog er sich aus der beziehung zurück. irgendwann habe ich die beziehung nahezu allein getragen. mir oblag es, die kontaklte zu halten, mich zu kümmern, abzufragen, ihm zuzuhören usw. aber für mich war gar kein platz mehr. sogar körperlich entzog er sich. er wies mich immer mehr zurück. aber es bestand kein zweifel, daß er mich weiter irgendwie liebte oder um sich haben wollte. nur ging er überhaupt nicht mehr auf mich ein.
ich fing dann im frühsommer an, mühselig ebenso meine seele langsam aus dieser beziehung herauszuziehen, einsehend, daß dieser mann nicht für mich da sein wird, sondern sich nur um sich selbst drehen wird. kann sein, er hatte eine psychische störung. aber ich bin keine psychologin. und kann das folglich nicht einschätzen. also biß ich die zähne zusammen und fing immer mehr an, auch meinerseits wieder meine eigenen wege zu gehen. aber das fällt mir bis heute schwer. ich bin kein mensch, der alleine glücklich ist. ich teile gerne, mich mit und meine erlebnisse, nehme gern anteil usw.

wie auch immer. im herbst bekam ich dann durch zufall einen riesen auftrag, mit dem ich endlich wieder mal etwas geld verdiente, und sogar ein paar monate von dem amt los war. das war eine riesen chance. und ich habe sie genutzt. den ganzen winter habe ich durchgearbeitet, aufgrund des großen arbeitsvolumens fast ohne pause. es hat mir anfangs spaß gemacht, mir zumindest halt gegeben, das wieder vorhandene geld war auch eine große erleichterung und ich hatte wieder berufliche herausforderungen. so ab ende januar machten sich aber erste verschleißerscheinungen bemerkbar. ich hatte das gefühl, ich schaffe immer weniger. und so war es sicher auch. dabei steigerte sich der arbeitsstreß zum abschluß des projektes sogar noch deutlich. das ging bis ende märz. da war die präsentation. die habe ich mit einem leichten blackout zwischendurch noch mal mit einem blauen auge überstanden. kurz vorher habe ich mich dann endgültig von dem mann getrennt. er hatte sich in den ganzen monaten wieder nur um sich allein gedreht. fragte ich um hilfe an, weil ich mit allem allein - und ihn dazu - überlastet war, so war er nur hämisch. ich müsse allein zusehen. er müsse sich jetzt um sich selbst kümmern. das sei wichtig für ihn.
aber ein satz aus der präsentation hat mir praktisch den rest gegeben. der projektleiter sagte zum auftraggeber, daß er schließlich die ganze arbeit zum schluß praktisch allein gemacht hätte. wahr ist, daß ich ca. 3/4 des projektauftrages geschultert habe. das war absprache vorher und ich war auch bereit dazu. und entsprechend wurde ich (anfangs) bezahlt, später nicht mehr, trotz steigender arbeitslast. aber so was dann zu sagen. er hat sich danach auch nicht einmal von mir verabschiedet, hat mich einfach stehen gelassen. sicher hat er gemerkt, daß ich mit meinen kräften ziemlich am ende war. ich hatte hin udn wieder etwas angedeutet und weiterführende arbeiten als nicht mehr schaffbar zurückgewiesen.
ein paar tage später, ein oder zwei tage, bin ich dann eben morgens aufgewacht - und ich fühlte nichts mehr. mich nicht mehr, und überhaupt nichts mehr. es ist ein ziemlich blödes "gefühl". seit dem versuche ich mich wieder einzusammeln. aber es will mir nicht so recht gelingen. zwischendurch war ich für ein paar tage schon wieder etwas erholt. das war nach ostern. da hatte ich mich für ein paar tage aufs land zurückgezogen.
jetzt hier wieder angekommen, wartet viel arbeit auf mich. das amt macht schon wieder druck. und will mir wegen einer kleinigkeit schon wieder das geld teilweise entziehen. (wie soll ich mich da auf die arbeitssuche machen, wenn man so unter druck gesetzt wird?) außerdem muß ich vieles erledigen, was durch die viele arbeit liegen geblieben ist. außerdem gibt es schon wieder eine neue ausschreibung, auf die ich mich mit einem anderen kleinen freiberufler-team bewerbe. es muß weiter geld rein. denn das letzte ist im wesentlichen für die aufbesserung meiner arbeitsbedingungen draufgegangen. das kann ich zwar von der steuer absetzen. weg ist es aber trotzdem. und von hartz 4 allein kann ich nicht (dauerhaft) leben. das hatte ich auch schon zu lang.

ich weiß jetzt nicht, was ich tun soll. ein arzt würde mich vermutlich der einfachheit halber in eine klinik stecken. aber daran zu denken ist mir ein grauen. lauter menschen, denen es nicht gut geht. die möglicherweise ernsthaft psychisch krank sind? das würde mich erst recht fertig machen.
wenn ich sagen könnte,w as ich mir wünsche, dann sind das vor allem zwei dinge: zum einen eine weile etwas ruhe, will heißen eine zeit ohne ernsthafte existenzsorgen, nichts bedrohliches. udn etwas umsorgt werden, das wünsche ich mir, das mal jemand da ist auch für mich.
wie lange? keine ahnung. aber vermutlich schon länger als 2 wochen. schließlich versuche ich bereits den ganzen april wieder zu mir zu kommen. ohne daß es mir bsiher gelungen ist. kann sein, ein halbes jahr. der mensch ist nicht so schnell wie die leute gerne möchten. und ich denke, ich habe das ganze letzte jahr, die ganzen verluste, die ganzen existenzkämpfe etc. nicht mehr ganz verkraftet.
wie man sieht: mein kopf ist noch da. sehr deutlich sogar. nur meine gefühle haben sich verabschiedet. ich fühle mich ganz hohl. entscheidungen fallen mir sehr schwer. und wenn ich noch in der letzten streßzeit sehr empfindlich war, schnell gereizt etc. - so dringt jetzt gar nichts mehr zu mir durch. eine rieseige gleichgültigkeit ist in mir. alles prallt ab an mir. neimand kann mich ärgern oder aufregen. aber das leben macht so auch keinen spaß. hat es vorher auch nicht. aber so erst recht nicht.
ach ja, und das zweite, was ich mir wünsche? nach der zeit des ausspannens eine perspektive, einfach festen boden unter den füßen. daß man auch mal an etwas anderes denken kann als immer nur daran, wie man den nächsten monat weiter kommt etc. und cih wünsche mir auch, mal wieder ein paar menschen kennen zu lernen. in der langen zeit des beruflichen hoch und runter habe ich viele meiner wegbegleiter durch dies und das verloren. neue hinzugekommen sind, zumidnest auf dauer nicht. immer nur mal so kurzzeitig. eine partnerschaft bahnt sich gar nicht an. wenn die männer mitkriegen, daß ich arbeitslos bin, ist auch kein interesse mehr vorhanden. männer erwarten heute, zu recht, etwas mehr selbständigkeit von frauen. würde ich ja auch gern. ist auch mein plan. nur ist das heutzutage gar nicht so einfach. und, na ja, vermutlich wirke ich auch viel zu angespannt, um noch jemanden kennen zu lernen. und weggehen ist ja sowieso nicht drin, wegen meist fehlenden geldes. wo soll man also wen kennen lernen.

wie auch immer. ich habe schon viel zu viel geschrieben. ich habe keinen plan, was ich jetzt tun soll. nicht einmal genau, was mit mir los ist. ich definiere es der einfachheit halber als "gefühlszusammenbruch", denn meine nerven sind ja noch da, also kein nervenzusammenbruch.

vielleicht weiß jemand rat, evtl. was das ist, was mit mir los ist, ob es evtl. im internet etwas dazu lesen kann, wie man sich selbst helfen kann, also was man tun kann, vielleicht ein forum oder so was. oder wo ich mich hinwenden könnte.

vielen dank dafür schon einmal. schon fürs lesen bis hierhin allein.


gruß von annaloos
 
Zuletzt bearbeitet:
D

DasSams

Gast
huhu

leider hab ich kein rat für dich ich kann dir nur sagen du bist damit nicht alleine jeder mensch sucht ein bischen geborgenheit besonders nach deinen erlebnissen kann ich das total verstehn :)

und du darfst dich umarmt und gedrückt fühlen sofehrn du das möchtest :)

vieleicht giebts hier noch andere die dir einen echten hilfreichen tipp geen können ich wünsch dir aufjeden fall noch sehr viel kraft :)

mfg DasSams
 

annaloos

Mitglied
ja, danke schön. kraft ist das, was ich durchaus gebrauchen kann. denn ohne kraft kann ich nicht weiter machen. udn im augenblick, oder sagen wir: schon seit ner ganzen weile, fehlts mir zunehmend genau daran.
ich danke dir für deine wünsche. das ist lieb von dir. und auch etwas, was ich dringend brauche, ein paar nette worte, einfach mal so. also danke.
 
G

Gast

Gast
Hallo,

Das was Du schreibst klingt hart aber trotzdem sachlich. Ich denke nicht, dass Du befürchten müsstest, dass Dich ein Arzt in eine Klinik steckt.
In Deinem Text kommt eines immer wieder besonders zur Geltung, nämlich der Druck, unter dem Du die meiste Zeit stehst. Hinzu kommt noch, dass Dir die fällige Belohnung oder das Lob, das Du für Deine Arbeit verdient hättest, verweigert wurde. Wie soll dann der ganze Druck abfallen, wenn Du nicht mal Anerkennung erhältst?

Ich nehme an, dass das jetzt einfach zu viel für Dich war und Dein Körper und Deine Seele das nicht mehr mitmachen, vielleicht auch eine Art Schutzmechanismus.
Geh doch mal zum Hausarzt und lasse Dich durchchecken. Möglicherweise leidest Du ja am Burnout Syndrom oder etwas ähnlichem, denn Gleichgültigkeit ist eines der Symptome. Schwierigkeiten damit, Entscheidungen zu treffen kann auch in Richtung Depression hindeuten.

Ich bin kein Psychologe und kein Arzt, war aber auch schon mal eine Weile arbeitslos und weiß, wie sehr man unter Druck steht. Bei mir hat das Selbstwertgefühl stark darunter gelitten. Du machst auf mich noch einen ziemlich gefestigten Eindruck, aber sieht es in Dir auch so aus?

Mir missfällt etwas, dass Du schreibst, dass Du gerne selbstständig wärst, aber arbeitslos bist. Du bist finanziell nicht unabhängig und wenn Du das mit unselbstständig gleichsetzt, dann ist das wohl so. Ich hatte sehr damit zu kämpfen, dass es viele Leute so sahen, aber nicht ich. Das machte es schwer in Kontakten, weil ich ständig das Gefühl hatte, nicht mehr "dazu zu gehören", dass ich zu bestimmten Themen keine Meinung mehr haben durfte usw.
Aber das nur am Rande.

Deine Situation ist insgesamt natürlich nicht schön, aber Du klingst wie ein Kämpfer und scheinst Dich auch sehr zu bemühen, wahrscheinlich manchmal zu sehr.
Ich würde sagen, dass Deine Gesundheit das Wichtigste ist und Du mal mit Deinem Hausarzt drüber reden solltest.

Wie Du selbst schon vermutest, wird da vieles zusammengekommen sein. Das geht auf Dauer an die Substanz und irgendwann ist mal eine Grenze erreicht.
Deine Sehnsüchte kann ich nachvollziehen, denn mir geht es genauso, allerdings kommt bei mir noch eine große Einsamkeit dazu. Wenn die Perspektiven schlecht sind, dann kann irgendwann der Punkt kommen, wo man alles in Frage stellt. Ich habe auch jahrelang viel an mir abprallen lassen und wollte immer stark sein. Das ist mir meistens auch gelungen, aber letztes Jahr war der vorher angesprochene Punkt erreicht. Ich habe heute noch damit zu kämpfen und weiß nicht, wie lange ich das noch schaffe.

Ich würde Deinen Zustand jedenfalls nicht auf die leichte Schulter nehmen, nicht dass es Dir mal ähnlich geht wie mir.
Ich bin zwar sehr vorsichtig mit Vergleichen, aber so wie Du schreibst, kommt mir das bekannt vor, besonders Deine Umschreibung "Gefühlszusammenbruch". Genau so habe ich das damals auch empfunden.

Wie sind denn Deine Aussichten?
Hast Du gute Freunde oder eine gute Freundin denen/der Du vertraust? Ich bin der Ansicht, dass Gespräche sehr wichtig sind oder auch kleine Dinge bei denen man mal entspannen kann. Auch wenn Du finanziell keine großen Sprünge machen kannst, bleibe in Kontakt mit Freunden und Bekannten.

Ich hoffe, Du behältst Deinen Kampfgeist bei und ich wünsche Dir viel Kraft und Glück für die Zukunft.
 

Vianne

Mitglied
Hallo,


zum ersten, ich will dir kein Mitleid zuschieben, aber ich will dir ehrlich und von Herzen sagen, dass das, was du durchmachen musstest kein Mensch verdient hat. Und schon gar nich du, denn aus deinem Text habe ich vieles lesen könne, was dich mir, als wirklich liebenswerten Menschen darstelt.

Du hast nun natürlich alles knall auf fall entgegen bekommen.

Aber wie du schon gesagt hast, ist es wichtig sich auf seine Wünsche zu konzentrieren. Ich denke auch nicht, dass dich jemand direkt in die Klinik einweisen lasen würde. Aber Hilfe von außen könnte durchaus zur bewltigung einiger Probleme führen.

Aber ich möchte dir etwas, sagen, was mir immer sehr Hilf. Freunde. Das klingt abgedroschen, aber auch die können dir das geben, was du brauchts,. vielleicht nicht doe zärtlichkeiten in dem maße, wie sie dir ein partner geben kann, aber sie können dich in den arm nehmen, dir tröstende worte schenken und dir zuhören. Außerdem können sie dich unterstützten, dass nicht mehr alle last bei dir liegt. Ich weiß, dass nicht jkeder so einen Menschen hat und gerade, wenn man alleine ist, dann wünscht man sich so jemanden, aber manchmal hilft es eben auch, dass man, so wie du, alle seine sorgen aufschreibt und dann eben in diesem Forum rückmeldung bekommt. Das ist für mich auch ein teil bestätigung. Das problem wird sich dadurch nicht auflösen,aber manches kann man klarer betrachten. Das du so unter Druck stehst macht vieles nicht einfacher, aber vielleicht ist es dennoch möglich in kleinen schritten an einem schöneren Leben zu arbeiten. Wichtig bist jetzt erstmal du. Jetzt musst du dich weder um einen Menschen kümmern, für den du scheinbar nicht mehr wichtig bist, noch jemandes arbeit erledigen. Mach das was du schaffst und versuche, dass deinen Mitmenschen klar zu machen. Ein brief vom amt ist imme runpersönlich. Wenn du zum Arzt gehst und wirklich die bestätigung auf Burn out bekommst, sieht sie sache sicher ganz anders aus. Das wäe auch das erste, was ich dir raten würde, ein besuch beim arzt, der hilft dir sicher weiter. Denn wenn er eine diagnose stellt, dann wird sich sicher auch vieles erübrigen und möglicherweise hast du danach auch zeit, dich selber wieder zu findne, dich und deine gefühle und gedanken über eine sichere Zukunft.

Ich bin sicher, dass hier viele Menschen sind, die dir beistehen und bereit sind dir zuzuhören.

Ich wünsche dir alle erdenklich Gute und viel Erfolg


Alohaaa~
 

annaloos

Mitglied
liebe viane, lieber gast,

ich möchte euch ganz herzlich danken für eure gedanken, die sehr treffend sind. die antwort vom gast habe ich schon heute morgen gelesen. und schon beim lesen habe ich ein aufatmen gespürt. und etwas hat sich leicht gelöst in mir. und im laufe des tages hat sich das, gott sei dank, verstärkt. jetzt bin ich wieder leicht an meinen gefühlen dran, wenn auch noch etwas benommen oder so leicht drüber stehend. heute morgen bin ich noch so fühllos aufgewacht. jetzt aber merke ich, daß eine richtige erschöpfung in mir ist. die habe ich schon lange. aufgrund der umstände habe ich das aber immer mehr oder weniger beiseite geschoben. denn es mußte ja doch immer weiter gehen.
es hat mir jedenfalls richtig gut getan, eure worte zu lesen. so einfach ist das also. einfach ein bißchen verstanden werden, etwas zurückgespiegelt bekommen von sich, was dem entspricht, wie man es auch sieht. und schon löst sich etwas in einem.
es ist nun nicht so,d aß ich mich gelich super gut fühle. beileibe nicht. es war auch schon immer mal wieder so, daß ich so tage hatte, an denen ich mich etwas erholt hatte. aber insgesamt ist da eine schon ganz schöne erschöpfung. mit der ich auch nichts anzufangen weiß. eben weil sie sich nicht so schnell lösen läßt. das macht mich ja, u.a., so ratlos. wenn es um kleinere dinge geht, da wußte ich mir bisher immer irgendwie zu helfen. aber was so langfristig und schleichend geht, da fühle ich mich machtlos dagegen. und vielleicht ist es auch dieses gefühl von machtlosigkeit, von irgendwie kontrollverlust über das eigene leben, weil ich mich von so vielen faktoren (fremd)bestimmt fühle, auf die ich kaum einen einfluß habe.

ja, heute bin ich auch ein klein wenig aufgetaucht aus der mühle, in der ich mich befinde, in die ich mich hineinbegeben habe. mir ist eines klar geworden: ich habe meine ziele, meine ideale verloren. und das ist leider wirklich so. über die praxis der arbeit und ihre teils "mistigen" wirklichkeiten sind mir meine ideale abhnaden gekommen. eigentlich ist es so, daß ich nicht mehr weiß, wofür ich das alles eigentlich amche. und ich lebe, arbeite, rödele weiter - aber ohne noch ein ziel vor den augen zu haben.
es ist nun nicht so, daß ich mir meine ideale einfach so wieder zurückholen könnte. die sind aufgrund der gemachten erfahrungen verloren. hat ja auch sein gutes. ent-täuschung ist ja auch eine befreiung aus täuschungen. und so ist es. so hatte ich heute also eine erkenntnis. die eigentlich auf dem boden des verstandenwerdens gewachsen ist.
was ich aber damit machen kann, das weiß ich jetzt noch nicht. dazu ist es sicher auch noch zu früh.

ich würde euch so gerne im einzelnen antworten auf dies und jenes. schade, gast, daß du hier nur als gast warst. denn ich würde gerne dir gerne antworten. aber so weiß ich nicht so richtig, ob du noch einmal wieder kommst hier.
auf jeden fall habt ihr beide recht. ich sollte mich um meine gesundheit kümmern. vermutlich ist es so etwas wie ein burn out. zumindest eine ziemlich schleichende erschöpfung.
einen arzt habe ich leider nicht mehr. ich war in den letzten jahren immer mal wieder beim arzt, habe aber reichlich überarbeitete ärzte angetroffen, die wenig zeit hatten. und sie waren auch sehr schnell bei der hand, mir ein medikament zu verschreiben. das aber wollte ich nicht. weil ich nicht glaube, daß man ernsthaft solche zustände mit einem medikament wegbekommt. und leider bekam ich von meiner sehr erschöpften ärztin zu hören, ob sie mich denn nicht in eine klinik einweisen solle. dort bekäme ich schließlich einmal ruhe. ich antwortete ihr darauf das, was ich hier auch schon geschrieben habe. nämlich daß mich das vermutlich nur noch mehr fertig machen würde. dieses reinziehen in die psychomühle kann auch sehr nach hinten los gehen. und die vielen vielleicht "echten" psychisch kranken - diese vorstellung ist ein grauen für mich. aber vielleicht sind von denen ja auch ein teil "nur" ein bißchen von den umständen erschöpft, so wie ich. kann sein. so was geht ja schließlich irgendwann wirklich an die substanz, insbesondere wenn diese frustrierende tretmühle über viele jahre geht, und man kein licht am horizont sieht. (bilder passen jetzt so gar nicht zusammen. aber was solls)
so habe ich im moment also eigentlich gar keine hausärztin, weil ich diese hausärztin, die ich sonst schon etliche jahre hatte, dann nicht mehr besucht habe. ich habe miterlebt, wie sie mit der zeit auch immer überforderter wurde (und älter. sie hatte die 60 schon längst hinter sich). und ich traue mich nicht so recht mehr zum arzt. weil mir immer schon im ersten gespräch, wenn ich von meiner erschöpfung spreche diese psychokiste angedreht wird: medikamente usw. ohne daß diese ärzte mich überhaupt bisher kennen. und ich will so etwas nicht.

aber recht hast du auch, vianne, daß ich das nicht mehr alleine schaffe. feunde, schreibst du. ja, ich erinnere mich noch, z.b. zu studentenzeiten oder davor in der lehre oder so, daß ich einen kreis von freunden um mich herum hatte oder auch bekannten. und daran denke ich jetzt oft. jetzt bin ich schon was älter. die meisten sind mir aus den augen entschwunden. da diese geschichte sich nun schon seit ca. 10-11 jahren hinzieht, also die miserabler werdenden arbeitsbedingungen etc., und ich bei einigen nicht mehr im freizeitverhalten mitziehen konnte (die meisten zeiten kann ich ja nicht mal mehr ins kino gehen oder so was. nur kurzzeitig lockert sich das ein bißchen. wie gesagt, für ein paar monate. und dann wieder rückkehr ins arbeitslosendasein. da ich selbständig bin, gleich auf alg2), einige sind weggegangen, andere hat es noch weiter runtergezogen. das war auch schwer mitzuerleben. die haben sich meistens mit der zeit ganz zurückgezogen. im prinzip so, wie ich es jetzt ja auch tue. und in den letzten jahren habe ich zwar imemr wieder auch mal neue menschen kennengelernt. aber die sind nicht geblieben. wurden nicht zu freunden.
also, kurz und gut, mir fehlt sowohl arzt als auch ein freundeskreis. peinlich ists mir. aber so ist es. ich habe in den letzten 2-3 jahren immer mehr darauf umgeschaltet, daß ich mich auf mich selbst konzentrieren muß, daß von außen keine hilfe kommen wird. ich sie auch nicht erwarten kann. meine erwartungen an andere sind sehr nach unten gegangen. ud ich fühle mich selbst auch nicht gerade attaktiv. meistens bin ich schon ziemlich angespannt udn darauf konzentriert, die nächstgelegenen aufgaben zu meistern, nicht unterzugehen etc. oder vielleicht doch mal kruzzeitig einw enig vorwärts zu kommen. lachen tue ich auch nicht viel. meistens bin ich ziemlich ernst. mein humor ist praktisch kaum vorhanden. liegt vielleicht auch an meinem beruf. aber das kann auch ausrede sein.
und ich könnte noch manches mehr schreiben. das, was der gast schrieb, von dem ist mir auch manches nicht ganz unbekannt z.b. so lange perspektivlosigkeit zieht es einfch nach sich, daß man mitunter mutlos ist. oder das selbstwertgefühl leidet etc.

so nun schließe ich aber erst einmal.

ich möchte auf jeden fall danken für die hilfreichen worte.

viele grüße

von annaloos
 
G

Gast

Gast
Hallo,

Es fällt mir etwas schwer, Dir auf Deinen Beitrag zu antworten, denn Deine Beschreibungen decken sich teilweise mit meinen Erfahrungen. Nur denke ich, dass Du, im Gegensatz zu mir, trotz Deiner schwierigen Lage, Dein Leben bisher ganz gut gemeistert hast – zumindest schätze ich das anhand Deiner Zeilen so ein. Du hast den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und versuchst ehrlich und hart arbeitend Deinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dazu gehört eine ganze Menge und selbst wenn Du nur wenig Wertschätzung für Deine Mühen erfährst, kannst Du ruhigen Gewissens in den Spiegel schauen. Eigentlich solltest Du auch ein bisschen stolz sein können, aber das wird Dir in Deiner Situation wohl nicht gelingen.

Vermutlich haben sich bei Dir viele Dinge aufgestaut, die jeweils für sich genommen zu verkraften wären, in Summe aber zuviel für einen Menschen sind. Du schreibst, dass Du schon lange eine Erschöpfung spürst, diese aber nicht zugelassen hast. Vielleicht ist das ein Teil Deines Problems, das Dir erst jetzt so richtig bewusst geworden ist. Wenn man Gefühle nur beiseite schiebt, dann werden sie auch nicht verarbeitet. Wenn Du immer nur funktionieren wolltest und musstest, dann hast Du mögliche Signale Deines Körpers eventuell gar nicht mehr wahrgenommen. Und jetzt ist da auf einmal ein dumpfes Etwas, was Du nicht genau in Worte fassen kannst.
Die körperliche Belastung ist das eine, die seelische eine andere. Ich nehme an, es handelt sich bei Dir auch eher um eine seelische Erschöpfung, die dazu den Rest von Dir lähmt. Deshalb schätze ich, dass sich Dein Zustand auch nicht von heute auf morgen lösen lassen wird.

Gerade in den letzten beiden Absätzen schreibst Du sehr viel von Dir (was ich sehr gut finde) und scheinst die Probleme ja selbst zu erkennen.
Mir ging das ähnlich. Wozu einen Arzt aufsuchen, der wahrscheinlich nicht viel Zeit hat und auf die Schnelle ein Medikament verschreibt oder einen gleich "abschieben" will? Eine Therapie halte ich bei mir auch nicht für angebracht. Ich war damals trotzdem beim Arzt (übrigens ein Wildfremder) und habe mich durchchecken lassen. Das rate ich auch Dir, denn trotz Deiner Schilderung könnte Dein Problem theoretisch anderswo herrühren.

Ansonsten ist es sehr schade, dass Du anscheinend ebenfalls recht einsam bist. Ich weiß nicht, in wie fern Dich das beschäftigt, deshalb kann ich Dir nur mein Problem damit aufzeigen. In meinem Leben ist eine große Leere, die ich alleine nicht mehr im Stande bin, sinnvoll auszufüllen. Von einem Tag zum nächsten, von einer Woche zur nächsten, so plätschert die Zeit und mein Leben vor sich hin, ohne Höhepunkte und ohne Aussicht auf Veränderung.
Mir ist das lange nicht wirklich bewusst gewesen. Ich hatte meist immer irgendwo ein paar Bekannte und war auch sonst recht aufgeschlossen. Das ist jetzt alles nur noch Fassade, wie mein ganzes Leben, mehr will ich gar nicht dazu schreiben.

Warte nicht zu lange und hole Dir irgendwo Hilfe. Wenn Du wieder alles beiseite schieben willst, dann geht das vielleicht mal richtig nach hinten los. Ich hoffe nicht, dass es das schon ist. Wenn Dir doch noch jemand einfallen sollte, dem Du vertrauen kannst und der Zeit für Dich hat, dann versuche über Deine Probleme zu sprechen, denn ich halte sehr viel davon. Es heißt nicht umsonst "Geteiltes Leid ist halbes Leid".

Zum Schluss noch eins: Es ist doch selbstverständlich, dass ich noch mal hier reinschaue, denn mich interessiert ja Deine Meinung und Deine Reaktion.
Ich bin sogar hier im Forum angemeldet, habe aber nur wenige Beiträge verfasst. Ich schreibe in letzter Zeit manchmal (eher selten) als Gast, bei ähnlich gelagerten Themen. Das hat mehrere Gründe, ich komme mir beim Schreiben dieser Zeilen schon scheinheilig vor, weil ich selbst nichts mehr auf die Reihe bekomme und nun so was wie Ratschläge gebe. Ich kenne Dein Alter nicht, aber ich bin auf der einen Seite noch relativ jung (30), auf der anderen Seite habe ich für mein Alter praktisch nichts erreicht.
Zudem ist das Dein Thema und ich möchte nicht viel über mich schreiben, nur fällt mir das nicht so leicht.

Ich hoffe, Du findest eine Lösung für Dich und kriegst Dein Leben wieder in den Griff. Wer sich so anstrengt wie Du, der sollte belohnt werden.
 

annaloos

Mitglied
lieber gast,

ich habe deine antwort längst gelesen. schon gestern. aber dann habe ich meinen aufgabenplan abgearbeitet und wollte später antworten. aber schon war der tag dann wieder vorbei. also erst jetzt eine antwort.
ja, was soll ich sagen? als ich deine antwort las, standen mir die tränen in den augen. du bist so weit weg und kennst mich gar nicht. aber trotzdem verstehst du sehr genau, worum es bei mir geht. vermutlich deshalb, weil du es selbst recht gut kennst. und weil du ein gutes feingefühl hast für die zwischentöne im geschriebenen. (damit will ich dir auch aufzeigen, daß du keinen grund hast zu resignieren, weil du fähigkeiten hast, die du schätzen (lernen) "solltest". dazu später mehr. jetzt erst mal kurz zu den fakten.
ich war neben einigen arbeitstreffen etc. vorgestern auch beim arzt. und bin nun auch krank geschrieben. es kein sehr guter termin. da ich keine grippe hatte, kein bein gebrochen etc., saß ich ziemlich belämmert vor dem arzt. ich bin die letzten 2-3 jahre nur ca. 1 x jährlich gegangen und immer nur aus gründen, mir entweder überweisungsscheine zu holen oder mich krank schreiben zu lasten, weil ich kurz vor dem zusammenklappen war. diesmal erzählte ich ihm von der monatelangen rund-um-die-uhr-an-einem-projekt-arbeit, die mich total erschöpft hat am ende und dem druck durch das amt und überhaupt die schwierige situation. und eben daß ich seit ende märz gefühlsmäßig meistens tot bin oder ein ziemliches erschöpfungsgefühl habe. mir war das schon beim erzählen peinlich. denn ich fühlte mich zwar immerlich wüst (von wüst wie leer wie wüste), aber nach außen sieht man davon natürlich nichts, bis auf die augenringe vielleicht. er sah mich spöttisch an und gab eine anweisung zur krankschreibung. diagnosen auf dem schein: depression und migräne. aber er gab mir unmißverständlich das gefühl, daß er glaubt, ich sei lediglich faulkrank.
ja, eben deswegen gehe ich eigentlich nicht mehr zum arzt. und ich denke auch nicht, daß ärzte überhaupt etwa daran machen können, also zur heilung beitragen. vielleicht nur die krankschreibung. nichts mehr. aber da ich durch diese ganzen zusammenhänge recht empfindlich geworden bin, ging mir das doch nahe, im sinne einer demütigung oder peinlichkeit. ich brauchte ein weilchen, um wieder mein selbstwertgefühl herzustellen.
aber wie auch immer, wenigstens bin ich jetzt erst mal krank geschrieben. und muß das wöchentlich verlängern lassen. doch irgendwie auch eine erleichterung.
ja, und das zweite ist, daß ich mich entschieden habe, mich noch einmal aufs land zu begeben, für eine gute woche, von morgen an bis zum sonntag danach. ich habe mir kürzlich aus gründen des ausspannens und kein-urlaub-machen-könnens-wegen-kein-geld-dafür für wenig geld einen ziemlich verwilderten garten mitten auf dem platten land gepachtet. da habe ich mich um ostern schon einmal zurück gezogen. es gab viel arbeit erst mal. das wird auch diesmal noch so sein, bevor die ruhigen zeiten kommen, wenn alles schon wächst und nur noch zu gießen ist. aber ich bin dann doch erstmal weit weg von der großstadt und mitten in der natur. und das ist schon viel wert.
ja, das sind so die maßnahmen, die ich ergriffen habe, um mich wie münchhausen einst, wieder mal aus dem sumpf zu ziehen.
total gerne würde ich ja mal 1-3 tage nur im bett liegen bleiben und mich der erschöpfung stellen. im garten habe ich weder fernsehen , noch internet noch sonst irgendetwas, nur ein kleines radio. udn die sender dort sind grottenschlecht (schlager). ich wünsche mir seit anfang april schon ein paar regentage, nicht nur wegen der pflanzen, sondern auch um eine legitimation zu haben, nichts tun zu können und liegenbleiben und ausruhen zu dürfen. wenns regnet kann ich nicht mehr viel tun, im garten. aber sonst ist da ganz viel arbeit, die wirklich getan werden muß, weil die natur nun einmal nicht wartet, bis ich wieder ausgeruht bin.

dies ist der eine teil, den ich hier mal abschließe. ich werde die anderen gedanken, nicht nur zu mir, in einen anderen teil packen, der besseren lesbarkeit wegen.

also für hier und jetzt erst mal liebe grüße

von annaloos
 

annaloos

Mitglied
lieber gast, ganz speziell um dir zu antworten, füge ich noch diesen zweiten teil an. denn es gibt so manches, schon in deinem anderen beitrag, worauf ich gerne antworten möchte.
zunächst: mein tonfall klingt im augenblick vielleicht entschlossen. aber das ist auch irgendwie aufgesetzt. das heißt, in meinem bauch, rücken etc. da fühle ich, wie schon zuvor geschrieben, ziemliche wüste, und erschöpfung. aber ich habe mir so angewöhnt, doch weiter zu amchen, und aus der erfahrung heraus, daß erschöpfung nirgendwo anerkannt wird, einen möglichst frischen eindruck zu machen, daß dies ganz automatisch kommt. es ist irgendwie ja auch noch da, von früher her, aber beides besteht praktisch parallel. mein schwung von früher hat also praktisch keine echte energetische basis mehr, die ihn trägt.

du hast gefragt, wie alt ich bin. mittlerweile sage ich das nicht mehr gerne. aber es spielt doch eine rolle. ich bin mittlerweile 41 jahre alt. das hört sich viel an, ist es aber nicht. du bist 30, sschreibst du. im grunde das beste alter überhaupt. in diesem alter ist man noch begehrt. man hat alle ausbildungen absolviert (wenn man noch das glück hatte, eine solche zu bekommen und insofern zu erreichen,w as man werden wollte - was heute ja beileibe nicht mehr üblich ist). aber ich hatte das glück noch. (nur danach ging es nicht merh weiter.) und ist genug lebensreif, um die kinder- und jugendkrankheiten hinter sich zu haben.
aber das leben spielt heute ein ganz anderes spiel. ich habe hier mal kurz quer gelesen, was andere geschrieben haben. und bin erschreckt, wieviel existenzangst schon in ganz jungen jahren da ist. in dem alter hatte ich ganz andere sorgen und interessen, völlig jenseits der existenzängste. die setzten erst mit mitte 30 ein, als man mich offenbar aussortierte vom arbeitsmarkt, gerade frisch fertig studiert, die ersten praxissporen verdient, und dann leider arbeitslos geworden. und dann kamen die hartz-gesetze. und die haben mich voll mitgenommen, einschließlich der ganzen niedriglohn-, prekär- und praktika-mentalität, die von da ab gefahren wurde.
ich wollte dir damit nur schreiben, lieber gast, daß du und ich ganz sicher nicht die einziegn sind, die einigermaßen seelisch an diesen unmöglichen verhältnissen drohen zu zerbrechen. uind dies wiederum stimmt MICH immer wieder ein ganz klein wenig tröstlich. es macht das alles nicht gut. aber es entlastet ein wenig von dem vorwurf der eigenen schuld, der einem so oft entgegengehalten wird. und der auch aus deinen zeilen herausklingt. ich persönlich versuche, diesen schuldvorwurf nicht mehr so sehr an mich herankommen zu lassen. ganz geht das aber natürlich nicht. es nagt schon an einem, vor allem auf die dauer. steter tropfen hölt schließlich den stein. das ist auch bei mir ein großes thema. aufgrund meiner ausbildung wußte ich, theoretisch im voraus, mit welchen gefahren ich durch die arbeitslosigkeit konfrontiert werde. die kurzzeitfolgen habe ich gemeistert. aber die langzeitfolgen (zunehmende motivationslosigkeit, perspektivlosigkeit, partieller kontrollverlust über die eigene lebensgestaltung, zunehmende isolation aufgrund sozialer ausgrenzung und seelischer veränderungen, depressivität, einsamkeitsschübe, leichte reizbarkeit und und und, DEM war ich auf dauer auch nicht gewachsen. das sind heutzutage die dinge, mit denen ich am allermeisten kämpfe, die mich die meiste energie kosten, hier entgegen zu steuern. und oft genug verliere ich. so wie jetzt auch.
lieber gast, ich könnte dir eine lange liste schreiben von was könnte und sollte man oder frau tun etc. ja sicher, das gibt es alles. im laufe der zeit habe ich viele kompensationsmöglichkeiten entwickelt, die alle zeitweise auch irgendwie funktionieren. und trotzdem bleibt das grundproblem bestehen. udn schlaucht einen von tag zu tag, von monat zu monat, jahr zu jahr immer mehr. darum ist 41 jahre auch gar nicht viel. ich bin mit 34 das erste mal arbeitslos geworden. schon 1 jahr später war ich abgeschreiben vom amt. welch ein irrsinn! das beste alter zum arbeiten überhaupt. dann kam irgendwann das jobcenter. udn seit dem sitze ich, trotz ausbildung, trotz studium, trotz arbeitserfahrungen, immer wieder rödeln und motivieren, in der falle. wie gesagt, tröstlich ist dabei nur, daß es sehr vielen so geht. udn ich mir nicht selbst die schuld geben muß.

lieber gast, das rate ich dir dringend auch. ich weiß nicht, was genau hinter deiner für dich selbst resignativen auffassung steht. aber ich rate dir, gib dir selbst nicht die schuld, die andere dir zuschieben. gerade auch in foren gibt es oft eine art gesinnungsmobbing, besonders auch gegen arbeitslose. das ist aber unfug und wird meist von leuten egschreiben, die selbst unmittelbar bedroht sind, in eben diese soziale rutsche auch zu geraten. das ist nichts als abwehr.

etwas ganz wichtiges,w as ich pflege, seit dem meine kräfte, die motivation etc. nachlassen, das ist, daß ich auf mich selbst achte. ich evrgebe mir z.b. vieles, was ich früher spielend konnte, als noch alles einigermaßen in ordnung war, das schaffe ich heute oft nicht mehr. meine motivation knickt zeitweise ein etc.pp. ich vergebe mir dann dafür, und hole das versäumte später nach. aber ich tue es und lasse es nicht liegen. denn die gefahr, die immer droht ist es, sich nicht mehr aufraffen zu können und sich irgendwann gehen zu lassen. in diese gefahr bin ich schon gekommen, als es so gar keine aussicht gab. und als ich sie erkannt hatte, ging ich dagegen an.

aber eben -alles sehr kräftefressend. du kennst das offenbar auch, lieber gast. und die frustration, die kein ventil mehr findet, staut sich schließlich auf. und da es niemanden gibt, auf den man ernsthaft wütend sein kann, bleibt einem auch diese wut noch im halse stecken.
ich weiß, das schlimmste ist es, sich selbst aufzugeben. aber wie lange das noch so weiter gehen kann, wie lange ich das aushalte, ich weiß es nicht.
Die körperliche Belastung ist das eine, die seelische eine andere. Ich nehme an, es handelt sich bei Dir auch eher um eine seelische Erschöpfung, die dazu den Rest von Dir lähmt. Deshalb schätze ich, dass sich Dein Zustand auch nicht von heute auf morgen lösen lassen wird.
ja, genau darum geht es. ich galube auch, daß die seele erschöpft ist, weil sie nicht mehr weiß, wie sie mit all dem klar kommen soll. udn wegen der dauerbelastung auch. das weiß ich jetzt auch noch nicht. darum bin ich über ostern schon mal aufs land gefahren. aber nach gut 10 tagen hatte sich noch keine richtige erholung eingestellt. jetzt fahre ich wieder, auch ca. 10 tage (sofern alles gut geht). mal sehen, wie es diesmal wird. ich hoffe, es wird endlich regnen.
Du hast den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und versuchst ehrlich und hart arbeitend Deinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dazu gehört eine ganze Menge und selbst wenn Du nur wenig Wertschätzung für Deine Mühen erfährst, kannst Du ruhigen Gewissens in den Spiegel schauen. Eigentlich solltest Du auch ein bisschen stolz sein können, aber das wird Dir in Deiner Situation wohl nicht gelingen.
was soll ich dazu noch schreiben. du hast absolut recht. aufgrund der perspektivlosigkeit auf dem arbeitsmarkt habe ich irgendwann angefangen, mich auf eigene faust durchzuschlagen. man nennt so was selbständigkeit. so richtig ist es das aber auch nicht. weil ich wenn ohne aufträge mich imemr wieder arbeitslos melde. udn anerkennung gibt es trotz der ganzen arbeitslast auch nicht so recht. ja, nicht einmal meistens genug geld, von dem ich halbwegs zivilisiert leben könnte. meistens. es liegt selten mehr als nur ein klein wenig oberhalb sozialhilfe (oder besser alg2). nun ja, ich amche es trotzdem. denn das nichtstun würde mir auf dauer endgültig das genick brechen, seelisch gesehen. und ich muß mir auch immer wieder zeigen, daß ich es noch kann. aber pendle eigentlich auch während der arbeit immer zwischen arbeitsphasen, die gut sind, und phasen voller erschöpfung, in denen ich kaum arbeiten kann. und das amcht mir hauptsächlich angst. würde ich damit zum arzt gehen, bekäme ich lediglich wieder einen stempel aufgedrückt wie etwas depression. nichts mehr. jednefalls nichts wirklich hilfreiches.
ich bin eigentlich auch ein bißchen stolz auf mich. jedenfalls darauf, daß ich trotz aller krisenhaftigkeit mein schiff bisher immer noch irgendwie durch die riffe gebracht habe. andere wären längst alkoholabhängig oder sonst was geworden. ich habe diese punkte, an denen man aufgibt, auch gehabt, aber nicht angefangen zu trinken o.ä.

Vermutlich haben sich bei Dir viele Dinge aufgestaut, die jeweils für sich genommen zu verkraften wären, in Summe aber zuviel für einen Menschen sind...Und jetzt ist da auf einmal ein dumpfes Etwas, was Du nicht genau in Worte fassen kannst.
ja, auch hier: genau so ist es. als ich die ersten dieser anzeichen spürte, da hat mich das geängstigt. und ich habe mittel und wege gefunden, damit umzugehen. aber JETZT ist es irgendwie schon wieder etwas anderes. denn zu dieser normal begelitenden erschöpfung kommt jetzt ein überforderungsgefühl, eine irgendwie taubheit, auch nach außen. und so weiter. auch das ängstigt mich jetzt. und bis auf dieses forum, muß ich damit alleine klar kommen. vor allem aber kommt dieser zustand einfach, "ohne mich zu fragen". udn er setzt mich außer gefecht. das ist ein sch... gefühl. und ich darf es nach außen nicht einmal zeigen. sonst gibts wieder ein neues etikett.
ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. ich bin sehr handlungsorientiert. aber hier fällt mir nichts mehr ein. im moment jedenfalls nicht. es macht mich auch irgendwie ohnmächtig.

Ansonsten ist es sehr schade, dass Du anscheinend ebenfalls recht einsam bist.
also das thema einsamkeit versuche ich meistens nicht einmal an mich herankommen zu lassen. ich glaube, würde ich das tun, so hätte ich dann angst, ganz zusammenzubrechen. also rede ich mit ganz vielen leuten, und nerve damit vermutlich auch viele. einfach um das maß an gesprochenen wörtern für den tag zusammenzukriegen. und irgendwie reaktzionen zu bekommen. vielleicht gehöre ich ja inzwischend arum auch denjenigen, die man "energiezapfer" nennt. ich hoffe, nicht ernsthaft, daß es so ist. denn früher habe ich viel gegeben. aber das kann ich so nicht mehr. also behalte ich so manches auch zurück udn halte mich wiederum fern von menschen, die mir nicht gut tun. aber das alles reicht nicht aus.
einsamkeit ist also schon ein thema für mich. vor allem weil ich die früher kennengelernte gemeinschaft vermisse. und nirgendwo mehr finde. kann sein,e s war ein jugendphänomen, diese grupnnenzusammenhalt. aber warum kann man nicht unter erwachsenen auch einw enig aufeinanderzurücken? warum die ganze abgrenzerei? jeder gegen jeden? etc.pp. von diesen dingen habe ich mich ziemlich zurückgezogen, wissend, daß ich mich dem eigentlich stellen sollte. aber dennoch nicht im moment damit umgehen könnend. so bin ich halt viel allein. mit nur wenigen bekannten aus beruflichen oder solchen zusammenhängen, die auch eher sporadisch und distanziert sind. aber auch hier. ich weiß, daß es nicht nur mir so geht. es ist einfach ein allgemeines phänomen. vielen geht es so. dir, lieber gast, offenbar auch. aber auch hier: es ist nicht deine schuld. deine sache ist es eben nur in dem zusammenhang, aufzupassen, daß du nicht endgültig unter die räder kommst. für dich und dir zuliebe.

In meinem Leben ist eine große Leere, die ich alleine nicht mehr im Stande bin, sinnvoll auszufüllen. Von einem Tag zum nächsten, von einer Woche zur nächsten, so plätschert die Zeit und mein Leben vor sich hin, ohne Höhepunkte und ohne Aussicht auf Veränderung.
Mir ist das lange nicht wirklich bewusst gewesen. Ich hatte meist immer irgendwo ein paar Bekannte und war auch sonst recht aufgeschlossen. Das ist jetzt alles nur noch Fassade, wie mein ganzes Leben, mehr will ich gar nicht dazu schreiben.
diese leere kann ich dir nachempfinden. mir geht es jetzt auch irgendwie. aber ob es die gleiche ist, weiß ich sicher nicht. ich kann dir nur schreiben, wie ich damit umgehe. und das läuft aber fast immer auf irgendwelche ratschläge heraus. aber das will ich gar nicht so recht tun. irgendwann war ich auch an einem sehr tiefen punkt. das ist jetzt ca. 3-4 jahre her. da bin ich dann wirklich zu einer psychologin gegangen. und dort habe ich anfangs auch viel gelernt. einige auch sehr grundsätzliche dinge. dazu gehört, sich immer wieder aufzuraffen. wenn es einem schlecht geht z.b., da ich ein bewegungstyp bin, einfach rauszugehen und zu laufen. man geht schlecht gelaunt los. wenn man glück hat, löst sich diese negative stimmung im lauifen, man kommt auf andere gedanken, der krieslauf kommt in gang. udn wenn man glück hat, bessert sich die stimmung. auch sich selbst etwqas vornehmen, gehört dazu. das ist nicht imemr einfach. vor allem, weil anerkennung dafür praktisch wieder mal nicht geleistet wird. die kann man sich auch wieder nur selbst geben. so nehme ich mir jetzt eben vor, aufs land zu fahren. immer wieder aus engpässen auszubrechen, das versuche ich. aber eine richtige lösung ist das noch lange nicht. hier, wie man sieht, bin ich noch nicht fertig.
fassade ist aber mein leben auch weitgehend inzwischen, sogar eine, die langsam bröckelt. man sieht meine gesichtszüge, meine kleidung, die völlig unmodern ist (mangels geld) und und und. ehemailuieg freunde, die wenn man sie trifft auf einen reagieren, als wäre man etwas weniger wert als sie selbst, die herabsehen, weil man es "nicht geschafft" hat. ja, so was.

Warte nicht zu lange und hole Dir irgendwo Hilfe. Wenn Du wieder alles beiseite schieben willst, dann geht das vielleicht mal richtig nach hinten los. Ich hoffe nicht, dass es das schon ist. Wenn Dir doch noch jemand einfallen sollte, dem Du vertrauen kannst und der Zeit für Dich hat, dann versuche über Deine Probleme zu sprechen, denn ich halte sehr viel davon. Es heißt nicht umsonst "Geteiltes Leid ist halbes Leid".
ich habe in den letzten ajhren desöfteren anlauf genommen, um mir hilfe zu holen, bei ärzten, sogar psychologen und beratungsstellen etc. aber die hilfe, die ich brauchte, habe ich irgendwie nicht so recht bekommen. nichts desto trotz, irgendetwas hat es schließlich doch imemr gebracht. eine kleinigkeit wenigstens. die psychologin hat mir anfangs vieles beigebracht, wovon ich keine ahnung hatte. irgendwann aber habe ich mich in ihrem diagnosesystem, welches ausschließlich auf negativsymptome aufbaut, verheddert. und es wurde uneffektiv. ich habe mich hinterher immer schlecht gefühlt. und habe das dann abgeschlossen. in den beratungssstellen bin ich auf viel oberflächlichkeit gestoßen. wir konnten uns meist gut über die gegenwärtigen verhältnisse in den sozialsystemen unterhalten, in deren mühle diese genauso drin steckten, also eben auch ums überleben kämpften. undter solchen bedingungen kann man klienten natürlich oft nicht wirklich helfen, weil man viel damit beschäftigt ist, die eigene organisation zu retten. und dann gab es dort viel schematismus. oberflächliches bücherwissen etc. aber kein echtes eigehen auf die person. aber das genau war es, was ich bracuhte.
mit jemandem reden. gut und schön. ich habe eher die erfahrung gemacht, daß es gar niemand mehr hören will. alle wissen ebscheid, wie der hase läuft. die meisten sind froh, nicht in diese mühle hineingeraten zu sein. aber sie müssen auch hart kämpfen, daß dies nicht in zukunft passiert. wer ist denn noch fest und sicher angestellt? und die dies sind, haben oft große vorurteile. wer auch in dieser mühle ist, der mag selbst auch nicht mehr daraüber reden. udn auch noch andere schlimme egschichten hören, weil einem selbst das wasser bis zum hals steht und man kämpfen muß, über wasser zu bleiben. außerdem die ganze häme, die einem entgegenschlägt. abwehr etc. ich bin mir außerdem immer noch unsicher, ob ich nicht auch selbst meinen teil dazu beitrage. vermutlich ist das so. aber wie genau, das weiß ich nicht.
trotzdem, hin und wider hat man solch eine gelegenheit zum reden. wenigstens oberflächlich. so richtige freunde, wie man sich das vorstellt? schön wärs. das würde ja das emotionale verstehen mit einschließen. ist aber äußerst selten. lso ich habe da wenig erfahrung mit gemacht in den letzten ajhren. meistenteils mußt eich das schon für mich allein klar kriegen. die psychomühle hat mich längerfristig jedenfalls nur noch mehr klein gemacht.
und vielleicht ist das jetzt ja so eine art quittung dafür.

aber das hört sich sicher jetzt ganz grauenhaft an, so ausweglos. ohnehin habe ich schon viel zu viel nun geschrieben. ich muß langsam mal schluß machen. wer soll denn das noch lesen. ich würde gerne noch auf einiges eingehen. muß aber jetzt meine fahrt morgen vorbereiten.
aber ich möchte gerne mit dir im kontakt bleiben, lieber gast. vielleicht kannst du mir ja auch eine privatmail schreiben. in 10 tagen bin ich wieder da. und bis dahin komme ich nur selten und kurze zeit an einen (fremden) pc. da werde ich kaum antworten können, weil in dem jugendzentrum lauter jugendliche drum rum sitzen udn chatten etc.
vielleicht darum jetzt so viel geschrieben. aber wie gesagt, jetzt muß ich auch so langsam ziemlich abrupt abbrechen. sonst schaffe ich meine vorbereitungen nicht mehr.

viele liebe grüße und bis in 10 tagen. mal sehen, wie es mir dann geht.

die annaloos
 
J

jonathan2

Gast
Hallo annaloos,

Deine Beiträge haben mich sehr angerührt und betroffen gemacht. Du fragst - "was tun?"

Nun, es ist natürlich schwierig, eigentlich für einen Außenstehenden unmöglich, trotz ausführlicher Beschreibung eine Ferndiagnose zu stellen und und eine Therapie vorzuschlagen. Aber eines scheint mir klar und deutlich: Deine Seele hat Dir ein Stopschild hingestellt, dass Du vielleicht besser nicht ignorieren solltest.

Ich bezweifle, dass ein Hausarzt, ein ambulanter Psychiater oder Psychologe - ausgewählt nach dem Zufallsprinzip - nachhaltige Lösungen vorzuschlagen haben. Du hast es ja bereits erlebt, die Diagnose "Depression und Migräne" (verbunden mit von Dir als zweifelnd empfundenen Blick) hätte ebenso gut "Burnout" oder irgendetwas anderes lauten können. Und dann gerätst Du vielleicht auf eine Schiene von Behandlungsversuchen, die Dir gar nicht gemäß sind.

Vielleicht wäre es einen Versuch wert, in einer Psychosomatischen Klinik (nicht Psychatrie!) eine stationäre Diagnostik mit anschließender Therapie (auch ambulant) in Angriff zu nehmen. Die Suchmaschinen sind voller bundesweiter Angebote solcher Kliniken.

Die Zeit scheint mir günstig für Dich:

1) Freiberufler werden in diesem Jahr wohl alle große Schwierigkeiten haben, an Projekte zu kommen, Du wirst also nicht viel versäumen, sondern könntest die Zeit auch nutzen, um Deinem Leben eine neue Richtung zu geben.

2) Bedingt durch den Rückgang von Krankschreibungen und Budgetierungen solltest Du schnell einen passenden Platz erhalten. Es könnte sogar sein, dass die Kliniken Dir bei dem Formalkram zur Seite stehen, damit eine Einweisung nicht am ausgeschöpften Zuweisungskontingent eines Hausarztes scheitert.

3) Vielleicht ist das Signal Deiner Seele auch ein Zeichen, dass Du jetzt etwas für Dich in Angriff nehmen kannst, wozu Du bei Deinem ersten Kontakt mit einer Psychologin innerlich noch nicht bereit warst.

4) Du bist noch jung genug (ich sage das im Alter von 60 Jahren), dass einige Wochen in einer solchen Klinik (in denen Du Dich ja auch physisch regenerieren kannst) in keiner Weise ins Gewicht fallen, vor allem wenn man die Möglichkeit bedenkt, dass Du anschließend ein besseres Leben führen könntest.

Ich wünsche Dir, dass Du Dich in Deinem Gartenurlaub so weit erholen kannst, um anschließend eine für Dich richtige Entscheidung zu treffen.

Freundliche Grüße und Gute Wege
jonathan2
 

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