ich kann auch von oben herab sein 😂 ich denke ich bin meistens einfach zu nett und ich kann meine wut nicht kommuniziere.das hab ich oft gemerkt…
Jetzt fühle ich mich doch berufen, was dazu zu schreiben, um die Ehre der Coaches zu retten.
Es ist schlicht so in Deutschland: Man kann eine sehr gute Ausbildung im psychologischen Bereich haben, kann empathisch sein, belesen, lebenserfahren, kann 20 oder 30 Jahre lang praktische Erfahrung mit Beratung/Coaching vorweisen mitsamt permanent guten Rückmeldungen der Klient:innen – trotzdem hat man keine Chance, irgendwie "offiziell" anerkannt zu werden. Weil, wie hier schon geschrieben, diese Berufsbezeichnung nicht geschützt ist. Aber alle, die dieses Angebot machen, pauschal als "Wald- und Wiesen..." zu bezeichnen oder zu verunglimpfen, ist nicht fair,
@Santino.
Ich verstehe, dass die Psychologischen Psychotherapeut:innen gerne ihren Berufsstand und ihr Monopol schützen und gegen alle anderen, die ihnen irgendwie Konkurrenz sein könnten, angehen – aber auch unter denen arbeiten viele als Coaches, z. B. in Unternehmen, weil dort keine Therapeut:innen gesucht werden, sondern eben Coaches.
Ein großer Unterschied der "frei" arbeitenden Menschen in diesem Bereich gegenüber den von der Kasse bezahlten ist, dass sie ihre Methoden frei wählen können. Den Kassen-Kolleg:innen sind da offiziell enge Grenzen gezogen.
Und ohne jetzt für mich selbst Werbung zu machen: Viele Privat-Klient:innen machen wenige Termine mit mir und sie bezahlen 60 Euro pro Stunde (Schüler:innen und Studierende weniger), wobei ich so flexibel bin, auch kürzer oder länger mit ihnen zu sprechen und entsprechend berechne. Wenn ich für Unternehmen arbeite, ist der Preis natürlich höher, auch, weil die das erwarten
... bei sozialen Einrichtungen bekommt man eher 80-90 als 120 Euro. Die Kassentherapeut:innen berechnen aber ähnliche Sätze bei Privatpatient:innen.
Zum Ziel eines Coachings: Da geht es natürlich nicht, wie in der Kassentherapie, um "Störungen mit Krankheitswert", sondern um eher praktische Fragen, Beziehungsprobleme oder berufliche Themen.
Wenn jemand z. B. sagt, er möchte "sicherer im Umgang mit anderen" werden, dann würde ich zunächst mal mit Hilfe einer Skala den Wert ermitteln, der derzeit vorliegt (also z. B. 30 % vom Zielwert ist erreicht). Dann kann man schauen, was schon richtig gemacht wird und versuchen "mehr vom Gelingenden" zu probieren. Oder sich bei anderen, die schon weiter/besser sind, etwas abzuschauen. Manchmal gibt es auch hilfreiches Fachwissen, das ich vermitteln kann. So entwickelt sich ein Gespräch, anhand dessen der Klient lernt, seine Fähigkeiten zu nutzen und zu verbessern. Also eher praktisch-handwerklich als psychologisch-analytisch.
Bei der Suche nach einem passenden Coach würde ich immer raten, die Webseite genau anzuschauen. Vor allem die Aussagen zur Person und ihrer Motivation. Dazu wo und bei wem, mit welchen Methoden ausgebildet wurde. Und wenn jemand viel mehr als 100 Euro für Privatpersonen, zumal für Arbeitssuchende, verlangt, wäre ich auch skeptisch. Wer diesen Beruf vor allem wegen dem Geld macht, neigt gerne dazu, möglichst viele Termine zu machen als effektiv zu helfen. Bei mir lautet mein Motto (aus der Lösungsorientierten Kurztherapie abgeleitet): Der erste Termin kann der letzte sein. Und häufig ist das auch so, weil die Klient:innen schon im ersten Gespräch das fehlende Puzzlestück finden und den Rest dann alleine machen.