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Gott bitten?

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Hallo Skynd!

Ja, das ist ein guter Spruch, von dem ich viel halte.

Ich kann nicht von einem möglichen Gott erwarten, dass er mich mit guten Dingen überschüttet, die ich nicht verdient hätte. Daher ist mir stets der Freie Wille des Menschen sehr wichtig. Zumindest sollte ein maximales Engegament zur Umsetzung des Guten Willens vorliegen (beim Menschen).

Wenn ich Gott um etwas bitten würde, was ich nicht verdient hätte, wäre das in der Tat eine Art Anmaßung. In der Praxis - falls es Gott wirklich geben sollte - könnten wir also von einer Art "Zusammenarbeit" in Bezug auf göttliche Hilfe sprechen.



Frank, .... .
Ich verstehe etwas mehr wie Du so denkst, aber wirklich innerlich nachvollziehen kann ich das leider nicht.
Bin gerade deshalb traurig.
(Schon wieder ein Schäfchen weg? Nein, ich bin kein Pastor oder Pfarrer.)

LG
Landkaffee
 

Hallo Landkaffee,

schau mal hier: Gott bitten?. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Vielleicht wäre meine Bitte ja auch ein wesentliche Vorraussetzung für seine Erfüllung?!!! Vielleicht möchte Gott ja, dass ich mich ihm vertrauensvoll zuwende und es für möglich halte, dass er sich auf meine Bitten einläßt. Er würde ja nichts von seiner Souveränität verlieren, wenn er etwa so denken würde: "Wenn EuFrank schon so weit ist, dass er mich in dieser Frage bittend aufsucht, dann werde ich ihm mal entgegenkommen..."

Wie du weißt, glaube ich an Gott und gehe davon aus, dass er einen viel umfassenderen und besseren Überblick hat als wir Menschen und immer weiß, was gut für uns ist, auch dann, wenn wir selbst es nicht wissen, sondern nur irrtümlich zu wissen glauben (und dann damit gehörig auf die Schnauze fallen). Deshalb werden wir auch von Gott nicht immer "automatisch" das bekommen, was wir uns wünschen, nur weil wir ihn darum bitten.

Ich glaube aber dennoch, dass es die Souveränität Gottes gerade nicht beleidigt, wenn wir uns bittend an ihn wenden, sondern dass er sehen will, ob wir Vertrauen zu ihm haben. Anhaltspunkte hierfür gibt es ja bereits im Neuen Testament in der Bergpredigt Jesu bei Matthäus im 7. Kapitel; Verse 7-11 (konnte mich nur noch in etwa an die Stelle erinnern, die ich jetzt aber aus der Bibel abschreibe):

"Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden! Denn jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, der findet, und wer anklopft, dem wird aufgetan werden. Oder wer ist unter euch, der seinem Sohn, wenn er um Brot ihn bittet, einen Stein gäbe? Oder, wenn er um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gäbe? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, um wieviel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten?"

Einen weiteren Anhaltspunkt sehe ich in dem evangelischen Kirchenlied "Befiehl du deine Wege" von Paul Gerhardt. Im 3. und 4. Schuljahr haben wir die ersten beiden Strophen dieses Liedes in der Grundschule bei unserer evangelischen Klassenlehrerin gelernt; es wurde oft vor dem Unterricht gesungen:

"Befiehl du deine Wege
Und was dein Herze kränkt,
Der allertreusten Pflege
Des, der den Himmel lenkt!
Der Wolken, Luft und Winden,
Gibt Wege, Lauf und Bahn,
Der wird auch Wege finden,
Da dein Fuß gehen kann.


Dem Herren musst du trauen,
Wenn dir’s soll wohlergehn;
Auf sein Werk musst du schauen,
Wenn dein Werk soll bestehn.
Mit Sorgen und mit Grämen
Und mit selbsteigner Pein
Lässt Gott sich gar nichts nehmen,
Es muss erbeten sein."


Interessant in diesem Zusammenhang sind die letzten vier Zeilen der 2. Strophe, die meines Erachtens ausdrücken sollen, dass Gott großen Wert darauf legt, dass wir ihn bitten. Sorgenvolle Grübeleien und Selbstquälerei will er dagegen nicht.

Vor einigen Jahren habe ich dann mehr über das aus insgesamt zwölf Strophen bestehende Lied gelesen und gelernt, dass es in der Form eines sog. Akrostichons gedichtet wurde. Das ist ein Gedicht, bei dem das jeweils erste Wort oder die ersten beiden Wörter der Strophen, hintereinander gelesen, einen eigenen Vers ergeben. Bei "Befiehl du deine Wege" ergibt sich aus den Anfängen der insgesamt zwölf Strophen der 5. Vers des 37. Psalms: „Befiehl dem Herren deine Wege und hoff' auf ihn, er wird’s wohl machen.“ Auch dieser Vers drückt meines Erachtens die innere Haltung aus, aus der heraus wir Gott um etwas bitten sollten.

Kindgerecht ist das Lied wohl nicht. Schon gar nicht, was die aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammende, altmodisch anmutende Sprache betrifft. Ich konnte als Kind auch nicht allzu viel damit anfangen und fand es eher etwas überkandidelt. Heute ich ich dennoch froh, dass wir es damals gelernt haben. 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, ... ich glaube an Gott, finde aber die Annahme dass Gott einen hilft, wenn man ihn darum bittet, mehr als widersinnig. Ich denke Gott ist mehr ein Wesen das uns zuschaut und daran seinen Gefallen hat, wir sind sein Unterhaltungsprogramm und nicht mehr oder weniger als das. Die Aussage das Gott seine Kinder schützt und behütet wirkt auf mich wie ein Hohn. Ich kann mit der Aussage nur etwas anfangen wenn ich Gott tatsächlich dreiteile und Jesus als Sohn sehe der es satt hatte nur zuzuschauen und auf der Welt etwas ändern wollte. Gott der Vater hat vorher nur Gebote gegeben damit wir Menschen uns selbst schützen und uns nicht selbst schaden, ansonsten hat er nur zugesehen und ab und zu Großreine gemacht wenn ihm was er sah nicht gepasst hat. Von einem liebenden Gott sehe ich da nichts und denke dass er eher nur das große Ganze sieht, ähnlich wie wir wenn wir einem Ameisenhaufen beobachten. Gott für einen selbst etwas zu bitten halte ich für vergebliche Liebesmüh, Fürbitte hingegen nicht, da Fürbitte mehr beinhaltet als nur die Rede an Gott der sich für den Einzelnen eher kaum bis gar nicht interessiert.

Kanja
 
[...] - falls es Gott wirklich geben sollte - [...]
/QUOTE]


Diesen Satzteil, der so oft von dir, EuFrank, in irgendwelchen Diskussionen um Gott oder Religionen angeführt wird, kann ich kaum noch lesen. Da tun mir die Augen weh.

Da schreibt du, man solle sich gottgefällig verhalten, denn es könnte ja diesen Gott geben, der dich für dein nichtgottgefälliges Verhalten bestraft.
Also musst du immer darauf achten, dass du ja nichts tust, was seinen Unwillen erregt.
Und das musst du alles tun, weil es ja einen strafenden Gott geben könnte.
Und du tust nicht die Dinge, die du eigentlich tun willst, weil s. o...

Und jetzt stelle dir vor, es gäbe diese Gott gar nicht. So war doch dein ganzes Bemühen, um gottgefälliges Verhalten für die Katz.

userin momo
Hallo Momo!

Ich hatte ja eben geschrieben, dass man das Gute um des Guten willen tun soll und nicht, um irgendeinem Gott zu gefallen:

Gut: Moral -> Religion
Schlecht: Religion -> Moral

Gott - falls es ihn gibt - möchte keine Schleimer. Und er würde als Allwissender doch sofort merken, wenn einer das Gute nur aus niederträchtigen Motiven heraus täte.

Man kann durchaus moralisch handeln, ohne religiös zu sein. Nur umgekehrt kann man nicht religiös sein, ohne ein moralisches Fundament zu besitzen.

Ein fehlender Gott würde also den Wert moralischer Handlungen nicht vermindern. Allerdings lebt es sich als moralischer Mensch ohne religiöse Grundlage nicht gut. Der areligiöse Humanismus hängt ganz schön in der Luft.
 
Hm, ... ich glaube an Gott, finde aber die Annahme dass Gott einen hilft, wenn man ihn darum bittet, mehr als widersinnig. Ich denke Gott ist mehr ein Wesen das uns zuschaut und daran seinen Gefallen hat, wir sind sein Unterhaltungsprogramm und nicht mehr oder weniger als das. Die Aussage das Gott seine Kinder schützt und behütet wirkt auf mich wie ein Hohn. Ich kann mit der Aussage nur etwas anfangen wenn ich Gott tatsächlich dreiteile und Jesus als Sohn sehe der es satt hatte nur zuzuschauen und auf der Welt etwas ändern wollte. Gott der Vater hat vorher nur Gebote gegeben damit wir Menschen uns selbst schützen und uns nicht selbst schaden, ansonsten hat er nur zugesehen und ab und zu Großreine gemacht wenn ihm was er sah nicht gepasst hat. Von einem liebenden Gott sehe ich da nichts und denke dass er eher nur das große Ganze sieht, ähnlich wie wir wenn wir einem Ameisenhaufen beobachten. Gott für einen selbst etwas zu bitten halte ich für vergebliche Liebesmüh, Fürbitte hingegen nicht, da Fürbitte mehr beinhaltet als nur die Rede an Gott der sich für den Einzelnen eher kaum bis gar nicht interessiert.

Kanja
eine sehr ungewöhnliche Form des "An Gott glauben".
gefällt mir :daumen:


Skynd
 
"Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden! Denn jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, der findet, und wer anklopft, dem wird aufgetan werden. Oder wer ist unter euch, der seinem Sohn, wenn er um Brot ihn bittet, einen Stein gäbe? Oder, wenn er um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gäbe? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, um wieviel mehr wird euer Vater im Hmmel denen Gutes geben, die ihn bitten?"
Danke für diese Stelle aus der Bergpredigt 🙂!

Vor einigen Jahren habe ich dann mehr über das aus insgesamt zwölf Strophen bestehende Lied gelesen und gelernt, dass es in der Form eines sog. Akrostichons gedichtet wurde. Das ist ein Gedicht, bei dem das jeweils erste Wort oder die ersten beiden Wörter der Strophen, hintereinander gelesen, einen eigenen Vers ergeben. Bei "Befiehl du deine Wege" ergibt sich aus den Anfängen der insgesamt zwölf Strophen der 5. Vers des 37. Psalms: „Befiehl dem Herren deine Wege und hoff' auf ihn, er wird’s wohl machen.“ Auch dieser Vers drückt meines Erachtens die innere Haltung aus, aus der heraus wir Gott um etwas bitten sollten.
Das wußte ich noch gar nicht 🙂!

Psalm 37,5 ist nicht schlecht, allerdings geht mir das "Befiehlt" etwas zu weit. Aber dass Hoffnung als eine Art Navigator verstanden werden kann, aus der sich konkrete Lebenswege ergeben können, finde ich einen schönen Gedanken.
 
Also ich persönlich habe mir da jetzt noch keine großartigen Gedanken drüber gemacht-
in welcher Form man Gott um was bittet oder ob das überhaupt eine Form bedarf bzw. ob es "erlaubt" oder vertretbar ist, Gott um etwas zu bitten.

Ganz im Stillen für mich habe ich auch schon um was gebittet.
Irgendwie weiss man zwar nie, ob man "von oben" erhört wird-
aber in meinem Glauben und Hoffen-
fühle ich eine gewisse Geborgenheit-
eine Sicherheit, dass "Hilfe" von oben kommen könnte. Sei s nur in Form einer Eingebung oder wundervollen Begegnung-die unser Leben wieder in die richtige "Richtung" lenkt.

So gesehen ist das "Bitten"-mit dem Hoffen im tiefen Glauben fest miteinander verwurzelt-
denke ich.
So ist es auf jeden Fall bei mir.

Und wannimmer ich "nach oben" spreche-
spüre ich eine innere Ausgeglichenheit und man fühlt sich nicht mehr ganz so auf sich alleine gestellt-
weil man sich getragen fühlen kann-
durch den Glauben.

So würd ich das mal formulieren.
 
Gott fordert uns selbst auf, ihn zu bitten - allerdings verbindet er dies auch mit dem Hinweis auf die Danksagung.

Im Grunde, Eufrank, ist es ja ein Vater - Kind - Verhältnis und ein Kind bittet normalerweise seinen Papa doch auch, wenn es meint, etwas zu brauchen.
Wichtig nur in der Beziehung zu Gott, dass diese Bitte auch im Einklang mit seinem Willen steht - und dass wir ihm überlassen, wie er auf diese Bitte reagiert.

Tun wir dies jedoch, können wir oft wahre Wunder erleben - mein Leben ist voll von solchen😉

Die Bibel gibt recht genaue Anleitung, wie wir bitten sollen, können und dürfen - durchforste sie doch einfach mal anhand der Konkordanz daraufhin. Ich finds ungeheuer spannend 🙂
 
Es ist immer ganz wichtig, dass man das Gute um des Guten willen tut und nicht wegen einer Belohnung. Im ersteren Fall würde ich autonom der Stimme meiner Vernunft gehorchen. Im zweiten Falle würde ich mich fremdbestimmt einer Autorität unterwerfen.

Richtig: Vernunft -> Moral -> Religion = Autonomie
Falsch: Religion - > Moral = Heteronomie

Auch, wenn man am ende garkeine Belohnung bekommt !
Wenn man die Bibel jetzt wörtlich nimmt, dann weis auch ich, dass dieser "Gott" ein egoistischer Diktator ist, trotzig, jähzornig und bösartig.
Und sollte "er" allmächtig sein, dann musst du dich ihm unterwerfen, auch den Nornen, sollten sie existieren.
Deine "göttliche Macht" wird dich nicht fragen, ob du das denn willst. 😉
Und deine Logik leitest du nur aus deinem Gewissen und deiner Gefühlswelt ab.
Du wirkst wirklich wie ein Prediger, man könnte meinen, du wärst das Sprachrohr dieser "Göttlichen Macht" wie du es nennst und nur du weist, was diese Macht will und was nicht.
Das alles nur so am rande.
 
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