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Hilfe Missbrauch

Placeba

Neues Mitglied
Hallo
Ich weiß nicht an wen ich mich in meiner Situation wenden kann, da es mir auch nicht leicht fällt darüber zu sprechen, deswegen versuch ich es nun erstmal online.

Ich wurde vor 48 Tagen (24. Juni), auf einem Waldspaziergang mit meinem Hund, von einem Mann überwältigt und missbraucht.

Bis heute habe ich davon niemandem erzählt, weil ich mich so sehr dafür schäme. Nicht mal meinem Freund.
Ich dachte, ich komme damit irgendwie alleine klar, aber inzwischen kann ich kaum noch zur Arbeit gehen und bin jeden Abend betrunken.
Ich fühle mich so widerlich und schmutzig.

Keiner versteht was mit mir los ist, weil ich nicht in der Lage bin, darüber zu sprechen.
Es wird immer schlimmer und ich weiß nicht, wer mir damit helfen kann.
 

Harle

Aktives Mitglied
Hallo Placeba,
dein Hausarzt/deine Frauenärztin sind erst mal gute Anlaufstellen.
Und dann gibt es noch viele sehr gute Beratungsstellen.
Wenn Du Frauen Helfen Frauen und deinen Ort Gogelst oder Opferhilfe, findest du meisten Beratungsangebote.

Auch Wildwasser ist eine Option.
 

Placeba

Neues Mitglied
Danke für deine Antwort!
Habe es tatsächlich schon bei meinem Hausarzt probiert, aber ich kann nicht darüber sprechen.
Schreiben geht, merke ich, aber jemandem gegenübersitzen und davon erzählen klappt nicht. Das ist ja mein Problem.
Gibt es sowas wie Online Psychiater?
 
G

Gelöscht 48613

Gast
Ja, Online-psychiater gibt es mittlerweile. Schau mal auf die Forenübersicht. Da müsste sogar eine Anzeige stehen.

Wenn du darüber schreiben kannst, dann kannst du deinem Hausarzt das doch auch schriftlich geben. Du musst ja nicht so ausführlich schreiben. Der Hausarzt wird dann hoffentlich alles Weitere veranlassen.

Edit: Gerade gesehen, dass die Anzeige nicht mehr da ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Mittendurch

Moderator
Teammitglied
Moin,
Beratungsstellen können dich auch sehr gut unterstützen. Du kannst auch per email in Verbindung treten, auch geht es anonym zu bleiben und auch ohne die andere Person anzusehen oder angesehen zu werden, wenn du doch persönlich hingehen würdest.

Haben sehr gute Erfahrungen gemacht und froh den Schritt gegangen zu sein, bevor es dann gelang auch an eine Therapie zu denken und gar auch eine anzufangen...

Geh den Weg, der dir möglich erscheint, so wie hier schreiben oder anderswo...

Wichtig immer wieder sagen ist vorbei, auch wenn Gefühle da grad verrückt spielen, das ist normal. Manchmal hilft das, immer wieder dran zu denken, es zu schreiben oder auch mal zu lesen oder hören.

LG
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Hallo.
Aus einer gewissen Erfahrung heraus muss ich dir dringend raten, dass Du (zumindest) Deinen Hausarzt davon in Kenntnis setzt!

Da Du aktuell ziemlich darunter leidest und sich auch Folgen abzeichnen, nämlich Leistungsverlust auf der Arbeit und Alkohol abends, wird das Deinem Arbeitgeber nicht auf Dauer verborgen bleiben. Er kann sich nur zwei Gründe denken: Du willst nicht, oder Du kannst nicht. Wenn Du ihm jedoch verschweigst, dass Du nicht kannst, kann er nur daraus folgern, dass Du nicht willst.
Ich bitte dich, die Dir verbliebenen Möglichkeiten zu nutzen, und das ist das Schreiben. Schreibe über den Vorgang soviel auf wie Du schaffst und setze hinzu, dass es Dir unmöglich ist, darüber zu reden. (Ich habe hier im Forum erfahren müssen, dass es so etwas gibt, also dürfte ein Arzt das erst recht wissen.) Schreibe dazu, ob der Arzt Dir dazu etwas sagen darf, oder ob du es nicht erträgst. Der Arzt soll den Brief bekommen und wird eine Diagnose stellen. Damit bist Du bezüglich arbeitsrechtlicher Folgen abgesichert, es gibt eine "Aktenlage", und die brauchst Du dringend.
Du kannst ihn ausserdem fragen oder hinein schreiben, ob oder wie der Arbeitgeber in Kenntnis gesetzt werden soll, ohne dass Kollegen es mitbekommen.

Die zweite Schwierigkeit liegt wohl darin, dass Deine Beziehung darunter leidet. Hier kann ich keinen Rat geben, weil ich deinen Freund und seine Reaktion unmöglich kennen kann.
Lasse ich mal aussen vor, dass er Dich künftig als "unrein" betrachten würde oder Dir gar eine Mitschuld andichtet, so kann es dennoch sein, dass er entweder einen kurzen Hinweis zur Kenntnis nimmt und wartet, bis Du darüber sprechen kannst - oder er fängt an zu bohren. Was aktuell nicht gut wäre.
Falls Du glaubst, dass er dazu schweigen und warten kann, kannst Du ihm vielleicht ebenfalls eine kleinen Zettel geben, dass du in ein Unglück verwickelt wurdest, was Du verarbeiten musst, dass Du zum Arzt musst und er auf keinen Fall nachfragen darf. Ob dies ( gegenüber dem Freund) der bessere Weg gegenüber Alc etc ist, musst du selbst fühlen.
 

atmega

Aktives Mitglied
Bis heute habe ich davon niemandem erzählt, weil ich mich so sehr dafür schäme. Nicht mal meinem Freund.
Ich dachte, ich komme damit irgendwie alleine klar, aber inzwischen kann ich kaum noch zur Arbeit gehen und bin jeden Abend betrunken.
Ich fühle mich so widerlich und schmutzig.
Hast du das schon der Polizei gemeldet? (allein für die Statistik wäre es sinnvoll, habe ich bei meinem Fahrraddiebstahl auch so gemacht)

Beschreibe mal den Vergewaltiger. (könnte hilfreich für die Polizei sein)
... der Typ macht das bestimmt auch mit anderen Frauen. Er hat sich sein Jagdgebiet bestimmt gut ausgesucht und das wird auch nicht sein erstes mal gewesen sein.



Also aus meiner Sicht ... wenn mir meine Freundin erzählen würde dass sie vergewaltigt wurde, dann würde ich:
- erst mal wissen wollen wo genau das passiert ist. (beschreiben oder zeigen wenn sie das kann)
- dann hätte ich noch gerne eine Beschreibung des Mannes mit so vielen Details wie ihr eben einfallen
- dann würde ich darauf bestehen dass sie sich auf Geschlechtskrankheiten testen lässt und im Falle des Falles alle medizinischen Hilfen in Anspruch nimmt damit es wieder weg geht

Ab dem Zeitpunkt müsste sie einen Selbstverteidigungskurs besuchen und ich würde ihr eine dieser Elektroschocker mitgeben, den sie am Handgelenk tragen kann.

Der Typ wird bestimmt dort öfters lang gehen, also könnte man ihn mit einer Kamera aufnehmen wenn er wieder dort lang geht.
(eigentlich nimmt man alle Leute auf, ist zwar verboten, aber es ist zumindest öffentlicher Raum)

Dann würde ich mir jeden Tag die Mühe machen und aus den Bildern alles raus sortieren was nicht passt. Der Rest geht dann an sie.
Das kann man dann zwei Wochen machen, vielleicht taucht der Typ noch mal auf.



Ich bin ein wirklich extrem netter Mensch der niemanden auch nur laut anschreit, selbst wenn ich durch jemanden Probleme bekomme. Ich regle alles möglichst ruhig und sachlich.

Wenn so ein Typ meiner Freundin psychisch und körperlich weh tut, dann weiß ich ja dass das ihr und mein Leben ruinieren kann wenn sie darüber nicht mehr hinweg kommt. Also wenn sie kein Sex mehr will oder irgend welche Panikattacken hat. Der Typ hätte zum Schluss mindestens Spiegelei in der Hose und überall Schwellungen.

A4-Bilder mit seinem Gesicht und der Überschrift "polizeibekannter Vergewaltiger" würde ich auch überall verteilen, dann zieht der Typ vielleicht weg.
 

Placeba

Neues Mitglied
Danke für eure Antworten. Das hat mir ein bisschen Kraft gegeben. Ich habe dem weißen Ring sofort geschrieben, danke dafür!

Ich habe noch eine Frage an das Forum.
Ich weiß nicht, in wie weit mir hier damit geholfen werden kann, da es ja schon sehr speziell ist, aber
ist es normal sich so einer Tat erst viel später tatsächlich bewusst zu werden?

Ich habe eine Woche gebraucht um aus dem Schock rauszukommen, überhaupt zu verstehen, was da passiert ist.
Und danach habe ich mir erstmal selbst die Schuld gegeben, gedacht ich hätte meinen Freund betrogen usw.
Mir ist jetzt erst wirklich bewusst geworden, was mir dort widerfahren ist und dass ich sofort zur Polizei hätte gehen müssen.

Ich bin emotional am Ende und total verzweifelt.

Habe das Gefühl die Dinge dringend aussprechen zu müssen, sobald ich es aber versuche, wird mir schlecht, schwindlig und ich bekomme einen Kloß im Hals.
Inzwischen macht mir das wirklich Angst.

Ich bin am Ende.
 

atmega

Aktives Mitglied
Ich weiß nicht, in wie weit mir hier damit geholfen werden kann, da es ja schon sehr speziell ist, aber
ist es normal sich so einer Tat erst viel später tatsächlich bewusst zu werden?
Menschen verdrängen schlimme Ereignisse wenn sie nicht damit fertig werden oder besser gesagt das Gehirn macht das automatisch.

Ich habe eine Woche gebraucht um aus dem Schock rauszukommen, überhaupt zu verstehen, was da passiert ist.
Und danach habe ich mir erstmal selbst die Schuld gegeben, gedacht ich hätte meinen Freund betrogen usw.
Mir ist jetzt erst wirklich bewusst geworden, was mir dort widerfahren ist und dass ich sofort zur Polizei hätte gehen müssen.
Was hast du zu dem Typen gesagt? Hast du geschrien, etwas gesagt oder etwas gemacht?
Schildere mal den Ablauf.

Wenn ein Polizist dich fragt was du zu dem Typen gesagt hast, dann solltest du sagen: "Nein, ich will das nicht".
Das ist so ein Rechtsding. Dieses "Nein" ist wichtig.

Es gibt Frauen die quasi erst mal geschockt sind und wenn sie es dann realisieren was der Typ da mit ihnen macht, dann haben sie Angst erwürgt oder umgebracht zu werden wenn er denkt dass die Frau als nächste Aktion zur Polizei gehen würde und er seine Spuren verwischen will.

Ich bin emotional am Ende und total verzweifelt.
Das ist in solchen Fällen so. Du kommst da aber wieder raus.
Es gibt aber Frauen die solch eine Situation schon verarbeitet haben, baue einfach auf ihre Erfahrungen im Umgang mit der Situation ... dann musst du dir dieses Wissen nicht selber mühsam erarbeiten und hast gleich einen guten Ansatzpunkt dieses Trauma zügig zu überwinden.

Habe das Gefühl die Dinge dringend aussprechen zu müssen, sobald ich es aber versuche, wird mir schlecht, schwindlig und ich bekomme einen Kloß im Hals.
Inzwischen macht mir das wirklich Angst.
Sprich mit uns. Du kannst dein Erlebnis schildern oder sage uns was du als nächstes machst. (mit einer zugewiesenen Betreuerin sprechen, oder Gruppengespräche beginnen um sich auszutauschen)

Naja, nein ... das war nur gerade sehr viel für dich. Du musst das aber natürlich nicht alleine durchstehen.
 
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