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Ich bin NICHT hochbegabt!

moonlight0001

Neues Mitglied
Hallo!
Ich(16) weiß, mein Problem, dass ich wahrscheinlich nicht hochbegabt bin, könnte komisch klingen. Für mich ist es aber aus folgenden Gründen gerade sehr präsent und wichtig:
In der Gesellschaft bin ich meist eher introvertierter und auch sonst ein sehr feinfühliger Mensch, weshalb ich mich öfters anders als andere fühle. Deshalb habe ich seit ich seit ich 11 bin versucht (oder versuche ich), den Grund hierfür herauszufinden. Zu der Zeit habe ich das Phänomen Hochsensibilität für mich entdeckt und konnte/kann mich sehr gut damit identifizieren.
Leider gibt es einige Schnittstellen zwischen Hochsensibilität und Hochbegabung, z.B. die detaillierte Wahrnehmung oder manche Klischees.
Als ich 14 war, lernte ich jemanden kennen und verliebte mich auch in die Person, mit der ich über Hochsensibilität reden konnte. Für diese Person kam, denke ich, keine Beziehung mit mit infrage, sie war auch drei Jahre älter. Trotzdem war ich wie blind vor Liebe und glaube, dass ich die Person beeindrucken wollte. Dann las ich durch die Recherche über HS manches zur Hochbegabung, darunter auch Checklisten, die wirklich nicht zuverlässig sind. Damals schaltete ich aber alle Zweifel ab und sagte der Person, ich wäre auch noch hochbegabt.
Das ist, finde ich, die bequemere oder für mich bessere Variante, Andersartigkeit auf gewisse Weise zu erklären. "Ich bin nicht (nur) eine Mimose, sondern bin sehr schlau."
Heutzutage wird Intelligenz meiner Meinung nach mehr von vielen Leuten geschätzt und angestrebt, sodass sie mir so schien, als wäre sie eine gute und von anderen angesehene Gabe. Ich könnte dann außerdem, wenn ich mich gerade in meinem Umfeld unwohl fühle, gedanklich über allem stehen, "weil ich eh schlauer bin als sie". Intelligenz konnte so ein Stück weit mein nicht allzu großes Selbstbewusstsein ausgleichen und mich in einer Außenseiterrolle wohler fühlen lassen. Könnte sie jetzt noch..
Problematisch finde ich, dass man im Internet oder Ratgebern zum Thema Hochbegabung oft die These findet, man bräuchte gar keinen Test, es reche das Gefühl, hochbegabt zu sein. Außerdem wird Hochsensibilität oft als besondere Begabung dargestellt, was sie ja auch ohne Zweifel ist, aber man der Hochbegabung so kein Stück näher ist. Dieses Beide-Themen-in-einen-Topf-Schmeissen kam mir zu der Zeit sehr entgegen und bekräftigte mich in meiner These.
Mit 15 lernte ich auf einem freiwilligen Seminar eine viel ältere Freundin kennen. Während der Fortbildung stellte ich ungeniert viele Fragen. Wahrscheinlich deshalb wurden wir Freunde, weil sie selbst von sich denkt, sie sei hochbegabt, und da ich anscheinend sehr gute Fragen stellte. Sie war sich sicher, ich sei hochbegabt, was sie unter anderem an meinen Augen erkennen könne(?). Komischerweise ist sie Psychologin...
(Ich zweifle nicht daran, dass meine Fragen gut waren und ich super um die Ecke denken kann. Schon immer war ich sehr einfallsreich, kreativ und interessiert. Dummerweise bin ich in der Schule eine der wenigen Motivierten und Guten. Auch da habe ich den Status der Schlauen. Und meine Eltern sind ebenfalls der Meinung. Aber im Endeffekt bin ich einfach im Gegensatz zu ihnen schlau(er).)
So fühlte ich mich von ihr geschmeichelt und sagte nichts dagegen, bejahte es sogar. Dass ich kein Test gemacht hatte, schien sie nicht zu stören.
Das alles hat zur Folge, dass ich mich bei jedem Kontakt mit ihr unter Druck(gesetzt) fühle, da sich an mich (und ich an mich)hohe Erwartungen hat. Natürlich geht mir das auch manchmal in der Schule so, wenn alle sagen, ich müsste das doch schnell und sehr gut hinbekommen. Das belastet mich mehr und mehr, vor allem wenn ich mir im Nachhinein Vorwürfe mache, es nicht gut genug gemacht zu haben.
Um mehr Licht in diese Thematik zu bringen habe ich einen Mensa-IQ-Test gemacht, aber noch keine Ergebnisse. Doch ich bin mir, auch weil ich vor Panik an manchen Stellen komplett versagt habe und zu langsam war, sicher, dass ich einen durchschnittlichen, wenn nicht sogar unterdurchschnittlichen Wert haben werde. Klar kommt so ein Test keiner ausführlichen Testung mit Psychologen gleich, muss also nicht soo ernst genommen werden.
Trotz allem mache ich mir zu viele Gedanken: Was ist, wenn der Wert oder mein wirklicher IQ-Wert (zu) gering ist? Merken die anderen das? Bin ich zu dumm? Könnte ich nicht doch irgendwie hochbegabt sein? ...
Ein anderes Problem ist meine Freundin: Obwohl ich ihr von dem schiefgelaufenen Test erzählt habe, um das Thema HB bei mir endgültig aus der Welt zu schaffen, bleibt sie beharrlich bei ihrer Meinung. Was kann ich da tun? (Und was mit mir selbst/meinen Gedanken/...?)
 

GeHaTo

Mitglied
Trotz allem mache ich mir zu viele Gedanken: Was ist, wenn der Wert oder mein wirklicher IQ-Wert (zu) gering ist? Merken die anderen das? Bin ich zu dumm? Könnte ich nicht doch irgendwie hochbegabt sein? ...
Mach dir über das hochbegabt sein nicht zuviele Gedanken. Wäre es so schlimm, wenn dein IQ 129 und nicht 130 ist? Selbst wenn er bei 80 liegen würde, wärst du morgen noch der gleiche Mensch wie vorher.

Deine Freundin redet mit dir, weil sie deine Aussagen intelligent findet. Diese werden mit dem Testergebnis noch die gleichen sein, wie vorher.

Als Hochbegabter kann ich dir sagen, dass man auch als mit einem IQ größer 130 ziemlich dumme Fehler machen kann. Ich war mal zu blöd 1 und 1 zu addieren und habe dadurch nur die Hälfte des notwendigen Materials bei einem Experiment verwendet.

Merke: Menschen sehen dir deinen IQ nicht an. Relevant ist vor allem, dass du dir die Fähigkeiten und das Wissen aufbaust, was du im späteren Leben brauchst.

Ich denke mal der zweite Teil ist wesentlich relevanter:

Das alles hat zur Folge, dass ich mich bei jedem Kontakt mit ihr unter Druck(gesetzt) fühle, da sich an mich (und ich an mich)hohe Erwartungen hat. Natürlich geht mir das auch manchmal in der Schule so, wenn alle sagen, ich müsste das doch schnell und sehr gut hinbekommen. Das belastet mich mehr und mehr, vor allem wenn ich mir im Nachhinein Vorwürfe mache, es nicht gut genug gemacht zu haben.
Ich glaube, wenn jeder in sich geht, fallen ihm spontan mehrere Dinge ein, die sie im Nachhinein besser machen könnten. Das sie dir Auffallen beweist nur, dass du zur Selbstreflexion fähig bist. Fehler in der Vergangenheit kann man nicht ändern und muss man einfach akzeptieren. Wobei es bei dem was ich hier rauslese eher um Schularbeiten / Hausaufgaben geht. 4 Jahre nach der Schule könnte ich dir nichtmehr sagen, welche Aufgaben ich damals falsch gemacht habe.

Bei dem Umgang mit dem Leistungsdruck können andere dir wahrscheinlich mehr helfen. So prinzipiell sehe ich das so, dass du mit deiner Arbeit zufrieden sein solltest.
Was ich so rauslese hört sich auch ganz gut an: "lernte ich auf einem freiwilligen Seminar" --> hat interesse an neuem Wissen
"ich bin in der Schule eine der wenigen Motivierten und Guten"

Mir wäre vor allem wichtig, dass du dein Interesse am Kennenlernen von neuen Sachen beibehälst. Wenn du in dem ein oder anderen Test nicht ganz so gut abschneidest ist das nicht ganz so schlimm.
 

Griseus

Mitglied
Wie genau definierst du "Intelligenz" und "Hochbegabt"? ;)
Da wir noch längst nicht verstanden haben wie der Mensch denkt, wird da gerne unterschiedliches hineininterpretiert.

Ich würde Intelligenz als die mögliche Leistung des Hirnes definieren ;) Weil es das ist, was IQ-Tests zu messen versuchen = (Rechen)Kraft * Zeit.
Angenommen du hast einen Supercomputer zu hause stehen, und spielst den ganzen Tag darauf nur Tetris, was bringt einem dann diese enorme Leistungskraft, wenn man sie nicht nutzt?

Hochsensibilität hat auch eine kognitive Seite, die leider gerne unter den Tisch fällt, wahrscheinlich wegen ihrer schlechten Vergleichbarkeit... Aber es scheint das Hirn zum denken zu zwingen Ô.o sonnst hätten "betroffene" Personen ja weniger zwischenmenschliche Probleme damit.

Damit will ich sagen: Ich glaube allgemeine Hochbegabung kann eine Kombination aus Intelligenz und Sensibilität sein ;) Das bedeutet, wenn der Test dir sagt du seist "dumm", heißt das doch nur, dass du mehr Denkzeit für das selbe Ergebnis brauchst.
Aber das Ergebnis ist doch das worauf es ankommt, also wo ist das Problem? :p
 

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