@Blaumeise:
Naja müssen oder freiwilliger Verzicht ist ja Ansichtssache. Da ich den Eindruck habe, dass meine Symptome irgendwie mit der Ernährung zusammenhängen habe ich angefangen Gluten wegzulassen und seitdem geht es mir deutlich besser, sodass ich das jetzt mal 3 Monate durchziehen möchte um dann zu kucken wie es mir geht.
Auf Brot, Pizza und Co möchte ich nicht verzichten.
Wenn du merkst, dass es dir besser geht, spricht ja nichts dagegen, das eine Weile beizubehalten. Ich würde aber trotzdem im Hinterkopf behalten, dass das bessere Befinden nicht zwangsläufig am Gluten liegen muss. Viele merken eine Verbesserung, einfach weil sie weniger industriell verarbeitete Produkte essen.
Ich hatte zum Beispiel früher nach Brot vom „Bäcker“ regelmäßig Sodbrennen - seit ich selbst backe, ist das komplett weg. Liegt sicher nicht am Gluten, sondern an den ganzen Zusatzstoffen und der schnellen Teigführung. Es gibt leider kaum noch Bäcker, welche dem Teig die Zeit geben, die er braucht. Je länger ein Teig geht, um so bekömmlicher wird er nämlich auch.
Du könntest auch Ur-Weizensorten verwenden, statt klassisches Weizen. Ur-Weizen (Emmer, Einkorn) soll wesentlich verträglicher sein. Ist aber natürlich nicht Glutenfrei.
Aber wenn es zwingend der Glutenverzicht sein muss: Google mal nach Socca. Das ist eine Spezialität auf Kichererbsenbasis. Das ist aber auch eine gute Alternative für Eierkuchen und klassische Pizzaböden.
Bei Brot wird es schon schwieriger. Da sollte man sich vielleicht bewusst machen: „Brot“ im eigentlichen Sinne besteht immer(!) aus Gluten. Es ist nämlich genau dieses Klebereiweiß, das dem Teig Struktur, Elastizität und das typische Mundgefühl verleiht. Ohne Gluten fehlt das Gerüst - das, was Gasblasen hält und die Krume formt.
Was man als glutenfreies Brot verkauft, ist im Grunde ein Versuch, diese Struktur künstlich zu imitieren - mit Stärke, Flohsamenschalen, Eiern oder Bindemitteln. Das kann durchaus essbar und auch lecker sein, aber es bleibt am Ende eher ein kompakter Kuchen, der zufällig aussieht wie Brot.
Wenn man das weiß und akzeptiert, kann man natürlich trotzdem gute Alternativen backen. Nur sollte man sich nicht vormachen, dass man damit „Brot“ im klassischen Sinne herstellt.