Hallo zusammen,
was mich an Weihnachten ankotzt, sind eher die Jammerer. Die Leute, die irgendwelchen Idealvorstellungen nachhetzen, die tun mir leid, aber es besser wissen und nichts daraus machen, das finde ich arm.
Es gibt sicher viele Menschen, die sich gesellschaftlichen Normen unterordnen und bei denen die Geschenke vor allem groß und teuer sein müssen. Die hetzen von Termin zu Termin, fressen sich voll und streiten sich, dass die Teller fliegen.
Wie ich ein Kind war, wurde bei uns auch kein Weihnachten gefeiert. Es war eher der Tag für Buße. Ein schlimmer Tag.
Heute genieße ich es sehr, dass ich selbst bestimmen kann, wie ich diese drei Tage gestalte.
Es gab eine Zeit, da brauchte ich das volle Programm. Weihnachtsbaum, Geschenke, festliches Essen, Freunde um mich herum. Und das war schön. Immer sehr ruhig und besinnlich.
Heute mag ich an den Feiertagen gerne allein sein. Ich mach mir was Leckeres zu essen, schieb mir eine DVD rein, genieße die Ruhe. An Heilig Abend tu ich immer arbeiten, Doppelschicht, weil dann können die Kollegen mit ihren Familien feiern und viele von denen haben halt auch Kinder.
Für mich ist die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester die Zeit zum Nachdenken, Reflektieren. Ich schaue, was ich im letzten Jahr alles Positives erreicht habe und wo mich das nächste Jahr hinbringen soll.
Ich muss ganz ehrlich sagen, Mike, Rose und Max, ihr lamentiert hier wie schlimm Weihnachten verkommen ist und dass die Leute den Sinn nicht mehr verstehen. Versteht ihr ihn denn?
Rumheulen ist einfach. Wie wäre es denn mit "besser machen"?
Max, du reitest so auf den Geschenken rum. Ich habe in diesem Jahr ganz viele bekommen. Liegen schon alle in der Küche unter einem Tannenzweig und warten auf morgen. Ich freu mich sehr, dass diese Menschen an mich gedacht haben. Und ich schenke sehr gerne. Meine Partnerin bekommt lauter Sachen, die ich für einen Euro bei ebay ersteigert habe. Nichts Großartiges also, aber jedes Einzelne von den Geschenken wird ihr sagen, dass ich sie wahrnehme und ihr zuhöre.
Mike schreibt:
Die Liebe - ja die hat ja, wenn man rechnen kann, etwa neun Monate zuvor stattgefunden. Aber da feiert ja komischerweise keiner.
Du verwechselst Sex mit Liebe. Im Übrigen war zur Zeugung Jesus kein sexueller Akt nötig. Maria hat ihn von Gott empfangen.
Und die Geburt Jesu ist für die Christen sehr wichtig, weil er ein Symbol für die Liebe Gottes ist, der seinen einzigen Sohn auf die Erde gesandt hat, der für die Sünden der Menschen gestorben ist. So viel sollte man in einem christlich geprägten Land auch dann über Weihnachten wissen, wenn man selbst nicht glaubt.
Ich bin übrigens kein Christ. Aber ich feiere trotzdem. Nämlich einfach das Fest der Liebe. Im Moment feiere ich Eigenliebe. Ist so meine Übungszeit, weil ich dsa ganze Jahr über so viel nach außen gebe, habe ich mir vorgenommen diese Tage ganz für mich zu sein und mir etwas Gutes zu tun.
Verstehen kann ich eueren Unmut. Aber ich bin nicht auf die Anderen angewiesen. Sollen sie doch heucheln, streiten, sich von mir aus die Teller um die Ohren werfen. ICH jedenfalls mache es richtig und feiere ganz doll
Tuesday