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Guter Mensch - Konzept

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kasiopaja

Urgestein
So ganz relativ bzw. wandelbar kann das alles ja nicht sein, denn sonst wären alle Gesetze und Gerichtsprozesse vollkommener Unfug? Und alle Nase lang ist alles wieder vollkommen anders?

~~~
Natürlich ist es wandelbar.
Die Moral und die Gesetze des Mittelalters sind andere als heute und schon die Gesetze der 60er Jahre unterscheiden sind grundlegend von heutigen.
Das ist natürlich auch dem Wandel der Moral und Ethik in einer Gesellschaft zuzuschreiben.

Nicht zu vergessen, dass sich Moralansprüche in anderen Ländern und Kulturen grundlegend von unseren unterscheiden.
 

_Tsunami_

Urgestein
Natürlich ist es wandelbar.
Die Moral und die Gesetze des Mittelalters sind andere als heute und schon die Gesetze der 60er Jahre unterscheiden sind grundlegend von heutigen.
Das ist natürlich auch dem Wandel der Moral und Ethik in einer Gesellschaft zuzuschreiben.

Nicht zu vergessen, dass sich Moralansprüche in anderen Ländern und Kulturen grundlegend von unseren unterscheiden.
Also unterliegt auch die Konzeption eines guten Menschen dem ständigen Wandel?
 

Rikachan

Aktives Mitglied
Ich gebe kasiopaja indem Fall recht, aber in der Hinsicht, dass Moral und Ethik sowie auch Religion verschieden interpretiert wird.
Aber durchaus kann diese Interpretationen einen Wandel erleben durch verschiedene schlimme Erfahrungen.
Jedoch mögen die meisten Menschen nicht von ihrer Interpretation ablassen.
Nur die nächste Generation eventuell.
 
X

XXXXXGuest

Gast
Kann es einen guten Menschen außerhalb der Religion und eines gerechten Glaubens überhaupt geben?

~~~

Alternativ gefragt: Wie bezieht ein Atheist seine Grundlagen für Gutheit?
Klar kann es das geben.

Menschen können sich Jahre lang (um nicht zu sagen Jahrhunderte) die Köpfe darüber heiss reden, ob es einen Gott gibt oder nicht, was er will, wen es ihn gibt, welcher Glauben der wahre ist, wenn es das gibt...

Andererseits reicht den meisten Menschen ein Blick, um festzustellen dass sie nicht allein auf der Welt sind.

Und der Gedanke, dass auch Mitmenschen Rechte haben, ist jetzt nicht so fernliegend...
 

Daoga

Urgestein
Das erinnert mich an ein Szenario, das 2006 gesetzlich neu geregelt wurde.

Wenn ein Verkehrsflugzeug von Terroristen entführt wird, um es als Waffe zu benutzten - es soll z.B. in einem vollbesetzten Sportstadion zum Absturz gebracht werden - war es bis dahin legitim, das Flugzeug samt Insassen abzuschiessen. Also eine Abwägung nach dem Motto 300 Menschenleben gegen 30.000.

Das wurde vom Bundesverfassungsgericht gekippt mit der Begründung : Verstoss gegen Artikel 2 Absatz 2 Satz 1 Grundgesetz: Recht auf Leben.

Der ethische Grundsatz laut Grundgesetz wäre wohl, es ist nicht legitim, irgend jemanden zu opfern, ob mit Familie oder ohne.
Das Szenario damals wurde nicht vollständig durchdacht, sonst wäre man darauf gekommen daß es sehr wohl eine Lösung gibt. Ein Flugzeug das von Terroristen entführt wurde, darf man nicht abschießen, wegen Recht auf Leben (der Passagiere, nicht der Terroristen!) - aber man darf die Terroristen ausschalten, so daß es zu einem "natürlichen" Absturz (mangels Piloten) kommt.
Wie geht das, ohne zu schießen? Ganz einfach, ein Kampfflugzeug setzt sich direkt vor die Maschine und bestreicht das Cockpit mit seinem heißen und starken Triebwerksstrahl. Ergebnis: die Cockpitfenster haut es raus, die Terroristen werden gleichzeitig zermatscht und gut durchgebraten, aber der Rest der Maschine bleibt mit etwas Glück unbeschädigt und noch eine Zeitlang in der Luft. Der Absturz ist dann zwar sehr wahrscheinlich, aber eine Frage des Zufalls, genauso wie das Überleben der Passagiere und möglicher Dritter an der Aufschlagstelle. "Ein bißchen" Überlebenschance per reinem Zufall ist grundsätzlich besser als so gut wie gar keine, wenn die Terroristen das Flugzeug mit voller Absicht nasevoran in ein Gebäude steuern.
Und, ganz wichtig: es ist kein Abschuß. Ein anderes Flugzeug absichtlich mit dem Abgasstrahl zu bestreichen, fällt unter grobes Luftrowdytum und endet normalerweise damit, daß der verantwortliche Pilot nur noch Papierflieger im Knast fliegen darf, wegen Bedrohung der Besatzung des anderen Flugzeugs, Sachbeschädigung, Eingriff in die Sicherheit des Luftverkehrs und was noch, aber es ist kein Abschuß. Denn auf die Passagiere hat niemand gezielt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Daoga

Urgestein
Kann es einen guten Menschen außerhalb der Religion und eines gerechten Glaubens überhaupt geben?
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Alternativ gefragt: Wie bezieht ein Atheist seine Grundlagen für Gutheit?
Daraus, daß er mit seinen Mitmenschen gut zusammenleben will?
Die Natur kennt keine Konzepte von gut oder böse, da sind diese Begriffe irrelevant.
Nur der Mensch macht sie sich, um auszudrücken, was wünschenswert ist und was nicht. Und da der Mensch ein soziales Wesen ist, das zumindest zeitweise (als Kind, bei Krankheit, im Alter) ohne andere Menschen nicht zurechtkommt, muß er sich überlegen, wie das Wollen des Einzelnen und das Wollen der anderen am besten zusammenpassen. Ohne dem Einzelnen dabei zu viel von seiner Individualität zu nehmen allerdings, denn perfekte Schwarmwesen, die wie Klone handeln - alle das gleiche tun, sagen, denken - sind wir auch wieder nicht. Zum Glück, weil Uniformität auch die Kreativität verhindert, die allein für Fortschritt sorgt.
Daher hat "Gutheit" wenig mit (institutionalisierter) Religion zu tun, es gibt bekanntlich auch religiöse Gruppen, die von Individualität und Kreativität wenig halten, die tatsächlich gern das typische folgsame, dumme Schäfchen haben möchten (Islam, fundamentalistisches Christentum, viele Sekten).
 

Daoga

Urgestein
Moral und Ethik haben viel mit dem jeweiligen Land, Kultur und der jeweiligen Zeit zu tun.
Und sie werden lockerer, je lockerer die Lebensumstände der Menschen sind. In Kulturen, wo man regelmäßig gegen den Hungertod ankämpft, weil das Klima barsch und die Erträge gering sind, oder wo krasse gesellschaftliche Unterschiede den untersten Kasten nicht das Nötigste zum Leben gönnen (Großbritannien noch 18. Jahrhundert) stehen auf den Diebstahl von Lebensmitteln schwere Strafen bis hin zur Todesstrafe. (In England ist man für den Diebstahl von einem Stück Brot schon auf den Galeeren gelandet oder in die Strafkolonien Australiens verschifft worden.)
Das gleiche gilt für Brandstiftung in Gesellschaften, die keine wirksame Brandbekämpfung und keine Brandversicherung kennen, wo ein Feuer unter Umständen den Menschen eines ganzen Ortes, selbst wenn sie mit dem Leben davonkommen, alle Lebensgrundlagen raubt. (Im Mittelalter wurden ertappte Brandstifter lebendig verbrannt.)
Beispiele gibt es unzählige, auch wie sich im Lauf des 20. Jahrhunderts vieles verändert hat. Unter anderem auch durch zwei Weltkriege, Amerikanisierung, 68er Bewegung. Endgültiges Absäbeln des Adels, Machtverlust der Kirchen, Gleichberechtigung für Frauen, Schwule, Andersdenkende und Andersgläubige, solange sie sich an die Grundregeln (Menschenrechte) halten. Und daraus resultierend neue Konflikte, wenn die Frauenrechte die früher "selbstverständlichen" Männerrechte beschneiden, oder wenn sich fremde Religionen breit zu machen versuchen, die von unserer Ethik und Menschenrechten nichts halten.
 
Status
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