Im Leben gibt es immer wieder natürliche "Filter".
Familiengründung und Beruf sind gute Filter um zu erkennen, ob man befreundet oder nur bekannt ist.
In der Schulzeit entstehen vermeintliche Freundschaften ja auch nur, weil man zwangsläufig viel Zeit miteinander verbringt. Ebenso im Studium. Danach driftet alles auseinander. Bei Klassentreffen und Abijubiläen stellt man oft fest, dass Leute, die früher dick befreundet waren, plötzlich so tun, als ob sie einander kaum kennen würden.
Wenn ich Kinder gehabt hätte, hätte ich ihnen das von vornherein gesagt. Ob sie es mir geglaubt hätten, wäre die andere Frage gewesen. Aber zumindest hätten sie nicht behaupten können, sie wären nicht gewarnt worden.
Die Erwartung, dass Schul- und Studienfreundschaften lebenslang halten, ist in mindestens 95 Prozent der Fälle unrealistisch, es sei denn, die Beteiligten bleiben immer in ihrem Heimatort oder jedenfalls ganz in der Nähe wohnen. Und selbst dann kann man böse Überraschungen erleben.
Wie wir hier lesen konnten, sind manchem ja schon Fahrten von läppischen 30 km zu viel.
Besser ist es, in jedem Lebensabschnitt dafür zu sorgen, dass man von Menschen umgeben ist, die zur persönlichen Lebenssituation passen und mit denen man sich versteht. Sei es auf Basis einer netten Bekanntschaft oder auf freundschaftlicher Basis. Solche Leute sind dann auch nicht ständig "ausgebucht". Das ist doch sowieso nur eine verlogene Wichtigtuerei, mit der man Menschen abwimmelt, die einem nicht liegen, zumindest aber nicht viel bedeuten.