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Glaubt ihr an Gott?

Status
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mikenull

Urgestein
Zitat Sarnarde:

Wie kommst du denn darauf?
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Das sagen alle diejenigen, die im Leben aus vielerlei Gründen zu kurz kommen und daher auf himmlische Gerechtigkeit hoffen. Das war und ist auch hier oft zu lesen.
Und daher denken diese Leute, der "liebe Gott" hätte im "Jenseits" ein paar deutsche Gesetzbücher die er anwendet.

Ja, der "Dreieinen Gott" - es ist noch niemand gelungen diesen dreieinigen Gott zu erklären. Wenn man da nachfragt kommt nur diffuses Zeug.
 
G

Gelöscht 114672

Gast
Wie kann man an einen gütigen und gerechten Gott glauben, wenn es so viel Leid und Ungerechtigkeit gibt? Das passt für mich überhaupt nicht zusammen.

Was hast du denn für Antworten gefunden?
erstmal vorweg geschickt...das Problem, das Religionen haben ist, dass jeder denkt, dass er die Wahrheit gefunden hätte. Das komische daran ist, dass diese sich meist stark unterscheiden, was aber wiederum dem Wahrheitsbegriff widerspricht.

Das Ding ist einfach, dass jeder durch seine Psyche seine eigenen Erfahrungen macht, durch diese erhalten wir Zugang zur Wirklichkeit und unsere Psyche ist dabei strukturiert durch Subjektivität und soziale Faktoren wie Kultur, was dazu führt, dass dieses Gottwesen individualistisch eingefärbt wird.
Da der Gottbegriff aber beinhaltet, dass dieser universell und allmächtig ist, erfordert die persönliche Erfahrung, dass man seine Vorstellung zum Gesetz macht und diese Erfahrung versucht allen Menschen aufzudrücken. siehe Extremformen von den Religionen.

Das soll aber nicht zu einem Relativismus führen. Neben all den Zuschreibungen, die wir aufgrund von unserer Kultur und unserer eigenen Überzeugungen Gott zu schreiben, denke ich, dass Gottes Güte, Gerechtigkeit und Liebe absolut sind.

Jetzt fragt man sich, und das war ja auch die eigentliche Frage, warum es dann so viel Leid gibt.
Und die Ursache liegt einfach daran, dass wir Menschen einen freien Willen haben (der aber natürlich durch Gewohnheiten, Kultur und Gesellschaft "getrübt" ist). Den freien Willen aus Liebe oder aus Gier zu handeln. Die Entscheidung haben, ob wir nach Gottes Geboten leben wie "verurteile nicht" "liebe deine Feinde" "liebt einander" oder halt das Geld und die Gier unser Leben bestimmten lassen.
Das hier auf Erden ist nicht das Paradies und deshalb braucht man m.E. auch nicht den Anspruch zu haben, dass man in Watte gepackt wird.

Jetzt ist aber die Frage, warum manche das Glück haben in einer glücklichen Familie aufzuwachsen - emotional und materiell versorgt zu sein-, während andere hier auf hilferuf unterwegs sind oder noch schlimmer in Ländern wie dem Kongo o.Ä. geboren zu werden.

Ich will hier direkt sagen, dass das meine eigenen Überlegungen sind, die durch Lesen verschiedener (theologischen) Texte entstanden sind und ich nicht sagen kann, ob es die Wahrheit ist und ob es von Gott kommt. Für mich fühlt es sich stimmig ist, andere Christen würden sagen "NO WAY!"
Aber die Antwort darauf könnte eine christliche Wiedergeburtslehre sein.

Es heißt im Neuen Testament z.B. "was du säst, wirst du ernten" und wenn es uns schlecht geht, dann liegt das vornehmlich einfach daran, dass man nicht aus dem Herzen heraus gehandelt hat und das früher oder später wieder auf einen zurückkommt.
Wenn ich mein eigenes Leben betrachte, kann ich das bestätigen.
Ich befinde mich, würde ich mich schon sagen in einer Krise. Ich könnte jetzt Gott die Schuld dafür geben, aber wenn ich ehrlich zu mir bin, waren es meine eigenen Entscheidungen, die mich an diesen Punkt geführt haben.

ohne eine christliche (!) Wiedergeburtslehre ist es aber tatsächlich nicht zu erklären, wie ein Gott gerecht sein kann und das eine Kind in schlechte Umstände und das andere Kind in gute Umstände reingeboren wird.
So.

das bedeutet aber keinen Fatalismus, weil ich gemerkt habe, dass egal wie sehr ich es verbockt habe, mir das Leben..oder Gott...immer wieder eine Hand ausgestreckt hat. Und das meine ich mit der Güte Gottes. Ich glaube nicht daran, dass Gott Freude daran hat, wenn wir leiden. Sondern, dass er will, dass es uns gut geht und wir wieder zu ihm finden.
Und dazu soll Jesus der Weg sein. Ob das so ist, kann ich nicht aus Überzeugung sagen.
Aber ich habe mich bereits mit einigen Religionen befasst und für mich ist die Art und Weise, wie ich Jesus kennenlerne, die stimmigste und plausibelste.
Aber dafür musste ich sie erstmal von all dem Dreck, der auf ihr liegt durch Menschen, die vorgeben Christen zu sein, aber unchristlich handeln, befreien. Und von einigen Dogmen und Lehren, die m.E. einfach falsch sind. So habe ich dann feststellen können, dass das meiste, was mich am Glauben abgeschreckt hat, kirchlich war, aber nicht christlich.
Und nicht nur "m.E." sondern andere Theologen haben meine Vermutungen sogar bestätigt und sich viel tiefgehender damit befasst :).
 
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G

Gelöscht 114672

Gast
Man muss auch damit aufpassen, Gott in ein Korsett zu zwängen.

Ich lese gerade n bissl was zur Quantenphysik (omg, hört sich voll elitär an, aber es ist für Nichtphysiker gedacht :D) und eine Erkenntnis ist halt, dass sobald wir etwas mit Messinstrumenten beobachten, es in seine Einzelteile zerfällt. (Wenn ich es richtig verstanden habe: ) Licht ist zugleich Welle und Teilchen, aber je nach Beobachtungssituation zeigt es sich als Welle oder als Teilchen.
Das, was wir sehen und beobachten, ist nie das Ganze.

Wie begrenzt unsere Wahrnehmung ist, lässt sich erahnen, wenn wir ins Tierreich schauen. Wie viel genauer kann ein Adler sehen... wie viel farbenreicher kann schon eine Taube sehen?

So müssen wir uns trotz aller Technik und Ich-bewusstsein davor hüten, zu meinen mit unserem Verstand alles verstehen zu können. Wie begrenzt unser Verstand ist, erkennt man ja auf persönlicher Ebene auch an den Fehlern, die man macht.
Aber Gott ist größer als unser Verstand. Thats for certain.
Eine 2D-Lebewesen kann sich auch nicht die 3D-Welt vorstellen.

Aber Gottes Größe lässt sich für mich erkennen.... in dem Buch, das ich lese, schreibt ein bekannter Physiker (hab seinen Namen leider vergessen und bin zufaul nachzuschlagen...):
"Unter all den Wegen, die ein Lichtstrahl aufgrund der Brechung in der Atmosphäre nehmen kann, nimmt es IMMER den kürzesten Weg. So als liege ihm eine innewohnende Vernunft zu grunde"


Auch wenn es provokativ ist, ich finde es sehr stumpf angesichts der Perfektion des Universums und der vielen ungeklärten Rätsel des Lebens nicht an einen Gott zu glauben.
Z.B. gibt es auch immer noch keine Beschreibung für den Anfang des Universums. Nein, auch nicht die Urknalltheorie, denn sie beginnt erst mit einem Zeitpunkt NACH dem "Urknall".
 
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Erytheia

Sehr aktives Mitglied
.......wir Menschen können garnicht anders, als zu glauben, denn wir alle brauchen einen Halt. Viele glauben an sich selbst und ziehen viel Kraft aus dem eigenen Inneren in Verbindung mit nahestehende Menschen. Diese Kraft gibt uns Halt und Stärke. Diese Menschen, zu denen auch ich mich zähle, suchen Erklärungen nicht im Himmel sondern ganz logisch in Folge und Ursache. Wir bitten um Vergebung, bei den Menschen, die wir verletzt haben. Wir bereuen nicht im Angesichts Gottes, sondern kämpfen das mit uns selbst aus. Wir sind in uns selbst zu Hause.
Diesen Halt in sich selbst zu finden gelingt nicht Jedem und der Wunsch nach einem "Wegweiser" in dem man sich zu Hause fühlen kann, führt durch die Häuser von Religionen und Sekten.
Bücher voll geschrieben mit Verhaltensregeln, geben das was einem selbst fehlt - Lebensrichtlinien.
Religion wird zur Stütze, zur Krüke - die beim Gehen hilft - es gibt nur eine Regel - ein vorgeschriebener Weg. Aus Angst diese gewohnte Stütze zu verlieren ist man folgsam. Hört man auf zu Glauben verlieren die Jenigen ihre Krüke und dann passiert das, was allen passiert, die sehr lange an eine Gehhilfe gewöhnt waren - sie stürzen. Fälschlicher Weise wird dies vorausgesagt und als Strafe ummantelt.
Reumütige Rückkehr der leichte Weg, aus Angst vor noch mehr Strafe oder - sich befreien und alleine laufen lernen.
 

nichtabgeholt

Aktives Mitglied
Man muss auch damit aufpassen, Gott in ein Korsett zu zwängen.
...
Auch wenn es provokativ ist, ich finde es sehr stumpf angesichts der Perfektion des Universums und der vielen ungeklärten Rätsel des Lebens nicht an einen Gott zu glauben.

Z.B. gibt es auch immer noch keine Beschreibung für den Anfang des Universums. Nein, auch nicht die Urknalltheorie, denn sie beginnt erst mit einem Zeitpunkt NACH dem "Urknall".
Keine Frage. Das Universum ist voller Geheimnisse und Bereiche, die für uns nie komplett zugänglich sein werden.

Aber nur weil unsere Wissenschaft unzulänglich ist, heißt das auch, dass die Natur unzulänglich ist?
 

Apollina

Mitglied
Da mag jeder seine eigene Ansicht der Dinge haben, für mich macht es hier aber keinen Sinn über eine Thematik zu diskutieren, deren Wahrheitsgehalt oder bloße Existenz von vornherein als unsinnig gesehen wird. Ich bin aber auch religiös und kein Humanist...
Der Thread heißt aber "Glaubt ihr an Gott?" und darauf antworten die Leute hier. Ist doch klar und auch ziemlich berechtigt, dass auch diejenigen antworten, die nicht an Gott glauben und in dem Glauben sogar Gefahren, Ungereimtheiten, usw. sehen.

erstmal vorweg geschickt...das Problem, das Religionen haben ist, dass jeder denkt, dass er die Wahrheit gefunden hätte. Das komische daran ist, dass diese sich meist stark unterscheiden, was aber wiederum dem Wahrheitsbegriff widerspricht.
Dieses Problem ist ein riesiges Problem! Der Wahrheitsanspruch der Religionen führte und führt immer noch zu den ganzen Glaubenskriegen. Nicht nur das, er führt auch zur Abwertung anderer Religionen oder bspw. auch Missionieren einiger (Frei-)Kirchen oder gar Sekten. Das geht für mich gegen die Religionsfreiheit. Es gibt nämlich nicht die universell gültige Wahrheit und jeder kann nur für sich selbst entscheiden, ob eine Religion/Glaube für ihn plausibel erscheint. Wenn wir das kapieren würden und unseren Glauben in den Privatbereich verlagern würden, wären wir schon einen großen Schritt weiter.

Ich befinde mich, würde ich mich schon sagen in einer Krise. Ich könnte jetzt Gott die Schuld dafür geben, aber wenn ich ehrlich zu mir bin, waren es meine eigenen Entscheidungen, die mich an diesen Punkt geführt haben.

ohne eine christliche (!) Wiedergeburtslehre ist es aber tatsächlich nicht zu erklären, wie ein Gott gerecht sein kann und das eine Kind in schlechte Umstände und das andere Kind in gute Umstände reingeboren wird.
So.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist das auch der Grund, warum bspw. unschuldige Kinder grausames Leid erfahren müssen? Ist nur eine Interessenfrage, ich möchte darauf gar nicht weiter eingehen, da ich nicht daran glaube.

Auch wenn es provokativ ist, ich finde es sehr stumpf angesichts der Perfektion des Universums und der vielen ungeklärten Rätsel des Lebens nicht an einen Gott zu glauben.
Z.B. gibt es auch immer noch keine Beschreibung für den Anfang des Universums. Nein, auch nicht die Urknalltheorie, denn sie beginnt erst mit einem Zeitpunkt NACH dem "Urknall".
Für mich ist es gerade umgekehrt - ich finde es ziemlich stumpf gerade deswegen an einen Gott zu glauben. Oder besser gesagt, der Wahrheitsanspruch und das detaillierte Beschreiben Gottes, des Jenseits oder religiösen Regeln etc. stören mich daher ungemein. Wie können wir denn mit unserem stark begrenzten Wissen und der eingeschränkten Wahrnehmung so genau wissen, wie Gott ist, ob es ihn überhaupt gibt, ob es vielleicht was anderes gibt, etc.?
Achtung: Klugscheißerei... Es gibt kein Anfang des Universums, denn das setzt voraus, dass einen Zeitpunkt vor dem Urknall gab. Den kann es aber nicht geben, weil Zeit und Raum erst durch den Urknall entstanden sind. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass es das Universum immer schon gegeben hat. Immer im Sinne von dem, was wir unter Zeit verstehen.
Man könnte an dieser Stelle auch nach dem Anfang und Ursprung Gottes fragen, macht aber genauso wenig Sinn.
 
G

Gelöscht 88259

Gast
Hamed-Abdel Samad hat vor kurzem folgenden, für mich sehr aussagekräftigen Post veröffentlicht:

Those muslims who say proudly #Corona has forced everyone to wear the niqab and forced women to stop shaking hands with men and forced singers and dancers to stop their performances. Don't u actually notice that you're comparing ur religion to a deadly epidemic?

(Die Muslimen, die voller Stolz sagen, dass #Corona jeden dazu gezwungen hat, Niqaab zu tragen und Frauen dazu, ihre Hände nicht mit Männern zu schütteln sowie Sänger und Tänzer dazu, ihre Auftritte zu beenden. Merkt ihr eigentlich nicht, dass ihr gerade eure Religion mit einer tödlichen Epidemie vergleicht?)
 
Status
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